1. Vorgeschichte und Überlegungen
So dann wollen wir mal mit etwas inhaltlichem beginnen. Also wie gesagt, stecke ich derzeit noch mitten im Studium, genauer gesagt beginnt ab nächstem Monat das 7. Semester von insgesamt 12. Man könnte also sagen Halbzeit, auch wenn das wirklich nur von der reinen Zeit her passt.
Vor gut einem Jahr hat bei uns der klinische Abschnitt angefangen, also weg von der grauen Theorie und vermehrt Unterricht am und mit Patienten. Da bekommt man recht schnell mit, welche Themengebiete einem überhaupt nicht liegen aber man bekommt auch ein kleines Gespür dafür, was einen später als Fachrichtung interessieren könnte. In meinem Fall ist das, wie konnte es auch anders sein, das große Gebiet des Herzens. Ob Chirurgie, Kardiologie oder Rhythmologie, solange es mit der Pumpe zu tun hat, bin ich hellauf begeistert.
Darum erwies es sich als glückliche Fügung, dass ausgerechnet die Rhythmologie einer großen Klinik als erstes auf meine Bewerbungen für einen Nebenjob reagierten und ich seit Mai nun dort in der EKG-Auswertung arbeite. Direkt aus dieser Anstellung leitet sich nun auch der Grund für diese Story ab, denn einer meiner Kollegen schreibt gerade an seiner Doktorarbeit bei uns im Haus und meinte zu mir, dass demnächst wieder einige freie Stellen besetzt werden müssten und ob ich denn nicht prinzipielles Interesse hätte. Natürlich war und ist das vorhanden, weshalb ich mich demnächst mal mit ihm und seinem Professor treffe, um da ein wenig die Themen vorzufühlen.
Kommen wir also dazu, was denn überhaupt so prinzipiell an Möglichkeiten zur Auswahl steht:
- Retrospektive Datenanalyse - Joah, quasi der Inbegriff dessen, warum das Image des Dr Med so ist, wie es ist Im Endeffekt ist es verkürzt gesagt ein Zusammentragen von bereits erhobenen medizinischen Daten zu einem übergeordneten Gesichtspunkt und dann eine irgendwie geartete Analyse dieser Daten. Man wälzt also Aktenberge bzw. Patientenverzeichnise und sucht sich peu a peu die Infos raus, die man haben will. Ist vom Aufwand meist sehr übersichtlich und lässt sich meist sogar komplett neben dem normalen Studienalltag schreiben. So sagen zumindest die Erfahrungswerte.
- Klinische Studie - Der Name sagt eigentlich schon alles. Jeder Professor hat so sein Steckenpferd und solange Geld da ist, wird eigentlich immer etwas geforscht. In diesem Fall halt mit echten lebenden Patienten. Meist drehen sich diese Studien in meinem bevorzugten Gebiet um Verlaufskontrollen von OP-Methoden. Also keine Angst, ich schnippel noch nicht an irgendwem rum, hier geht um standardisierte Fragebögen, Untersuchungsergebnisse vom Echo, Röntgen und Ultraschall, Arzt-Patientengespräche. Alles unter dem Gesichtspunkt, dass meist 2 oder mehr verschiedene Verfahren miteinander verglichen werden, um die Behandlungsnormen weiterhin dem Stand der Dinge anzupassen.
- Labor - Jo, geht prinzipiell in die Richtung des zweiten Punktes, nur steht man nicht am Patientenbett sondern im Labor und pipettiert fleißig vor sich hin. Zum klinischen Alltag (zumindest in einer Klinik mit Lehrauftrag) gehört auch jede Menge Grundlagenforschung im medizinischen Bereich, die hierdurch teilweise abgedeckt wird. Hier kann ich kaum weitere Anhaltspunkte geben, da dieses Feld unglaublich weitreichend ist und man da ohne genauen Forschungsansatz das Thema nicht eingrenzen kann. Zudem muss ich gestehen, dass dieser Punkt sowieso wegfällt, da ich mich zumindest bisher nicht sonderlich mit Laborarbeit anfreunden konnte. Da muss schon ein äußerst interessantes Thema und ein überzeugender Pro. zusammentreffen, damit ich das in Erwägung ziehe.
Soviel erstmal dazu