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Thema: Diplomatie, Agenda und die künstliche Intelligenz

  1. #1
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    Diplomatie, Agenda und die künstliche Intelligenz

    Ich bin nicht sicher, ob dieses Thema hier schon mal ausgiebig diskutiert wurde, konnte aber bisher kaum etwas dazu finden.

    In Civ6 wird die KI ja jeweils zwei Agenden zugewiesen bekommen und sich dementsprechend verhalten.
    Wie wird sich dieses System auf den allgemeinen Spielverlauf einer Civ-Partie auswirken?

    Ich persönlich finde diese Veränderung bisher vielleicht das interessanteste neue Spielkonzept von Civ6. Kann ich davon ausgehen, dass die KI nun nicht immer nach dem gleichen Schema versuchen wird, auf einen Spielsieg hinzusteuern? Kann ich, das wurde hier an irgendeiner Stelle bereits mal erwähnt, die Agenden der KI ausnutzen, um womöglich Spielentscheidungen zu treffen, mit denen ich die Diplomatie beeinflusse? (Es gab das Beispiel mit Montezuma. Wenn ich ein Luxusgut besitze, welches er begehrt, kann ich dann einen Handel mit ihm abschließen um ihn Diplomatisch milde zu stimmen?)

    Ich habe das Gefühl, dass dieses Konzept, wenn es denn so gut funktioniert wie ich es mir vorstelle eine sehr starken Einfluss auf das Spielgefühl einer Civ-Partie haben könnte. Das Ziel der Entwickler, die einzelnen Partien individueller und situationsabhängiger zu machen wäre damit sicherlich erfüllt.

    Es stellt sich aber auch die Frage, wie die KI mit einem solchen Konzept umgehen kann. Wird die KI nun, statt effektiv einen Spielsieg anzupeilen, nur noch sporadisch ihrer Agenda folgen, egal welche Konsequenzen das für sie hat. (Ich glaube bei Piruparkas LetsPlay hatten wir einen ziemlich frühe und inkonsequente Kriegserklärung von KI-Viktoria).

    Ist dieses Konzept vielleicht gar nicht so neu und anders als die KI bei Civ5? Liegt es vielleicht daran, dass dieses Thema hier im Forum bisher kaum Beachtung gefunden hat? Ich muss gestehen, dass ich mich mit der Funktionsweise der KI in CIV-Spielen bisher kaum auseinanergesetzt habe, vielleicht habe ich deswegen auch etwas übertriebene Erwartungshaltungen was das Agenden-System angeht.

    Ich weiß nur, dass ich damals bei Release von Civ5, trotz der anfänglichen Kritik an der Vanilla-Version, sofort in das Spiel verliebt war, und zwar hauptsächlich deswegen, weil ich das Diplomatie-System deutlich komplexer fand als bei Civ4. Ich hatte das Gefühl, die KI-Oberhäupter wären tatsächliche Gegenspieler, mit denen man Verhandeln kann (ich glaube strategische Ressourcen waren in Civ4 nicht handelbar) und es gab immer wieder Gründe, unterschiedlich Vereinbarungen mit ihnen zu treffen. Ich hege die große Hoffnung, dass Civ6 dieses Gefühl noch verstärkt und die Agenden der einzelnen Fraktionen würden meiner Meinung die Handlungsmöglichkeiten in der Diplomatie stark erhöhen (z.B. wie bei dem Beispiel mit Montezuma).

    Wie ist da die allgemeine Stimmung im Forum? Übertreibe ich hier mit meinen Erwartungen? Ist das Risiko, dass die KI damit nicht zurechtkommt zu groß? Wird dieses Konzept das Spielgefühl von Civ deutlich verändern, und wenn ja zum Guten oder zum Schlechten?

    Ich bin auf Meinungen gespannt.

  2. #2
    Ignoriert Mauern Avatar von Argonir
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    Zunächst: In CivIV sind selbstverständlich auch strategische Ressourcen.

    Das neue Konzept bringt nur ein bisschen mehr Unsicherheit ins Spiel. Früher war mehr oder weniger bekannt, was passiert, wie eine Civ reagiert. In CivIV beispielsweise wusste man, dass Monte nach der ersten Forderung, die man ablehnt, angreifen wird, genauso wie Isabella ganz empfindlich auf eine fremde Religion reagierte.
    Solche festen Persönlichkeiten wird es nach wie vor geben, allerdings verfolgen sie noch ein weiteres Ziel, was eben nicht bekannt ist. Überraschung halt. Ich nehme an, das wird irgendeine Agenda eines anderen Leaders sein, die zu Spielstart zugelost wird.

    Mit dem Sieg hat das erstmal gar nichts zu tun. Die KI wird auch damit kein großes Problem haben, da gibt es ganz andere Baustellen. Was den unmotivierten Angriff von Vici betrifft: das war schlicht eine noch unzureichend programierte, der Alpha-Version geschuldete, KI.
    Bitte weitergehen, es gibt hier nichts mehr zu lesen!

    Immortals sterben nicht

  3. #3
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    Ich glaube bei Civ4 gab es bei den strategischen Ressourcen keine Stückzahl... entweder man hatte Eisen oder eben nicht, und die KI hat, soweit ich mich erinnern kann niemals eine strat. Ressource abgegeben, die man selber nicht hatte... vielleicht irre ich aber auch.

    Ok... mir war ehrlich gesagt gar nicht bekannt, dass es unterschiedliche Agenden bei älteren Civ-Spielen gab. Ich wusste zwar, dass unterschiedliche Oberhäupter unterschiedliche Charakterzüge an den Tag gelegt haben, aber dass sie ganz gezielt unterschiedliche Ziele (also nicht Spielziele sondern zu erreichende Ergebnisse) angepeilt haben, war mir nicht bewusst.

    Wenn bei Civ6 (um beim Beispiel Viktoria zu bleiben) nun gezielt Städte auf unterschiedlichen Kontinenten gegründet werden, dann finde ich, ist dass ein Verhalten, dass sich von der "gewöhnlichen" Entwicklung eines Spielers oder einer KI unterscheidet. Ich baue nicht ohne Grund eine Stadt auf einen anderen Kontinent.

    Und was mir da gerade auch noch einfällt:
    Ist eigentlich irgendwas dazu bekannt, ob es bei Civ6 auch wieder die Vereinten Nationen geben wird? Angeblich sollen ja alle Konzepte aus Civ5 BNW bereits in der Vanilla enthalten sein... von den VereintenNationen habe ich bisher noch gar nichts gehört... es wäre sehr schön, falls die enthalten sein sollten, wenn sich auch hier die Einflussmöglichkeiten des Spielers erhöhen würden.

  4. #4
    Tittengrapscher Avatar von Pennraugion
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    Denke auch, dass das so ähnlich abläuft in Civ4 (welches mMn das bis dato "Beste" in Civilization war)
    Da bekam man bei unterschiedlichen Zivilisationen unterschiedliche Diplo-Boni oder Mali (es gab Boni für bevorzugte Staatsformen, unterschiedliche Mali für verschiedene Religionen)
    Je nach "Einstellung" der Nation zu der HI (es gab freundlich, zufrieden, vorsichtig, verärgert und wütend) reagierten die KI-Staatsoberhäupter unterschiedlich bei Handelsanfragen.

    Ein Tokugawa (Japan) gab einem nur die Karte, wenn er freundlich zu einem gesinnt war. Einem Gandhi war es egal. Der war immer bereit Karten zu tauschen.
    Eine Isabella (Spanien) war so gut wie immer stets zufrieden, wenn man zumindest die gleiche Religion als Staatsreligion hatte wie sie. Aber auch ziemlich zickig, wenn man eine andere Religion hatte.

    usw.


    Ich denke, dass Civ6 das Konzept von Civ4 ein wenig abändert (und hoffentlich sogar noch verbessert)

  5. #5
    Ignoriert Mauern Avatar von Argonir
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    Neu ist halt, dass noch andere Elemente dazu kommen, was eine Civ will und was nicht.
    Bitte weitergehen, es gibt hier nichts mehr zu lesen!

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  6. #6
    Pfeffersack Avatar von slowcar
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    An eine gute KI glaube ich erst wenn ich sie sehe.
    Die offene Agenda setzt ja sicherlich einige planbare Eigenschaften, die versteckte Agenda rauszufinden und dann entsprechend zu spielen wird sicherlich ein Reiz sein bei Partien auf höheren SGs.

  7. #7
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    Ich habe halt den Eindruck, das die Agenden bei Civ6 nicht nur bestimmen, was eine Civ mag oder nicht, sondern eben auch, wie sie sich im Spiel verhält (Beispiel Viktoria).

    Auch sind die etwas detaillierteren Angaben über die Vorlieben vielleicht dafür verantwortlich, dass auch ich mich im Spiel auf eine Bestimmte Art verhalten muss, um mit dieser Nation gute Beziehungen zu generieren (Beispiel Montezuma).

    Wirkt halt auf mich, als würden die Agenden tatsächlich den Spielablauf beeinflussen... das scheint mir Spielrelevanter zu sein, als bei den bisherigen Civ-Spielen.

    Bei Civ5 gab es ja relativ wenige spielerische Aktionen, die das Verhalten einer KI Civ irgendwie beeinflusst haben - ich glaube bis auf die Tatsache, dass man zu dicht bei ihnen gesiedelt hat und eben den Resolutionen bei den Vereinten Nationen fällt mir gerade eigentlich nichts ein. Jetzt muss ich mir überlegen, ob ich eine Bestimmte Ressource an meine Stadt anschließe, oder ob ich wirklich auf dem anderen Kontinent siedeln will, auf dem Viktoria nicht ist... die Agenden bestimmen also mein Verhalten (und zumindest im Falle von Viktoria auch das Verhalten der KI).


    Ich finde das eine großartige, und einschneidende Veränderung...

    aber wie gesagt, vielleicht bin ich da auch viel zu euphorisch ^^

  8. #8
    CaptainCod86 Avatar von alterFritz
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    Zitat Zitat von Fenyador Beitrag anzeigen
    Und was mir da gerade auch noch einfällt:
    Ist eigentlich irgendwas dazu bekannt, ob es bei Civ6 auch wieder die Vereinten Nationen geben wird? Angeblich sollen ja alle Konzepte aus Civ5 BNW bereits in der Vanilla enthalten sein... von den Vereinten Nationen habe ich bisher noch gar nichts gehört... es wäre sehr schön, falls die enthalten sein sollten, wenn sich auch hier die Einflussmöglichkeiten des Spielers erhöhen würden.
    Das habe ich mir auch schon des öfteren gedacht.
    Wobei wir noch immer nicht wirklich viel gesehen haben von späteren Spielabläufen, da die meisten Partien bisher nur die ersten 150 Runden abgedeckt haben und die Vereinten Nationen erst später im Spiel auftauchen. Cool wäre es ja auch, wenn davor der Völkerbund und daraus die Vereinten Nationen (mit bitte bitte mehr Entscheidungsmöglichkeiten) entstehen würden.
    Ich bereite mich auf jedes Ereignis, das da kommen könnte, vor. Mag das Glück mir günstig sein oder ungünstig, das soll mich weder mutlos machen, noch übermütig.
    Friedrich II., der Große, (1712 - 1786)

  9. #9
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    Da es keinen Diplomatiesieg mehr gibt, glaube ich auch nicht, dass die Vereinten Nationen oder der Völkerbund in Civ 6 sein werden.

  10. #10
    Ignoriert Mauern Avatar von Argonir
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    Zitat Zitat von Fenyador Beitrag anzeigen
    Ich habe halt den Eindruck, das die Agenden bei Civ6 nicht nur bestimmen, was eine Civ mag oder nicht, sondern eben auch, wie sie sich im Spiel verhält (Beispiel Viktoria).

    Auch sind die etwas detaillierteren Angaben über die Vorlieben vielleicht dafür verantwortlich, dass auch ich mich im Spiel auf eine Bestimmte Art verhalten muss, um mit dieser Nation gute Beziehungen zu generieren (Beispiel Montezuma).

    Wirkt halt auf mich, als würden die Agenden tatsächlich den Spielablauf beeinflussen... das scheint mir Spielrelevanter zu sein, als bei den bisherigen Civ-Spielen.
    War in Civ IV genauso. Neben Isa eine andere Religion annehmen war zB suboptimal, wenn man keinen Krieg wollte. Mansa von den Mali hatte immer seinen Schwerpunkt auf Forschung gelegt, während Shakka von den Zulu eher gerüstet hat. Andere waren wundersüchtig etc. Was jetzt dazu kommt sind halt neue Elemente und Vorlieben, die es so noch nicht gab. Ist nett, aber keine Revolution.
    Bitte weitergehen, es gibt hier nichts mehr zu lesen!

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  11. #11
    Registrierter Benutzer Avatar von Avior
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    Gibt es wircklich keinen Diplo Sieg mehr? ? Das ist ja bis jetzt total an mir vorbeigegangen

  12. #12
    Registrierter Benutzer Avatar von Naskrai
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    Zitat Zitat von Avior Beitrag anzeigen
    Gibt es wircklich keinen Diplo Sieg mehr? ? Das ist ja bis jetzt total an mir vorbeigegangen
    Ja, der fällt raus und wird durch den religiösen Sieg ersetzt.

  13. #13
    Registrierter Benutzer Avatar von Cowboy_Bepop
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    Der Weltkongress ist das einzige nicht übernomme Feature. Ed Beach meinte er War nicht glücklich mit der Umsetzung. Ist aber schon lange her und weiß nicht in welchem Interview. Gamestar vllt

  14. #14
    Registrierter Benutzer Avatar von Avior
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    Zitat Zitat von Naskrai Beitrag anzeigen
    Ja, der fällt raus und wird durch den religiösen Sieg ersetzt.
    Okay Danke für die Info war mir bis jetzt nicht bewusst.

  15. #15
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    Zitat Zitat von Naskrai Beitrag anzeigen
    Ja, der fällt raus und wird durch den religiösen Sieg ersetzt.
    Hmm sicher? Ich habe es so vestanden das es eine Zustätliche Siegbedinung gibt das ist der Religiöse Sieg?

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