In Arbeit, wird später weitergeschrieben.
Eine Frage die das Forum etwas spaltet ist, ist man langfristig erfolgreicher wenn man Verträge über seinen Sieg stellt, oder wenn man Verträge einhält solange sie einem nutzen? Evtl. mit ein paar Abstufungen, wie ob man Vertragsfolgen nicht abgesehen hat oder ob der Partner auch über den Vertrag hinaus nett war.
Meine These:
Einem sehr guten (fast perfektem?) Spieler schadet absolute Vertragstreue nie (1) und gewinnt Spiele die ohne Vewrtragstreue verloren woren wären (2).
Damit wäre Vertragstreue klar überlegen. Optimal in einem Spiel ist es sicher für vertragstreu gehalten zu werden und es nicht zu sein, aber wenn genug Spiele gespielt werden, ist der Effekt (da einmalig) vernachlässigbar.
Kriterium für die Entscheidungen der Spieler sei, ob aus ihrer Sicht die Entscheidung (Vertrag) ihre Siegwahrscheinlichkeit steigert oder reduziert. Alles andere ist letztlich auch egal.
Begründung zu (1): Ein sehr guter Spieler sieht die Folgen des Vertrages (evtl. die möglichen Scenarien, und hat ein Gefühl wie wahrscheinlich sie jeweils sind). Heißt er wird nicht überrascht und wenn spezifische Reaktionen des anderen ihn stören, so kann er dies vertraglich abwenden. Wenn ein Vertrag seine Siegwahrscheinlichkeit reduzieren würde gegenüber keinem verbindlichen Vertrag (die Option gibts auch immer), so muss er diesen nicht eingehen.
Kurz: ein Vertragstreuer Spieler kann Absprachen wie ein (manchmal) Vertragsuntreuer geben (in Form von Absichtserklärungen z.B.), hat jedoch die Option feste Verträge zu machen. Da es sich um einen sehr guten (fast perfekten?) Spieler handelt, trifft er hier auch stets die richtige Entscheidung ob er einen Vertrag oder Absichtserklärung braucht (oder evtl. einen kurzlaufenden Vertrag). Also kann ihm kein Nachteil entstehen, es sei denn er begeht SPIELFEHLER.
Begründung zu (2): Hierfür reicht ein Beispiel, ich verallgemeineres aber mal.
Angenommen es sind 4 Spieler übrig, Anton, Bernd, Chris und Dieter. Anton ist so stark, dass er in jedem 2v2 in der Siegerpartei ist (sicher, die anderen 3 praktisch gleich stark, während er deutlicher Demo-Führender ist und Geographi usw. auch gut passt). Er führt jedoch nicht deutlich stark genug, dass er in einem 1v3 besteht.
Beispiel für die Karte wäre, Anton hat die Mittelposition, die anderen 3 sind drum herum. Anton hatte aber das bessere Gelände, was die Mittellage wieder ausgleicht. Die anderen 3 haben auch jeweils eine gemeinsame Grenze. Denke das ist realistisch genug und ner Mittellage wird ja auch teilweise sowas wie nen Jungbrunnen spendiert.
Was passiert (passieren sollte):
1. Bernd, Chris und Dieter stellen fest, sie gewinnen in einem 3v1 gegen Anton, der ist aber nicht doof und sieht das auch.
2. Min. einer von B.,C.,D. kann höchstens nach dem Anton raus ist, 1/3 Gewinnchance haben. D. stellt fest, dass er keinen guten Grund hat zu glauben, dass sie signifikant höher ist.
3. Wenn A und D vertragstreu sind, können sie einen Vertrag machen die anderen beiden rauszunehmen, bei dem z.B. danach A und D die gleichen Siegchancen haben. Dieser Schritt ist etwas Tricky, gibt aber verschiedene Möglichkeiten (Städte auslgeichen, Gebäude verkaufen,.... am einfachsten einer bekommt beide Civs, macht sie gleich und der andere sucht sich aus welche er spielt; der wenn dem Skillschwächeren 50% Siegchance geboten werden, braucht er halt noch Vorgaben wie bei Go).
4. B. und C ist das aber auch klar, d.h. bevor sie von A und D rausgekickt werden, bieten sie A an mit ihnen den 2v2 zu starten. Wenn alle Spieler Vertragstreu sind, ist es hier rational, wenn B, C und D sich gegenseitig unterbieten, jedoch niemals unter 1/3 Siegchance da sie dafür A nicht brauchen und das alle 3 erreichen können. Wenn B., C und D alle nicht Vertragstreu sind, so ist das relativ egal. A weiß dass die anderen wissen, dass A vertragstreu ist. Also kann er jedem so ein Angebot machen, und sie gehen darauf ein da nur A hier eine sinnvolle Möglichkeit hat den Vertrag zu brechen (Annahme: während dem Krieg wird der Vertragspartner von A nicht plötzlich viel stärker als A, bevor die Chancen nach dem Rausnehmen der Kontrahenten wie vereinbart ausgeglichen werden).
Sofern der Vertragspartner aber A in den Rücken fallen könnte (die anderen beiden praktisch geschlagen, er nimmt mit nem Blitzkrieg die Hauptstadt ein...), will A jedoch einen Partner, der den Vertrag nicht bricht. Heißt im Zweifel nimmt A sicherlich den vertragstreuen Partner bzw. bietet diesem mehr Siegchance.
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