Prolog
Am Anfang des Jahres 1936 steht die Zweite polnische Republik außenpolitisch scheinbar sicher dar. Im Jahr 1932 wurde trotz größter Abneigungen ein Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion unterzeichnet. Auch mit faschistischen Deutschen Reich wurde 1934 ein Nicht-Angriffspakt abgeschlossen, nachdem ein Präventivkrieg gegen das Reich von Frankreich nicht unterstützt wurde.
Im Polen von 1936 herrscht aber ein grundsätzliches Misstrauen gegen die großen Nachbarn im Osten und Westen und es werden Vorkehrungen getroffen werden müssen, um die Grenzen Polen zu sichern. Das Schicksal Polens kann dauerhaft nicht den Bemühungen des Außenpolitikers Jozef Beck überlassen werden.
So lebt die Idee des im Vorjahr verstorbenen Pilsudski wieder auf, das Miedzymorze zu reaktivieren – einen Bund aus den mittleren Staaten von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer. Ignacy Mosciki, ein enger Vertrauter des Vaters vom Wunder an der Weichsel wird die schwere Aufgabe haben, ein vertrauensvolles Verhältnis mit den Nachbarn herzustellen. So schwelen mit vielen Nachbarn noch alte Konflikte aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, in denen es immer wieder um Gebietsansprüche ging.
Die Erben Pilsudskis werden den Spagat schaffen müssen, zwischen der angestrebten Wiederherstellung der Grenzen Polens vor 1772 und den Bedürfnissen eines stabilen Bündnisses, was den Gefahren aus Osten und Westen ein begegnen kann.
Ziel dieses Spiels wird es also sein, die Ukraine, Weißrussland, Litauen, Estland, Lettland, Finnald und Polen zu einem Bündnis zu vereinigen, in dem Polen ein möglichst großes Gebiet für sich beanspruchen kann. Auch Rumänien, Ungarn, Jugoslawien und die Tschecheslowakei sollen Teil dieses Bündnisses werden – das wäre aber nur ein Bonus.
Die Grenzen Polens vor der Abtrennung
Das Intermarium in seiner erhofften territorialen Ausbreitung