Hi, Leute!
Ich selbst nutze schon seit fast zwei Jahren kein Windows mehr - bin auf Linux umgestiegen, als ich ansonsten nur noch die Wahl hatte, Win 8 aufzuspielen. Nein danke, aber sowas von ...
Mittlerweile kenne ich mich schon ein wenig aus mit Linux, und da hatte ich letztens eine Idee, wie man Civ 4 (und ich meine im Folgenden natürlich immer die Windows-Version) wieder unter Win 10 nutzen kann - vor allem dann, wenn die hier im Forum weitergegebenen Tricks bei einzelnen Nutzern nichts bringen. Ich kann das leider nicht selbst ausprobieren, weil ich hier ÜBERHAUPT KEINEN Windows-Rechner mehr habe. Also mich bitte nicht dissen, wenn's doch nicht klappen sollte. Wenn aber doch, könnte ja jemand hier einen Problemlösungsleitfaden auf der Basis erstellen ...
Wie also? Kling zuerst schräg, müsste aber eigentlich klappen: man installiert Civ 4 in einer virtuellen Maschine, die entweder Win XP/7/8, oder Linux enthält (-> Wine). Da drin sollte Civ 4 eigentlich ziemlich schnell und flüssig laufen, denn:
Erstens sind die Rechner, auf denen Win 10 läuft, normalerweise hardwaremäßig virtualisierungsfähig. Die meisten CPUs sind ja schon seit über 10 Jahren PAE-geflaggt, und die heutige Hardware ist leistungsmäßig bei weitem ausreichend, sogar mit Atom-, Bay-Trail- und sonstigem Prozessorschrott. Zweitens ist Civ 4 schon etwas älter, und hat angesichts der heutigen Rechner sowieso keine nennenswerten Hardware-Anforderungen. Es würde mich also schon sehr überraschen, wenn Civ 4 bei dieser Installation nicht mehr ausreichend performant sein sollte.
Mein Vorschlag also: zuerst einmal Virtual Box runterladen und installieren: http://www.chip.de/downloads/VirtualBox_23814448.html (mit Beschreibung).
Gegebenenfalls auch die Erweiterung, wenn man USB-Sticks gebrauchen möchte (Spielstände speichern etc.): http://www.chip.de/downloads/Virtual..._46356516.html
Dann installiert man ENTWEDER eine ältere Windows-Version in der Virtual Box, und dann Civ 4 - sollte dann eigentlich gut laufen.
ANSONSTEN (wenn man z. B. keine älteren Installations-DVDs für Windows hat) installiert man dort Linux, und spielt Civ 4 (Windows-Version) mit dem Windows-Emulator Wine auf. Das bedeutet ganz konkret: Man lädt am besten die aktuelle Lubuntu-Version (derzeit 16.04 Xenial, kostenloser Download) runter und installiert sie. Lubuntu, weil es extrem ressourcenschonend ist, aber auf die gesamte Softwareunterstützung von Ubuntu zurückgreifen kann. Jetzt braucht man nur noch Wine, aber da macht man es sich ganz einfach und spielt (als Benutzeroberfläche für Wine) die aktuelle Version von PlayOnLinux auf. Dort gibt es nämlich einen speziellen Menüpunkt zur Installation von Civ 4 BTS, und ich kann bezeugen, dass sich das dort kinderleicht installieren lässt und dann noch läuft wie ne Eins: hat in der Wine-Datenbank (seit Ubuntu 14.10 "Utopic") den Status "Platin" = makellos; am Ende der Installation wird sogar automatisch Patch 3.19 runtergeladen und installiert. Einfacher geht's nicht.
Man virtualisiert also innerhalb von Win 10 ein Linux-System, und lässt Civ 4 dann in einer Kompatibilitätsschicht laufen. Das klingt dermaßen spaßig, hätte ich hier nen Windows-Rechner, würde ich das selber gleich mal ausprobieren. Und es klingt zudem umständlich - aber tatsächlich müsste es recht leicht auszuführen sein und Civ 4 flüssig laufen lassen. Mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung müssten das sogar Anfänger machen können.
Natürlich hat auch die Lösung Lubuntu + PlayOnLinux einen Nachteil, allerdings nur einen kleinen: sie ist auf eine ganz bestimmte Civ-4-Ausgabe zugeschnitten, nämlich auf "Civilization IV Complete" (derzeit für knapp 10 Euro im Handel, z. B. hier: http://www.ebay.de/sch/i.html?_from=...plete&_sacat=0 ). Der Nachteil kostet also ca. 10 Euro: bei weitem billiger, als sich etwa eine Win-7-OEM-DVD zu kaufen und Civ 4 damit zu virtualisieren (derzeit ca. 80-100 Euro bei Ebay).
Wenn man in der virtuellen Maschine ein älteres Windows installiert, müsste natürlich nicht nur Complete, sondern auch jede andere Civ-4-Distribution darunter laufen.
Wer's mal ausprobieren will, aber vor Lubuntu und Wine zurückschreckt: da kann ich gerne Schritt für Schritt weiterhelfen, gerne auch per Chat-Klient. Civ 4 ist ein Kulturgut, und ich helfe gerne mit, dass das nicht zuschanden wird und sich seine Community im Staub verliert. Und wenn's doch nicht klappt, dann war's wenigstens den Versuch wert ...
Liebe Grüße, & Linux rulez
PS. Die Systemanforderungen meiner Civ-DVD erlauben neben Vista und XP auch Win 2000. Da könnte man eventuelle Uralt-Installations-DVDs doch noch mal einer Nachnutzung zuführen ... Sicherheit ist hier kein Thema. Mit dem Windows in der Virtual Box braucht man ja nicht im Internet zu surfen, und selbst wenn man das tun und sich was einfangen würde: das virtualisierte System ist durch die VM ja sowieso vom Hauptsystem isoliert.
PPS. Größerer Nachteil: die virtuelle Maschine muss groß genug sein, um außer Civ natürlich auch das dafür installierte Betriebssystem zu enthalten. Wieviel GB auf der Festplatte braucht Win 7 + Civ 4? Aus dem Bauch heraus würde ich sagen, ich gebe der VM mal so 25-30 GB. Ganz schön viel, aber wer Civ wirklich liebt, dem ist es das wert Wenn man Win XP oder Win 2000 nimmt, dann natürlich noch viel weniger (den Mindest-Speicherplatzbedarf auf der Festplatte kann man für die einzelnen Systeme sicher irgendwo recherchieren). Für die Lösung mit Linux/Lubuntu und PlayOnLinux bräuchte man hingegen maximal 10 GB, und wahrscheinlich bleibt da nach der Installation noch gut was frei ... Um so mehr Platz für Saves
PPPS. Noch ein Edit: Habe eben auf einer Lubuntu-Installation nachgesehen (16.04 Xenial). Für Wine/PlayOnLinux und Civ 4 würde ich großzügig 5 GB veranschlagen, für die Systeminstallation (ohne Swap-Partition) knapp 10 GB, macht ca. 15 GB Mindestbedarf. (Allerdings ist das sehr großzügig gerechnet, denn da sind auch einige GB Office-Programme usw. mit drin, die nicht zur Grundinstallation gehören.) Ich persönlich würde dann für alle Fälle noch ne DVD breit drauflegen, also 20 GB - außer man ist eh schon knapp mit Festplatte. Für Windows-Installationen bräuchte man dann entsprechend noch mehr Raum in der virtuellen Maschine.