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Thema: Kathys Mod - United Kingdom

  1. #61
    Moderator Avatar von Kathy
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    965 n. Chr.
    Bill Gates hatte wieder den Mathematiker in sich entdeckt - und die Geometrie entwickelt, zusammen mit Bell. Der nutzte das neue Wissen aus, um technische Geräte besser zu konstruieren. Als erstes ermöglichte er so die Bolzenschleuder "Skorpion", ein Belagerungswaffe, die von einem Mann bedient werden konnte.


    Doch war dieses Jahr auch eine Zeitenwende. Ich merkte es an den Menschen um mich: Sie fanden immer mehr Gefallen an sinnloser Zerstreuung und immer weniger Freude an den Früchten ihrer Arbeit. Insbesondere in der Oberschicht breitete sich eine ungesunde spätantike Dekadenz aus. Diese führte zu Verschwendung und sinnloser Zerstörung, und zu einem ungesunden Lebenswandel allgemein.

    Ich bemerkte es auf einen Treffen mit unseren Flottenchefs, die sich in ihren immer größeren Palästen zu Orgien trafen. Während eines verschwenderischen Festessen traf ein Bote ein, der berichtete, unsere tapferen Seeleute mit ihren Dreiruderern, die schon lange die Scotch Sea verteidigten, seien von eigentlich unterlegenen neukaledonischen Piraten geschlagen und alle Schiffe versenkt worden. Admiral Umberto Nobile LXXXIV lachte nur dreckig in seinem Weinrausch, und Vasco Núñez de Balboa XLIX. stieß mit einer Hure auf die tapferen Neukaledonier an. Das Problem, das sich für uns aus der entfesselten neukaledonischen Piraterie ergab, interessierte sie nicht.

    Am Ende musste ich Tobias Furneaux von der Küstenwache mit seiner Entlassung drohen, ehe er die Biremen der Adelaide-Fähre (die schon ewig zwischen Stirling und Hastigs verkehrte) gegen die angeschlagenen Seeräuber einsetzte und auch bei Adelaide selbst mit seinen Dreiruderern, die dort noch intakt waren, ein Exempel an einer weiteren Seeräuberflotte statuierte.

    Für einen Mann endete dieses Zeitalter tödlich - und das war leider einer, der noch Visionen hatte: Diego Velázquez de Cuéllar fehlte bei der Feierlichkeit, denn er war wieder einmal mit Erkundungsbooten, die aus gekaperten Piratenschiffen zusammengestellt worden waren, auf der Reise, um Ägypten zu erforschen.

    Wieder waren es die Ägyptischen Seeräuber, die ihn daran hinderten, und seine Expedition kaperten. Doch diesmal war er der letzte aus der Familie de Cuellar, der im Kampf getötet wurde. Sein Posten als Leiter der Aufklärungsflotte blieb vakant, ebenso die Baronie Queensland, da es zu wenig geeignete Bewerber gab und alle sich nur noch für Wagenrennen und Brot interessierten.

    970 n. Chr. In Schottland dagegen herrschte Hochstimmung. Dort brach ein goldenes Zeitalter an.

    In Kanada endete die Linie Mackenzies, als Charles Monck, 4. Viscount Monck, die Macht übernahm und ein feudalistisches System einführte: Grundherrschaft und Vasallentum bestimmten die Wirtschaft und das Rechtssystem des neuen Königs. Er nannte sich allerdings, wie in Australien, Generalgouverneur.
    Auch in Rom kam es zu Veränderungen, als Oktavian die Grundherrschaft einführte und ein Söldnerheer anwarb.

    975 n. Chr baten die Bewohner von Sydney, nun ohne einen Baron, dem Neukaledonischen Reich beitreten zu dürfen. Das war zwar langfristig geplant, aber solange wir Canberra nicht hatten, war uns das Bollwerk zu wichtig, also verbat Richard auf meinen Rat hin den Übertritt.

    Auch Schottland führte die Grundherrschaft ein, während irgendwo in der Ferne die Gilde der Braumeister gegründet wurde.

    Wir halfen den Kelten damit, eine eigene Währung zu entwickeln, und behielten 20 der von ihnen zur Prägung bereitgestellten Goldmünzen ein. Allerdings mussten die Kelten auf Drängen Charles Monck, 4. Viscount Monck, ohnehin den kanadischen Dollar benutzen, da sie nur eine autonome Provinz waren.

    980 n. Chr. führte Hàn Gāozǔ V. in Hongkong das Erbrecht und die Sklaverei ein.

    Pharao Ptolemäus III. interessierte sich für die englische Polygamie, und unsere dekadenten Aristokraten verkauften für 92000 ägyptische Pfund zahlreiche ihrer Töchter an den Pharao.

    In der Straße von Adelaide wüteten immer noch Piraten, und die Dreiruderer waren noch in Reparatur. So wurden sie von 20 beschlagnahmten Seeräuberschiffen angegriffen, von denen sie zwar 10 versenken konnten, die anderen aber die Neukaledonier überwältigen und ihre Boote als Ersatz erobern konnten.

    985 n. Chr. forderte Cassivellaunus V., als König der Briten, dass wir den Handel mit Indien einstellen sollten. Richard lehnte das natürlich ab und war sehr ungehalten über diese Einmischung, die wir nur darum erduldeten, weil Kanada unser Freund war.

    Inzwischen begann in England die Spätantike und das Zeitalter der Völkerwanderung. Um die Hoheit auf See wieder zu erringen hatte Thomas Furneaux, Sohn von Tobias Furneaux IV., angefangen, unsere Seefahrer selbst zur Piraterie anzustacheln. Insbesondere die Cornwaller Piraten sollten sich auf ihre alten Traditionen besinnen.

    Doch statt der bisherigen Biremen, Liburnen und Pentekoteren wurden neue, wendige Drachenboote und Langboote entwickelt, die selbst Dreiruderern überlegen sein sollten. Es war ein Wissen, dass wir besser nicht mit unserem besten Freund teilen sollten, den Neukaledonien würde jeden Nachschub unterbinden, wenn es erst Langboote hätte.

    Ich erhielt einen Brief - aus Aberdeen.
    "Werte Cathy,
    wenn Ihr Interesse an schottischem Bier habt (anbei ein Sechserpack als Kostprobe, das Ihr mit Euren dekadenten Generälen teilen könnt), schickt mir 144700 Pfund, überwiegend in schottischer Währung, an die folgende Adresse: Elefantenstieg 17, zweiter Hintereingang, Stirling, Highlands, Neukaledonien). Schickt einen vertrauenswürdigen Boten, allein und mit einer unauffälligen Schatulle.
    Ihr werdet dann zwar kein weiteres Bier, aber genügend Rezepte erhalten, um dieses selber brauen zu können. Keine Sorge: Die Aktion kann nicht schiefgehen."
    Unterzeichnet war der Brief mit: "Ein Freund." Es klang ein wenig wie eine Erpressung, nur die Androhung von Konsequenzen fehlte. Ich ließ das Geld aus den schwarzen Kassen entnehmen, in denen die Spionagemittel verwahrt wurden, und verschickte es.

    Bald darauf kam der schwarz gekleidete Herr mit dem Schnurrbart, der mir einst die Blumen aus Aberdeens Gärten gebracht hatte. Und tatsächlich hatte er Rezepte mitgebracht, nicht nur für schottisches Bier, sondern auch für edlen Whiskey und andere gebraute, gebrannte und gekelterte schottische Spezialitäten.
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  2. #62
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    986 n. Chr.
    Die Forschungszusammenarbeit mit Neukaledonien lief gut. Wir sagten ihnen, in welche Richtung sie gehen sollten (leider meistens etwas zu spät, nachdem sie schon etwas anderes angefangen hatten) und kauften dieses Wissen dann zu einen Preis, der für sie günstig war - zumindest was die Forschungskosten anging - den wir aber gut zahlen konnten, weil es nur Wissen war und uns so nichts kostete. Zudem konnten wir das von ihnen erhaltene zusätzliche Wissen gut auf dem Weltmarkt verkaufen.

    So auch in diesem Jahr, als Powhatan XIII. die Neukaledonier repräsentierte. Ich besuchte ihn - und natürlich meine Freundin Thais - und er stellte die neuste kulturellen Errungenschaften vor: Am Abend las uns eine Sklavin aus den neukaledonischen Schriften vor. Es war größer als alles, was in England je aufgeschrieben worden war. Nicht zu Unrecht nannte sich Neukaledonien nun "Land der Dichter und Denker."
    "Gerne würden wir solche Epen auch in England verfassen und verbreiten. Was verlangt Ihr dafür, Fürst Powhatan?"

    Powhatan wünschte sich Geld und Sydney, beides Dinge, die nicht in Frage kamen. Aber Thais konnte mir helfen: Belsazar X. von Melbourne, Potemkin und General Roeder II., und mit ihnen die ganze Aristokratie Neukaledoniens, wünschten sich eine stärkere Machtbasis innerhalb des Königreiches. So brachten wir ihnen die Vorzüge der Oligarchie bei und erhielten dafür die neukaledonische Literatur - und eine Zusage, dass die englischen Adeligen innerhalb der Oligarchie ihre Macht behielten.

    Kanadas Seeräuber hatten viel Geld angesammelt, das wir gut gebrauchen konnten. Gegen 85000 kanadische Dollar halfen wir ihnen, die Piraterie zu erlernen und Langboote zu bauen. Eine Störung unseres Handels brauchten wir dadurch nicht zu befürchten: Kanada war weit genug weg und würde sich erst durch schottische Gewässer kämpfen müssen. So würden sie die schottische Marine eher schwächen, was ein Vorteil für uns war.

    Piratenbekämpfung stand dennoch an allen Fronten auf der Tagesordnung. Auf dem Suezkanal mussten Furneauxs Dreiruderer 985 n. Chr. ägyptische Seeräuber bekämpfen.

    990 n. Chr. versenkten neukaledonische Seeräuber 3 Dreiruderer der Eskorte, die die Fähren von Newcastle nach Adelaide bewachten. Erst nach 5 Jahren konnten die angeschlagenen Seeräuber von Erkundungsbooten (ebenfalls neukaledonische Piratenschiffe, die wir gekapert hatten) aufgespürt und geentert werden. Dennoch waren neue Dreiruderer nötig.
    Auch 995 n. Chr. wurden bei Hastings schottische oder neukaledonische Piraten besiegt.

    990 n. Chr. geschah in Neukaledonien, was erwartbar war: Belsazar, Roeder und Potemkin stürzten Powhatan gewaltsam und riefen eine oligarchische Herrschaft sowie ein strenges, an Drakon orientiertes Gesetzbuch aus. Herrscher wurde ein Triumvirat aus ihnen dreien, das eine Zeit lang stabil die Geschicke des Landes leitete, auch wenn sich hinter den Kulissen mal Frieden, mal Verrat und wechselnde Bündnisse abwechselten. Auch bestimmte das Triumvirat einen neuen Namen für das Land: Neukaledonien sei zu anglo-austro-schottisch, während man längst eine ursprünglichere Version des sächsischen und angelischen, ohne britische Einflüsse, sprach. Nach dieser Sprachfamilie wurde das Herzogtum dann auch in "Germanien" umbenannt, auf englisch "Germany".

    Während der Revolution waren auch einige englische Schwertkämpfer beteiligt, die einen Aufstand von Powhatan-Anhängern mit Hämmern und Werkzeugen niederschlug. Alle Piraterie der Vergangenheit wurde dem großen Fürsten angelastet, um sich so von den Vorwürfen der Treulosigkeit zu befreien.

    Ab 995 n. Chr. begannen indische Pilgerströme, über die ganze bekannte Welt zu reisen, um Stätten der verschiedenen dort verbreiteten Religionen zu besuchen. Mit diesen Pilgern wanderte auch Wissen aus Indien ab, und so kam es, dass Wanderer die indische Kryptografie nach England brachten.

    Auf die selbe Weise kam vermutlich auch die Kriegsfahrerei nach Hongkong, wo nun auch Speichenräder eingeführt wurden.

    Auch wir verbreiteten fleißig Wissen, aber für Gegenleistungen: Ägypten zahlte Gates 71000 ägyptische Pfund für Geometrieunterricht, und Grace O’Malley zahlte englischen Musikern 5000 ägyptische Pfund an Gagen für ihre Auftritte in Irland.

    Ende des Jahres kam es in Australien zu einem - normalen, friedlichen und auf dem Erbrecht beruhenden - Machtwechsel, durch den jedoch die Schutzgeldvereinbarung auslief.

    1000 n. Chr.
    Isaac Carasso, ein Milchbauer aus Ayr (Schottland), entwickelte mit Hilfe seiner seldschukischen Vorfahren den schottischen Joghurt. Seine Firma Danone wurde zu einem bedeutenden Produzenten für diese Art Milchprodukte.

    1005 n. Chr. Unter der Führung Richards II. aus dem Hause Lionheart entwickelte sich in England aus der Oligarchie ein gehobener Adel, während Barone und Gutsherren einen weitgehend machtlosen, auf ihre lokale wirtschaftliche Entwicklung beschränkten Niederadel bildeten, der dennoch verpflichtet war, Krieger zu stellen, aber keine Entscheidungen mehr traf.

    Duke Claude Alexandre de Bonneval LXXXVIII als Vertreter dieses Hochadels sah es als seine Pflicht an, seine Soldaten entsprechend auszurüsten, und ersetzte die Bronzeäxte seiner Krieger durch stählerne Streitäxte. Da zog auch Subotai mit, obwohl er als Baron nicht dazu verpflichtet war.

    1010 n. Chr. endete das goldene Zeitalter von Schottland. Hongkong wurde von Barbaren bedroht und versprach allen, die es unterstützten eine hohe Belohnung. Da die Stadt aber Australien diente und noch dazu außerhalb unserer Landkarten lag kam eine solche Unterstützung durch uns nicht in Frage.
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  3. #63
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    1011 n. Chr.
    Gamble, Richard III und ich hatten uns im Großen Saal des Palast in London versammelt. Es war mal wieder ein Schicksalstag für England. "Sind unsere Gäste da?" fragte ich den Diener. "Nun, zunächst sind die Herren Belsazar und Potemkin eingetroffen, die das germanische Triumvirat repräsentieren." "Sollen reinkommen, es betrifft auch ihre Zukunft."
    Belsazar und Potemkin sprachen unablässig von irgendwelchen Männern, die sich wir nicht kannten. "Habt Ihr gesehen: Spartakus in der dritten Runde gegen Yagan den Aborigine.... Ich dachte, es wäre ein leichtes Spiel, aber Roeder hat nicht zu unrecht auf Yagan gesetzt... Mensch war das knapp, ehe Yagan am Boden lag... Natürlich habe ich ihm das Leben geschenkt, ich freue mich schon auf die Revanche." "Ich bin ja eher ein Freund des waffenlosen Ringen. Hatte neulich ein spannendes Duell: Ein Kelte namens Asterix gegen einen römischen Champion, Schlagdraufundschluss, und dann der Sieger gegen einen griechischen Koloss aus Rhodos, den uns Ptolemäus ausgeliehen hat... Nur schade, dass unser eigener Kandidat so froh ausgeschieden ist, Axel Schulz hätte ruhig länger durchhalten können..." "Worum geht es, meine Herren?" fragte Richard interessiert. "Um Sport. Wettkämpfe. Belsazar ist ein großer Freund von Gladiatorenkämpfen, ich dagegen von Ring- und Boxkämpfen. Die neuste Mode in Germanien. Es lenkt die Bevölkerung ab, beschäftigt sie, verhindert Rebellionen, und gibt dem aggressiven Mob ein Mindestmaß an Gewalt, wenn es lange keinen Krieg gibt..." "Nun, das Problem könnte sich bald erledigt haben", meinte ich trocken, doch Gamble - dessen Name nicht umsonst 'Glücksspiel' bedeutete - fiel ein: "Könnte man das nicht auch in England einführen? Mir schweben eher Wagenrennen vor..." "Klar", meinte Belsazar. "Wir können die ersten Ligen für euch ausrichten. Aber das kostet... Dieser Gates sollte bei uns die Aritmethik lehren, ohne seine bescheuerten Lizenzgebühren. Und eure vielgerühmten Priester können die Sterndeutung auch bei uns verbreiten."

    Man wurde sich schnell einig, aber das war dann auch schon der angenehmste Teil des Tages. Denn nun kamen die eigentlich geladenen Gäste, und sie würden nicht sehr glücklich sein.
    Die australische Delegation bestand aus dem königlichen Generalgouverneur Hallam Tennyson XXII., Statthalter Jawaharlal Nehru, General Karl Philipp zu Schwarzenberg LXX. und, auch wenn er nicht geladen war, Hàn Gāozǔ VII. "Warum habt Ihr uns hergeholt?" fragte Tennyson wütend. Es war klar, dass wir keine richtige Verhandlung führen würden. Gamble allerdings schaffte es, das Spiel vorher zu retten. "Habt Ihr Geld dabei?" fragte er freundlich. "Oder... Schriftrollen mit Wissen?" "Nein", knurrte Tennyson, während Han Gaozu sagte: "7000 Australische Dollar, na und?" "Fein... Kaiserliche Hoheit, Ihr dürft mit unseren Priestern über den Monotheismus sprechen und die gesamte Summe spenden, und dann verlasst diesen Raum. Was wir hier besprechen geht nur souveräne Staaten etwas an." Das war ein kleiner Affront, denn Belsazar und Potemkin waren genauso wenig souverän. Aber Han Gaozu ließ es geschehen und trollte sich zu den Priestern.
    "Machen wir es kurz", sagte ich. "Unser geschätzter Diener, Gutsherr Tobias Furneaux von Neuguinea, sieht die Verwaltung der Furneaux-Gruppe in Euren Händen als minderwertig an." "Was für einer Gegend?" "Ihr nennt sie Flinders-Gruppe. 3 Inseln in dieser Gruppe wurden nicht besiedelt, wir nehmen an, dass Ihr kein Interesse daran habt. Wir hätten daher gerne die Erlaubnis, das Gebiet der Insel Albury zu durchqueren und die anderen Inseln zu besiedeln." "Keine Fußbreit werden wir den Eroberern geben!" "Das heißt, dass Ihr auch nicht bereit seid, die Insel zu übergeben, die nahe Neuguinea in eurem kulturellen Einflussbereich liegt?" "Natürlich nicht!" "Gut... Ihr habt bis 1014 Zeit, es Euch zu überlegen. Danach werden unsere Siedler aufbrechen. Wir werden sie schützen und, wenn von Albury eine Bedrohung ausgeht, auch die Hauptinsel der Flinders-Gruppe einnehmen."

    Das Ultimatum verstrich, und so brachen 20 Biremen mit 2000 Kurzschwertkämpfern und 400 Katapulte Ende 1014 aus Sydney auf, um einen Präventivschlag gegen Albury zu unternehmen. Gleichzeitig hielten sich die Generäle bereit, um auf Canberra zu marschieren und dort einen australischen Gegenangriff zu binden.
    Albury war zwar mit einer Stadtmauer gesichert, hatte aber nur 1000 Schwertkämpfer, 1000 Axtkämpfer und 100 Vorposten als Wachen, keine Bogenschützen (außer in den Vorposten).

    Zugleich kaperten 10 neukaledonische Seeräuberschiffe, die Furneaux als Erkundungsboote einsetzt, eine Flotte Arbeitsboote bei Neuguinea, um die Ansprüche von England und Germanien auf die Inselgruppe durchzusetzen.

    In Canberra wurde 21000 Mann gesichtet, darunter solche, die 600 Belagerungswaffen bedienten, und 8000 berittene Kompositbogenschützen, deren Flankenangriffe eine Gefahr für unsere Belagerungsgeräte wären - wenn sie sich denn trauten, uns im Feld anzugreifen.

    Im Süden von Cornwall brachen die ersten Langboote auf. 10 dieser Schiffe plünderten eine Schatzinsel, die außer Reichweite der Seeuntüchtigen alten Triremen lag und uns 1500 Pfund einbrachte. Die nächste Insel 1015 n. Chr. brachte schon 3500 Pfund.

    1015 n. Chr. verlangte Jakob, dass wir auch seine Piraten unterstützten. Aber diesen Erpressungsversuch wiesen wir zurück.
    Ein Jahr später bot er dann 37000 schottische Pfund. Auch wenn wir auf schottische Langboote keinen Wert legten, war uns klar, dass er nun kurz davon war, selbst das Langboot zu erfinden, und wir nahmen das Geld. Es war immerhin genug, um unsere Truppen im Ausland ein Jahr lang zu versorgen.

    In einem fernen Land wurde der Felsendom errichtet, und Theo Schöller wurde Dessertmeister von Charles Monck, 4. Viscount Monck.

    Bei Albury landeten die 4000 englischen Landungstruppen an und bekräftigten die Ansprüche auf die Furneaux-Gruppe - inklusive Albury.

    1016 n. Chr. begannen die Katapulte mit dem Beschuss der Stadtmauer von Albury. Doch es waren nur wenig, und so zog sich die Belagerung hin.


    Die ersten schottischen Langboote ließen nicht lange auf sich warten. 1016 n. Chr. wurden 10 von ihnen durch die Cornwaller Piraten vor Brigthon gestellt und besiegt.

    Verlustreich war dagegen die Verteidigung der Straits of Adelaide, wo noch keine Dreiruderer zur Verfügung standen. 30 Erkundungsboote - allesamt gekaperte neukaledonische Piratenschiffe - waren nötig, um 10 germanische Seeräuberschiffe zu kapern. Natürlich verlor Furneaux dort 20 seiner Boote.

    1017 n. Chr. wurde in York der Heldenepos über König Arthus und seine Ritter der Tafelrunde erstmals in allen Feinheiten aufgeschrieben. Dies inspirierte mehr und mehr junge Männer aus der Stadt, sich selbst aufzumachen und Heldentaten zu begehen.

    Das Triumvirat stellte Le Corbusier als neuen Baumeister ein. Vor allem Potemkin hatte seine Freude an jemandem, der künstlerisch hochwertige Dörfer errichtete, um Besuchern aus England die Erfolge der Fürsten zu Germanien zu präsentieren.

    Parallel zur Belagerung von Albury hatte die Armee nun Canberra erreicht und begann, die dortigen Mauern zu zerstören. 50 Rammen, 20 Belagerungstürme und 1600 Katapulte taten das ihre, um die Mauern in nur einem Jahr zu schleifen.


    Ptolemäus von Alexandria V. hatte großes Interesse an den englischen Rüstungen entwickelt, und als wir erfuhren, dass er 92000 ägyptische Pfund in seinen Kassen hatte nahmen wir das Geld gerne an und lieferten ihm solche Rüstungen, die ohnehin schon von Kettenhemden ersetzt worden waren.

    Ptolemäus hatte allen Grund, sich zu rüsten: Gegen Ende des Jahres rief der oberste Rabbiner von Rom dazu aus, alle monotheistischen - also jüdischen und christlichen - Gläubigen sollten sich zusammentun, um die heidnische nordische Religion zu bekämpfen und einen Kreuzzug nach Ägypten unternehmen.
    Neben Römern und Kelten, die die Hauptstreitmacht stellten, und Katholiken, Orthodoxen und Juden aus anderen Gebieten, waren es vor allem Germanen, die sich an dem Zug beteiligten. Ja, sogar ihr Anführer war einen Germane: Friedrich II., genannt Barbarossa, zog nach Ägypten, vertrieb die Truppen Ptolemäus aus einigen Städten und gründete den Kreuzfahrerstaat des heiligen römischen Reiches Germanischer Nation.

    Oktavian unterstützte diesen Krieg nicht, jedenfalls nicht offiziell, und auch die Herren der anderen Teilnehmer taten unbeteiligt (auch wenn sie die Ausreise der Minderheiten oft förderten und keinesfalls verhinderten). So erklärte keines der Länder Ägypten den Krieg, und keines beanspruchte es, Lehnsherr des neuen Kaiserreiches zu sein.

    In anderen Ländern zogen die Minderheiten nicht in den Krieg, aber es entwickelte sich eine neue religiöse Strömung, der Islam, der sich vom Christentum distanzierte und doch eine Verwandschaft dazu beinhaltete.

    1018 n. Chr. entwickelte Graham Bell und Maximilian Ulysses Browne aus der Beobachtung während der Belagerungen die Hebelgesetze. Sie erlaubten es, schwere Katapulte auch auf Triremen unterzubringen, ohne dass diese kenterten, oder Hafenkräne zu bauen, die zusammen mit Leuchttürmen den Seehandel beleben würden.

    Menno von Coehoorn, aber auch John Boyd Dunlop fanden Interesse an diesem Wissen, und gemeinsam konnten wir ihnen 110000 schottische Pfund abnehmen. Lieber wäre auch uns Wissen gewesen, aber das verbot Jakob Stuart strengstens.
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  4. #64
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    1018 n. Chr.
    Mitte des Jahres sprach ein junger Mann aus Sydney bei uns in London vor. Er hatte einen Traum: Er wollte ein Verkehrsmittel erfinden, das unabhängig von der Kraft von Menschen und Tieren war. Davon war er allerdings noch weit entfernt. Dennoch stellte er einige seiner Entwürfe vor, die sich zumindest auf die derzeitige Entwicklung der Seefahrt auswirkten. Sein Name war Robert Stephenson.

    Menschen wie er kamen öfter, aber dieser blieb in Erinnerung, da er es schaffte, sich zumindest ins House of Lords einzubringen: Er war kriegswichtig, weil er damals Fahrwerke für Katapulte herstellte.

    Die Belagerung von Albury dauerte seit 1016 n. Chr. an, die Mauern wurden immer weiter geschwächt, aber dieses Jahr brachten die Schiffe noch einmal 3000 Mann und einige Voodoo-Priesterinnen als Nachschub.

    In Canberra wurden die letzten Mauerreste von 10 Belagerungstürmen erobert. Zugleich griffen alle 1600 Katapulte im Fernkampf an. Sie lieferten sich harte Duelle mit australischen Schleudern, gingen aber als Sieger hervor: knapp 400 Katapulte wurden beschädigt - Stephenson hoffte bereits auf Reparaturaufträge - aber 400 Ballisten und 200 Katapulte der Australier zerstört.

    Zu Schwarzenberg ließ daraufhin seine Prodromoi einen Ausfall machen, aber 1000 von ihnen starben auf den Speerspitzen schwerer Speerkämpfer.

    Irland kündigte Ende des Jahres einen handel von Salz gegen Bargeld auf.

    1019 n. Chr.
    Ich studierte die Berichte aus fernen Ländern. Irgendwo war der Orden der Tempelritter ins Leben gerufen worden.

    "Herrin, eine dringende Nachricht aus Albury: Furneaux hat die ersten Angriffe befohlen, obwohl noch gut die Hälfte der Mauern steht", schreckte mich ein Eilbote auf. "Wie kommt er dazu?" "Er sagt, die Chancen stünden gut, und ohnehin liegt das in seiner Verantwortung als Oberbefehlshaber der Landungstruppe." "Und gibt der Erfolg ihm Recht? Davon hängt nämlich ab, ob er Befehlshaber bleibt." Nicht, dass ich das entscheiden konnte - aber ich konnte Richard eine Empfehlung geben." Der Bote zuckte mit den Schultern. "Die ersten 1000 Kurzschwertkämpfer sind von Wurfäxten dezimiert worden, dass die Reste ihrer Truppe auf die überlebenden anderen Truppen verteilt wurden. Aber die haben einen Durchmarsch geschafft: unsere Schwertkämpfer haben nacheinander die australischen Schwertkämpfer und alle Vorposten besiegt, während die zweite Hälfte der Kurzschwertkämpfer die Axtkämpfer töten konnte. Nur die angeschlagenen Axtwerfer halten die Insel jetzt noch.


    In Canberra kam Stephenson nicht dazu, Katapulte zu reparieren, da auch die angeschlagenen Einheiten im Dauereinsatz waren und die feindlichen Stellungen bombardierten. Einen Angriff wagte die Armee aber noch nicht, es drohte ein ähnlicher Stellungskrieg wie in bisherigen Kriegen gegen Canberra. Und doch sah es so aus, als würden wir zumindest die Kriegsziele erreichen und Albury einnehmen - und damit die ganze Furneaux-Gruppe.

    Um den Krieg zu finanzieren wurden die Forschungsgelder auf 1/3 der Einnahmen gesenkt - auch wenn jetzt noch mehr Ingenieure darum stritten. Da immer noch 31500 Pfund im Jahr aus der Schatzkammer entnommen wurden verkauften wir einen Teil der Rüstungsproduktion, vor allem Pferderüstungen, für 68000 ägyptische Pfund. Unsere Priester sammelten wieder fleißig Spenden: 4000 kanadische Dollar von den Kelten, denen sie den Monotheismus brachten, und genauso viele von den Iren, die den Opferkult übernahmen.

    1020 n. Chr. wurde in London ein Mann vorstellig, der in die Riege der Diktatoren gehörte, die wir noch besiegen mussten. Der Mann mit dem schwarzen Mantel, der zu unseren Spionen gehörte, hatte einige Daten über ihn gesammelt:

    "Josip Broz Tito (serbisch-kyrillisch Јосип Броз Тито) (* 7. Mai 1892 als Josip Broz in Kumrovec, Österreich-Ungarn; † 4. Mai 1980 in Ljubljana, Jugoslawien) war ein jugoslawischer kommunistischer Politiker und als Generalsekretär des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens, Ministerpräsident und Staatspräsident von 1945 bis 1980 der langjährige diktatorische Staatschef Jugoslawiens.

    Das Pseudonym Tito nahm Josip Broz 1934 an, als er Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei Jugoslawiens wurde und in den politischen Untergrund ging.

    Als Marschall führte Tito im Zweiten Weltkrieg die kommunistischen Partisanen im Kampf gegen die deutschen und italienischen Besatzer Jugoslawiens, die faschistischen Ustascha und die königstreuen Tschetniks. Nach dem Krieg wurde er zunächst Ministerpräsident (1945–53) und schließlich Staatspräsident (1953–80) seines Landes; ein Amt, das er bis zu seinem Tod bekleidete. Er verfolgte eine von der Sowjetunion unabhängige Politik und galt seit den 1950er Jahren als einer der führenden Staatsmänner der Bewegung der Blockfreien Staaten. Um ihn wurde ein intensiver Personenkult betrieben.

    Josip Broz entstammte einer kleinbäuerlichen Familie im kroatischen Kumrovec, das zur Zeit seiner Geburt zu Österreich-Ungarn gehörte. Sein Geburtshaus ist heute Bestandteil des Freilichtmuseums Etno-selo Kumrovec. Sein Vater Franjo war ein Kroate, dessen Vorfahren vor Mitte des 16. Jahrhunderts aus dem damals ebenfalls zu Österreich-Ungarn gehörenden Welschtirol (heute Trentino, Italien) eingewandert waren, seine Mutter Marija war Slowenin. Er war das siebte Kind der Familie.

    Er absolvierte eine Schlosserlehre in Sisak und trat 1910 in die Sozialdemokratische Partei Kroatiens und Slavoniens ein. Er arbeitete als Metallarbeiter in Zagreb, Kamnik, in der Autofabrik Laurin & Klement in Mladá Boleslav und im Deutschen Reich, um 1911 unter anderem bei Benz & Cie. in Mannheim. Später arbeitete Tito als Einfahrer bei Daimler in Wiener Neustadt und wohnte bei seinem Bruder in Neudörfl.

    1913 wurde Broz in die österreichisch-ungarische Armee eingezogen. Als im Jahr darauf der Erste Weltkrieg ausbrach, kam er zunächst als Artillerie-Unteroffizier an die Front gegen Serbien. 1915 geriet er an der Ostfront in russische Kriegsgefangenschaft. Die ihm zugesprochene Silberne Tapferkeitsmedaille konnte ihm nicht mehr überreicht werden.

    Während der Februarrevolution 1917 wurde Broz aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und kam im Juni nach Petrograd, wo er sich politisch betätigte. Broz wurde Zeuge der Oktoberrevolution und trat in jenen Tagen in die Rote Garde (Rote Armee) ein und kämpfte auf Seiten der Bolschewiki im Bürgerkrieg.

    1920 kehrte er in seine Heimat zurück, die nun zum neu geschaffenen Königreich Jugoslawien gehörte.

    Broz schloss sich nach seiner Heimkehr der Kommunistischen Partei Jugoslawiens (KPJ) an. Als Schmied und Schlosser ausgebildet, nutzte Broz in den zwanziger Jahren seine Kenntnisse zur Fertigung von Nachschlüsseln und Brecheisen, wurde als Einbrecher verurteilt und kam im Jahr 1928 durch eine allgemeine Amnestie frei. Die Akten der jugoslawischen Polizei belegen seine Beteiligung an einem Raubüberfall in dem Dorf Kaiserica bei Zagreb (heute Stadtteil von Zagreb) im Februar 1935, bei dem einige Landgendarmen verwundet wurden und einer ums Leben kam. Sie belegen ferner die Mitarbeit von Josip Broz in einer Geldfälscherbande. Der Staatsanwalt in Zagreb ließ Broz wegen der Fälschung von 733 Stück jugoslawischer 50-Dinar-Noten verfolgen. 1927 wurde er zum Sekretär der Metallarbeitergewerkschaft gewählt. Da die KPJ damals verboten war, wurde er wegen politischer Agitation mehrmals inhaftiert, zuletzt von 1928 bis 1934. Nach seiner Entlassung emigrierte er nach Paris, wurde aber noch im selben Jahr in das Zentralkomitee des Politbüros der KPJ gewählt.

    In den Jahren von 1936 bis 1938 engagierte sich Tito (wie er sich ab 1934 nannte) auf Seiten der Republikaner im Spanischen Bürgerkrieg, wo er der Verantwortliche für die Einschleusung von 11.000 Jugoslawen nach Spanien war, die bis auf einen Rest von weniger als 1.000 Personen nicht mehr nach Jugoslawien zurückkehrten. Tito war an der Seite des französischen Kommunistenführers André Marty in Albacete, Spanien, an der militärischen Schulung der Kommunisten der Internationalen Brigaden beteiligt. Nach blutigen Parteisäuberungen, denen auch der Generalsekretär der KPJ Milan Gorkić zum Opfer fiel, wurde Tito 1937 von der Komintern zu dessen Nachfolger ernannt, da er als zuverlässiger Anhänger Stalins galt. 1940 wurde er in dieser Funktion durch eine konspirative Nationalkonferenz seiner Partei in Zagreb bestätigt.

    Am 25. März 1941 unterzeichnete die Regierung Cvetković den Beitritt zum Dreimächtepakt. In der zweiten Nacht darauf vollzog sich in Belgrad der Putsch unter Führung des Generals Dušan Simović, der mit den Westmächten sympathisierte. Nachdem Deutschland Jugoslawien im April 1941 überfallen hatte (Balkanfeldzug), lebte Tito zunächst von den Deutschen unbehelligt weiterhin im Belgrader Villenviertel. Erst nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion musste er untertauchen und organisierte den bewaffneten Widerstand der jugoslawischen Kommunisten gegen die deutschen und italienischen Besatzer in Form des Partisanenkrieges.

    Während des Krieges gelang es den kommunistischen Partisanen Jugoslawiens unter der Führung Titos, sich gegen die Besatzer und die mit ihnen verbündete faschistische Ustascha-Bewegung aus Kroatien durchzusetzen. Dabei wurde er erst nach der Konferenz von Teheran durch die Alliierten unterstützt. Vor allem in Serbien kämpften sie gegen die zunächst kollaborierenden Tschetnik-Freischärler. Die Volksbefreiungsarmee (Narodnooslobodilačka vojska/armija), wie die Partisanen sich nannten, konnte sich als politisch einflussreichste Gruppe etablieren. Während des Widerstandskampfes wurde Tito zum Marschall ernannt und stand ab dem 29. November 1943 an der Spitze des Antifaschistischen Rates der Nationalen Befreiung (AVNOJ), der eine provisorische Regierung bildete und weite Teile des besetzten Landes kontrollierte.

    Seit Ende 1944 übte der Antifaschistische Rat die Macht in ganz Jugoslawien aus. Er wurde auch von den Alliierten anerkannt und vor allem vom britischen Premier Churchill unterstützt. Bereits während des Krieges zielte Titos Diplomatie darauf ab, ein Gleichgewicht zwischen den Westmächten und der Sowjetunion zu halten.

    Nach Kriegsende ließ sich Tito in einer Volksbefragung den Machterhalt bestätigen. Am 29. November 1945 wurde er Ministerpräsident der Volksrepublik Jugoslawien. Bis 1953 betrieb er mit Hilfe der Nationalen Volksbefreiungsfront und der KPJ die Umwandlung Jugoslawiens in einen realsozialistischen Staat.

    Dabei setzte er auch Repressionen ein. Zahlreiche politische Gegner, vor allem Stalinisten, wurden in den folgenden Jahren inhaftiert, vor allem auf der Gefängnisinsel Goli Otok. Entgegen seiner Anweisung, keine Kriegsgefangenen zu exekutieren, sondern vor ein Militärgericht zu stellen, geschah in der unmittelbaren Nachkriegszeit beispielsweise das Massaker von Bleiburg. Laut Rudolph Joseph Rummel fielen Titos Regime im Zeitraum von 1944 bis 1987 insgesamt etwa 1,072 Millionen Menschen zum Opfer.

    In Jugoslawien waren nur wenige Truppen aus der Sowjetunion stationiert, hauptsächlich in Belgrad selbst und in der Vojvodina. Dies ermöglichte Tito eine auf Unabhängigkeit und Gleichberechtigung beruhende Außenpolitik, zu der auch eigenständige Beziehungen zum Westen gehörten.

    Zudem nahm er für Jugoslawien in Anspruch, einen eigenen Weg zum Sozialismus zu gehen, der im Kern ein gewisses Maß an Selbstverwaltung der Betriebe vorsah. Dieser so genannte Titoismus brachte das Land in Gegensatz zu den sowjetischen Hegemoniebestrebungen und führte 1948 zum Bruch zwischen Tito und Stalin. Die Auseinandersetzung wurde mit erbitterter Härte geführt. Stalin versuchte vergeblich, die jugoslawische Partei gegen Tito aufzuhetzen, und drohte ihm in der Prawda öffentlich mit Mord; „das Schicksal Trotzkis ist lehrreich“, konnte man dort in Bezug auf Tito lesen. Die Einladung Stalins, in Moskau die Differenzen „freundschaftlich“ zu besprechen, lehnte Tito folglich ab. Am 29. November 1949 riefen die Kominform-Mitglieder offen zum Sturz von Tito und zum Kampf gegen den Titoismus auf. Im Zuge der Entstalinisierung nach Stalins Tod unter Nikita Chruschtschow (1956) und der Auflösung des Kominform normalisierten sich die Beziehungen mit der Sowjetunion wieder.

    Nach der Annahme einer neuen Verfassung im Jahr 1953 wurde Tito am 14. Januar 1953 in das Amt des Staatspräsidenten gewählt, das er ab 1963 auf Lebenszeit innehatte. Er setzte sich für die Gleichberechtigung der Staaten, die friedliche Koexistenz der Blöcke und für die Entwicklungsländer ein. Zusammen mit dem ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser, dem indischen Premierminister Jawaharlal Nehru sowie dem indonesischen Präsidenten Sukarno, gehörte er zu den Protagonisten einer Politik der Blockfreiheit. Diese wurde mit der Gründung der Bewegung der Blockfreien Staaten institutionalisiert. Durch sein Charisma und seine auf Ausgleich zielende Politik erwarb er sich auch außerhalb Jugoslawiens besonderes Ansehen. Er war einer der angesehensten Vertreter der blockfreien Staaten. 1967, nach dem Sechstagekrieg, fror Tito die diplomatischen Beziehungen zu Israel ein.

    Innenpolitisch verfolgte Tito weiterhin einen autoritären Regierungsstil, obwohl es nach der Absetzung des Sicherheitschefs Aleksandar Ranković 1966 zu einer deutlichen Liberalisierung der jugoslawischen Gesellschaft kam, die sich z. B. in einer relativen Freiheit von Kunst und Kultur ausdrückte. Den Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes in die ČSSR 1968 verurteilte Tito scharf, was sein Image im westlichen Ausland zusätzlich verbesserte. Im Jahr 1971 wandte er sich gegen nationalistische Demonstrationen in Kroatien. Auf diesen so genannten Kroatischen Frühling reagierte Tito mit Massenverhaftungen, da er den Kern des jugoslawischen Sozialismus, die „Brüderlichkeit und Einheit“ (Bratstvo i Jedinstvo) angegriffen sah. Die Ereignisse führten dazu, dass Jugoslawien 1974 auf Initiative Titos eine neue Verfassung erhielt, die den Föderalismus stärker betonte. Dies war, neben einer neuen Aufteilung der erwirtschafteten Devisen, eine der Forderungen des Kroatischen Frühlings gewesen. Gleichzeitig wurde durch die Verfassung von 1974 die Stellung des Staatspräsidenten gestärkt, da Tito uneingeschränkte Vollmachten als Staatsoberhaupt auf Lebenszeit eingeräumt wurden. Die neue Verfassung legte ausdrücklich fest, dass der Staatspräsident keinem anderen staatlichen Organ gegenüber politisch oder rechtlich verantwortlich war.

    Titos Regime zeichnete sich durch einen starken Personenkult aus, der sich zunächst am Stalinismus orientierte. Tito wurde in staatlich kontrollierten Ritualen als Held eines nationalen Mythos gefeiert und verehrt. Eine besondere Rolle spielte dabei der 25. Mai, an dem Tito 1944 in seinem Unterschlupf bei Drvar dem Zugriff deutscher Fallschirmjäger knapp entkommen war. Dieser Tag wurde bis 1988 als der angebliche Geburtstag des Marschalls, als ein Siegestag der Partisanen und als Tag der Jugend (bis 1987 mit einem landesweiten Staffellauf unter der Bezeichnung Stafette der Jugend) begangen. Bis zu Titos Tod endete er in Belgrad mit der Übergabe kunstvoll gestalteter Stafetten an ihn.

    Nach einer akuten Verschlechterung seiner pAVK ("Raucherbein") im Rahmen einer arteriellen Thrombose wurde der 87-jährige Tito am 3. Januar 1980 in das Universitätsklinikum in Ljubljana (Univerzitetni klinični center Ljubljana) eingeliefert. Das dort behandelnde Team bestand nebst 8 jugoslawischen Ärzten aus dem US-amerikanischen Kardiochirurgen Michael Ellis De Bakey sowie seinem Kollegen Marat Knyazev aus der Sowjetunion. Diese stellen bei ihm die Indikation für einen arteriellen Bypass, um die Gefäßversorgung des Beines zu gewährleisten. Die in der Nacht vom 12. auf den 13. Januar 1980 durchgeführte Operation brachte allerdings nicht den gewünschten Erfolg, sodass aufgrund fortschreitender Nekrosen und der Entwicklung eines lebensbedrohlichen Gangräns ein Teil des linken Beines am 20. Januar amputiert werden musste. Anschließend besserte sich sein Gesundheitszustand kurzzeitig wieder so weit, dass er seinen Verpflichtungen als Staatschef nachkommen konnte. Aufgrund einer erneuten gesundheitlichen Verschlechterung, wurde er in die Abteilung für kardiovaskuläre Chirurgie in Ljubljana eingeliefert, wo er drei Tage vor seinem 88. Geburtstag am 4. Mai 1980 um 15:05 Uhr starb. Im Krankenhaus wurde eine Gedenktafel installiert auf der stand: "Der Kampf für die Befreiung der Menschheit wird ein langer sein, aber er wäre länger, hätte Tito nicht gelebt" (Pot do osvoboditve človeka bo še dolga, a bila bi daljša da ni živel Tito). Die Tafel wurde später entfernt.

    Viele Staatspräsidenten und hochrangige Politiker erwiesen ihm bei seiner Beisetzung am 8. Mai 1980 die letzte Ehre. Gemessen an der Anzahl kondolierender Politiker und Staaten, die Delegationen sandten, ist die Beerdigung mit vier Königen, 31 Präsidenten, 6 Prinzen, 22 Premierministern und 47 Außenministern die bisher weltweit größte. Trauergäste aus 128 verschiedenen Ländern der damals 154 UN-Mitglieder kamen von beiden Seiten des eisernen Vorhanges. Er wurde im Belgrader Mausoleum „Kuća cveća“ („Haus der Blumen“) beigesetzt. Sein Sarkophag wird jährlich von bis zu 20.000 Menschen besucht. Das Mausoleum ist heute Teil des Museums der Geschichte Jugoslawiens.

    Um Tito ranken sich zahllose Legenden. Unter anderem erzählt Bruno Kreisky in seiner Autobiographie Zwischen den Zeiten von Titos Trinkfestigkeit, aber auch davon, dass er auch abseits des Protokolles noch ein halbes Jahrhundert nach Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie persönliche Bezüge zu Österreich bewahrt haben soll. Laut Kreisky soll Tito nach dem Ende des offiziellen Teiles eines Staatsbankettes seine Dolmetscher ins Hotel geschickt und dann mit Kreisky in österreichischem Deutsch und gelöster Atmosphäre geplaudert haben.

    Zu Titos Sprachkenntnissen bemerkt Milovan Đilas, dieser habe trotz seiner geringen Schulbildung leicht Fremdsprachen gelernt. Während des Ersten Weltkrieges habe er Russisch, nach dem Bruch mit der Sowjetunion 1948 Englisch gelernt. Auch erwähnt er die guten Deutschkenntnisse Titos. Im Kroatischen habe er jedoch lange Zeit Probleme mit der Rechtschreibung gehabt und serbische und kroatische Ausdrücke durcheinander verwendet. Vor allem aber habe er in seinen Reden russische Fremdwörter verwendet, „und da er, wie es die Art der Menschen aus der Zagorje ist, die Worte langzog, erweckte er bei den Menschen, die ihn nicht kannten, den Verdacht, keiner der Unseren, sondern ein Russe zu sein.“

    Tito hatte sich die Adriainsel Brijuni – meist mit ihrem italienischen Namen Brioni zitiert – zur Präsidentenresidenz und zu einem zweiten Regierungssitz ausbauen lassen. Eine Zeit lang war es bei Staatsbesuchen üblich, Tito als Geschenk Tiere für seinen Privatzoo mitzubringen. Einige Nachkommen dieser Gastgeschenke bevölkern heute das Naturschutzgebiet auf der Insel Brijuni. Daneben hatte er noch einen Wohnsitz bei Bled in der damaligen Teilrepublik Slowenien: das Schloss Egg in Brdo pri Kranju.

    Für Titos Sonderzug aus blauen Wagen wurden spezielle Lokomotiven vorgehalten, zunächst drei blau gestrichene Schnellzug-Dampflokomotiven der jugoslawischen Baureihe 11 (Nachbauten der MÁV-Baureihe 424). In den 1960er Jahren kaufte die Jugoslawische Staatsbahn JŽ hierfür drei blaue Diesellokomotiven des Typs ML 2200. Tito verfügte auch über zwei dieselmechanische Salontriebwagen der italienischen Firma Breda aus der Vorkriegszeit. Im Frühjahr 1961 erhielt Tito den modernen hochmotorisierten Salontriebwagen MOT 410. Seit 1952 nutzte er die Galeb als Staatsyacht.

    Als Titos Leben verfilmt werden sollte, wurde mit Richard Burton ein westlicher Spitzendarsteller verpflichtet. Während der Dreharbeiten des Filmes (ursprünglicher Titel: The Battle of Sutjeska, später in The Fifth Offensive umbenannt) kam es zu einer Begegnung mit dem Schauspieler, dem – wie Tito – der Ruf der Trinkfestigkeit vorauseilte.

    In Teilen der Bevölkerung der ehemaligen jugoslawischen Republiken wird Tito weiterhin verehrt. In seinem Geburtsort Kumrovec in Kroatien wurde ein Tito-Museum mit angegliedertem Bildungszentrum eingerichtet.

    Nachdem die meisten der früher nach Tito benannten Straßen und Plätze in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens anfangs der 1990er Jahre umbenannt worden waren, wurde 2009 in Ljubljana wieder eine Straße nach Tito benannt, was in einer Meinungsumfrage von 60 % der Einwohner gutgeheißen wurde. Aufgrund einer Klage der Jugendorganisation der konservativen Partei Neues Slowenien verbot das Verfassungsgericht Sloweniens jedoch die Neubenennung von Straßen nach Tito, da dies als Befürwortung von dessen totalitärem Regime verstanden werden könne. Das Urteil wurde von Mitgliedern der Socialni demokrati, des Partisanenverbandes, sowie von dem Historiker Jože Pirjevec kritisiert, da es die Rolle Titos bei der Befreiung Sloweniens vom Faschismus ignoriere.(Wikipedia)"

    "Und was für ein Land ist das?"
    "Jugoslawien (serbokroatisch Jugoslavija Југославија) war ein Staat in Südosteuropa, der in unterschiedlicher Form zunächst als Monarchie von 1918 bis 1941, später als sozialistischer und föderaler Staat von 1945 bis 1992 bestand. Die Geschichte dieses Vielvölkerstaats wurde wesentlich geprägt durch die Konflikte der auf seinem Gebiet lebenden Völker. Die nationalen Auseinandersetzungen trugen schließlich auch maßgeblich zum Zerfall des jugoslawischen Staates bei.

    Der jugoslawische Staat wurde 1918 als Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (Kraljevstvo Srba, Hrvata i Slovenaca, abgekürzt auch SHS-Staat) gegründet. Der neue Staat vereinigte Serbien und Montenegro mit Gebieten der zerfallenen Habsburgermonarchie: Kroatien-Slawonien, Vojvodina, Dalmatien, Krain und Südsteiermark sowie Bosnien-Herzegowina.

    Schon bei der Staatsgründung gab es widerstreitende Auffassungen über die künftige Staatskonstruktion. Die bis dahin zu Österreich-Ungarn gehörenden Slowenen und Kroaten verfochten einen föderalen Staatsaufbau, die serbische Regierung dagegen wollte einen zentralistischen Einheitsstaat bilden. Unter dem Druck der italienischen Expansionsbestrebungen in Istrien und Dalmatien kam es zu einer schnellen Staatsgründung, wobei die einflussreichen politischen Kräfte beider Seiten die Entscheidung über die Verfassung Jugoslawiens vertagten, weil sie sich darüber nicht einigen konnten.

    Die Gegensätze zwischen den verschiedenen Nationalitäten konnten in der etwa 70 Jahre währenden Geschichte des Vielvölkerstaats Jugoslawien nie überwunden werden. Schon die Zeit zwischen den Weltkriegen war eine Abfolge von existenzbedrohenden Staatskrisen, wobei die Fronten der Auseinandersetzung im Wesentlichen entlang der nationalen Grenzen verliefen. Eine zweite Hypothek, an der Jugoslawien schwer zu tragen hatte, war das unterschiedliche wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklungsniveau in den zusammengeschlossenen Ländern. Slowenien, Kroatien und die Vojvodina (also die ehemals zur Donaumonarchie gehörenden Länder) waren am weitesten entwickelt. Sie trugen mehr zum Bruttosozialprodukt Jugoslawiens bei als die übrigen Teile des Staates. Das Entwicklungsgefälle von Nord nach Süd war auch in der Endphase Jugoslawiens in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts noch sehr stark.

    Als das Deutsche Reich Jugoslawien im April 1941 den Krieg erklärte, zerfiel der Staat aufgrund seiner inneren Widersprüche innerhalb weniger Tage, ohne dass den Angreifern großer Widerstand entgegensetzt wurde. Die Okkupanten nutzten die Uneinigkeit der Jugoslawen, um das eroberte Gebiet zu beherrschen. Einige Teile wurden annektiert, andere an Ungarn, Bulgarien und die italienische Kolonie Albanien angeschlossen, schließlich in Kroatien ein faschistisches Marionettenregime installiert. Bald bildeten sich in Jugoslawien Partisaneneinheiten, die den Besatzern Widerstand leisteten: Zunächst waren dabei königstreue Tschetnik-Verbände am stärksten, bald aber dominierten die kommunistischen Partisanen unter Josip Broz Tito das Geschehen.

    Der Zweite Weltkrieg war in Jugoslawien gleichzeitig ein Bürgerkrieg mit zahllosen unübersichtlichen Fronten, die auch quer zu den ethnischen Grenzen verliefen. Partisanen und Kollaborateure bekriegten einander. Mit großer Härte kämpften auch die Tschetniks und Tito-Partisanen gegeneinander. Die meisten Kriegsverbrechen wurden in Jugoslawien nicht von den Besatzern, sondern von den auf verschiedenen Seiten stehenden Jugoslawen selbst begangen. So ermordeten zum Beispiel kroatische Ustascha-Truppen zehntausende serbische Zivilisten und Juden in ihrem Machtbereich, serbische Tschetniks zehntausende Kroaten, bosnische Muslime ließen sich für die SS anwerben und kommunistische Partisanen erschossen nach Kriegsende tausende Slowenen und Kroaten (Massaker von Bleiburg), die auf Seiten der Achsenmächte gekämpft hatten.

    Am Ende setzten sich die Kommunisten durch und Tito übernahm mit seiner Partei die Macht im wiedererstandenen Jugoslawien. Der kommunistische Führer versuchte nach der gewaltsamen Ausschaltung seiner innenpolitischen Gegner das Nationalitätenproblem in seinem Staat zu lösen, indem er eine föderale Verfassung durchsetzte. Zum Gründungsmythos des zweiten Jugoslawien wurde dabei der gemeinsame Kampf der ethnisch gemischten kommunistischen Partisaneneinheiten gegen die faschistischen Okkupanten. Diese Seite der Wahrheit wurde propagandistisch herausgestellt, während der Bürgerkrieg, der innerhalb der Bevölkerung geführt worden war, und die dabei begangenen Verbrechen weitgehend totgeschwiegen wurden.

    Jugoslawien wurde nach Kriegsende als sozialistischer und föderaler Staat neu gegründet. Die jugoslawischen Kommunisten errichteten 1945 sechs Teilrepubliken: Slowenien, Kroatien und Serbien; Mazedonien und Montenegro wurden von Serbien abgetrennt und als eigenständige Republiken begründet, um die im ersten Jugoslawien dominierenden Serben zu schwächen. Dazu kam als sechste Republik das ethnisch stark gemischte Bosnien-Herzegowina, das Tito weder den Serben noch den Kroaten überlassen wollte. Weil Serbien noch immer die mit Abstand stärkste Republik war, wurden auf seinem Gebiet später noch die autonomen Provinzen Vojvodina und Kosovo eingerichtet.

    Wie in allen kommunistischen Ländern, wurde das Wirtschaftssystem nach 1945 völlig umgestaltet. Industrie und Banken wurden verstaatlicht, der Großgrundbesitz aufgeteilt. Allerdings ist es in Jugoslawien nie zur Kollektivierung der Landwirtschaft gekommen.

    Außenpolitisch war das kommunistische Jugoslawien in der Zeit des Kalten Krieges eine Erfolgsgeschichte. Tito gelang es, seinen Staat vom Einfluss der stalinistischen Sowjetunion zu lösen, er erwarb sich in der internationalen Diplomatie Respekt als einer der Führer der Bewegung der blockfreien Staaten.

    Weil sich Jugoslawien von der Sowjetunion losgesagt hatte, erhielt das Land auch massive Wirtschaftshilfe des Westens, wobei es gleichzeitig enge Handelsbeziehungen zum RGW unterhielt. So schien das sozialistische Wirtschaftssystem Jugoslawiens einige Zeit erfolgreich zu sein, und die Lebensverhältnisse in Jugoslawien besserten sich tatsächlich. Spätestens in den 70er Jahren zeigte sich aber, dass es nicht gelang, die südlichen Republiken wirtschaftlich zu entwickeln, dass die Verbesserung der Lebensverhältnisse mit einer extrem hohen Staatsschuld erkauft worden war und dass, obwohl zehntausende Jugoslawen als Gastarbeiter nach Westeuropa gegangen waren, Arbeitslosigkeit bzw. Unterbeschäftigung nicht in den Griff zu bekommen waren.

    Ende der 1960er Jahre verschärften sich die nationalen Auseinandersetzungen in Jugoslawien wieder. Aus einem Streit von Philologen über die Gestaltung der serbokroatischen Standardsprache entwickelte sich die Bewegung Kroatischer Frühling, die mehr Rechte für die kroatische Volksgruppe forderte. Sie wurde 1971 von Tito mit Hilfe der Miliz niedergeschlagen.

    1974 veranlasste Tito eine neue Verfassung für Jugoslawien, die die Rechte der Teilrepubliken und autonomen Provinzen stärkte. An der Spitze des Staates sollte nach dem Ableben Titos – er war laut Verfassung Präsident auf Lebenszeit – ein kollektives Staatspräsidium stehen. Den Vorsitz sollte reihum einer der Republikspräsidenten übernehmen. Als Tito 1980 starb, trat diese Regelung in Kraft.

    Bald nach dem Tod Titos wurde aber offenbar, dass nur der charismatische und mächtige Partisanenführer in der Lage gewesen war, die zentrifugalen Tendenzen und widerstreitenden Nationalismen Jugoslawiens zu kontrollieren, so dass sie den Bestand des Staates nicht gefährden konnten. Zwar funktionierten die Organe des Bundes formal bis gegen Ende der 1980er Jahre. Doch gaben die Nationalisten – sowohl innerhalb als auch außerhalb des BdKJ – in den Republiken zunehmend den Ton an und beherrschten den politischen Diskurs. Die 80er Jahre waren in Jugoslawien eine stete Abfolge von gegenseitigen Schuldzuweisungen zwischen den Nationalitäten, wer den offensichtlichen Verfall des Staates zu verantworten habe und welches Volk im System die größten Ungerechtigkeiten zu erdulden hätte. Hinzu kam die weit verbreitete Unzufriedenheit mit dem undemokratischen Sozialismus, ohne dass man sich aber um Reformen auf gesamtstaatlicher Ebene bemühte.

    1981 erschütterte eine albanische Protestbewegung im Kosovo das Land. Sie wurde von Kräften der Republik Serbien niedergeschlagen und man verhängte den Ausnahmezustand über die Provinz. Weil zugleich die gesamte Führung des Kosovo ausgewechselt wurde, hatte dies auch negative Rückwirkungen auf den Gesamtstaat, denn die autonomen Provinzen waren auch im Staatspräsidium vertreten, wo nun die Stimme des Kosovo von Serbien abhängig war.

    Mit dem Bekanntwerden des Memorandums der Serbischen Akademie der Wissenschaften aus dem Jahr 1986 wuchs in Slowenien und Kroatien die Angst vor großserbischen Tendenzen. Die Akademie hatte in ihrer Analyse das jugoslawische System als gegen die Serben gerichtetes Unterdrückungsinstrument bezeichnet und unter anderem die Beseitigung der autonomen Provinzen Vojvodina und Kosovo gefordert. Die Verwirklichung dieser Forderung hätte das Ende der fragilen gesamtjugoslawischen Staatskonstruktion bedeutet. Zur selben Zeit erstarkten in Slowenien und Kroatien die Nationalbewegungen, die eine Auflösung des jugoslawischen Staatsverbands favorisierten, nicht zuletzt weil die Mehrheit in beiden Ländern die südlichen Republiken nicht mehr subventionieren wollte, aber auch weil sie fürchteten, dass die Serben versuchen würden, die Macht im Gesamtstaat an sich zu reißen. Die ersten demokratischen Wahlen gewannen 1990 in Slowenien und Kroatien antikommunistische Parteien, die die Eigenstaatlichkeit dieser Republiken befürworteten, in Serbien gewannen die serbisch-national ausgerichteten Sozialisten unter Führung von Slobodan Milošević. Damit war das Ende Jugoslawiens besiegelt, denn zwischen den beiden Seiten war keine Verständigung möglich. Am 25. Juni 1991 erklärten Kroatien und Slowenien ihre staatliche Unabhängigkeit und kurz darauf begannen die Jugoslawienkriege.

    Als sich 1917 der bevorstehende Zerfall des Habsburgerreiches schon deutlich abzeichnete, begannen slowenische, kroatische und serbische Politiker mit den Vorbereitungen für die Schaffung eines gemeinsamen Staates nach dem Krieg. Im Londoner Exil hatte sich 1915 ein Jugoslawisches Komitee gebildet. Es beanspruchte die Vertretung der in der Donaumonarchie lebenden Südslawen gegenüber der Entente. Vorsitzende waren der kroatische Bildhauer Ivan Meštrović und der aus Dalmatien stammende Ante Trumbić. Sie verfolgten die Idee eines föderalen Staatsaufbaus für den gemeinsamen Staat der Südslawen.

    Auf Korfu, dem Exilort der serbischen Regierung, formulierte Trumbić zusammen mit dem serbischen Ministerpräsidenten Nikola Pašić am 20. Juli 1917 die gemeinsame Deklaration von Korfu, die die Gründung eines Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen als konstitutionelle Monarchie unter der serbischen Dynastie Karađorđević in Aussicht stellte. In der Präambel des Dokuments ist vom dreinamigen Volk der Serben, Kroaten und Slowenen die Rede, das man sich somit als eine Nation vorstellte. Die Bezeichnung Jugoslawen und den Staatsnamen Jugoslawien hatte Pašić abgelehnt. Über den künftigen Staatsaufbau wurde in der Erklärung von Korfu kaum etwas ausgesagt; insbesondere die grundsätzliche Frage, Zentralstaat oder Föderation, blieb ungeklärt. Pašić, der vor dem Krieg stets eine zentralistische, großserbische Politik vertreten hatte, konnte mit den föderalen Ideen der Monarchie-Slawen wenig anfangen und er ließ sich darauf nicht festlegen.

    Am 6. Oktober 1918 trat in Zagreb ein aus ehemaligen Reichsrats- und Landtagsabgeordneten gebildeter Nationalrat der Slowenen, Kroaten und Serben zusammen, der die Vertretung der in der Donaumonarchie lebenden Slowenen, Kroaten und Serben übernahm. Den Vorsitz hatte der Slowene Anton Korošec, ein Föderalist. Damit existierten im Herbst 1918 drei südslawische nationale Vertretungen: der Ausschuss in London, der Nationalrat in Zagreb und die eben nach Belgrad zurückgekehrte serbische Regierung. Auf der Sitzung des Nationalrats am 29. Oktober 1918 brach der kroatische Landtag die Staatsbeziehungen zu Österreich-Ungarn ab und übertrug gleichzeitig die Staatsgewalt dem Nationalrat. Dieser rief noch am gleichen Tag in Zagreb den Nationalstaat der Slowenen, Kroaten und Serben aus, der sich auf das Gebiet Sloweniens, Kroatiens und der Vojvodina beschränkte. Bei einem Treffen der drei Repräsentanten Pašić, Trumbić und Korošec in Genf im November 1918 (Genfer Deklaration) konnte man sich allerdings wiederum nicht über den Staatsaufbau einigen, wobei insbesondere die Kroatisch-Serbische Koalition unter Svetozar Pribićević für ein schnelles Zusammengehen mit dem Königreich Serbien war.

    Parallel dazu spitzte sich die Lage an der Kriegsfront zu. Mit Unterstützung der Westalliierten hatten Ende Oktober italienische Truppen in der Schlacht von Vittorio Veneto die österreichische Frontlinie an der Piave durchbrochen. Im Waffenstillstand von Villa Giusti vom 4. November wurde die alliierte Besetzung Istriens mit Triest sowie der meisten dalmatinischen Inseln festgelegt, die auch Slowenen und Kroaten beanspruchten. Diese wiederum wurden von der italienischen Diplomatie bei den Pariser Verhandlungen als Parteigänger der zerfallenen Habsburgermonarchie hingestellt. Der Nationalrat geriet damit unter Zugzwang. Die Ansprüche auf Istrien und Dalmatien würde er in Paris nur mit Hilfe Serbiens durchsetzen können, das von Anfang an mit der Entente verbündet gewesen war und im Gegensatz zum neuen Nationalstaat auch über Streitkräfte verfügte. Aus dieser Situation heraus forderte nun auch die provisorische Landesregierung von Dalmatien den Nationalrat zur Vereinigung mit Serbien auf. Daraufhin beschloss dieser, am 24. November 1918, eine Delegation nach Belgrad zu entsenden mit dem Ziel, eine Vereinigung herbeizuführen. Zusätzlich wurde in den darauffolgenden Tagen von so genannten Nationalversammlungen in der Vojvodina und in Montenegro der Anschluss an Serbien beschlossen.

    Am 1. Dezember 1918 proklamierte Kronprinz Alexander mit Zustimmung des Zagreber Nationalrats das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Die Serben sahen sich dabei als Befreier der Monarchie-Slawen und sie erwarteten von diesen dafür Dankbarkeit. Neben der Eigenstaatlichkeit und der Größe des serbischen Volkes war die „Befreiung der südslawischen Brüder vom österreichisch-ungarischen Joch“ ein gewichtiges Argument, mit dem die serbischen Politiker ihren Anspruch auf Vorherrschaft im neuen gemeinsamen Staat begründeten.

    Von Anfang an verweigerten einflussreiche politische Gruppierungen dem neuen Staat ihre Anerkennung. Die Kroatische Bauernpartei unter Stjepan Radić hatte im Dezember 1918 in Zagreb gegen die Vereinigung gestimmt. Radićs Ziel war die Errichtung einer unabhängigen kroatischen Republik, was aber wegen der Haltung der Entente von vornherein chancenlos war. Vier Tage nach der Vereinigung gab es in Zagreb die erste große Demonstration gegen den SHS-Staat.

    Auch bei den Pariser Friedensverhandlungen verfolgten die Angehörigen der jugoslawischen Delegation unterschiedliche Ziele. Die Slowenen kümmerten sich nur um ihre Ansprüche auf die Untersteiermark und Südkärnten, wo es ab Dezember 1918 zu Gefechten gekommen war, den Kroaten ging es vor allem um Dalmatien und Istrien, während die Serben die Grenze des SHS-Staats möglichst weit im Norden beim heute ungarischen Pécs ziehen wollten. Im Vertrag von Saint-Germain (10. September 1919) und der späteren Volksabstimmung in Kärnten (10. Oktober 1920) konnte Österreich seine Ziele weitgehend durchsetzen, Italien erhielt Istrien sowie einige dalmatinische Inseln und die Stadt Zadar. Im Vertrag von Neuilly-sur-Seine (27. November 1919) erzielte Serbien Gebietsgewinne gegenüber Bulgarien und im Vertrag von Trianon (4. Juni 1920) wurden der größte Teil der früheren Woiwodschaft Serbien und Temescher Banat dem SHS-Staat zuerkannt. Für Kroaten und Slowenen waren die in Paris festgelegten Grenzen also eine Enttäuschung, während die Serben mit dem Gewinn der Vojvodina und dem mazedonischen Strumica recht zufrieden waren. Mit der zwischen Italien und Jugoslawien umstrittenen Stadt Rijeka, entstand ein Krisenherd, der die Beziehungen zwischen beiden Staaten vergiftete (siehe auch Italienische Regentschaft am Quarnero). Hier kam es nach dem Grenzvertrag von Rapallo (12. November 1920) zur Bildung des Unabhängigen Freistaats Fiume, der 1924 wieder an Italien fiel.

    Der neu geschaffene Staat hatte eine Fläche von rund 220.000 km² und 12 Millionen Einwohner. Auf seinem Boden lebten 15 Nationalitäten und Volksgruppen. Unter ihnen gehörten fast 83 Prozent den südslawischen Völkern an, die nun als Jugoslawen bezeichnet wurden. Aufgrund dieses hohen Prozentsatzes von Südslawen betrachtete die Regierung Jugoslawien als National- und nicht als Vielvölkerstaat.

    Am 28. November 1920 wurden die Wahlen für eine gesamtjugoslawische konstitutionelle Versammlung abgehalten. Die den Gesamtstaat stützenden Parteien gewannen deutlich, allen voran die Radikale Volkspartei Pašićs gefolgt von der Demokratischen Partei des Svetozar Pribićević. Überraschend stark war die neu gegründete kommunistische Partei, die den Nationalismus ablehnte. Sie wurde drittstärkste Kraft, während die Kroatische Bauernpartei nur in Kroatien die knappe absolute Mehrheit der Stimmen gewinnen konnte und auf gesamtstaatlicher Ebene lediglich rund 10 Prozent der Mandate erhielt. Trotzdem deutete der kroatische Bauernführer Stjepan Radić das Ergebnis als kroatisches Plebiszit gegen den SHS-Staat. In der Belgrader Skupština verweigerten die Abgeordneten der Bauernpartei die Mitarbeit.

    So trat auch der Ausschuss für die Ausarbeitung der neuen Verfassung ohne die kroatischen Vertreter zusammen und wurde daher von den unitarisch-zentralistischen serbischen Parteien dominiert. Dementsprechend sah dann auch der dem Parlament vorgelegte Verfassungsentwurf aus. Es sollte ein von Belgrad aus zentralistisch regierter Einheitsstaat geschaffen werden. Die historischen Landesteile fanden dabei keinerlei Berücksichtigung. Am 28. Juni 1921 wurde diese Verfassung mit knapper Mehrheit in der Skupština angenommen; die Abgeordneten der Kroatischen Bauernpartei nahmen nicht an der Abstimmung teil.

    Nach dem Tagesheiligen St. Veit ging das Grundgesetz des SHS-Staats als Vidovdan-Verfassung in die Geschichte ein. Viele Kroaten waren der Ansicht, dass die Verfassung für sie nicht verbindlich wäre, weil ihre Abgeordneten nicht darüber abgestimmt hatten. Es bedeutete eine schwere Hypothek für den SHS-Staat, dass noch nicht einmal über die grundlegende staatliche Ordnung ein Konsens erzielt werden konnte, sondern bedeutende Minderheiten diesen Staat von vornherein ablehnten.

    Die jugoslawische Außenpolitik der Zwischenkriegszeit war einerseits geprägt durch das Bestreben, die Revisionsbestrebungen der ehemaligen Kriegsgegner Ungarn und Bulgarien zu neutralisieren, andererseits durch den latenten Konflikt mit Italien, das sich slowenisch und kroatisch besiedelte Gebiete im ehemaligen österreichischen Küstenland und in Dalmatien angeeignet hatte (siehe auch Londoner Vertrag (1915)).

    Als der traditionelle Hauptverbündete Serbiens, Russland, durch die Oktoberrevolution ausgefallen war, trat Frankreich an dessen Stelle. Jugoslawien war in der Zwischenkriegszeit ein wichtiges Glied des von Frankreich unterstützten Bündnissystems im östlichen Europa. Von 1920 bis 1939 war das Land mit der Tschechoslowakei und Rumänien in der Kleinen Entente verbunden. Dieses Bündnis war vornehmlich gegen Ungarn gerichtet. Als Hitler-Deutschland seinen Einfluss nach Mittel- und Südosteuropa ausdehnte, wurde dieser Zusammenschluss obsolet. Die Zerschlagung der Tschechoslowakei durch das Münchener Abkommen, an dem auch Frankreich beteiligt war, entzog der Kleinen Entente die Existenzgrundlage.

    Die Beziehungen zum Nachbarn Bulgarien waren wegen der Mazedonienfrage die gesamte Zwischenkriegszeit über schlecht. Bulgarien erkannte die Herrschaft Jugoslawiens über Vardar-Mazedonien nicht an. So wie Jugoslawien die slawischen Mazedonier als Südserben für sich reklamierte, sah Sofia in ihnen unterdrückte Bulgaren und unterstützte die Terrororganisation IMRO, die sich die Befreiung Mazedoniens auf die Fahnen geschrieben hatte. Die Jugoslawen bauten umfangreiche Grenzschutzanlagen an der bulgarischen Grenze auf. Trotzdem gelang es IMRO-Leuten immer wieder, aus ihren Rückzugsräumen in Bulgarien nach Jugoslawien einzudringen. 1934 schloss Jugoslawien mit Griechenland und der Türkei den gegen Bulgarien gerichteten Balkanpakt. Auch dieses Bündnis erlangte wie die Kleine Entente keine praktische Wirksamkeit.

    Mit Italien konnte Jugoslawien ebenfalls keine gutnachbarlichen Beziehungen erreichen. Der italienische Faschist Gabriele d'Annunzio hatte im September 1919 mit seinen Anhängern die von beiden Staaten beanspruchte Stadt Fiume besetzt und ein Jahr später die Italienische Regentschaft am Quarnero ausgerufen. Am 12. November 1920 schlossen Italien und Jugoslawien den Grenzvertrag von Rapallo: Italien wurde im Besitz Istriens bestätigt, dazu erhielt es einige dalmatinische Inseln sowie Zadar (ital. Zara) auf dem Festland. Im Gegenzug gab es seine Ansprüche auf Split (ital. Spalato) und dessen Umgebung auf. Fiume wurde zum unabhängigen Freistaat erklärt, der jedoch keine vier Jahre Bestand hatte: Im Vertrag von Rom wurde das Gebiet unter beiden Mächten aufgeteilt. Die in Rom eigentlich festgelegte engere Zusammenarbeit Jugoslawiens und Italiens kam nie zustande. Die weiteren Beziehungen der beiden Staaten waren durch Konfrontation geprägt. So unterstützte Benito Mussolini 1929 bis 1934 die faschistische Ustascha, um auf diesem Wege den Gegner Jugoslawien zu destabilisieren. Die Unterdrückung der slawischen Minderheiten in den an Italien gefallenen Gebieten führte dazu, dass sich in jenen Regionen während des Zweiten Weltkriegs viele Slowenen und Kroaten den Tito-Partisanen anschlossen.

    Wegen der unsicheren Situation im Kosovo – dort brach nach dem Ersten Weltkrieg ein Aufstand gegen die erneuerte serbische Herrschaft aus – mischte sich Jugoslawien in Albanien ein, denn dort waren Exilkosovaren in der Regierung vertreten. Sie forderten in Tirana die militärische und politische Unterstützung ihrer Landsleute, obgleich das schwache Albanien dazu nicht in der Lage war. Um sich an dieser Grenze Ruhe zu verschaffen, unterstützte die Regierung Pašić 1924 Ahmet Zogu mit Truppen. Zogu putschte sich in Tirana an die Macht und stellte zum Dank jegliche Unterstützung Albaniens für die Kosovaren ein.

    Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs war Jugoslawien außenpolitisch isoliert. Nachdem die Westmächte NS-Deutschland schon die Tschechoslowakei überlassen und auch Polen nicht wirksam unterstützt hatten, war Jugoslawien den Achsenmächten hilflos ausgeliefert.

    Die innenpolitische Situation wurde im Wesentlichen durch die Nationalitätenkonflikte bestimmt. Dabei dominierte die Auseinandersetzung zwischen den überwiegend autonomistischen Kroaten und den zentralistischen Kräften auf Seiten der Serben. Dies war jedoch nicht der einzige Konfliktherd. Auch viele Slowenen, ein Teil der bosnischen Muslime ebenso wie die mazedonischen Slawen waren mit der unitarischen Auffassung von der einen südslawischen Nation nicht zufrieden. Und schließlich fühlten sich die Angehörigen der deutschen und der ungarischen Minderheit als Bürger zweiter Klasse. Besonders schlecht wurden die Albaner im Kosovo von der Regierung behandelt.

    Bei der Staatsgründung hatte man von einer Nation mit drei Namen (Serben, Kroaten und Slowenen) gesprochen. An diesem Konstrukt, das sich nicht mit dem Lebensgefühl der meisten Kroaten und Slowenen deckte, hielten die stets serbisch dominierten Regierungen eisern fest, denn auf dieser Grundlage war der Staat mit der „Vidovdan-Verfassung“ vom 28. Juni 1921, dem Gedächtnistag der Schlacht auf dem Amselfeld, als Einheitsstaat konstruiert worden. Die slawischen Muslime und die Mazedonier wurden noch nicht einmal als relevante Teile der gemeinsamen Nation erwähnt, sondern als muslimische Serben bzw. Südserben bezeichnet. Die Bosnier wurden gleichzeitig auch von den Kroaten als Teil ihrer Nation beansprucht.

    Gemäß der Doktrin von der einen südslawischen Nation betrieb die Regierung eine rigorose Sprachpolitik, durch die die anderen südslawischen Sprachvarianten an das Serbische angeglichen werden sollten. Die Slowenen konnten sich dieser Forderung am leichtesten entziehen, besaßen sie doch seit langem eine Schriftsprache, die sich deutlich von der serbokroatischen Sprache unterschied. Die Kroaten hatten weniger gute Argumente, denn abgesehen von den unterschiedlichen Schriften, die beide zugelassen waren, unterschied sich die kroatische nur wenig von der serbischen Standardsprache. Umso härter waren die Auseinandersetzungen in Detailfragen. In Mazedonien, wo dem Bulgarischen ähnliche Dialekte gesprochen wurden, aber keine eigene Schriftsprache existierte, trieben die Behörden die 1913 begonnene Serbisierung weiter voran.

    Einen gesetzlichen Minderheitenschutz gab es im ersten Jugoslawien nicht. Gemäß den Pariser Vorortverträgen hätten darauf zumindest die deutsche und die ungarische Minderheit Anspruch gehabt, die Kosovo-Albaner dagegen nicht, weil ihr Siedlungsgebiet schon vor dem Ersten Weltkrieg erobert worden war. Das Gleiche galt für die Mazedonier; sie waren nach Belgrader Lesart Serben.

    Die Serben waren in allen Teilen der Staatsverwaltung überproportional stark vertreten, hatten sie doch ihre eigene Bürokratie in den neuen Staat eingebracht. In den halbkolonial verwalteten südserbischen Gebieten Kosovo und Mazedonien herrschte eine schmale serbische Beamtenschicht über die anderssprachige Bevölkerung, die nicht zuletzt deshalb dem Staatsapparat gegenüber feindlich eingestellt war. Nach dem Zusammenbruch der Donaumonarchie verloren in den nun zum SHS-Staat gekommenen Gebieten alle nichtslawischen Staatsdiener ihre Posten und viele von ihnen verließen das Land. (Diese ehemaligen k.u.k.-Beamten machten den größten Teil der nichtslawischen Auswanderer aus. Die deutsche und ungarische Bevölkerung wurde nicht zur Emigration gezwungen.) Die vakanten Positionen wurden in Bosnien, der Vojvodina, im Süden Dalmatiens und Teilen Slawoniens vorwiegend mit Beamten aus Altserbien besetzt. Besonders dominant war die Position der Serben in der Armee, wo sie drei Viertel der Offiziersstellen innehatten.

    Das Parteiensystem des ersten Jugoslawien war weitgehend entlang der ethnischen und kulturellen Grenzen gespalten. In Serbien dominierte die konservative und zentralistisch-serbisch orientierte Radikale Volkspartei (Narodna radikalna stranka) des langjährigen serbischen Ministerpräsidenten Nikola Pašić. Daneben war dort die sozial und jugoslawisch orientierte Demokratische Partei (Demokratska stranka) von Bedeutung. Sie war in der Vojvodina (ehemals Donaumonarchie) stark und wurde auch von Minderheiten der Nichtserben in anderen Landesteilen gewählt. Die ebenfalls gesamtjugoslawisch auftretenden Kommunisten wurden 1921 verboten. In Kroatien dominierte die föderalistisch-republikanische Kroatische Bauernpartei Stjepan Radićs. Daneben war die Kroatische Partei des Rechts (Hrvatska stranka prava) von Bedeutung, aus der heraus später die Ustascha-Bewegung entstand. Bei den Slowenen war die katholische Slowenische Volkspartei unter Anton Korošec führend. Anders als die kroatischen Parteien, verharrte die Volkspartei nicht in Fundamentalopposition, sondern versuchte die Interessen der Slowenen auf parlamentarischem Weg durchzusetzen. Schließlich ist noch die Jugoslawische muslimische Organisation zu erwähnen, die die meisten Anhänger unter den slawischen Muslimen in Bosnien und im Sandžak hatte, aber auch von Albanern gewählt wurde.

    Nach Verabschiedung der Vidovdan-Verfassung 1921 blieben die Abgeordneten der kroatischen Bauernpartei dem Parlament noch jahrelang fern und Pašić beherrschte an der Spitze wechselnder Koalitionen das Land. Zur Machterhaltung nutzte er auch das Mittel politischer Prozesse. Auch sein schärfster politischer Gegner Radić wurde wegen staatsgefährdender Umtriebe kurzzeitig in Haft genommen. Trotzdem trat Radić 1925 in Pašićs Regierung ein, nachdem eine Koalition mit den Slowenen und den Muslimen gescheitert war. 1926 musste Pašić wegen einer Korruptionsaffäre seines Sohnes zurücktreten. Nach Neuwahlen bildeten Svetozar Pribičević (Demokratische Partei) und Radićs Bauernpartei 1927 eine Koalition. Doch auch das führte nicht zu mehr politischer Stabilität. Im Juni 1928 schoss ein montenegrinischer Abgeordneter der Radikalen Partei in der Belgrader Skupština wild um sich. Ihm fielen drei Abgeordnete darunter Stjepan Radić zum Opfer, der am 8. August 1928 an seinen Verletzungen starb. Nach diesem Gewaltakt wurde die politische Lage vollends chaotisch. Die Bilanz von 10 Jahren SHS-Staat waren 30 Regierungen, drei vorgezogene Neuwahlen, Korruption in allen Lagern und die Unfähigkeit der politischen Kräfte zum Kompromiss. Die Mehrheit der Kroaten, der Mazedonier und die Kosovo-Albaner lehnten den Staat überhaupt ab.

    In dieser Situation beschloss König Alexander Karađorđević am 6. Januar 1929 mit Hilfe der Armee die Macht zu übernehmen. Der gescheiterte Parlamentarismus wurde beseitigt, die Skupština aufgelöst, die Parteien wurden verboten. Der König wurde alleiniger Träger der Staatsgewalt. Alexander und die von ihm eingesetzte Regierung unter General Petar Živković, zuvor Kommandeur der königlichen Palastwache, versuchten nun mit anderen Mitteln, den Staat zu einen. In der am 3. Oktober 1929 eingeführten neuen Verfassung wurde der Staat in Königreich Jugoslawien (Kraljevina Jugoslavija) umbenannt. Die Verwaltung wurde reformiert: Es wurden neun Banschaften eingerichtet, deren Grenzen so gezogen wurden, dass in sechs Provinzen die Serben die Mehrheit bildeten, während die kroatischen Gebiete auf vier Banschaften aufgeteilt wurden, von denen nur zwei mehrheitlich kroatisch waren. Dies macht deutlich, dass auch der König auf eine Einigung des Landes unter serbischer Führung setzte. Aber auch die Königsdiktatur konnte die Probleme Jugoslawien, die sich durch die Weltwirtschaftskrise noch verschärften, nicht lösen. 1931 kam es zum nächsten Aufsehen erregenden politischen Mord. Der kroatische Wissenschaftler und Parlamentarier Milan Šufflay wurde in Zagreb auf offener Straße von einem serbischen Geheimpolizisten erschlagen.

    Die alten großen Parteien der Slowenen, Kroaten und Muslime forderten 1932/1933 in programmatischen Resolutionen (Punktuationen von Zagreb, Ljubljana und Sarajewo) die Demokratisierung und Föderalisierung des Staates. Daraufhin wurden die Parteiführungen interniert. Zur gleichen Zeit verstärkten die Ustascha und die IMRO ihre terroristischen Aktionen, die auf eine Zerschlagung des jugoslawischen Staates abzielten. Ein Aufstand der Ustascha konnte 1932 mangels Beteiligung von der Polizei leicht niedergeschlagen werden. Die gemeinsamen Terroranschläge von IMRO und Ustascha erreichten am 9. Oktober 1934 mit der Ermordung König Alexanders in Marseille ihren Höhepunkt. Aber anders als von Ante Pavelić gedacht, konnte die Regierung diese Krise meistern. Prinz Paul, der Bruder des ermordeten Königs, übernahm die Regentschaft für dessen noch minderjährigen Sohn Peter II. Mit Zustimmung des Regenten wurde nun eine neue regierungsfreundliche Einheitspartei, die Jugoslavenska radikalna zajednica gebildet, die 1935 auch die Wahlen gewann und mit Milan Stojadinović den Ministerpräsidenten stellte.

    Die föderalistische Opposition (Udružena oposicija) aus Slowenen, Kroaten und Muslimen boykottierte erneut das Parlament. Sie forderte die Gliederung Jugoslawiens in sieben Länder: Slowenien, Kroatien, Bosnien, Serbien, Vojvodina, Montenegro und Mazedonien. Die Minderheit der serbischen Föderalisten wollte nur vier Teilstaaten schaffen; Montenegro, Mazedonien und die Vojvodina sollten serbisch bleiben.

    Nachdem 1919/20 die Grenzen Jugoslawiens gezogen worden waren, musste das Land zu einem Wirtschafts- und Währungsraum vereinigt werden. In den ehemals habsburgischen Gebieten galt die Krone, in Serbien der Dinar. Die Regierung musste die Geldmenge verringern, um die kriegsbedingte Inflation zu bekämpfen. Die Schaffung der neuen Einheitswährung, ebenfalls Dinar genannt, erfolgte 1920. Dabei wurde der serbische Dinar 1:1 umgetauscht, die Krone aber im Verhältnis 4:1. Dies löste in Slowenien, Kroatien, Bosnien und in der Vojvodina große Erbitterung aus, verloren doch die früheren Monarchieslawen 75 Prozent ihres Vermögens und bezahlten auf diese Weise für die Schaffung der neuen Währung, während die Bewohner des alten Serbien keinen Beitrag leisten mussten.

    Der SHS-Staat der Zwischenkriegszeit war ein wenig entwickeltes Agrarland. 75 Prozent der arbeitenden Bevölkerung betrieben kleinbäuerliche Subsistenzwirtschaft. Produktive mittelgroße und große Betriebe gab es vor allem in der Vojvodina, in Slawonien und Syrmien sowie im Norden des alten Serbien. Vor allem in der Vojvodina waren viele dieser Bauernwirtschaften im Besitz von Angehörigen der deutschen und ungarischen Minderheit. Zu den großen Grundbesitzern zählte in den entwickelten Gebieten, die vormals zur Donaumonarchie gehört hatten, die katholische Kirche. Vergleichsweise gut entwickelt war auch die slowenische Landwirtschaft. Die Betriebe in den genannten nördlichen Regionen hatten ihre Überschüsse vor dem Krieg in die Industrieregionen der Habsburgermonarchie verkauft. Ein Teil wurde vorher in der örtlichen Lebensmittelindustrie (Mühlen, Zuckerfabriken usw.) weiterverarbeitet. Durch die neuen Grenzen (Zölle) und die zurückgegangene Kaufkraft in Österreich, waren den jugoslawischen Bauern diese Märkte in der Zwischenkriegszeit weitgehend verschlossen. Seit Mitte der 1930er Jahre importierte das nationalsozialistische Deutschland im Zuge der Kriegsvorbereitungen zunehmend Lebensmittel aus Jugoslawien.

    In den südlichen Landesteilen (in Mazedonien, Kosovo, Montenegro, Bosnien und Dalmatien aber auch in weiten Teilen Serbiens) gab es fast ausschließlich kleinbäuerliche Subsistenzwirtschaften, die kaum Entwicklungsmöglichkeiten hatten. Den Großgrundbesitzern in diesen Regionen fehlte es an Kapital und Knowhow für die Modernisierung ihrer Betriebe und aufgrund der im Überfluss vorhandenen billigen Arbeitskräfte sowie fehlenden Marktperspektiven hatten sie auch nur geringes Interesse an Veränderungen.

    Nennenswerte gewerbliche Produktion gab es in Slowenien, in der Region Belgrad und zunehmend in Zagreb. Industrieprodukte (z. B. Maschinen und Lokomotiven) mussten zum größten Teil eingeführt werden, allein es fehlte dafür an Kapital. So konnte auch die Infrastruktur des Landes in der Zwischenkriegszeit kaum weiterentwickelt werden. Es wurden nur einige Dutzend Kilometer Eisenbahnstrecken neu gebaut und auch das Straßennetz blieb auf dem Stand von vor dem Ersten Weltkrieg.

    Von Bedeutung war die Gewinnung von Rohstoffen. In Serbien, Bosnien und Slowenien wurden verschiedene Erze (Eisen, Kupfer u. a.) und Kohle abgebaut. Es fehlte aber an Fabriken zur Weiterverarbeitung. Daneben war die Holzindustrie wichtig. Letztere war vor allem in Bosnien recht gut entwickelt, denn hier war vor dem Ersten Weltkrieg relativ viel investiert worden. Das Problem die Rohstoffe mit konkurrenzfähigen Transportkosten auf den Weltmarkt zu bringen, wurde teilweise gelöst, als man 1929 einen Vertrag mit Griechenland schloss, der Jugoslawien einen Freihafen in Thessaloniki einbrachte. Da die wichtigen Hafenstädte Triest und Rijeka nach dem Krieg an Italien gefallen waren, baute Jugoslawien in Sušak, etwas südlich von Rijeka, einen neuen Hafen- und Schifffahrtsstandort auf.

    Wie auch die übrigen Entwicklungsindikatoren wies auch der Bildungsstand der Jugoslawen ein extremes Nord-Süd-Gefälle auf. Slowenien hatte 1918 bereits ein gut ausgebautes Schulsystem. Über 90 Prozent der Kinder besuchten eine staatliche oder kirchliche Grundschule. Die Analphabetenrate lag unter 10 Prozent. Nach dem Krieg wurde vor allem die Mittelschulbildung (Realschulen und Gymnasien) für die Slowenen verbessert, zum einen indem vorher deutschsprachige Schulen in Krain und der Steiermark zur slowenischen Unterrichtssprache übergingen, zum anderen gab es auch zahlreiche Neugründungen, die teils von der katholischen Kirche, teils vom Staat getragen wurden.

    Mehr noch als in Slowenien war das Schulwesen in Kroatien Sache der Kirche. Zwar wurde auch hier das Schulnetz verdichtet, aber der Abstand zu Slowenien verringerte sich nicht. In Binnenkroatien lag die Analphabetenrate bei über 15 Prozent, in Teilen Dalmatiens bei über 25 Prozent. Die Vojvodina nahm bei der Entwicklung des Schulwesens einen mittleren Platz ein. Hier unterhielten neben dem Staat die Kirchen (außer der katholischen und der orthodoxen auch protestantische) viele Schulen. Die Minderheitensprachen Deutsch und Ungarisch wurden nur in den privaten Schulen unterrichtet. In Bosnien unterschied sich der Bildungsstand in extremer Weise nach der Religionszugehörigkeit. Am höchsten war er bei den Kroaten, denen ein in österreichischer Zeit ausgebautes Schulsystem der katholischen Kirche zur Verfügung stand, es folgten die Serben, während die Muslime das Schlusslicht bildeten, vor allem weil die große Mehrheit der muslimischen Mädchen überhaupt nicht zur Schule geschickt wurde.

    Im engeren Serbien gab es zwar ein flächendeckendes Grundschulnetz, doch fehlte es an Mittelschulen. In den 1912 hinzugewonnenen Gebieten ließ das Schulwesen am meisten zu wünschen übrig. Es gab überhaupt zu wenig Grundschulen und in den vorhandenen wurden die Minderheitensprachen nicht berücksichtigt. Da die muslimischen Albaner auch keine kirchlichen Schulen hatten, existierten fast keine albanischsprachigen Bildungsanstalten. Dementsprechend war die Analphabetenrate in den südlichen Gebieten am höchsten. Hier konnten mehr als zwei Drittel der Bevölkerung nicht lesen und schreiben.

    Dem jugoslawischen Staat fehlte es sowohl an finanziellen Mitteln wie auch am politischen Willen, den geringen Bildungsstand vor allem in den südlichen Regionen zu heben. An einer Förderung der Albaner war man gar nicht interessiert. Diese wiederum hielten sich von den vorhandenen serbischen Schulen fern, weil man sie – nicht ganz zu Unrecht – als Instrument der Serbisierung ansah.

    Fortschritte gab es in der Zwischenkriegszeit vor allem in Kroatien und Serbien. In Kroatien gründete der jugoslawische Staat säkulare Schulen, um die Vorherrschaft der katholischen Kirche im Bildungswesen etwas zu mindern. Insgesamt blieb der Staat aber auf die Mitarbeit der Kirchen angewiesen. Der SHS-Staat hat sich auch nicht zur Einführung der allgemeinen Schulpflicht entschließen können. Dies bedeutete für die ehemals österreichischen Gebiete einen Rückschritt, denn dort hatte es vor 1918 die achtjährige Schulpflicht gegeben.

    1918 existierten auf dem Gebiet Jugoslawiens zwei Universitäten: in Belgrad und in Zagreb. Unmittelbar nach Kriegsende gründeten die Slowenen 1919 in Ljubljana die dritte Universität das Landes. Damit ging ein lange gehegter Wunsch der slowenischen Intellektuellen in Erfüllung. Unter der österreichischen Herrschaft war ihnen die Einrichtung einer eigenen Universität jahrzehntelang verweigert worden.

    Ministerpräsident Stojadinović erkannte Ende der 30er Jahre die schwierige außenpolitische Lage Jugoslawiens und versuchte, die Isolation des Landes durch Annäherung an die Achsenmächte zu überwinden. Sein Ziel war Neutralität im zu erwartenden nächsten großen Krieg. Auch innenpolitisch orientierte er sich an Deutschland und Italien. Er ließ sich als Führer bezeichnen und schuf eine uniformierte Jugendorganisation. Im Februar 1939 wurde Stojadinović aber von der Macht verdrängt.

    Unter seinem Nachfolger Dragiša Cvetković kam eine Einigung der Kroaten mit der Regierung zustande. Im sogenannten Sporazum (dt. Übereinkunft) vom 26. August 1939, das Vladimir Maček für die Bauernpartei mit Cvetković ausgehandelt hatte, war die Schaffung einer weitgehend autonomen Banschaft Kroatien vorgesehen. Die Zustimmung Belgrads zu diesem Vertrag war wesentlich durch die gefährliche außenpolitische Situation bewirkt worden. Es war bekannt, dass einige kroatische Politiker Verbindung zu den Regierungen in Rom und Berlin suchten, um ihren Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen. Auch die Zerschlagung der Tschechoslowakei und die slowakische Selbstständigkeit von Hitlers Gnaden hatten die jugoslawische Regierung erschreckt.

    Das Sporazum hatte aber für beide Vertragsparteien nicht die gewünschte Wirkung. Vielen Kroaten ging die Autonomie nicht weit genug; insbesondere warfen sie Maček vor, dass er mit der Preisgabe Bosniens, das zum größten Teil nicht zur kroatischen Banschaft gehörte, die nationale Sache Kroatiens verraten habe. Auch die zentralistischen Serben warfen der Regierung Verrat ihrer nationalen Interessen vor.

    Nach dem Sieg Deutschlands über Frankreich geriet Jugoslawien immer mehr unter diplomatischen Druck. Hitler verlangte den Beitritt des Landes zum Pakt der Achsenmächte. Am 25. März 1941 gab die jugoslawische Regierung nach und unterschrieb. Daraufhin putschten in Belgrad Offiziere erfolgreich, die Jugoslawien auf die Seite der Alliierten bringen wollten. Sie erklärten den jungen Peter II. zum regierenden König und stellten General Dušan Simović an die Spitze der Regierung. Die kurzzeitig in Belgrad aufgeflammte Kriegsbegeisterung hielt noch nicht einmal bis zum tatsächlichen Kriegsausbruch an: Schnell wurde sich die Bevölkerung bewusst, dass die jugoslawische Armee keine Chance gegen die deutsche Wehrmacht hatte. Viele Kroaten, Slowenen und Bosniaken folgen dem Einberufungsbefehl nicht, weil sie ihr Leben nicht für den ungeliebten Staat lassen wollten.

    Am 6. April 1941 begann der deutsche Einmarsch, und am 17. April unterzeichnete Jugoslawien die bedingungslose Kapitulation. König und Regierung begaben sich ins britische Exil, aus dem sie nicht mehr zurückkehren sollten.

    Ursprünglich wollte die deutsche Außenpolitik Jugoslawien wie andere südosteuropäische Staaten (Ungarn, Rumänien, Bulgarien) über Verträge an das Dritte Reich binden, um dessen Ressourcen für den geplanten großen Krieg gegen die Sowjetunion ausbeuten zu können. Außerdem sollte der gesamte Balkan unter deutsch-italienischer Kontrolle sein, damit Großbritannien keine Truppen landen und keine Front in Südosteuropa aufbauen konnte, wie es die Entente im Ersten Weltkrieg getan hatte. Nach dem gescheiterten italienischen Angriff auf Griechenland, der die Landung englischer Truppen nach sich gezogen hatte, und nach dem Putsch in Jugoslawien (27. März 1941) entschloss sich die deutsche Führung, die beiden Balkanstaaten in einem kurzen Krieg zu unterwerfen. Dies gelang im Balkanfeldzug, der am 6. April 1941 begann. Am Abend des 17. April unterschrieb in Belgrad General Danilo Kalafatović als Vertreter des jugoslawischen Obersten Befehlshabers die bedingungslose Kapitulation der jugoslawischen Streitkräfte.

    Da diese Entscheidung sehr kurzfristig getroffen worden war, gab es keine Pläne, wie mit dem eroberten Jugoslawien verfahren werden sollte. Mit der dann getroffenen Entscheidung zur Aufteilung des Landes verfolgte man zwei Ziele: 1. Die Ressourcen Jugoslawiens sollten für die deutsche Kriegswirtschaft zur Verfügung stehen, ohne dass viele Truppen für die Besetzung nötig wären. 2. Die Expansionsziele der Verbündeten sollten befriedigt werden, um sie fester an das Deutsche Reich zu binden.

    Italien erhielt den westlichen Teil Sloweniens mit Ljubljana und große Teile Dalmatiens. Außerdem besetzten Mussolinis Truppen Montenegro. Ein großer Teil des Kosovo, der Nordwesten Mazedoniens und die Stadt Ulcinj wurden an die italienische Kolonie Albanien angeschlossen. Damit war das albanisch besiedelte Gebiet in einem Staat vereinigt, wie es die Albaner seit Anfang des 20. Jahrhunderts angestrebt hatten, auch wenn dieses Großalbanien nur ein Nebenland des faschistischen Italiens war. Entsprechend groß war zunächst vor allem unter den Kosovo-Albanern die Unterstützung für die neue Ordnung.

    Bulgarien bekam den größten Teil Mazedoniens. Die dortige Bevölkerung fand sich mit diesem Wechsel in ihrer Mehrheit zunächst ab, erhofften sich viele mazedonischen Slawen doch eine bessere Behandlung durch die Bulgaren. Für die Verwaltung wurden von diesen viele Angehörige der IMRO eingesetzt. Die IMRO-Leute ersetzten die Serbisierungspolitik der Zwischenkriegszeit durch eine Bulgarisierung der Mazedonier, was mit der Zeit zu Unmut und Widerstand unter der Bevölkerung führte.

    Ungarn erhielt die Landschaften Batschka und Baranja in der Vojvodina und das Gebiet der Murinsel als Kriegsbeute.

    In Kroatien wurde ein unabhängiger Staat (Nezavisna država Hrvatska, NDH) unter dem Führer der faschistischen Ustascha-Bewegung Ante Pavelić errichtet, nachdem der Chef der kroatischen Bauernpartei Vladko Maček (1879–1964) es abgelehnt hatte, Ministerpräsident dieses Staatsgebildes zu werden. Zu diesem kroatischen Staat wurden auch Bosnien und Syrmien hinzugefügt. Wie beim Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurden die geschaffenen Fakten durch eine inszenierte Volksabstimmung abgesegnet. Neben dem kroatischen Staatsvolk lebten in diesem Staat mit rund 6 Millionen Einwohnern, große serbische Minderheiten (19 %); etwa 10 % der Bevölkerung waren muslimische Slawen. Während das Ustascha-Regime Letztere als muslimische Kroaten bezeichnete und für sich einzunehmen suchte, wurden die Serben wie auch die Minderheiten der Juden und Roma aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit brutal unterdrückt und verfolgt. Der NDH-Staat stellte eine eigene kroatische Armee auf. Eine unvollständige deutsche Infanteriedivision und eine italienische Armee von 200.000 Mann blieben in dem in zwei Besatzungszonen geteilten Land präsent.

    Die vormals jugoslawische Untersteiermark wurde an das Großdeutsche Reich angeschlossen. Das Gebiet sollte innerhalb kurzer Zeit germanisiert werden. Dafür vertrieben die Besatzer 200.000 Slowenen nach Kroatien. Die deutsche Minderheit in der italienisch besetzten Gottschee wurde stattdessen ins Reich, darunter auch in die Südsteiermark umgesiedelt.

    Das engere Serbien und Teile der Vojvodina kamen unter deutsche Militärverwaltung. Dort wurde von den Eroberern eine serbische Regierung unter dem General Milan Nedić installiert, die mit den Deutschen kollaborierte. In dieses serbische Gebiet wurden Hunderttausende Serben und einige Tausend Slowenen aus den anderen jugoslawischen Gebieten vertrieben. Vgl. dazu: Serbien im Zweiten Weltkrieg

    Etwa 70.000 Menschen wurden während des Krieges aus Serbien und Slowenien als Zwangsarbeiter ins Reich verschleppt. Unmittelbar nach der Besetzung Jugoslawiens begannen die deutschen Besatzungsbehörden mit der Internierung der jüdischen Bevölkerung in Serbien. Im September 1941 veranlasste die dortige deutsche Militärverwaltung Massenerschießungen jüdischer Männer. Ab Dezember 1941 wurden jüdische Frauen, Kinder und Greise aus Serbien im Lager Semlin interniert. Im Mai 1942 ermordete die Gestapo 6000 von ihnen mit einem Gaswagen. Auch im kroatischen NDH-Staat wurden ab August 1941 Tausende Juden in Lager verbracht und ein Jahr später lieferten die kroatischen Behörden den Deutschen 5500 Menschen aus, die zur Vernichtung nach Auschwitz deportiert wurden.

    Ursprünglich hatte man 1941 auf Seiten der Achsenmächte gedacht, die Gebiete Jugoslawiens mit etwa 150.000 Soldaten in den nächsten Jahren kontrollieren zu können. Dazu kamen noch die Truppen NDH-Kroatiens (Hrvatsko domobranstvo und Ustascha-Garde) sowie die bewaffnete Macht der serbischen Kollaborateure des Generals Nedić. Bald formierte sich aber der jugoslawische Widerstand und brachte Besatzern wie Kollaborateuren empfindliche Verluste bei. Schnell zeigte sich, dass die Deutschen und ihre Verbündeten vor allem die gebirgigen Regionen – also den größten Teil Jugoslawiens – nicht vollständig beherrschen konnten. Zwei Jahre später, als die Italiener Anfang September 1943 als Besatzer ausfielen (Seitenwechsel zu den Alliierten), hatte das Dritte Reich über 250.000 Soldaten in Jugoslawien stationiert. Trotzdem wurden immer größere Gebiete von den Partisanen kontrolliert. Auch die Aufstellung von SS-Verbänden aus einheimischen Rekruten (Volksdeutsche, Bosnier und Albaner) brachte keine Entlastung für die geschwächten Besatzer.

    Am Partisanenkrieg gegen die Besetzung Jugoslawiens beteiligten sich die verschiedenen Volksgruppen im unterschiedlichen Ausmaß. Albaner, Ungarn und Volksdeutsche verweigerten sich dem Widerstand. Die aktive Beteiligung von Mazedoniern, Bosniern und Kroaten blieb bis 1944 deutlich hinter dem zurück, was ihrem Bevölkerungsanteil entsprochen hätte. Die Aufstandsbewegung begann im April 1941 in den serbischen, montenegrinischen und slowenischen Bevölkerungsteilen.

    Hatten die jugoslawischen Kommunisten auf Druck der Westalliierten im März 1945 noch der Bildung einer Übergangsregierung, in der auch Nichtkommunisten saßen, zustimmen müssen, gingen sie nach Kriegsende unter Führung Titos zügig daran, die Macht in ihren Händen zu monopolisieren. Ein erster Schritt dazu war die physische Ausschaltung politischer Gegner. Nicht nur in Bleiburg sondern in vielen Teilen Jugoslawiens wurden kurz vor und kurz nach Kriegsende viele Menschen ermordet, die im Krieg auf der Gegenseite gekämpft hatten.

    Im Jahr 1945 begannen auch die Enteignungen und Verstaatlichungen der jugoslawischen Unternehmen. Die gesamte Industrie, die Banken und die Bergwerke wurden verstaatlicht. Wegen Kollaboration mit dem Feind wurden die Angehörigen der deutschen Minderheit komplett enteignet. Von der Enteignung betroffen waren auch die Kirchen und die muslimischen Vakufs. Auch der Besitz der ermordeten Juden wurde in Staatseigentum überführt. Im Rahmen einer Bodenreform wurde der eingezogene Landbesitz zu einem erheblichen Teil an neu gebildete landwirtschaftliche Kooperativen und Staatsgüter übergeben.

    Obwohl offiziell noch nicht über die künftige Staatsorganisation entschieden war, wurden schon im Laufe des Jahres 1945 die Regierungen der neu zu bildenden Teilrepubliken etabliert. Es handelte sich dabei um die regionalen Führungsgremien des AVNOJ. So waren zum Beispiel die Mitglieder des ASNOM nach dem Krieg die erste Regierung Mazedoniens. Am 11. November 1945 wurde die verfassunggebende Nationalversammlung gewählt. Schon diese ersten Wahlen waren weder frei noch geheim: In jedem Wahllokal standen zwei Wahlurnen bereit, eine für die Einheitsliste der kommunistisch beherrschten Volksfront und eine andere, für die Opposition, die jedoch keine Kandidaten hatte aufstellen dürfen. Unter diesen Bedingungen erhielt die Volksfront 90 Prozent der Stimmen.

    Noch am selben Tag wurde die Föderative Volksrepublik Jugoslawien ausgerufen. Am 29. November 1945 schaffte die verfassunggebende Versammlung die Monarchie offiziell ab und wählte Tito zum ersten Ministerpräsidenten der Republik. Erster Staatspräsident wurde Ivan Ribar. Am 15. Januar 1946 wurde die neue sozialistische Verfassung Jugoslawiens verabschiedet. Zur Föderation gehörten Serbien, Kroatien, Slowenien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Montenegro als Teilrepubliken mit jeweils eigenen Verfassungen. In Serbien wurden die zwei autonomen Provinzen Vojvodina (Autonomna pokrajina Vojvodina) und Kosovo (Autonomna kosovsko-metohijska oblast) errichtet.

    Klammer des nach wie vor sprachlich, kulturell und wirtschaftlich äußerst heterogenen föderalen jugoslawischen Staatsverbandes war die Macht der kommunistischen Partei unter ihrem charismatischen Führer Tito. Der zentralistische Parteiapparat bildete das Gegengewicht zur föderalen Staatsstruktur. Ihren Herrschaftsanspruch begründeten die Partei und ihr Führer mit dem intensiv gepflegten Partisanenmythos: Unter Führung der Kommunisten hatten sich die Völker Jugoslawiens selbst vom Faschismus befreit und die neue staatliche Ordnung errichtet. Erfolgreich war dieser Mythos nicht zuletzt deshalb lange Zeit, weil er in Teilen ja der Realität entsprach, wenngleich entscheidende Teile der Geschichte dabei bewusst verschwiegen wurden.

    Tito wusste, dass die alte Idee des Jugoslawismus durch die politische Realität in der Zwischenkriegszeit völlig diskreditiert war, denn das erste Jugoslawien war ein von den alten serbischen Eliten dominierter Staat gewesen. Dem partikularen Nationalismus der einzelnen Völker setzten Tito und die Parteiführung die Parole bratstvo i jedinstvo („Brüderlichkeit und Einheit“) aus der Zeit des Partisanenkampfes als zentrales Element der neuen Staatsideologie entgegen, ohne auf die Verschmelzung der Völker zu einer unitarischen Nation zu drängen. Als internationalistischer Kommunist glaubte Tito, dass sich im Sozialismus gemäß der Lehre Lenins nationale Probleme in relativ kurzer Zeit verflüchtigen würden, zumal auf der Basis einer föderalen Staatsordnung mit den Teilrepubliken als konstitutiven Elementen der staatlichen Ordnung und der KP als alleinigem Träger der Macht. Bis zur endgültigen Lösung der nationalen Frage im sozialistischen Sinne, sollte eine gut ausbalancierte Teilung der Macht zwischen den Völkern der Föderation Stabilität verleihen.

    Zu den Nachbarstaaten Ungarn, Rumänen, Bulgarien, Griechenland und Albanien wurden 1945 die alten Grenzen von vor dem Krieg wiederhergestellt. Der Kosovo wurde nach der Befreiung wieder mit Jugoslawien vereinigt, wie es die jugoslawischen und albanischen Kommunisten schon während des Krieges vereinbart hatten. Im Januar 1945 schlossen beide Staaten darüber einen Vertrag. Gebietsgewinne konnte Jugoslawien gegenüber Italien erlangen: Die 1918 an Italien gefallenen dalmatinischen Inseln und die Stadt Zadar wurden nun jugoslawisch, ebenso das schon in der Zwischenkriegszeit umstrittene Rijeka, der größte Teil der Halbinsel Istrien und kleinere Gebiete am Isonzo. Die neue Grenzziehung wurde im Friedensvertrag von Paris am 10. Februar 1947 festgeschrieben. Mit den territorialen Zugewinnen umfasste Jugoslawien nun rund 255.500 km². Weitergehenden Gebietsansprüchen auf Teile Kärntens und der Steiermark, sowie die Stadt Triest versagten die Alliierten ihre Zustimmung. Stattdessen wurden Triest und seine nähere Umgebung zu einem Freistaat erklärt, in dessen nördlicher Hälfte britische und amerikanische Truppen standen, während der Süden unter jugoslawischer Besatzung stand. Der Streit um dieses Gebiet prägte noch für Jahrzehnte die schlechten jugoslawisch-italienischen Beziehungen.

    Innerhalb Jugoslawiens mussten die Grenzen der neuen Teilrepubliken gezogen werden. Man richtete sich dabei weniger nach ethnischen Gegebenheiten als nach den historischen Grenzen aus der Zeit von vor 1918. An einigen Stellen ist man davon aber aus unterschiedlichen Gründen abgewichen.

    Ziemlich genau dem alten Verlauf folgte die slowenisch-kroatische Grenze. An gleicher Stelle waren bis 1918 die Länder Krain und Steiermark an Kroatien gestoßen. Diese Linie entsprach auch ungefähr der kroatisch-slowenischen Sprachgrenze. Nur im bisher italienischen Istrien wurde eine neue Grenze festgelegt. Slowenien erhielt die Küstenstädte Koper, Izola und Piran. Die Republik Slowenien war so der ethnisch am wenigsten durchmischte Teilstaat der Föderation geworden. Fast 90 Prozent der Einwohner gehörten der Titularnation an und es gab keine slowenischen Minderheiten in den anderen Teilrepubliken.

    Die Sozialistische Republik Kroatien wurde aus dem alten Kroatien-Slawonien, Dalmatien und dem größten Teil Istriens gebildet. Der größere Teil Syrmiens wurde allerdings der serbischen Provinz Vojvodina angeschlossen und das früher dalmatinische Gebiet an der Bucht von Kotor zu Montenegro geschlagen. Trotzdem umfasste das Territorium der Republik Gebiete mit bedeutenden serbischen Minderheiten, vor allem in Ostslawonien und in der Krajina.

    Die Grenzen der Republik Bosnien-Herzegowina entsprachen genau dem alten Grenzverlauf in der österreichisch-ungarischen Zeit. Die Teilrepublik hatte keine Mehrheitsnation. Als sie 1945 errichtet wurde, kannte die kommunistische Nationalitätenpolitik auch noch keine bosnisch-muslimische Nation. Mit der Wiedererrichtung Bosniens wollte die Tito-Regierung weitere kroatisch-serbische Streitigkeiten um dieses Gebiet vermeiden. Ein Anschluss an Kroatien verbot sich von selbst, weil damit die Grenzen des Ustascha-Staats wiederaufgelebt wären. Das wäre sowohl für die kommunistischen Partisanen, die gerade dieses Regime erbittert bekämpft hatten, als auch für das serbische Volk eine Demütigung gewesen. Der Anschluss an Serbien wiederum hätte das serbische Übergewicht in Jugoslawien erneuert, an dem der Staat 1939/41 zerbrochen war. Ohne die Existenz Bosniens wäre das ohnehin recht fragile innere Gleichgewicht der jugoslawischen Föderation nie zustande gekommen.

    Die neuen Grenzen Montenegros führten zur Teilung des Sandschaks mit Serbien und verschafften der kleinsten Teilrepublik die Bucht von Kotor. Völlig ohne historisches Vorbild war die Nordgrenze der neu geschaffenen Teilrepublik Mazedonien. Sie folgte in etwa der serbisch-mazedonischen Sprachgrenze. Während sich die Südgrenze der autonomen Provinz Vojvodina an der serbisch-ungarischen Grenze von vor 1918 orientierte, wurde die Provinzgrenze Kosovos völlig neu gezogen. Zwar hatte es in osmanischer Zeit einmal ein Vilayet Kosovo gegeben; die neue Provinz trug aber nur denselben Namen.

    Die jugoslawische Außenpolitik der unmittelbaren Nachkriegszeit war von zahlreichen Konflikten gekennzeichnet. Durch den Anspruch, Jugoslawien als starke und unabhängige Regionalmacht in Südosteuropa zu etablieren, geriet Tito bald mit den ehemaligen Verbündeten der Anti-Hitlerkoalition aneinander. Anders als von Churchill und Stalin noch bei auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 geplant, gab sich der jugoslawische Regierungschef nämlich nicht zufrieden damit, dass sein Land als von den Großmächten abhängiger Pufferstaat fungieren sollte. Zunächst versuchte Tito die jugoslawischen Grenzen so weit als möglich nach Nordwesten vorzuschieben; er konnte aber seine Ziele aufgrund des Widerstands von Briten und Amerikanern nur teilweise verwirklichen. Noch bis 1951 forderte Jugoslawien vergeblich, dass Österreich Gebiete in Südkärnten abtreten solle.

    In Südosteuropa wollte Tito eine Balkanföderation unter jugoslawischer Führung errichten. Dazu sollten auch Bulgarien, Albanien und eventuell ein Großmazedonien gehören. Die Mazedonienfrage war wegen des griechischen Bürgerkriegs wieder offen. Jugoslawien unterstützte seit 1946 die griechischen Kommunisten, die gerade im Norden Griechenlands (Ägäis-Mazedonien) stark waren und nicht zuletzt unter den Angehörigen der slawischen Minderheit viele Anhänger hatten. Zu Anfang hatte das jugoslawische Engagement in Griechenland das Wohlwollen Stalins; auch die Sowjetunion lieferte Waffen an die dortigen Kommunisten, während die USA und Großbritannien in diesem Stellvertreterkrieg die Gegenseite unterstützten.

    Mit dem bulgarischen Ministerpräsidenten Georgi Dimitrow verhandelte Tito Anfang 1947 über die Bildung der Balkanföderation. Das Bindeglied in dieser geplanten Föderation der in der Geschichte oft verfeindeten südslawischen Völker sollte das vorerwähnte Großmazedonien werden, zu dem Bulgarien seinen Anteil (das so genannte Pirin-Mazedonien) beisteuern sollte. Im Sommer unterzeichneten Tito und Dimotrow einen Freundschaftsvertrag ihrer beiden Länder und es schien als sollte die Balkanföderation bald Wirklichkeit werden.

    Am weitesten gediehen waren Titos Ambitionen in Albanien. Der kommunistische Kleinstaat trat 1945 in enge Beziehungen zu Jugoslawien, die schon während des Krieges zwischen den Partisanenbewegungen beider kommunistischer Parteien geknüpft worden waren. Durch den Freundschaftsvertrag vom Juli und die Währungsunion im November 1946 wurde Albanien ganz an den jugoslawischen Wirtschaftsraum angeschlossen. (Details vgl. Geschichte Albaniens)

    Ende 1947 änderte Stalin seine Balkanpolitik. Zum einen gab er die Sache der Kommunisten im griechischen Bürgerkrieg verloren, zum anderen wollte er den eigenständig und selbstbewusst auftretenden jugoslawischen Staatschef in seine Schranken verweisen. Am 10. Februar 1948 waren hochrangige Parteidelegationen aus Bulgarien und Jugoslawien nach Moskau zitiert worden und in scharfer Form von Stalin für ihre Politik gerügt worden. Tito und Dimitrow hätten, ohne Moskau zu konsultieren, eine Reihe eigenmächtiger Aktionen innerhalb der sowjetischen Machtsphäre unternommen (Vorbereitung der Balkanföderation, jugoslawisch-bulgarischer Freundschaftsvertrag, Verlegung jugoslawischer Truppen nach Albanien und nicht zuletzt Unterstützung der griechischen Partisanen). Während Dimitrow sich Stalin beugte und „seine Fehler“ eingestand, verließ die jugoslawische Delegation Moskau ohne irgendwelche Zusagen. Der Konflikt zwischen Belgrad und Moskau verschärfte sich in den folgenden Wochen weiter, weil Tito und mit ihm das jugoslawische ZK nicht bereit waren, sich den sowjetischen Vorgaben unterzuordnen. Daraufhin wurde die jugoslawische Partei im Juni 1948 aus dem Kominform ausgeschlossen. Albanien und Bulgarien dagegen wurden wieder Satelliten der Sowjetunion und brachen ihrerseits mit Jugoslawien.

    Tito und seine Partei hatten gegenüber der Sowjetunion ihre Eigenständigkeit zwar behaupten können, wodurch sie im Westen an Prestige gewannen, das außenpolitische Konzept Jugoslawiens, Vormacht auf dem Balkan zu werden, war aber gescheitert, denn Griechenland wurde in die NATO integriert, während die übrigen südosteuropäischen Staaten nun umso fester in den sowjetischen Machtbereich eingebunden waren.

    In den drei Jahrzehnten bis zum Tod Titos machte Jugoslawien nach innen und außen den Eindruck, als sei es ein gefestigter Staat mit einer positiven Entwicklung. Weltweite Anerkennung fand die jugoslawische Außenpolitik, insbesondere das Engagement in der Bewegung der blockfreien Staaten. Von den USA und ihren Verbündeten wurde Jugoslawien vor allem positiv gesehen und wirtschaftlich unterstützt, weil es – abgesehen von der Volksrepublik China – das einzige sozialistische Land war, das nicht unter der sowjetischen Vorherrschaft stand. Darüber hinaus galt ihnen die kommunistische Herrschaft in Jugoslawien als vergleichsweise liberal. Und tatsächlich hatten die Jugoslawen auch mehr persönliche Freiheiten als die Bürger der meisten Ostblockstaaten. Viele Linke in den westlichen Staaten sahen im jugoslawischen System mit seiner breit angelegten kollektiven Selbstverwaltung das positive Beispiel für den real existierenden Sozialismus.

    Im Ausland wurde kaum wahrgenommen, dass auch Jugoslawien eine Ein-Parteien-Diktatur war, in der sich noch dazu die Macht in den Händen eines Führers konzentrierte, und viele ausländische Beobachter übersahen auch eine Reihe von Krisenerscheinungen, die schließlich in den 80er Jahren zum Zerfall des Staates entscheidend beigetragen haben. Zu nennen sind vor allem:

    die schmale Legitimationsbasis der jugoslawischen Staatsidee, die sich hauptsächlich auf die charismatische Führerfigur Tito und den Partisanenmythos gründete;
    die verfehlte Wirtschafts- und Sozialpolitik, die zu einer immens hohen Staatsverschuldung führte, ohne dass eine konkurrenzfähige Industrie aufgebaut und eine Angleichung der Lebensverhältnisse in den verschiedenen Landesteilen erreicht wurde;
    die ungelösten nationalen Konflikte, die nach dem Zweiten Weltkrieg nur ideologisch übertüncht bzw. aus dem öffentlichen Diskurs verdrängt, nie aber aufgearbeitet wurden.

    Mit dem Tod des seit Ende des Zweiten Weltkriegs herrschenden Staats- und Parteiführers Josip Broz Tito im Mai 1980 hatte Jugoslawien seine einzige Integrationsfigur verloren. In den vorangegangenen Jahren bereits vorhandene politische, wirtschaftliche und soziale Probleme nahmen zu, ließen sich von der Regierung weder vor den Bürgern des Landes noch vor der Weltöffentlichkeit mehr kaschieren und entwickelten sich zu einer lang anhaltenden Krise, an deren Ende Bürgerkrieg und Zerfall des Staates standen. Die ungünstige wirtschaftliche Entwicklung und die Verarmung großer Teile der Bevölkerung haben dabei – wie auch in anderen kommunistischen Regimen – den Verfall des politischen Systems begünstigt.

    Nach Titos Tod zerfiel Jugoslawien infolge der vielerorts offen artikulierten Autonomiebestrebungen, die sich schließlich zu Kämpfen und zu den Jugoslawienkriegen entwickelten. Die Teilrepubliken strebten, auch unter Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker, ihre Unabhängigkeit an und errangen nach insgesamt rund 10 Jahren teils äußerst brutal geführter Kämpfe die internationale Anerkennung als souveräne Staaten (Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Mazedonien). In anderen Regionen, vor allem dem Kosovo, wird die Auseinandersetzung um staatliche Unabhängigkeit bis heute weitergeführt.

    Mai 1991: Die turnusgemäße Übernahme des Vorsitzes des Staatspräsidiums durch den Kroaten Stjepan Mesić scheitert zunächst am Widerstand der serbischen Vertreter.
    25. Juni 1991: Kroatien und Slowenien erklären ihren Austritt aus dem jugoslawischen Staatsverband und werden unabhängig (definitiv am 8. Oktober 1991). Die Jugoslawische Volksarmee sowie – in Kroatien – die serbische Bevölkerung reagieren mit Präsenz und Bewaffnung gegen die Sezession. In Kroatien beginnen bewaffnete kroatische Verbände, Kasernen und Polizeistationen der Bundesverwaltung zu belagern und zu erobern. In Slowenien dauern die gewalttätigen Auseinandersetzungen nur kurz. In Kroatien entbrennt ein lang anhaltender Krieg zwischen kroatischen Freischärlerverbänden, den meist auch daraus neu gegründeten Regierungstruppen, den serbischen Einwohnern Kroatiens und serbischen Freischärlern, die mit Unterstützung der Bundesarmee eine von Kroatien getrennte Republik Serbische Krajina auf den seit Jahrhunderten von Serben besiedelten Gebieten des neuen Kroatien errichten (etwa 30 % des neu gegründeten kroatischen Staatsgebietes).
    15. September 1991: Mazedonien proklamiert seine Unabhängigkeit (internationale Anerkennung am 8. April 1993 von der UNO als Former Yugoslav Republic of Macedonia / FYROM bzw. Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien / EJRM).
    15. Oktober 1991: Bosnien-Herzegowina löst sich von Jugoslawien und erklärte seine Unabhängigkeit.
    1993: Die militärischen Auseinandersetzungen verlagert sich zunehmend von Kroatien nach Bosnien-Herzegowina.
    1995: Mit dem Abkommen von Erdut (12. November) enden die Kämpfe in Kroatien. Das knapp einen Monat später unterzeichnete Abkommen von Dayton beendet auch den Bosnienkrieg, Bosnien und Herzegowina wird als unabhängiger Staat anerkannt.
    1998: Großoffensive der Jugoslawischen Armee und Truppen der Sonderpolizei gegen die UÇK im Kosovo.
    1999: Luftangriffe der NATO auf die Industrie in ganz Serbien und Montenegro, um die serbische Offensive aufzuhalten und die Regierung zum Einlenken zu bewegen.
    5. Juni 2006: Montenegro erklärt nach einem Referendum seine Unabhängigkeit von der Staatenunion Serbien und Montenegro.
    17. Februar 2008: Der Kosovo erklärt einseitig seine Unabhängigkeit.(Wikipedia)"

    "Gut, das reicht. Was will er?" "Nun, das fragt Ihr ihn besser selbst."
    Wir konnten mit Serbien eine Grenzöffnung und eine Verbreitung englischer Musik gegen eine Gage von 5000 ägyptische Pfund erreichen. Die Wahl der Währung erklärte auch, warum er nun bei uns vorstellig geworden war: Tito war der von Ptolemäus eingesetzte Militärverwalter für das ehemalige serbische Königreich, das vor Ägypten kapituliert hatte.

    In anderen Ländern kam es zu kleinen politischen Reformen: Grace O’Malley führte die Sklaverei ein, Tennyson erklärte Fleiß zu ersten Bürgerpflicht und Cassivellaunus sorgte für eine organisierte Religion im Keltenland.

    Die Mauern von Albury wurden von den Katapulten - die nun auf 600 aufgestockt worden waren - bis auf 1/5 zerstört, das nur noch 10% Deckung bot. Das reichte nicht, um die Axtwerfer vor unsren Schwertkämpfern zu schützen. Sie strömten in die Stadt und nahmen, trotz 650 eigener Verletzter, die Axtwerfer gefangen.
    Von den Bauern von Albury lernten wir, Bewässerungssysteme für unsere Felder zu errichten. Als erstes wurde diese Kunst in einem Wüstengebiet angewendet, das dadurch zu einer nutzbaren Ebene wurde. Allerdings war das die Wüste um das Desert Grave in Oxford, die ohnehin nur als Bauland für den Stadtkern diente.

    Dazu erbrachte die Plünderung 27900 australische Dollar, die in die Versorgung der Truppen im Ausland gesteckt werden konnten. Viel wichtiger aber war die Eroberung der Furneaux-Gruppe. Zwar war diese ansonsten noch unbesiedelt, dennoch wurde die Inselgruppe in eine eigene Baronie umgewandelt, die gleichberechtigt zur neuen Baronie Sydney sein sollte. Baron wurde natürlich Gutsherr Furneaux. Queensland wurde zur Grafschaft erhoben. Damit war es für Chandragupta Maurya endlich attraktiv genug, die Grafschaft Highlands (Germanien) aufzugeben und Count of Queensland zu werden.

    In Canberra ging alles seinen gewohnten Gang, allerdings wurden 560 Katapulte beschädigt und 90 zerstört, weil mindestens 400 australische Schleudern Widerstand leisteten (von denen allerdings 200 zerstört wurden). 200 beschädigte Katapulte wagten angesichts dessen gar nicht mehr, anzugreifen, so dass Stephenson einen Teil davon reparieren konnte.

    Unsere Langboote plünderten noch eine Schatzinsel im Suez-Kanal, was immerhin 6000 Pfund einbrachte.

    1021 n. Chr. stellte uns Germanien seinen neuen Spionagechef vor, ein Herr namens Viktor Griph, der so heimlich agierte, dass nicht einmal Wikipedia ihn kannte.
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  5. #65
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    Die Tür zum Thronsaal flog förmlich auf, als der Herr mit dem langen roten Bart eintrat. Richard III., der erst vor kurzem die Regierung übernommen hatte, sprang ungläubig auf - die Dokumente, die ich zum Siegeln und Unterzeichnen mitgebracht hatte, flogen fast durch den Raum. "Rotbart?" fragte er erstaunt. Der Mann nickte. "Ich bin es, Löwenherz." Die beiden fielen sich vor Freunde fast um den Hals. "Rotbart! Alter Friedrich! Ich dachte, Ihr wärt in dem See ertrunken." "Ich dachte, dieser Armbrustbolzen hätte Euch dahingerafft", entgegnete Rotbart. "Wie Ihr seht nicht..."
    Ich räusperte mich. "Majestät, darf ich fragen, wer dieser Herr ist, den Ihr so überschwänglich begrüßt?" Statt Richard antwortete der andere: "Wer ist dieses Weib, das sich erdreistet, Euch ins Wort zu fallen? Eure Frau?" "Meine erste Ministerin, Cathy, Baroness of Orkney", stellte Richard mich vor. "So? Sind Minister nicht normalerweise Diener, die Buckeln? Ich bin Widerspruch nur von meinem Hofnarren und meiner Frau gewohnt." Er musterte mich. "Erste Ministerin? Sieht eher aus wie eine Mätresse. Ziemlich jung für jemanden, der einen frisch gebackenen König beraten soll." Ich berührte kurz meine Stirn, und meinte: "In diesem Kopf stecken 1020 Jahre Erfahrung - und ein weitere Leben in einer anderen Welt davor." Rotbart schien mich nun für komplett verrückt zu halten.

    "Das hier, Ministerin, ist Friedrich I., genannt Barbarossa. Wir waren gemeinsam auf Kreuzzug in Ägypten, als mein Vater noch herrschte. Wir haben Sebennytus belagert und so viele Festungen geschleift..." "Und erobert. Ich habe vor, dort ein heiliges römisches Reich Germanischer Nation zu errichten - ohne die ungläubigen Ägypter und ohne England, das meine germanischen Brüder beherrscht, und ohne Indien, das unsre römischen Freunde unterjocht. Ihr seid jederzeit willkommen..." "Ihr ebenso", antwortete Richard, und beide Seiten verstanden es als einen Vertrag zur Öffnung der Grenzen.
    Außerdem hatte Barbarossa viel Wissen von Ägypten erobert - und im Gegensatz zu diesem war es bereit, damit zu handeln. Er verstand etwas von Politik und lud mich und Chancelor Kohl ein, uns zu schulen. Unseren Gladiatoren und Soldaten legte er die Gymnastik als Trainingsprogramm nahe, und er versprach, und Hufeisen aus den Beschlägen zerstörter ägyptischer Kriegsmaschinen schmieden zu lassen.

    All das war aber nicht umsonst zu haben. Er verlangte Unterstützung im Krieg - nicht in Form von Männern, aber Kettenhemden und Pferderüstungen sollten wir liefern. Dazu war Ägypten sehr karg, er brauchte Bewässerungssysteme und Sklaven, die die Hebelgesetze für den Pumpenbau verstanden. Ich schaffte es noch, ihm 17000 ägyptische Pfund aus seiner Beute abzuhandeln, danach waren wir uns einig, und ich glaube, er verstand langsam, warum ich und nicht der junge König solche Verhandlungen führte.

    Während des Gastmahls erzählte uns ein Bote der Generalität von der Lage in Canberra. Sie war - bis auf weigere beschädigte und sogar 20 zerstörte Katapulte - fast unverändert. Immerhin hatten sie in diesem Jahr bei Duellen 1400 australische Katapulte zerstört. Barbarossa fand das übertrieben - ich dagegen war froh, dass es nicht mehr gewesen wären, ansonsten hätten sie vermutlich eher unsere komplette Streitmacht an Schleudern zerstört.

    Diese Belagerung hielt dann auch da nächste Jahr so an, nur einige Katapulte konnten dank der gewonnenen Kampferfahrung schneller repariert werden.

    1022 n. Chr.
    Warwick verlangte - durch Schatzkanzler Nagel - den Bau einer Schatzkammer, durch die weniger der Steuermittel verloren gingen. Vorläufig wurde es bewilligt.

    Das germanische Triumvirat schaffte es, nach dem Tod von Ernst von Roeder III. seinen Sohn Erhard Roeder auszuschließen und auf die Rolle des Generals zu beschränken. Diesen Machtwechsel feierten sie, indem sie ein goldenes Zeitalter ausriefen, in dem nur noch zwei Fürsten an der Spitze des Staates standen.

    Robert Stephenson beschloss, die Entwicklung der Insel Broken Island voranzutreiben, die keine nennenswerte Produktion hatte, und errichtete in Broken Hill eine Katapultwerkstatt. Auch beteiligte er sich dort an der Weiterentwicklung der Seefahrt.

    1023 n. Chr. versuchten die Kelten, von uns die Buchreligion zu erpressen. Doch unsere Priester blieben Standhaft, gegen 1000 kanadische Dollar brachten sie den Druiden aber die Sterndeutung bei (die diese selbst in einem Jahr entwickelt hätten).

    Auch für Nottingham verlangte Nagel nun eine Schatzkammer.

    Der Delaware Paul Anton Esterházy de Galantha wurde neuer General in Kanada.

    Belsazar und Potemkin versuchten, mich mit einigen Schmeicheleien im Namen der Nächstenliebe und der Philanthropie dazu zu überreden, ihnen den englischen Kalender und einige englische Frauen für die Einführung der Polygamie zu überlassen. Nachdem sie mir genau erklärt hatten, was Philanthropie war, und mir auch noch 5000 Pfund überlassen hatten gab ich nach.

    Immerhin erlaubte es uns nun, einen großen Arzt einen alten griechischen Eid schwören zu lassen. Nebenbei baten einige Kräfte innerhalb der tengristischen Kirche darum, von der Kriegstreiberei abzulassen und einen Pazifismus einzuführen. Doch damit konnten sie uns nicht erweichen.

    Auch in diesem Jahr griffen die Katapulte - nachdem einige vorsichtige Schleudern ausgelotet hatten, ob es Widerstand gab - in einem Großangriff im Fernkampf an, konnten aber keine Schneise schlagen, die den Sturm erlaubt hätten, und das, obwohl wir inzwischen 10000 Schwertkämpfer dort hatten - einige allerdings noch müde vom Aufmarsch.

    Auf See verloren wir unsere ersten Drachenboote, vermutlich gegen schottische Drachenschiffe.

    Mir schien, als würde ein dunkles Zeitalter bevorstehen, in dem es keine englischen Siege und nur noch Niederlagen gab.
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  6. #66
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    Kapitel 6: The dark age of the vikings

    1024 n. Chr.
    Sie kamen überraschend und im Morgengrauen. Unsere Armee war in Canberra gebunden, nur wenige Wachtruppen waren in den Städten. Auf schnellen, schlanken und langen Booten segelten sie in die London Bay, wo keine Flotte zur Verteidigung lag.
    Wir wurden erst geweckt, als die ersten von ihnen bereits plündernd auf den Stegen von London kämpften. Die Berserker kämpften sich durch die Wachen - doch es gab weniger Tote Soldaten, als wir erwarteten: Die Normannen, als politische Fraktion abgesetzt, schienen mit diesen Männern im Bund zu sein, und auch jütische Bevölkerungsteile sympathisierten.
    "Wer sind die?" fragte ich, als sie in den Palast eindrangen. Nicht einmal Philip Sheridan war da, um seinen König zu verteidigen. Auch er belagerte Canberra. "Ich weiß es nicht", sagte Richard III. "Aber sie kommen hierher." Der Löwenherzige zog sein Schwert. Die Männer trugen Helme mit Augenschutz - aber ohne Hörner, auch wenn das später immer wieder gesagt wurden - und große Enterbeile. Fast ungehindert drangen sie in den Palast vor, während andere den Hafen und die Bibliothek plünderten.
    Richard stellte sich ihnen zum Kampf, um seinen Sohn Richard IV. die Flucht ins heilige römische Reich zu decken. Er fiel unter der Hand eines Mannes, der für seine Kampfkraft als Erik Blutaxt bekannt war. Auch andere Palastwächter fielen. Ich wurde von ihnen gefasst, aber in mir sahen sie keine Gegnerin, nur eine besonder kluge und schöne Sklavin. Erik Blutaxt, der mich für eine Königin hielt, beanspruchte mich.
    Doch es war nicht Blutaxt, der der große Sieger war. Blutaxt war nur einer, der eine Truppe Plünderer führte, genau wie sein Landsmann Olav Trygvagasson und andere. Ein Jahr lang überfielen sie England und plünderten es. Dann trat ein neuer Herrscher auf: Sven Gabelbart, König der Dänen, der sich zum König von England ernannte und von den Normannen gefeiert wurde.

    Er zog in den Palast ein, und unter ihm begann ein neues, dunkles Zeitalter. Erik Blutaxt war sein Leibwächter und Kapitän der Piratenflotte, also blieb auch ich, aber als machtlose Lustsklavin. Blutaxt übernahm auch meinen Titel als Baron von Orkney und wurde zugleich als Baron von Sydney ernannt. Die Männer waren Germanen, aber nicht aus dem Germanien, das wir kannten. Statt dessen stammten sie aus Dänemark und Norwegen, zwei ferne Ländern, waren durch die Völkerwanderung heimatlos geworden und fanden nun in England ein neues Zuhause. Sie waren den Jüten und Normannen verwandt.

    Ihre größte Schandtat war, dass sie die englische Schrift nicht beherrschten, sondern nur ein nordisches Runenalphabet. Darum plünderten sie alle Bibliotheken, verbrannten viele Bücher und verkauften, was sie nicht zerstörten, ins Ausland. Auch Bill Gates (XI) wurde ihr Opfer, als Mathematiker war er ihnen viel zu intellektuell (solche Leute beschimpften sie als Nerds) und sein Reichtum weckte Begehrlichkeiten. Also wurde er getötet und geplündert. Danach kehrte Ruhe in England ein. Die Steuern mussten als Danegeld an Sven gezahlt werden, der König von England wurde. Der kulturelle Schaffensdrang sank um 4000 Pfund, die Forschungsmittel um 9500 Pfund im Jahr. Es ging auf eine unkluge Entscheidung Richards zurück, denn es wäre auch möglich gewesen, nur die Theater des Reiches zu plündern.

    Mit den Wikingern erhielt auch die Seefahrt Einzug in England, und größere Kriegsschiffe, die Galeeren, wurden gebaut, und unbesiedelten Kleininseln erkundet. Ansonsten aber herrschte Stillstand.

    In Schottland übernahm Sir James Lancaster die Führung der schottischen Flotte zur Abwehr der Wikingerbedrohung.
    Doch die Wikinger konnten zumindest eines: Unsere Küsten schützen. die schottischen Langboote, die letztes Jahr durchgebrochen waren, wurden ebenso gekapert wie eine Flotte Langboote. Gegen eine weitere Gruppe Langboote verloren die Wikinger allerdings 10 Schiffe.

    Beim Versuch, zurückzuschlagen, wurden diese Langboote aber von 3 Dreiruderern abgewehrt.

    Germanien begann mit der Besiedlung der Furneaux-Gruppe - was uns eigentlich recht war, denn mittelfristig hätten die Inseln sowieso ihnen übergeben werden sollen. Die erste wirklich germanische Stadt war Berlin, ganz im Nordwesten der Inselgruppe.


    In Canberra wurden 36000 Australier gesichtet, die aber weder Katapulte noch Ballisten hatten. Also wurde die Stadt wie gehabt weiter belagert. Es schien auch, als sei diese auf einem kleinen Kap gelegen, das von restlichen Australischen Gebiet - außer der Stadt Hobart - getrennt war.


    In dieser Stadt Hobart (die nur 4000 Mann und 200 Ballisten als Verteidigung hatte) hatte sich unsere Spionagegruppe eingenistet. Diesmal schlug sie nach nur 1 Jahr zu: Für 502200 Pfund bestach sie einige Bedienstete Tennysons und erfuhr dessen Geheimnis, wie man mit einem reisenden Hof lebte.


    1025 n. Chr. tobten in Kanada Sklavenaufstände in der Stadt Oshawa.

    Auch in diesem Jahr griffen die Belagerer nur im Fernkampf an, allerdings erhielten sie zum Jahresende 400 Katapulte und 4000 Schwertkämpfer als Verstärkung.

    Die Wikinger plünderten in der Furneaux-Gruppe eine Schatzinsel, auf der sie 57 Goldstücke erbeuteten, und verkauften Bewässeungssysteme nach Ägypten, was 46000 ägyptische Pfund einbrachte. So konnten sie sich ihren ausschweifenden Lebensstil bewahren.

    1026 n. Chr wurde Ptolemäus V. von seiner Tochter Nofretete gestürzt. Diese hatte Gegner des drakonischen Strafsystems hinter sich gesammelt, die ihr als treue Vasallen dienten und eine neue, auf dem Vasallentum basierende Ordnung erschufen.
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  7. #67
    Registrierter Benutzer Avatar von klops
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    währenddessen auf der Schwelle einer Meisterstube im Handwerkerviertel:



    "Damn!

    Richard! Hol deine Leute zurück, schnell! Heute gibt's keinen Feierabend.
    Ja... jaaaaa, egal. Wir brauchen die dreifache Auflage. Mindestens!
    Sie hat eines DER WÖRTER gesagt!!!"
    *sigh*
    "Ja, eben... los jetzt!

    BILLLLYYYY!!! Renn rüber zu United_Ink, wir brauchen Nachschub. Heute noch!
    Und wehe, du lässt dich abwimmeln!"
    Geändert von klops (29. Juni 2016 um 20:51 Uhr)

  8. #68
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    1026 n. Chr.
    Furneaux verteidigte die Vorherrschaft auf seiner Inselgruppe schärfstens. Eine Flottille australischer Erkundungsboote, die vom Osten eindrang, wurde gekapert, noch ehe sie die von Barbaren bewohnte westlichste Insel passiert hatte.


    Die Soldaten vor Cambridge fühlten sich mehr und mehr unter Druck gesetzt. Einerseits wollten sie in ihre Länder zurück, um für Ordnung zu sorgen, andererseits schnitten die Wikinger ihnen mehr und mehr die Versorgungsgüter ab und verlangten zugleich, dass der Krieg dem neuen König Gabelbart Beute einbringen und kein Geld kosten solle. So beschloss ein Kastilier namens Hernan Cortez, seines Zeichens Ehemann von Ines CLVIII Castro, die lähmende Situation zu überwinden, und mit mittlerweile 14000 Schwertkämpfern einen Angriff auf Canberra zu wagen. Die anderen Generäle beteiligten sich lieber nicht, da sie eine Niederlage fürchteten, stellten aber zumindest teilweise ihre Elitetruppen unter Cortez Kommando, um andererseits nicht als Verräter darzustehen.


    Sturmangriff auf Canberra
    England: Hernan Cortez
    20 Belagerungstürme (10 zur Zerstörung der Mauern, 5 beschädigt, 500 Verletzte), 2700 Katapulte (Fernkampf), 14000 Langschwertkämpfer (7200 Tote, 2600 Verletzte), 2000 Kurzschwertkämpfer (1000 Tote: Grenzwacht Stirling); 2000 Streitaxtkämpfer
    Total: 2720 Belagerungsmaschinen, 33500 Mann (8200 Tote, 2600 Verletzte)

    Australien: Karl Philipp zu Schwarzenberg
    Mindestens 4000 Axtwerfer (2000 Tote), 3000 Kompositbogenschützen (1000 Tote, 750 Verletzte), 1000 Hypaspisten(?) (1000 Tote), 2000 Schwertkämpfer (1000 Tote), 2000 berittene Kompositbogenschützen (2000 Tote), 1000 schwere Speerkämpfer, 1000 Prodromoi (1000 Tote), 1000 Tote unbekannter Einheiten
    Total: Mindestens 14000 Mann (9000 Tote, 750 Verletzte, ohne Opfer des Fernkampfes)

    Der Angriff begann mit einem Sturm der Schwertkämpfer, wobei Cortez die schlechtesten, die in Ungnade gefallenen oder die normannisch-stämmigen Soldaten bevorzugt in erster Reihe kämpfen ließ, wo sie die Wurfäxte der Aborigines zu spüren bekamen. Erst, als die ersten Schwertkämpfer in den Nahkampf gingen, ließ er auch die Belagerungstürme in die Menge schießen. Dennoch fielen auch viele der guten Schwertkämpfer, vor allem gegen die Kompositbogenschützen und die Reiterei. Als Chandraguptas Leute schließlich den Durchbruch errangen, mangelte es vor allem an weiteren guten Leuten, um die die Lücke zu stoßen. Cortez schickte noch 2000 Kurzschwertkämpfer, von denen aber die Hälfte durch lange Spieße einer Truppe schwerer Schwertkämpfer umkam. Dennoch war die Lücke nun so groß, dass zumindest auch die Streitaxtkämpfer der Generäle zuschlugen.
    Die Bilanz dieses Angriffs war gemischt, beide Seiten hatten fast 10000 Männer verloren, aber keine einen Sieg errungen. Cortez aber meinte, dass nun die Katapulte ihre Angriffe auf weniger Ziele verteilen müssten und daher demnächst effektiver wären und uns - auch wenn die Hälfte der Schwertkämpfer tot war - der nächste Angriff leichter fallen würde.

    Die Wikinger honorierten den Mut des "kastilischen Berserker" und luden ihn nach Canterbury ein, um den Sieg zu feiern. Ich musste - als Blutaxts Sklavin - an diesem Festessen teilnehmen, allerdings als sein Schmuckstück und daher Mitesserin und nicht als seine Bedienung.

    Cortez war, wie viele der spanischen Helden, ein blutgieriger Eroberer, und das gefiel den Wikingern. Obwohl er nur eine blutige Schlacht geschlagen hatte, machten sie ihn zum General, unter Turgut Reis sollte er die schwere Reiterei kommandieren. Auch wurde er zum Gutsherrn von Camelot gemacht, da es nicht genug Baronsposten gab. Der ehrgeizige Kastilier hoffte jedoch, sich bald eine Beförderung verdienen zu können.

    1027 n. Chr. erfasste wieder eine Pilgerwelle die Welt - diesmal aus Südafrika. Und während die Wikinger lieber tranken, schlemmten und in Gold badeten brachten diese Südafrikaner die Philosophie mit.

    Das war von Seiten Gabelbarts nicht eben gewünscht, denn die Philosophie hatte gerade keinen praktischen Nutzen, führte aber dazu, dass mehr und mehr Menschen friedlich dachten und zu weich für Kriege wurden.

    Doch zumindest Gamble konnte der Philosophie etwas abgewinnen: Als Tauschwert. Er besuchte Richard IV. und Barbarossa im heiligen Land und bot ihnen Philosophie und eine Stärkung des Hochadels, wenn sie ihn dafür die Redekunst lehrten. Denn nur so hoffte er, die rauen Barbaren wieder beseitigen zu können.

    Es wäre sicher auch möglich gewesen, ohne die südafrikanische Philosophie dieses Wissen einzutauschen, aber das hätte die heilig-römischen Piraten gestärkt, und das war nicht gewünscht.
    Auf der Rückreise besuchte er Nofretete und erklärte ihr die Philantrophie, wobei sie aus lauter Menschenfreundlichkeit 51000 ägyptische Pfund an uns spendete.

    In Hongkong brach ebenfalls ein dunkles Zeitalter an, während Barbarossa und Richard ein goldenes Zeitalter im heiligen Land verkündeten.

    Dieses Jahr griffen die Generäle ohne Cortez - der noch im Palast feierte - an, um ihren eigenen Ruhm zu stärken.
    Der zweite Sturm auf Canberra
    Kommando: Subotai, Bonneval, Pyrrhus
    2700 Katapulte (Fernkampf), 1000 Schwertkämpfer (200 Verletzte), 10 Belagerungstürme (4 beschädigt, 400 Verletzte), 1000 Kurzschwertkämpfer (1000 Tote: Leibgarde King Hengest), 2000 Streitaxtkämpfer (200 Verletzte), 1000 schwere Speerkämpfer
    Total: 2710 Belagerungswaffen (4 beschädigt), 19500 Mann (1000 Tote, 800 Verletzte)

    Australien: Karl Philipp zu Schwarzenberg
    1000 Kompositbogenschützen (1000 Tote), 1000 Reiterkrieger, 1000 schwere Speerkämpfer (1000 Tote), 20 Belagerungstürme (20 zerstört, 2000 Tote), 1000 Schwertkämpfer (750 Verwundete)
    Total: 6000 Mann (4000 Tote, 750 Verwundete)

    Die Schlacht war weniger heftig als der Angriff von Cortez, aber auch weniger selbstmörderisch. Die Generäle setzten nur wenige Männer ein, die aber gezielt und erfolgreich: Bis auf einen Durchbruch von Reiterkriegern, die die Kurzschwertkämpfer niedermetzelten, gab es keine australische Erfolge. Für die Engländer zählte der Sieg um so mehr, denn er verhinderte, dass die Australischen Truppen sich genauso erholten wie wir.

    1028 n. Chr. berichtet Toynbee von den reichsten Zivilisationen - und siehe da, die plündernden englischen Wikinger waren die zweitreichsten nach Indien. Danach folgten Schottland und ein unbekanntes Volk, dann Kanada, indisch-Südafrika und zuletzt Germanien und Australien. Das freute die Wikinger uns stimmte sie milder.

    Die shintoistischen Südafrikanischen Pilger begannen nun, in der weiten Welt ihren Glauben zu verbreiten - und suchten sich ausgerechnet England als Ziel ihrer Ausbreitung aus. In Nottingham, Canterbury, Warwick, Liverpool, Dover, Leeds, Albury, Broken Hill und Sydney bildeten sich shintoistische Gemeinden.

    Hongkong wurde wieder einmal von Barbaren belagert, aber wir hofften eher, dass diese Barbaren Hongkong und seinen australischen Schutzherrn schwächten, und dachten nicht daran, ihnen zu helfen. Einigen Gerüchten zufolge waren es abtrünnige Wikinger.
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  9. #69
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    Zitat Zitat von klops Beitrag anzeigen
    ( ...Lustsklavin... )


    währenddessen auf der Schwelle einer Meisterstube im Handwerkerviertel:



    "Damn!

    Richard! Hol deine Leute zurück, schnell! Heute gibt's keinen Feierabend.
    Ja... jaaaaa, egal. Wir brauchen die dreifache Auflage. Mindestens!
    Sie hat eines DER WÖRTER gesagt!!!"
    *sigh*
    "Ja, eben... los jetzt!

    BILLLLYYYY!!! Renn rüber zu United_Ink, wir brauchen Nachschub. Heute noch!
    Und wehe, du lässt dich abwimmeln!"
    Erik Blutaxt schäumte vor Wut. Am liebsten würde er alle Schreiber im Handwerkerviertel köpfen. Lieber wusste er nicht, wo sie saßen. Aber das Flugblatt, das ihm seine Diener vorgelesen hatte, brachte ihn zur Weißglut. "Diese Schmierfinken! Sie beleidigen mich." "Aber, Herr, sie haben doch nur gesagt..." setzte ich an. "Nein! Du hältst die Schnauze! Du ist schuld! Diese Bastarde schreiben Schmierkram über dich - und ich kann ihn nicht einmal lesen. Weil die Dreckssäcke immer noch englische Schrift benutzen und keine Wikinger Runen!"
    Mir blieb nur, mit den Augen zu rollen. Warum regte er sich eigentlich so auf - er war doch gar kein prüder Engländer? Aber vermutlich war es, dass sich die Bevölkerung nun darüber das Maul zerriss: "Ehemalige Erste Ministerin benutzt eines DER WÖRTER. Cathy bezeichnet sich als L***sklavin."
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    Geändert von Kathy (02. Juli 2016 um 13:31 Uhr)
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  10. #70
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    1028 n. Chr.
    Die Reste des gestrigen Gelages waren noch nicht beseitigt, und einige betrunkene Wikinger lagen noch im Langhaus von London, das als Palast und Sitz der Admiralität galt. Es war hier fast so chaotisch wie zur Zeit der Barbarei. Erik Blutaxt schlief noch, Sven Gabelbart lungerte irgendwo herum, um sich an seinem Gold zu erfreuen, statt zu regieren.
    In diesem Moment trat ein Herr ein, feier gekleidet als die Wikinger, und weniger martialisch. Er trug nicht einmal eine Axt am Gürtel, und einen Fellhut anstelle eines Helmes. "Gute Güte - was ist hier denn passiert?" fragte er, als er merkte, dass er ein Steinchen im Fuß hatte. Also, eigentlich war es ein ausgeschlagener Zahn. "Nichts besonderes, nur eine Diskussion mit schlagkräftigen Argumenten", meinte ich, die ich die Dienerinnen beaufsichtigte, die das Frühstück zubereiteten - aufräumen stand erst an zweiter Stelle, denn der Saustall würde Erik egal sein, wenn er aufwachte, aber wenn es kein Frühstück gab war er ungenießbar. "Wer sind Sie, und was führt Sie her? Besser, Sie sprechen schnell und bringen sich dann in Sicherheit. Erik Blutaxt mag es nicht, wenn man mit seiner... hr-hm... spricht." "Ich bin ein Freund von Stephenson. Georges Nagelmackers. Ich hatte eigentlich geplant, mit Stephensons Kutschen eine Unternehmen für Luxusreisen - den Australien-Express - anzubieten, aber so, wie es hier aussieht, legt auf Luxus niemand wert." "Das stimmt so nicht - sie haben nur eine andere Vorstellung davon. Wenn Sie sich im Pilgergeschäft engagieren wollen, empfehle ich, es doch lieber mit Schiffen zu versuchen. England ist eine Insel, da sind durchgehende Kutschfahrten nach Australien nicht drin. Nur meine unbedeutende Meinung." "Unbedeutend? Sie sind Cathy, früher haben Könige auf Sie gehört." "Was haben Sie sich von den Herren dieses Hauses erhofft?" "Nun, eigentlich wollte ich... nur eine Genehmigung, meine Geschäfte aufnehmen zu dürfen, und die Versicherung, dass die Wikinger meine Kutschen nicht plündern. Ich bin natürlich bereit, dafür ein Schutzgeld zu zahlen..."

    Nagelmackers nahm sich meinen Rat zu Herzen, und setzte doch lieber auf Schiffe als auf Kutschen. Er wurde nicht hingerichtet, weil er mit mir gesprochen hatte, im Gegenteil: Da er für die Nachschubbeförderung wichtig war, wurde er bald als Konteradmiral der Handelsmarine eingesetzt. 1029 n. Chr. wurde er dann auch Bürgermeister von Oxford.

    In Canberra begann die dritte Schlacht um Canberra - in diesem Feldzug.


    Third battle of Canberra
    England:
    Subotai
    weitere Offiziere: Bonneval, Chandragupte Maurya
    20 Belagerungstürme (10 zur Zerstörung der Mauern), 2700 Katapulte (Fernkampf), 2000 Streitaxtkämpfer (100 Tote, 800 Verletzte), 7000 Schwertkämpfer (1100 Tote, 2400 Verletzte), 1000 Axtkämpfer (1000 tote: Plünderungstrupp Schottland)
    Total: 2720 Belagerungswaffen, 25500 Mann (2200 Tote, 3200 Verletzte)

    Australien:
    Karl Philipp zu Schwarzenberg
    2000 Hypaspisten (2000 Tote), mindestens 1000 schwer gepanzerte Reiter (1000 Tote), 1000 Axtwerfer (1000 Tote); 30 Belagerungstürme (20 zerstört, 2000 Tote), mindestens 2000 Prodromoi (2000 Tote)
    Total: mindestens 9000 Mann (6000 Tote)

    England hatte zwar Verstärkung erhalten, diese war aber noch zu müde für den Marsch. Dennoch hob es die Moral der Truppen, und so griffen sie an, um Australien schwach zu halten. Nach dem Beschuss durch die Katapulte ging Subotai an der Spitze seiner Männer in die Offensive. Eine große Zahl Schwertkämpfer und zwei weitere Elitetruppen standen ihm bei und schlugen sich durch die Reihen, auch wenn Australien inzwischen schwerer gerüstete Reiter einsetzte, die sich als tödlich für einige Schwertkämpfer herausstellten. Dennoch war es vor allem eine australische Niederlage.
    Erst, als die Schwertkämpfer müde wurden, wendete sich das Blatt. Die Axtkämpfer des Plünderungstrupps Schottland, die die Flanken sichern sollten, wurden von den Belagerungstürmen der Australier niedergeschossen. Subotai brach den Angriff ab, solange er noch ein Erfolg war, und zog sich zurück, um später mit der Verstärkung angreifen zu können - weitere Opfer von Truppen waren da sinnlos. Immerhin waren - bis auf die Belagerungstürme - alle australischen Einheiten angeschlagen, Teilweise waren sie nur noch auf einem Viertel ihrer Sollstärke.

    1029 n. Chr. starb Potemkin, und Belsazar schaffte es, dessen Sohn aus der Regierung fernzuhalten und aus Germanien eine drakonische Tyrannis statt einem oligarchischen Triumvirat zu machen. Damit endete aber auch das goldene Zeitalter Germanien.

    Statt dessen feierten die kleinen Völker ein goldenes Zeitalter der Barbarei.

    In Australien kam es nun zur finalen Schlacht um Canberra
    The battle of Canberra (4)
    England:
    Kommando: Bonneval
    sonstige Offiziere: Chandragupte Maurya, Turgut Reis, Philip Sheridan, Belisarius
    2900 Katapulte (1200 im Fernkampfduell, Rest im allgemeinen Fernkampf, 280 beschädigt, 1400 Verletzte), 1000 Streitaxtkämpfer (100 Verletzte); 20 Belagerungstürme (3 beschädigt, 300 Verletzte), 9000 Schwertkämpfer (1200 Tote, 2200 Verletzte), 1000 Kurzschwertkämpfer (200 Verletzte), 2000 Prodromoi (800 Verletzte), 2000 berittene Kompositbogenschützen (200 Verletzte), 1000 Panzerreiter, 1000 Axtkämpfer (700 Verletzte), 1000 Peltasten, 1000 Hammerträger
    Total: 2920 Belagerungsmaschinen (283 beschädigt), 34500 Mann (1200 Tote, 5900 verletzte)

    Australien:
    Karl Philipp zu Schwarzenberg (gefallen)
    600 Ballisten (600 zerstört, 3000 Tote), 2000 Schwertkämpfer (2000 Tote); 3000 Kompositbogenschützen (3000 Tote), 1000 schwere Speerkämpfer (1000 Tote), 5000 berittene Kompositbogenschützen (5000 Tote), 30 Belagerungstürme (20 zerstört, 10 erobert, 2000 Tote, 1000 gefangene), 1000 Hypaspisten (1000 Tote), 1000 Panzerreiter (1000 Tote), 1000 Prodromoi (1000 Tote), 1000 unbekannte Soldaten (1000 Tote)
    Total: 630 Belagerungsgeräte (620 zerstört, 10 erobert); 21000 Mann (20000 Tote, 1000 Gefangene)

    Der Angriff begann mit einem langwierigen Katapultbeschuss, denn auch die Australier hatten Nachschub erhalten und 600 frische Ballisten aufgestellt. Doch es nutzte ihnen nichts: Nachdem die intakten Katapulte alle Ballistennester zerstört hatten und auf keinen Widerstand mehr stießen führten die übrigen, auch angeschlagenen Einheiten wieder einen Massenangriff durch.
    Unter Bonnevalls Führung strömten Streitaxtkämpfer über die Enterbrücken der sten Belagerungstürme, die sie mir Pfeilschüssen unterstützten. Ihnen folgten die Schwertkämpfer, die den Widerstand des australischen Fußvolkes brachen und die ersten Steppenreiter besiegten. Die Kurzschwertkämpfer, die mit dem Nachschub gekommen waren, eroberten mit ihren veralteten Waffen die Belagerungstürme auf den Hügeln, in denen sich Karl Philipp zu Schwarzenberg aufhielt. Er wurde mitsamt der Türme in Brand gesteckt. So endete das Haus des australischen Generals.
    Die Reihen der Australier begannen, sich aufzulösen, also setzte die englische Kavallerie zur Verfolgung an. Unter Turgut Reis zerschlugen sie einige Regimenter der berittenen Kompositbogenschützen, die einigen, die noch Widerstand leisteten. Ansonsten töteten sie vor allem fliehende Soldaten.
    Chandragupta und eine Reserve Axt- und Schwertkämpfer griffen erst an, als die Schlacht schon gewonnen war. Mit ihnen wagten sich auch Sheridan und seine Peltasten an die Front und schließlich sogar Belisarius. Zuletzt fiel die Stadt mit einige zurückgelassenen Belagerungstürmen in unsere Hand.

    Mit der Stadt, die gleich in die Baronie Sydney eingegliedert wurde, fielen auch einige australische Wissenschaftler in unsere Hände.

    Zwar waren die Wikinger an ihrem Wissen kaum interessiert, aber sie entdeckten im Sand von Desert Grave immerhin ein Schwefelvorkommen. Ansonsten verbreiteten sie die Lehre, dass alles aus den vier Elementen Luft, Erde, Feuer und Wasser bestehen würde. Nicht einmal verkaufen konnte man die Lehre, aber als Gamble es versuchte, brachte er Jugoslavien für 5000 ägyptische Pfund immerhin den Polytheismus.
    Die Wikinger freuten sich über 33600 australische Dollar und den Wegfall vieler Versorgungskosten - nicht nur durch die Toten, sondern auch, weil die Truppen nun nicht mehr im Ausland waren.

    Doch 8000 Australier wollten sich nicht beugen. Sie besetzten den Nordausgang der Stadt mit Axtwerfern und 2000 Bogenschützen. Für die Stadt waren sie keine Bedrohung, und sicher hätten wir nun einen Frieden schließen können. Aber es sollte nicht sein. Die Wikinger wollten weitere Eroberungen - und ihr Spion in Aberdeen berichtete, dass dort 32000 Mann waren, von denen einige moderne Waffenknechte, schwere Bogenschützen und mit schweren Katapulten bewaffnet waren, also eher harte Gegner. Vor diesem Hintergrund schickte Gabelbart seine Generäle lieber nach Hobart - schon, weil er nicht wollte, dass sie mit all ihren Truppen nach England zurückkehrten und ihn vertrieben.

    Doch die Generäle marschierten nicht los. Im Gegenteil, angeblich stifteten sie sogar germanische Seeräuber an, die Wikinger-Flotte anzugreifen, damit diese ihnen nicht den Rückweg verwehren konnte.

    Die Seeräuber wurden allerdings von 3 Dreiruderern abgewehrt. Dennoch stand dieser Angriff stellvertretend für das, was nun kam.

    Die Regierung Gabelbarts war alles andere als stabil. Denn er genoss zwar den Rückhalt der Normannen, aber nicht den der übrigen Bevölkerung, und außer Erik Blutaxt hatte er keinen General auf seiner Seite. Es begann eine lange, dunkle Epoche, in der um den englischen Thron gestritten wurde. Gegen Gabelbart stellte sich Hernan Cortez, der dessen Vertrauen genoss und verriet, und dem Haus Kastilien den englischen Thron verschaffen wollte. Teile der Generäle standen hinter ihm, vor allem die mit kastilischen Vorfahren. Aber auch er hatte nicht das Volk - außer in Essex - auf seiner Seite.
    Neben ihm versuchten auch andere Generäle mit englischerer Herkunft, die Herrschaft zu erhalten. Sie unterstützten Herzog Maximilian Ulyssus Browne LXXI. von Neukaledonien, der zeitweilig in Queensland ein eigenes Königreich (mit Unterstützung des Germanischen Landesteils) ausrief. Die Engländer selbst wünschten sich dagegen ihren alten König Richard zurück, der vom heiligen Land aus seine Ansprüche anmeldete, aber keinerlei Armee hatte.

    Eine weitere Fraktion, die an die Macht wollte, war das House of Lords und die Minister. Sie verkündeten ab 1030, dass sie eine englische Republik wünschten.

    Damit konnten sie sich jedoch nicht durchsetzen, aber Richard Selten (Wirtschaftsminister) konnte sich zumindest in Leeds als Bürgermeister durchsetzen, ebenso wie Gates, der in der kurzlebigen Republik Gateshead gewählt wurde und dessen Familie auch nach der Rückeroberung durch die Wikinger dort den Rat stellte.

    In einem fernen Land wurde die Sphinx von Gizeh errichtet, die römischen Goldsucher entdeckten die Amalgamisierung zur Extraktion von Edelmetall, und Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim führte die Germanen zu einem Sieg in einem Scharmützel gegen die Australier.
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  11. #71
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    1090 n. Chr.
    "Gut, dass du wieder da bist." Ich war irritiert. Wer war die alte Frau, die meine Großmutter sein könnte? Thais war es nicht, dafür war sie zu wenig griechisch. Sie war eher englisch-wikingisch. "Ich erkenne dich, Cathy. Du bist wieder da." "Ich... tut mir leid... erkenne Euch nicht." "Das wundert mich nicht. Ich bin deine Tochter - du bist bei meiner Geburt gestorben. Und jetzt bin ich deine Großmutter." Ich hielt mir den Kopf, das war nicht sehr logisch für mich. Normalerweise wurde ich in einem Nebenzweig meiner Familie wiedergeboren, und nicht von jemandem, der mich persönlich kannte. "Wie spät haben wir? Ich meine: Welches Jahr?" "Das Jahr 1090 der Chronik. Ich erschrak. Ich war fast 50 Jahre tot gewesen! Jetzt war ich 10, und als Catherina Eriksdottir (eigentlich Eriks Urenkelin, aber die Namen der anderen Väter schienen sich neben Blutaxt nicht durchgesetzt zu haben) wieder eine freie Frau. "Was ist geschehen? Ich meine, in den 60 Jahre, nachdem ich gestorben bin?" "Nichts", sagte die Großmutter. "Nichts?" "Fast nichts. Jedenfalls nicht in England, und Nachrichten von außen kommen wenig. Es ist wahrlich eine dunkle Epoche. Hier in England haben sich die Löwenherzigen, die Kastilier, die Brownes und die Gabelbarts gegenseitig und alle gemeinsam gegen die Republikaner um de Thron geprügelt. Ja, und das kann man wörtlich nehmen: Es gab nur sehr wenig Morde und kaum Kämpfe, aber viele Schlägereien. Dennoch: sie haben das Land erfolgreich gelähmt. Die Generäle streiken in Canberra, nehmen Howard nicht ein und haben ein eigenes Vizekönigreich, English-Australia, proklamiert. Brown hat dafür sogar Neukaledonien aufgegeben, obwohl er dort nur eine Grafschaft hat. Sven Gabelbart ist tot, ihm folgten sein Sohn Harold Gabelbart, dann ein Däne namens Canute, jetzt herrscht Svens Enkel Sven II.

    Kurz nach deinem Tod haben germanische Heiler erklärt, wie wichtig Waschen für die Gesundheit sein kann, und dass du vermutlich nicht gestorben wärst, wenn die Umgebung bei der Geburt sauber gewesen wäre. Diese Wissen haben sie aber nur preisgegeben, weil wir ihnen die Braukunst und das Wissen über die Kryptographie mitgeteilt haben. Gamble konnte noch 9000 Pfund raushandeln.

    Immerhin: Die Wikinger mögen die neuen Badehäuser, die Thermen und Saunen.

    Ach ja, kurz nach Canberras Fall haben sich die Germanen eine Schlacht mit den australischen Rebellen geliefert. Als alle Truppen angeschlagen waren, ist auch Cortez darauf losgegangen, circa 1031. 400 Katapulte haben die Bogenschützen sturmreif geschossen - sie konnten nur 500 Männer verletzen.

    Dann haben 4000 englische Schwertkämpfer die Axtwerfer getötet - nur 400 wurden verletzt - und 1000 Axtkämpfer und Speerkämpfer die letzten beiden Truppen Bogenschützen. Damit war die neue Grenze klar, und sie ist 49 Jahre klar geblieben."

    Ich nickte. "Wie ist die Lage?" "Nun, das klärst du besser mit den Ministern."
    Die Minister fanden es nicht leicht, sich mit mir zu arrangieren - ich war viel zu jung, eine Frau und nur die Urenkelin eines Piratenkapitäns. Allerdings war mein Vetter Leif Blutaxt nun in die Fußstapfen seines Urgroßvaters getreten, und verschaffte mir etwas mehr Respekt. Er hatte auch zu meinen Gunsten auf Orkney verzichtet.
    Schatzkanzler Nagel verschaffte mir einen Einblick in die Finanzen, um die sich seit fünf Jahrzehnten niemand gekümmert hatte. Demnach waren die Kosten für das Militär fast genauso hoch wie die Kosten für den Unterhalt des Staatsapparat: 18100 Pfund bzw. 19100 Pfund. Die Stadtverwaltung und -instandhaltung war mit 5700 Pfund sehr moderat, allerdings wurde die Regierung ja auch durch die Zahl der Städte und die Bevölkerung teurer. In den letzten Jahren war das strukturelle Defizit überwunden worden, indem gar nicht geforscht wurde und alle Handels- und Produktionsüberschüsse entweder in die Thronfolgekämpfe gesteckt wurden oder sinnlos verprasst wurden.

    Dennoch war England von den Mächten, über die Gamble Informationen hatte, gutes Mittelfeld: Ägyptens "Punkte" waren durch den Kreuzzug Barbarossas unter Schottland und Kanada gefallen, hatten sich aber wieder erholt. Bei der Produktion war Schottland weiter führend, auch hier hatte Ägypten aufgeholt. Schlecht war England in der Wirtschaft, wo wir nicht einmal die Hälfte des Führenden einnahmen und Australien sehr nahe waren. Besser war es beim Militär, wo der Abstand zu Schottland wenigstens stabil war und nur Australien sogar an Stärke verlor.

    Doch diese Statistiken hatten einen großen Nachteil: Die große Macht Indien und ihre Vasallen, Rom und Südafrika, tauchten gar nicht erst auf.

    Und das sollte sich gar noch beschleunigen: 1095 n. Chr. erfand Indien den Fruchtwechsel, was zu einem Bevölkerungswachstum führte und ihnen zusätzliche Fronarbeiter einbrachte.

    Mein Vetter Leif Blutaxt nahm mich mit auf eine Kaperfahrt, bei der seine Langboote vor Oxford einige ägyptische Erkundungsboote kaperten. Es bereitete ihm sichtlich Vergnügen, zu plündern und zu kapern, aber ich hatte den Eindruck, das es ihm noch um ein ganz anderes Vergnügen ging, bei dem seine Cousine eine zentrale Rolle spielen würde und er ebenfalls in die Fußstapfen seines Urgroßvaters treten wollte.


    1100 n. Chr. forderte Jugoslawien ohne jeden Grund die Lieferung von Kampfelefanten und deren Ausbildung. Das aber verwehrten wir ihnen. Vermutlich hatten die jüngsten Jagderfolge bei Sarajevo sie größenwahnsinnig werden lassen.
    In Rom wurde das Vasallentum von Augustus VIII. eingeführt.

    Philipp Sheridan bereitete sich auf den Krieg gegen Hobart vor, indem er seine Peltasten zu schweren Speerwerfern aufrüstete. Dadurch konnten sie nicht mehr verdeckt operieren, aber um so effektiver zustoßen.

    Auf der größten unbesiedelten Insel der Furneaux-Gruppe lebte damals noch ein Stamm Aborigines, die sich nicht Australien unterworfen hatte. Diese jedoch konnten sich, als die "Landungstruppe Furneaux-Gruppe" unter Leif Blutaxt anlandete, nicht wehren und wurden zerschlagen, ihr Häuptling gegen ein Lösegeld von 50 Goldstücken freigelassen, aber die Insel wurde von England beansprucht.
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  12. #72
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    1105 n. Chr.
    Leif kam spät nach Hause, in den Palast von London. Er hatte getrunken und wirkte siegesgewiss - oder eher so, als habe er gerade gesiegt. "Cathy! Komm her!" grölte er. "Nicht, wenn du so betrunken bist", meinte ich. Leider war meine Tür nicht abschließbar. "Sei nicht so zickig, kleine Cousine. Großvater hat uns heute seinen Segen erteilt." "Du meinst, er hat dir seinen Segen erteilt?" "Ja, so kann man es auch nennen. Ich habe gerade eine blutige Schlacht hinter mir und muss mich entspannen. Also, komm mit, dann sehe ich auch über deine Weibergeschichten hinweg und bringe ab und zu eine schöne Magd mit, die wir uns gemeinsam gönnen."
    Ich war nicht unbedingt glücklich mit der Entwicklung, aber wenn Leif nicht betrunken war, war er ein netter Mensch. Und im Gegensatz zu anderen Wikingern war er nicht ständig betrunken, sondern nur nach einem harten Arbeitstag.
    Was das bedeutete, erzählte er mir am nächsten Morgen. Schottische Seeräuber hatten bei Hastings zugeschlagen, Furneauxs Küstenwache überrumpelt, drei seiner Dreiruderer versenkt und die Adelaide-Fähre und 9 weitere Biremen gekapert.

    Doch ganz in der Nähe trieben sich auch die englischen Langboote herum, mit ihm an Bord, und die schlugen schnell zurück. Im Handstreich eroberte er 10 Arbeitsboote und versenkte 10 der Drachenboote, 10 weitere wurden gekapert. Dann erst stieß Furneaux mit den letzten Einheiten, die er hier hatte, zu: gekaperte deutsche Seeräuberschiffe, die nur als Erkundungsboote dienten, und mit denen er immerhin die letzten 10 angeschlagenen Drachenboote enterte.

    Cortez machte zu diesem Zeitpunkt einen - für seine Karriere folgenschweren - Fehler: Er übernahm das Kommando über Steinwerfer vom "Invasionstrupp Cornwall" - leider in einer Gegend, wo auch 1000 Bauarbeiter und 1000 Sklaven waren, so dass sich seine Erfahrung auf diese drei Truppen verteilte. Zwar konnte er seine Steinwerfer mit schweren Wurfspießen beglücken, aber ihm fehlte nun einfach die Ausbildung, daraus eine wirklich schlagkräftige Truppe zu machen.

    1110 n. Chr. wurde bei Albury ein feindliches Drachenboot gesichtet. Bald waren es schon zehn. Wir glaubten, es seien Germanen - obwohl diese das Wissen noch gar nicht hatten. Aber das hätte es auch nicht besser gemacht.

    In einem fernen Land wurde der Himmelstempel errichtet.

    Das Haus Löwenherz geriet in Bedrängnis, denn Nofretete III. duldete die Invasoren im heiligen Land nicht mehr. Sie erklärte Barbarossa IV. den Krieg - und Irland und Jugoslawien folgten.
    Barbarossa bat die Wikinger um eine Intervention, war aber nicht bereit, Richard auszuliefern - und die Wikinger machten das zur Bedingung, wohl wissen, dass nichts passieren würde. Denn eigentlich konnten sie sich keinen weiteren Krieg leisten.
    Statt dessen lehrten sie Ägyptens Philosophen die Vier-Elemente-Lehre, da dies 74000 ägyptische Pfund einbrachte. Und das war dringend nötig: Obwohl die Philosophen nur noch 1/10 der Einnahmen bekamen hatte Nagel nur noch 80000 Pfund in den Schatzkammern und trotzdem ein leichtes Defizit. Durch die Einnahmen konnten die Philosophen immerhin die doppelten Mittel erhalten.

    Han Gazou führte ein Söldnerheer ein, offenbar war der Krieg eine Belastung für Hongkong - auch wenn sie noch an keiner Schlacht teilgenommen hatten.

    Ich bekam wieder einen Brief aus Aberdeen - von einer Frau, die offenbar eine Nachfahrin des Mannes in Schwarz war. Sie versprach mir "mir 95%-iger Sicherheit" das Geheimnis der schottischen Reiterei erkunden zu können, wenn ich ihr 253300 Pfund aus den schwarzen Kassen zukommen ließe.

    Einige Tage später stand sie bei uns im Palast, ein Pferd am Zügel, auf dessen Rücken ein Sattel mit seltsamen Schlaufen lag. Es waren Steigbügel, eine ursprünglich mongolische Erfindung.

    Der Verlust der Adelaide-Fähre bei Hastings war insofern dramatisch, als dass auf dieser Linie die Hälfte unseres Nachschubs abgewickelt wurde. Daher investierte Nagelmackers 7100 Pfund, um 10 deutsche Seeräuberboote aus Furneaux Beute zu Biremen umzubauen und zu reparieren.

    1119 n. Chr.
    Bei Albury schlugen nun die Langboote zu: Sie kaperten einige Arbeitsboote und Seeräuberschiffe (Erkundungsboote), die dort eine kleine Insel besiedeln sollten.

    In der Gegens hielten sich 3 Katapulttriremen auf, die die Schiffe zwar im Fernkampf angriffen, aber keinen Gegenangriff wagten. 1120 n. Chr schlugen die Australier dann wieder zu, indem sie 10 Biremen des "Nachschub Adelaide" vor der Stadt versenkten. Die Katapulttriremen setzten zwar nach und schossen wieder aus der Entfernung, wodurch die übrigen 10 Biremen fliehen konnten, konnten sie aber nicht aufhalten, und erst Recht nicht die ebenfalls fliehenden Arbeitsboote zurückerobern. Die Australier zogen statt dessen gen Broken Island ab. Dort jedoch wurden sie von 200 Stellungsballisten empfangen und mit einer Salve versenkt.

    1120 n. Chr.
    In Kanada begann der Frankokanadier Ferdinand Lesseps mit dem Bau neuer Hafenanlagen. Der Traum des Kanadiers war, einen Kanal von einem Ozean zum anderen zu bauen.

    In Germanien wurde der Tyrann Belsazar V. gestürzt. König Friedrich, der neue Herrscher, war ein urgermanischer Adeliger. Er hatte offenbar genug vom Krieg, denn er erklärte den Pazifismus zur höchsten religiösen Wahrheit. Um weitere Emporkömmlinge einzugrenzen wurde ein strenges Kastensystem eingeführt, nach dem nur ein sehr kleiner Teil der Familien - nämlich seine (im weiteren Sinne) - in der Monarchenkaste war und herrschen durfte.

    Inzwischen war die Armee nach Cape Hobart aufgebrochen. Dort konnte Turgut Reis durch die Plünderung australischer Schwerindustrie nicht nur 4000 australische Dollar erbeuten, sondern auch ein wenig Wissen über die australische Glasherstellung (relativ witzlos, da wir das ganze Wissen mit Eroberung der nächsten Stadt erhalten würden) erwerben. Beim niederbrennen der letzten Werkstätten eroberten die Streitwagen des Australiencorps noch mehr Gold und konnten noch einige wertvolle Informationen über Australiens Spionageabwehr erfahren.

    Bei Gateshead erkundeten ein Kapitän namens Percy Fawcett eine unbesiedelte kleine Insel. Die Insel selbst war nicht so wichtig, aber durch die Berichte wurde Fawcett berühmt - und von Nobile, Sven II. und Leif Blutaxt gemeinsam zum neuen Konteradmiral der Erkundungsflotte ernannt.

    Auf der Suche nach einem angemessenen Landgut wurde er zum Bürgermeister von Albury ernannt. Fawcett selbst gründete zunächst in Newcastle eine Marineakademie, um den germanischen Seeräubern - und auch den Australiern - erfahrene Flotten entgegenzuschicken.

    Um die Philosophen weiterhin beschäftigen zu können lehrte Gamble die irischen Priester den Monotheismus, wofür er 27000 ägyptische Pfund als Spenden an die Tengri-Kirche erreichen konnte. 1121 n. Chr. glaubte Grace X. dann, sie könnte von uns ohne Gegenleistung die Vier-Elemente-Lehre erklärt bekommen. Statt dessen wurden nur Lieferverträge für Zucker und Tintenfische geschlossen, die 900 Pfund im Jahr einbrachten.

    1121 n. Chr. forderten die Denker in Sydney den Bau einer Bibliothek, dem stattgegeben wurde - sobald die von den Wikingern geforderten Galeeren zur Bekämpfung der australischen Drachenboote fertig waren. Diese hatten bei Albury noch einige Fischerboote geplündert. Das ermutigte die jüdische Gemeinste in London, 1122 n. Chr. ebenfalls zu Forschungszwecken ein Kloster zu fordern.

    Indien profitierte vom Verkauf von Buntglas, während ihr Vassal in Südafrika seine Burgen mit hohen Zinnen schützte, die die Bogenschützen in Städten effektiver machten.

    1122 n. Chr. wurde im fernen Aachen - in welchem Land das auch liegen mochte - der Krönungsdom errichtet. Für die Barbaren endete ein goldenes Zeitalter.

    In diesem Jahr begann auch der Angriff auf Jawaharlal Nehrus letzte Stadt in Capital Territory: Hobart.


    Die Schlacht um Hobart
    England:
    Kommando: Browne
    weitere Offiziere: Chandragupta Maurya, Subotai, Pyrrhus
    100 Rammen (Zerstörung der Mauern), 20 Belagerungstürme (Besetzung von Mauerabschnitten), 3600 Katapulte (2600 Zerstörung von Mauern, 600 Fernkampfduell, 400 Fernbombardement), 2000 Schwertkämpfer (300 Verletzte), 1000 Streitaxtkämpfer (100 Verletzte), 2000 schwere Speerkämpfer
    Total: 3720 Belagerungsmaschinen, 26000 Mann (400 Verletzte)

    Australien:
    Kommando: Statthalter Jawaharlal Nehru (gefangen)
    400 Ballisten (400 zerstört, 2000 Tote), 1000 Kombositbogenschützen (1000 Tote), 100 Vorposten (100 zerstört, 1000 Tote), 1000 schwere Speerkämpfer (1000 Tote), 1000 Panzerreiter (1000 Tote), 1000 Prodromoi (1000 Tote, 1000 Pferde erobert)
    Total: 500 Kriegsgeräte und Türme (500 zerstört), 7000 Mann (7000 Tote)

    Angesichts der Übermacht, die wir schickten, war Hobart nicht zu halten. Die Belagerungsmaschinerie zerstörte die Mauern schnellstens, und vernichtete nebenbei sämtliche Ballisten in der Stadt. Die ersten Schwertkämpfer erledigten eine Truppe Kompositbogenschützen, die einigen nennenswerten Gegner. Danach konnten die Generäle frei agieren und die australischen Truppen ins Meer zurücktreiben.
    Unter den Gefangenen befand sich auch der Statthalter Jawaharlal Nehru, der kein Militär war und nur deswegen kommandierte, weil man es von ihm als Statthalter erwartete und kein General zugegen war. Er gelangte in englische Gefangenschaft, wo er als Geisel bereitgehalten wurde.

    Neben den erbeuteten Pferden, dem wertvollen Gefangenen und 32900 australischen Dollar fielen uns auch einige australische Handwerker in die Hand. Sie waren in der Lage, aus Sand einen durchsichtigen Kristall herzustellen: Glas.


    Direkt nach dem Fall Hobarts wurde ich endlich noch einmal mit einer wichtigen Aufgabe betraut: Leif Blutaxt traute Gamble nicht so besonders und war sich - im Gegensatz zu seinem Ahn Erik - bewusst, dass er kein geschickter Verhandlungspartner war. Daher begleitete ich ihn und Gamble zu den Friedensverhandlungen, die auf neutralem Grund - der Waldinsel Tazmanien - stattfanden. Offiziell war ich nur als Leifs Frau dabei, aber er erwartete von mir eine Beratung.

    Wir fingen mit einer maximalen Forderung in die Verhandlung: Australien sollte auf Tazmanien, Capital Territory (für und Queensland) und die Furneaux-Gruppe verzichten und außerdem unsere Handwerker ausbilden. Ich war überrascht, festzustellen, dass Australien gegenüber uns im Rückstand war und nur noch im Bereich des Handwerks voraus war.
    Diese Forderung konnten wir nicht durchsetzen, aber einen Tribut von 13000 Pfund. Offiziell verzichtete Australien nicht auf irgendwelche Ansprüche, trat aber die gewünschten Gebiete de facto ab.
    Außerdem erklärten wir uns bereit, wieder Muscheln und Leder für 1300 australische Dollar zu liefern. Hongkong wurde durch den Vertrag verpflichtet, seine Grenzen für englische Händler zu öffnen, und die englische Gesetzgebung zu übernehmen, was mit 9000 australischen Dollar bezahlt werden musste.

    Auf der weiteren Reise trafen wir noch König Cassivellaunus von Britannien, dem Gamble die Vorzüge der Heiratspolitik beibringen konnte - und einige reiche Keltinnen für seinen König und dessen Gefolgsleute einhandeln konnte, die 12000 kanadische Dollar mit brachten.
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    Geändert von Kathy (02. Juli 2016 um 13:39 Uhr)
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    1130 n. Chr.
    Auch wenn Leif Baron von Sydney und ich Baronin von Orkney war: Sein Lieblingsort war immer noch Brighton in Cornwall, die Grafschaft, aus der die Piraten kamen. Aber Baron Helmut saß alle Forderungen und Angebote, die Baronien zu tauschen, einfach aus. Dennoch gestattete er Leif, weitere Piraten von dort zu entsenden - unter anderem die deutschen Piraten mit ihren Erkundungsboote, die auf einer kleinen Insel vor der Küste Cornwalls alte Seekarten entdeckten - die zwar einige unerreichbare Schatzinseln anzeigten, aber kein Land, das wir besiedeln konnten.
    Wenn wir in Brighton waren, beschäftigte sich Leif ausnahmsweise mehr mit seinen Schiffen und Piraten als mit seiner Cousine. Ich trieb mich dann in den Hafenschenken herum und sprach mit friedlichen Seefahrern, die Berichte aus aller Welt brachten, oder mit irgendwelchen leichten Mädchen.

    In einer gehobenen Schenke sprach mich ein Mann an, der sehr vornehm gekleidet war.
    "Guten Abend, Baronin Cathy. Gestatten, dass ich mich vorstelle? Amschel Moses Rothschild. Pfandleiher und Kreditgeber." "Angenehm. Cathy von Orkney, wie Sie ja bereits wissen. Was kann ich für Sie tun?" "Die Frage ist eher: Was kann ich für Sie tun? Ich habe über Freunde, mit mit J. Nagel befreundet sind, erfahren, dass das Königreich in Schwierigkeiten ist." "Das ist mir neu?" "Neu? Nun, eine Halbierung der Gelder für Alte, Weise und Philosophen ist kein Problem? Eine Pleite in 50 Jahren auch nicht? Also, wenn das hier mein Geschäft wäre, wäre es ein Problem. Ihr Nagel ist zwar ein guter Geldeintreiber und Schatzkanzler, aber was, wenn kurzfristig kein Geld da ist? Ich könnte Ihnen - als Hausbankier - vorzügliche Konditionen gewähren. Nicht jetzt, wo die Kasse voll ist, aber später. Ich verlange nur eine Garantie, dass keine Wikinger-Plünderer mich ausrauben, und dass meine Glaubensbrüder ihre Religion frei ausüben können." Dabei stellte sich heraus, dass er - auch wenn die Religion in Brighton kaum vorkam, sondern nur in London - Jude war. Ich versprach ihm, zu tun, was ich konnte, aber verzichtete vorerst auf Darlehen.


    1135 n. Chr. forderte Hongkong eine Nachbesserung des Friedensvertrags - man sollte ihre Athleten an unseren Sportkämpfen teilnehmen und auch bei ihnen welche ausrichten. Auf unsere Kosten, versteht sich. Aber da machten wir nicht mit.

    Ägypten eroberte Sebernytus vom heiligen römischen Reich zurück.

    In Schottland wurde Christoph Wilhelm von Kalckstein neuer Feldmarschall.

    Das jugoslawische Kraguvevak wurde von einem Vulkanausbruch heimgesucht.

    In Germanien erfand der Alchimist Fritz Haber ein Verfahren, um aus Scheiße Geld zu machen - allerdings über einen Umweg: Er machte aus Scheiße Dünger, und den machte er teuer zu Geld.

    1140 n. Chr. versuchte Grace, nachdem die Wikinger dem heiligen Land die Unterstützung versagt hatten, England gegen Barbarossas Reich in den Krieg zu holen. Sie argumentierte, dass Sven III. so seinen Widersacher aus dem Haus Löwenherz loswerden konnte, der immer noch im heiligen römischen Reich germanischer Nation Asyl genoss. Doch der König ließ sich darauf nicht ein. Er verkaufte nur Kalender für 21000 ägyptische Pfund an die Iren, um nicht so schnell in Abhängigkeit von Krediten zu geraten. An Nofretete lieferten er für 31000 Pfund einige in Australien erbeutete Werkzeuge zur Glasherstellung.

    In diesem Jahr formulierten die englischen Republikaner - basierend auf einigen asiatischen Vorstellungen - die Grundlagen des Legalismus formulierten. Dieser war in einer seltsamen Weise antiintelektuell und verschärfte teilweise das drakonische Strafrecht noch.


    Bei Expeditionen an der South Coast fand Leif mit seinen Langbooten auf einer frisch besiedelten Insel vor Oxford einen Stamm mit guten Späher vor.

    1145 n. Chr. kündigte Germanien einen Handel von Pferden gegen Tintenfische, da sie davon nun selbst genug erzeugten. Statt dessen tauschten wir ihre Pferde gegen Muscheln ein, was sinnlos war, da wir selbst nur ein Muschelvorkommen hatten, und besser Zucker- oder Steinüberschüsse verkauft hätten. Einen Eisenüberschuss lieferten wir dagegen gegen germanische Tintenfische. All das kam zu einem Zeitpunkt, wo sich auch in Germanien Sittenlosigkeit und Verfall ausbreiteten.

    Die Insel Albury bat darum, wieder an Australien übergeben zu werden, was aber nicht zur Debatte stand - eine Übergabe an Germanien wäre dagegen denkbar gewesen und war mittelfristig auch ein Ziel der Besiedlung der Furneaux-Gruppe.

    In Ägypten wurde Samuel, einer der Richter und Propheten, die das alte Testament geschrieben hatten, zum Hohepriester gekürt.
    Er war es auch, der 52000 ägyptische Pfund für eine Verbesserung der Hygiene zu zahlen bereit war.
    Der Legalismus gefiel Generalgouverneur Lord Henry Somerset so gut, dass er 74000 indische Rupien dafür zahlte, dass wir seine Beamten unterwiesen. Außerdem tauschte er Reis und 800 Rupien gegen englischen Zucker.
    Richard handelte vom heiligen Land aus einen Kontrakt mit dem Baron von Wessex, Turgut Reis, aus. Da in Sydney Baugestein für ganz England gewonnen wurde, kaufte er heimlich für 1500 Dinar die Jahresproduktion der Steinbrücke von Warwick auf, um sich zu verteidigen.
    Die jugoslawischen Priester erhielten für 10000 ägyptische Pfund Abschriften der heiligen Schrift des Tengrismus und lernten so die Buchreligion kennen, und die keltischen Fürsten stärkten mit englischer Hilfe ihre Aristokratie, mussten aber 8000 kanadische Dollar dafür bezahlen.

    Dadurch konnte, trotz mittlerweile gestiegener Spenden an die Philosophen, Barreserven für mehr als 50 Jahre aufgebaut werden.
    Rothschild wurde in diesen Jahren dazu gedrängt, den wirtschaftlichen Aufbau von Oxford voranzutreiben. Dort mangelte es nach wie vor an Nahrung, die er beschaffen konnte. Dafür wurden ihm alle gewünschten Privilegien gewährt. Sein Sohn, Mayer Amschel Rothschild, wurde wie viele Kaufleute Republikaner und ließ sich zum Bürgermeister von Brighton wählen.

    Ab 1149 n. Chr. herrschte vor Schottlands Küsten ein Seekrieg zwischen Wikingern und schottischen - von Jakob stets abgestrittenen - Piraten, die Sir James Lancaster unterstützte, und die zu Spannungen zwischen den Ländern führte. Ende des Jahres kaperte Leif mit 10 seiner Drachenboote 10 schottische Schiffe und rückte mit allen Drachenbooten und den zu Seeräuberbooten degradierten schottischen Beuteschiffen in Richtung Aberdeen vor, wo er zu plündern begann.

    1150 n. Chr. folgten die nächsten 10 schottischen Drachenboote, die in seine Hand fielen. Bei einem Gegenschlag wehrte Leif 10 weitere Drachenboote ab, und so brachten seine Schiffe 800 schottische Pfund in den nächsten Jahren ein. In diesem Jahr wurde auch wieder auf der Straits of Adelaide gekämpft, wo Furneauxs Dreiruderer 10 germanische Piratenschiffe stellten. 1155 n. Chr. versenkte er auch 3 Dreiruderer unter schottischer, die gegen die Seeräuber vorgehen sollten. Es waren die ersten Schiffe, die nicht unter schwarzer Flagge kämpften, als sie besiegt wurden.

    1150 n. Chr. ließ sich die schottische Voodoo-Kirche groß feiern. Zum einen wurde ein verstorbener Priester zum Nationalheiligen erklärt, zum anderen inspirierten die Skulpturen und Hymnen von eben diesem Mann, die in Greenock aufgestellt wurden, mindestens einen großen Künstler.

    Bei Hobart und Canberra plünderten fremde - schottische oder germanische - Piraten 400 Pfund von Nagelmackers Handelsschiffen.

    Jugoslawien führte eine organisierte Religion ein.

    Das im Niedergang befindliche heilige römische Reich musste sich ein Ende des goldenen Zeitalters eingestehen.

    Um ein bisher ungenutzte reiches Fischvorkommen vor Wessex zu nutzen, gründeten die Wikinger in der Steinwüste die Stadt Birmingham. Siedler, die eigentlich auf die Furneaux-Gruppe ziehen wollten, wurden dafür umgeleitet. Für Canterbury und Warwick war das ein schwerer Schlag: Canterbury verlor seinen Steinbruch und Warwick seine Diamantenminen an die neue Stadt.


    Kriegsplanungen gegen Schottland erhielten einen Dämpfer, als meine Spione Paisley besuchten. Dort waren mindestens 37000 Mann - darunter 13000 leichte berittene Bogenschützen und 500 schwere Katapulte - versammelt. Dazu kamen noch 18000 Mann in Motherwell, die ebenfalls 600 schwere Katapulte hatten, die jederzeit gegen uns vorrücken konnten.

    Trotz unseres Sieges gegen Australien blieb England eben nur im Mittelfeld, was Macht und militärische Stärke anging. Australien mochte abfallen, aber Schottlands Stärke wuchs mindestens parallel zu unserer - wobei es bei uns zuletzt ein Abflachung des Wachstums gegeben hatte.
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    Kapitel 7: The Jakobites Uprising

    1154 n. Chr.
    De Kerkertür schwang auf. Meine Schritte klangen dumpf auf den feuchten Fliesen. Vor mir - in einer vergleichsweise trockenen Zelle - saß ein Mann. Ein alter Mann. "Jawaharlal Nehru?" vergewisserte ich mich. Der alte Inder sah auf. "Cathy von Orkney", sagte er mit Bitternis in der Stimme. "Wenn ich Euch so sehe, wünschte ich, ich wäre wieder ein junger Mann..." "Jawaharlal Nehru, Ihr habt nach mit gefragt?" "Ja... 32 Jahre in dieser Zelle... Ich bin am Ende. Bitte, lasst mich gehen. Welche Gefahr stelle ich für Euch noch dar?" "Keine - und doch haben wir keinen Grund, Euch gehenzulassen. Hallam Tennyson XXVII. hat bislang nicht die gewünschte Angebote gemacht." "Die da wären?" "Egal. Irgendwelche Angebote. Irgend ein Lösegeld." "Ich bin sicher, dass er mich für tot hält." "Nein. Wir haben ihm mehrfach einen Austausch angeboten. Nichts." Er alte Inder wirkte resigniert. "Warum hält man mich fest? Ich habe kein Verbrechen begangen. Ich habe nur meine Stadt verteidigt." "Darum eben. Hättet Ihr ein Verbrechen begangen, wärt Ihr jetzt tot. Habt Ihr uns irgend etwas anzubieten?" Er sah zu Boden. Ich war Statthalter des Capital Territory. Das Territorium gibt es nicht mehr. Ich bin keine Gefahr mehr. Ich habe in Australien keinen Einfluss mehr, den ich gegen Euch verwenden könnte - und kein Vermögen, das ich für Euch aufbringen könnte. Ich bitte Euch... Lasst einen alten Mann seine letzten Tage in Frieden verbringen." Ich wandte mich zum Gehen. Doch ehe ich die Tür durchschritt hörte ich sein verzweifeltes Seufzen. Ich drehte mich um. "Ihr irrt Euch, Nehru. Ihr habt Einfluss. Ihr seid ein besonnener, redegewandter Mann. Ich habe Euch ein Angebot zu machen: Geht hin in Frieden - und rächt Euch an Tennyson, der Euch im Kerker verrotten lassen wollte. Eines Tages werden wir mit Australien wieder im Streit sein. Vielleicht werdet Ihr es nicht mehr erleben. Aber Eure Familie. Ich wünsche, dass die Naiman-Mongolen sich dann gegen ihre Herrscher erheben und uns die Stadttore öffnen. Alternativ... Könnt Ihr auch die Geheimnisse des Handwerks für uns in Erfahrung bringen."
    Ich nahm dem Kerkermeister einen Schlüsselbund ab und warf ihn Nehru zu. "Schließt Eure Ketten auf, und genießt die Sonne, wenn Ihr draußen seid."

    Die Germanischen und Englischen Wachen in Reading tauschten gerade Tag- und Nachtschicht aus. "Hey, Tommy, alles klar?" "My name is not Tommy." "Klar doch - alle Engländer heißen Tommy." "Go eating your Sauerkraut, you Kraut", grüßten sie sich derb, schlugen sich Kumpelhaft auf die Schultern.
    Die Engländer besetzten ihre Posten auf der Stadtmauer. Einer legte sein Schwert ab. "Was sollen wir hier auf der Mauer mit einem Schwert? Der Feind ist wenn dann da unten. Wir brauchen einen Bogen." "Quatsch. Schau dir diese Nacht an. Neumond, dunkel wir im Arsch eines Höhlenbären. Woraus willst du da schießen", entgegnete ein Kurzschwertkämpfer. In der Ferne war ein Trompeten zu hören. "Hörst du das?" "Ich bin ja nicht taub." "Waren das Schotten?" "Klang eher wie ein Elefant." "Woher weißt du, wie Elefanten klingen?" "In Stirling gibt es genug Dickhäuter. Komm, lass uns eine Runde Würfeln."
    Etwa eine halbe Stunde später meinte der Schwertkämpfer: "He Tommy?" "Ich hab dem Kraut doch schon gesagt: Ich heiße nicht Tommy. Und spar die dir Engländer-Witze: Du bist auch einer." "Ich meine nur... Gibt es hier auch Elefanten? Wir sind weit weg von Stirling." Der Kurzschwertkämpfer zuckte mit den Schultern. "Hat sich vielleicht verlaufen." "Und Erdbeben?" "Keine Ahnung. Warum?" "Es fühlt sich so an..." "Vielleicht ist in den Highlands ein Vulkan ausgebrochen."
    Noch eine Viertelstunde verging. Dann war die Luft plötzlich voller Pfeile. "Zu den Waffen!" rief ein Germane. "Scheiße, das waren doch die Schotten..." "Und Elefanten..." "Schottische Elefanten!" Das war das letzte, was der Schwertkämpfer sagte, denn ein Pfeil durchbohrte ihn. Der Kurzschwertkämpfer griff nach seinem Schild. Vor der Mauer waren sie: Graue Riesen, noch grauer als die Nacht. Und auf ihren Rücken Türme, und in den Türmen Bogenschützen, die die Stadtmauer beschossen. Bald waren überall Kämpfer. Die Schotten schossen, während sich die Soldaten auf den Mauern mit Schilden schützten, so gut sie konnten. Dennoch fielen Schwertkämpfer in Massen.

    Sie kämpften in der Nacht. Die englischen Kurzschwertkämpfer machten einen Ausfall, um gegen die Elefanten anzukommen. Ihre kurzen Klingen bohrten sich in die Empfindlichen Sehnen der Tiere. Es war ein Gemetzel. Überall Schreie: Englisch, Germanisch, Gälisch, und das Trompeten durchdrehender Elefanten. Als endlich der Morgen kam, waren am englischen Abschnitt der Mauer 400 Männer verletzt, 1000 Schwertkämpfer gefallen und 1000 Kurzschwertkämpfer rot vom Elefantenblut. 500 Elefanten und 1000 Bogenschützen - die Hälfte der Angreifer - lag tot auf dem Feld. Doch das war erst der Anfang, denn hinter ihnen marschierten zwei Armeen auf. Wie es an den germanischen Mauerabschnitten aussah wusste niemand.

    Auf See überfielen 3 Dreiruderer und 10 Langboote eine Flotte von 20 zurückgelassenen schottischen Langbooten, die nun als englische Seeräuber dienten. Die übrige Piratenflotte unter Leif Blutaxt hatte sich zurückgezogen. John Lancaster ließ die Schiffe entern oder verbrennen und alle Seeräuber aufhängen. Nur wenige Boote wurden als Kundschafter erhalten.


    1155 n. Chr. Gamble ließ mir eine kurze Note zukommen. "Grace hat den Kauf von Muscheln eingestellt - 200 ägyptische Pfund weniger im Haushaltsjahr, Cathy. Ihre Chefin hat vor kurzem bei der ägyptischen Armee Krähenfüßen gegen Reiterangriffe eingeführt. In einem fernen Land wurde die Universität von Sankore errichtet. Ach, und Euer Cousin ist wohlauf."
    "Warum sollte er das auch nicht sein?" "Nun, weil... Habt Ihr es noch nicht gehört?" "Nein." "Sir John Lancaster hat sich beschwert, dass englische Piraten seine Dreiruderer angegriffen hätten - und uns den Krieg erklärt. Die Begründung ist, dass Sie den Kopf Eures Mannes wollen, ebenso wie aller anderer Piraten. Offen gestanden geht es den Jakobiten aber um Mehr: Sie wollen die Highlands von den Engländern und Germanen säubern."

    Ich schickte Gamble los, um Verbündete und alternative Handelspartner zu finden. Die Kelten kauften alte Rüstungen für 5000 Pfund und lernten von Meisterschmied Graham Bell, selber welche anzufertigen. Ich aber sorgte mich - um Reading und die Garnison dort. Und die Berichte, die nun langsam eintrafen, waren wahrlich besorgniserregend.
    Eine kleine Armee von 7000 berittenen - neben den Elefanten auch Kamelbogenschützen und schwer gepanzerte Ritter - bedrohte die Stadt. Doch dazu kam noch eine Armee von 28000 Mann mit Belagerungswerkzeug, ansonsten meistens berittene. Diese deutlich überlegene Reiterarmee machte mir sorgen. Wir hatten nur 24000 englische Verteidiger, genug eigentlich, aber hoffnungslos veraltet, teilweise noch mit Bronzespeeren und Selfbows mit Feuersteinspitzen ausgestattet. Wie sollten wie sie stoppen? Die Katapulte griffen aus sicherer Distanz die kleinere Armee an, aber auch die konnten wir nicht zerschlagen.

    Und genau in diesem Moment - wo die südliche Nachschubroute nach Stirling bedroht war - bedrohten germanische Seeräuber mit 20 Schiffen die Route nach Adelaide. Immerhin: 2 Ballistenstellungen aus Newcastle konnten eine der Flottillen beschießen. Nach 400 Ballistenbolzen waren die Schiffe so angeschlagen, dass selbst unsere Biremen sie kapern konnten. Die zweite Flotte blieb.


    In Endland begann angesichts dessen eine Fluchtbewegung - die man später als "aggressive Expansionsstrategie" bezeichnete, weil das klang, als hätten wir das Heft in der Hand. Flüchtlinge siedelten sich auf der Insel Richmond in der Furneaux-Gruppe an, weitere blieben auf dem Festland und gründeten dort Exeter.


    Für Vizekönig Maximilian Ulysses Browne war dieser Gebietszuwachs, auch angesichts der erwartbaren Schwäche, wenn das Haus Gabelbart die Grenze nicht schützen konnte, ein willkommenes Pfund, mit dem man wuchern konnte, wenn es um die Thronfolge ging.
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    1156 n. Chr.
    Um angesichts der stark angestiegenen Verwaltungskosten für die neuen Inseln - die schnellstmöglich an Germanien abgetreten werden sollten - Geld zu beschaffte, lehrten die Republikaner für 75000 ägyptische Pfund den Legalismus in Ägypten. Nehru erschlich sich nach seiner Freilassung in Australien wieder Vertrauen, indem er der Regierung für 26000 australische Dollar den Kern der englischen Kryptographieverfahren verkaufte - nachdem ich ihm diese Erlaubnis gegeben hatte.
    Auch das heilige römische Reich war am Legalismus interessiert. Man bot uns an, nicht nur 10000 Dinare zu zahlen, sondern auch die fehlenden letzten Schritte in der Ausbildung unserer Handwerker zu vollenden, so dass wir endlich Morgensternkämpfer und schwere Katapulte ausstatten konnten. Leider verteuerten diese Arbeiten jedoch auch die Instandhaltung.


    Die Handwerker, damals noch nicht in Zünften organisiert, traten mehrheitlich den Republikanischen Strömungen bei und stürzten Sven V. und das Haus Gabelbart. Keimzelle war ein kleines Handwerkerviertel in London, eine Schreibstube, die einst mit einem Schriftstück über die verdorbene Ausdrucksweise einer gefallenen Premierministerin große Aufmerksamkeit geholt hatte, nahe United Ink. Mitten in diesem Krieg kam es also zu einer Revolution, bei der die Handwerker zumindest durchsetzten, dass Fleiß - und nicht simples überleben - als höchster Wert angesehen wurde. Die Bezahlung der Fleißigen kostete zwar, sollte aber zumindest den Ausstoß unserer Schmieden drastisch erhöhen. "Wer gut gezahlt wird arbeitet auch besser", verkündete Graham Bell.

    "Ye Jacobites by name, lend an ear, lend an ear,
    Ye Jacobites by name, lend an ear,
    Ye Jacobites by name,
    Your fautes I will proclaim,
    Your doctrines I maun blame, you shall hear, you shall hear
    Your doctrines I maun blame, you shall hear.

    What is Right, and What is Wrang, by the law, by the law?
    What is Right and what is Wrang by the law?
    What is Right, and what is Wrang?
    A weak arm and a strang,
    A short sword, and a lang, for to draw, for to draw
    A short sword, and a lang, for to draw.

    What makes heroic strife, famed afar, famed afar?
    What makes heroic strife famed afar?
    What makes heroic strife?
    To whet th’ assassin’s knife,
    Or haunt a Parent’s life, wi’ bluidy war?

    Then let your schemes alone, in the state, in the state,
    Then let your schemes alone in the state.
    So let your schemes alone,
    Adore the rising sun,
    And leave a man undone, to his fate, to his fate.
    And leave a man undone, to his fate."

    Die Schlachtgesänge der Schotten waren laut, aber mit ihrem Schmähgesang versuchten die Engländer, sie zu übertöten. Das das änderte nichts daran, dass in diesem Winter die Streitmacht der Jakobiten wie ein Hammer zuschlug.

    General Roeder und seine Germanen kämpften auf der einen Seite, und es war unmöglich zu sagen, wie viele Leute dort starben. Aber Gabelbarts Sohn Harald II. von Dänemark, sein geplanter Nachfolger, kommandierte die englischen Truppen - und erlitt die bislang größte englische Niederlage. Die Speerkämpfer der Engländer, die dafür gedacht waren, Reiter aufzuhalten, hatten gegen die flexibel organisierten Schotten mit ihren leichten Reiterschützen und gegen die gepanzerten Ritter keine Chance - es musste stärkere Speere her.


    Jacobites Strike on Reading (1)
    England: Harald II. von Dänemark
    1000 Panzerreiter (1000 tote), 9000 Speerkämpfer (3000 Grenzwacht Paisley, 1000 Grenzwacht Reading, 9000 Tote), 1000 Reiterkrieger (1000 Tote), 1000 Kurzschwertkämpfer (1000 Tote), 200 Katapulte, 1000 Schleuderer der Grenzwacht Paisley (1000 Tote), 2000 Bogenschützen (Northsex Guards, Grenzwacht Reading; 2000 Tote), 2000 Axtkämpfer (2000 Tote, darunter 1000 der Grenzwacht Paisley)
    Total: 18000 Mann (17000 Tote)

    Schottland: Gnaeus Pompeius Magnus XXI.
    100 schwere Katapulte, 1000 Ritter, 3000 berittene Infanteristen, 1000 Kamelbogenschützen, 9000 leichte berittene Bogenschützen, 10 Belagerungstürme (10 zerstört, 1000 Tote), 1000 Lochaber-Axtkämpfer, 1000 Bauernsoldaten
    Total: 110 Belagerungsmaschinen (10 zerstört), 18000 Mann (1000 Tote)

    Die Schotten eröffneten die Schlacht mit einem direkten Angriff ihrer schweren Katapulte, ehe die Ritter und die berittene Infanterie angriffen und die Reiterkrieger sowie die ersten Speerkämpfer zu töten. Die Engländer sahen sich diesen Angriffen hilflos ausgeliefert, dabei kannten sie die schlimmste Waffe der Schotten noch nicht: leichte berittene Bogenschützen, die die Speerträger im Scheinangriff angriffen und dann aus der Linie lockten, sobald diese versuchten, die Reiter von ihren Pferden zu locken. Die verfolgenden Speerträger konnten die Schotten nicht aus dem Sattel holen und wurden alsbald umzingelt und niedergemacht. Haralod II. war froh, dass die aus Paisley vertreibene Grenzwacht dort die Grenzwacht Reading verstärkt hatte, ansonsten wäre die englische Streitmacht vielleicht in diesem Angriff besiegt worden.

    Zugleich blockierten germanische Piraten die Überfahrt von Newcastle nach Adelaide und eroberten dort die frisch sichergestellten Piratenschiffe zurück.

    Lange hatten sie allerdings nicht von ihrem Sieg: Die Ballisten am Hafen schossen auch auf diese Flottille, und die Dreiruderer eroberten sowohl die neuen Piratenschiffe wie auch die alten erneut. Aus den Resten beider Flotten wurde ein Trupp Arbeitsboote und ein Trupp Erkundungsboote gebildet.

    1157 n. Chr.
    Es war schon fast Hohn, als und Tito nach diesem Desaster fragte, ob wir nicht gegen das heilige römische Reich in den Krieg ziehen wollten. Wir konnten uns doch diesen Krieg schon nicht erlauben - wie sollten wir dann nebenher eine neue Armee für einen neuen Krieg aufstellen? Zumal auch die Handwerker noch rebellierten und ihren Lohn durchsetzen wollten.

    Germanien hatte dagegen einen konstruktiven Vorschlag und bot 11500 Pfund für die Lieferung von Steigbügeln. Eine Stärkung ihrer Armee war derzeit sehr in unserem Sinn, denn wir brauchten dringend Unterstützung, um ihre Grenze zu halten, bis wir erneut nach Paisley blicken konnten.

    Die Handwerker hatten, da die Hügel und Wälder im Süden mit Vorposten besetzt worden waren, die Seidenplantagen von London besetzt und niedergebrannt.

    Da Gabelbart tot war und sein Sohn in Schottland eingebunden war, nutzte Maximilian Ulysses Browne LXXVI., Vizekönig von English-Australia, die Gunst der Stunde. Er kehrte nach London zurück und begann, die Rebellen zu bekämpfen - nachdem man ihn die Krone zugesagt hatte. Er ließ deren Stellungen von 200 fest montierten Ballisten und 200 Katapulten beschießen. Anschließend wurden 2000 schwere Speerwerfer der Rebellen von den Panzerreitern und Schwertkämpfern der Hauptstadt besiegt.

    Leif Blutaxt lieferte sich zugleich eine heftige Seeschlacht bei Hastings, um wenigstens diese Überfahrt noch offen zu halten. Während den Wikingerkönigen allgemein Versagen nachgesagt wurde, konnte er mit 3 neuen Galeeren 10 schottische Langboote kapern. 20 seiner Langboote versenkten oder kaperten immer noch 6 Dreiruderer auf schottischem Gebiet.


    Die englischen Katapulte beschossen eine der beiden schottischen Belagerungsarmeen bei Reading und konnten zumindest 100 der schweren Katapulte dort zerstören. Aber das rettete sie nicht, als die Schotten ende des Jahres den 2. Schlag gegen Reading durchführten.

    England:
    Harald II. von Dänemark (gefallen)
    2000 schwere Speerkämpfer (2000 Tote), 5000 Bogenschützen (Grenzwacht Paisley, Grenzwacht Reading, Lowlander, Northsex Guards, Palastwache - 5000 Tote), 500 Streitwagen (500 zerstört, 1000 Tote), 1000 Streitwagenschützen der Grenzwacht Paisley (1000 Tote, 500 Wagen zerstört), 200 Katapulte (200 zerstört, 1000 Tote)
    total: 10000 Mann (1000o Tote), 1200 Fahrzeuge (1200 zerstört)

    Germanien:
    Ernst Erhard von Roeder XIII. (gefallen)
    unbekannte Verluste - schätzungsweise 7000 Mann und 400 Katapulte

    Schottland:
    Gnaeus Pompeius Magnus XXI.
    200 schwere Katapulte (100 zerstört, 1000 Tote), 2000 Ritter, 5000 leichte berittene Bogenschützen, 2000 berittene Infanteristen, 1000 Schildknappen, 1000 Schwertkämpfer
    Total: 13000 Mann (1000 Tote)

    Zumindest einen kleinen Erfolg errangen die Engländer in dieser Schlacht: Die schweren Speerkämpfer, die aus Stirling herangeholt worden waren, konnten die Hälfte der angreifenden schweren Katapulte zerstören. Doch auch sie konnten die schottischen Reiter nicht stoppen. Harald II. von Dänemark starb mit ihnen, ehe die letzten Reserven der Engländer in den Kampf zogen. Es waren Bogenschützen, Steinzeitlich bewaffnet, einst die Elite der englischen Verteidigung, doch nun fielen sie Reihenweise gegen die Schottischen leichten Reiterschützen, die oft nicht einmal in Reichweite der schlechten Bögen kamen. Ernst Erhard Roeder und seine Soldaten gingen neben den Engländern unter. Reading fiel in diesem Herbst.

    Doch die englische Urbevölkerung wollte das nicht hinnehmen. 4000 Mann bewaffneten sich mit Wurfpeeren und herumlegenden Schilden und probten den Aufstand, um die Schotten aufzuhalten. Und sie schlugen sich wacker: 200 schwere Katapulte wurden von ihnen besiegt, ehe die Reiterschützen 1000 von ihnen töten konnten.

    Auch auf See griffen die Schotten an. Sie kaperten mit ihren Drachenbooten einige Arbeitsboote auf dem Weg nach Cornwall - Beute, die dort in Sicherheit gebracht worden sollte - und versenkten auch 10 ehemals schottische Langboote, die als einfache Seeräuber einen Soldatentransport von Brighton nach Cambridge eskortierten und mit ihrem Leben schützten.

    1158 n. Chr.
    Während es schien, als sein Englands Ruhm am Zenit angekommen und stürze nun in sich zusammen wurde in York der Nationalepos von England geschrieben, der sich an den Heldenepos anschloss.
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