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Thema: Kathys Mod - United Kingdom

  1. #31
    Moderator Avatar von Kathy
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    "Nun sind wir bald am Ziel - räumlich wie auch zeitlich", sagte die alte Hofdame. "Auf Victoire II. folgte Victoire III., die Mutter unserer geschätzten Königin Victoria, der Ihr nun dient. Victoire III. wurde vor 50 Jahren gekrönt.
    Sie stand für eine Politik der Versöhnung, des Appeasement. Als Australiens Weise das Alphabet entwickelten - und zeigten, dass auch sie uns weit voraus waren - war Victoire bereit, ihnen Pflüge zu liefern uns als Vertrauensbeweis die englischen Rauchzeichen offenzulegen - um den Preis, dass wir die australische Bilderschrift lernen durften. Die Bilderschrift lernten wir anhand eines Schriftstückes über den australischen Ehrencodex.


    Die Spionage in Schottland schritt voran. Man fand zwar eine große Truppenansammlung in Aberdeen, aber in der Hauptstadt Glasgow gab es nur 7000 Mann, ähnlich wie in Perth. Folglich war die größte Gefahr jene Armee in Aberdeen, während das restliche Land einfach zu überrollen schien. Nur, dass eben diese Armee das verhindern konnte.

    Vor 40 Jahren begann dann die Misere: Victoire musste den Alten und Weisen das Geld streichen, um die Verwaltung zu bezahlen, und die Truppen. Zwar degradierte sie alle Grafen zu Baronen und alle Herzöge zu Grafen, um aus ihrem Land nur zwei Herzogtümer - England und Neukaledonien - zu machen, aber die Inhaber der Titel behielten ihre Macht und ihre Ansprüche bei. Die Neukaledonischen Würdenträger behielten sogar ihre Titel, Bonneval setzte durch, zum Herzog von England befördert zu werden - und machte damals den Weg für Eure Familie als neue Baronin von Orkney frei. Natürlich war Eure Mutter, die damals die Herrschaft übernahm, selbst eine Bonneval.

    Vor 30 Jahren wurde unsere Victoria geboren. Victoire ernannte damals den "Bundesbanker" Joachim Nagel zu ihrem Schatzkanzler, damit er die Einnahmen konsolidierte, so dass wir wenigstens etwas forschen oder einen Krieg führen konnten. Der jedoch ergriff keine schnellen Maßnahmen, sondern versuchte lieber, einen größeren Gewinn einzufahren.


    Vor 10 Jahren starb Victoire vor Gram - sie las die Nachricht über Eduard Schopf, der in Schottland ein Kaffeehandels- und Rösterimperium aufgebaut hatte und war traurig, dass England nicht mehr solcher Leute hervorbrachte.

    Victoria, unsere Königin, überließ ihrem Kabinett viel Freiheit. Sie ist, wie auch Victoire III, zwar eine Normannin, aber keine Plündererin. Als in Schottland die Gesetzestafeln aufgestellt wurden, entschloss sich sich, Euch an den Hof zu holen, um das Blatt zu wenden." "Keine leichte Aufgabe", meinte ich. "In der Tat. Wir sind da."

    Ich betrat den Palast und konnte mich kaum einleben. Sofort warteten Aufgaben auf mich. Spione berichteten über die Mannstärken in Motherwell (5000) und Paisley (7000), die beide machbar erschienen. Oder in Aberdeen, wo 630000 Mann warteten, darunter fast die Hälfte Reiter oder Streitwagen - eine gewaltige Übermacht, nicht nur in Zahlen, sondern auch von der Stärke jeder einzelnen Einheit.

    So erschien mir ein Krieg selbstmörderisch. Die ersten 50 Jahre tat ich es Victoria gleich: Ich verwaltete und verwaltete, und das Spektakulärste war, dass wir es auf 10 Millionen Engländer brachten - im selben Jahr, wo in einem fernen Land das Mausoleum von Halikarnassos erbaut wurde und für Australien ein goldenes Zeitalter begann. Beides Ereignisse, die wir uns für England nur erträumen konnten.

    Im 60. Jahr meiner Amtszeit konnte ich immerhin mit Kanada einen Handel abschließen: Sie bekamen Kokosnüsse und Zucker, wir Honig und Pelze, wodurch unsere Untertanen glücklicher wurden und die Städte wieder ein wenig wachsen konnten - und damit hoffentlich auch unsere Einnahmen und die Produktion.

    Bald war ich 70 Jahre im Amt. Victoria ging auf ihr 100. Lebensjahr zu, ich war auch meine 90, aber für unser Alter (und die damaligen Zustände) hielten wir uns noch gut. Nur wurde sie langsam ungeduldig und hoffte darauf, dass ich ein Wunder vollbrachte, damit sie nicht als 'die Untätige' in Erinnerung blieb.

    Ägypten führte Speichenräder für seine Streitwagen ein, Ernest Rutherfort begann als Gelehrter am Hof von Jakob Stuart zu wirken.

    90. Jahr der Chronik.
    Immer noch lebe ich - wenn man es Leben nennen kann, wie ich auf den Tod warte. In Kanada wurde die Sklaverei eingeführt, wir dagegen haben nach 120 Jahren unsere Königin zu Grabe getragen. Ihre Enkelin Victoria ist munterer als Victoria I., die verbittert und enttäuscht starb. Und sie verlangt von mir, dass ich entweder abtrete oder ein Wunder vollbringe.

    100. Jahr der Chronik.
    Ich lebe immer noch - und Victoria II. ist "not amused", weil ich immer noch nichts leiste. "Nicht einmal sterben kann sie." Nun, wenn sie mich vergiften würde, würde ich mich nicht wehren können. Aber dazu ist sie zu anständig.
    Gestern kam eine frohe Kunde aus Kanada: John Achim Nagel, der neue Schatzkanzler ihrer Majestät, hat die Expedition seines Großvaters bis ins hinterste Kanada geführt, nach Winnipeg. Dort hat er 1500 Goldstücke eingelöst - und nun erwartet Victoria, dass wir von dem Geld eine Armee unterhalten und sofort zuschlagen. Er wurde dafür in den Adelsstand erhoben und zum
    Ich habe zusammen mit allen unseren Generälen gerechnet, wir haben einen dreijährigen Krieg gegen Schottland durchgespielt, und während Victoria und drängt, sind wir zu einem Schluss gekommen: Dass wir diesen Krieg nicht gewinnen können. Wir kamen weiter als ich dachte, wir würden Paileys Mauern zerstören und einen guten Teil der Besatzung töten. Aber am Ende wäre unsere Armee nicht mehr Kampfbereit und müsste Kapitulieren. Zum Glück konnten die Generäle ihr dieses Wagnis ausreden, denn auf mich würde sie nicht mehr hören.

    101. Jahr der Chronik
    Vielleicht doch - immerhin hat sie, als Schottland die Herausgabe von Kokosnüssen verlangte, diesem Geschenk zugestimmt. Ihr Blick richtet sich statt dessen gen Australien.

    103. Jahr der Chronik.
    Dort ist John Hopes goldenes Zeitalter nun beendet. Victoria schickt mich als Botschafterin - ich soll versuchen, ihnen die Kunst des Webens abzupressen. Ansonsten soll ich einen Krieg ankündigen. Das Normannenblut scheint stärker in ihr.
    Vielleicht hofft sie, dass ich erschlagen werden, wenn ich so dreist fordere. Ich hoffe es auch fast. Wenn ich wirklich wiedergeboren werde, möchte ich einen jungen, gesunden Körper haben. Und ansonsten... Frieden.
    Natürlich hat Hope abgelehnt, aber er konnte eine alte Frau nicht erschlagen. Also musste ich mit leeren Händen zurück. "Hättet Ihr nicht wenigstens auf der Reise sterben können?" fragt Victoria.

    104. Jahr der Chronik.
    Ich sehe kaum noch, die Hieroglypen muss ich nun diktieren. Während ich wenig machen kann, gilt Nagel als Retter der Kasse - immerhin können wie Weisen nun wieder arbeiten.
    Dazu zähle auch ich, und ich habe tatsächlich etwas vorgebracht: Wenn wir die Urbanisierung vorantreiben, werden Stadtzentren die Verwaltung erleichtern und den Handel beleben. Es ist nicht viel, aber bei unseren vielen Siedlungen lohnt es sich vielleicht doch, zu sparen. "Warum erst jetzt?" fragt Victoria.

    In Kanada gibt es Erzählungen über ein großfüßiges Tier, das bei den Lagern von Jägern herumschleicht. Was mag das bedeuten?

    Victoria hat einen neuen Favoriten: Reinhard Selten, er soll für sie als Volkswirt und Wirtschaftsminister das Land retten.


    Mich schickt sie auf eine heikle Mission: Ich soll Australien den Krieg erklären. Ich weiß, es ist meine letzte Reise.

    105. Jahr der Chronik.
    John Hope ließ mich einkerkern. Seine Leute halten mich am Leben, solang ich eine Geisel bin. Ich rechne damit, dass sie mich irgendwann umbringen. Oder meine Gicht tut es.
    Nachrichten aus Schottland besagen, dass sich die Bewohner von Stirling immer noch nach ihrer schottischen Heimat sehnen, doch solch ein Ansinnen lehnt Victoria ab.
    Die Göttin Artemis wird in einem fernen Land in einem besonderen Tempel verehrt.

    Der Krieg kommt täglich näher. Hier in Darwin sind 12000 Australier, nur ein Bruchteil der Engländer, die hierhin marschieren.

    106. Jahr der Chronik
    Rutherford in Schottland hat einen Schüler: Josef Fraunhofer. Sie nennen sich beide Physiker, aber was solche Physiker machen, weiß hier auch niemand. Nun, ein Kerker ist selten ein Ort, an dem sich Intellektuelle versammeln.

    Ich höre das Wummern der Rammen. Jeden Tag rechne ich damit, dass ich zur Abschreckung hingerichtet werde. Aber nichts passiert. Vielleicht haben sie mich vergessen. Vielleicht wissen sie auch, dass ich England nichts mehr bedeute.


    107. Jahr der Chronik
    Es geht mir immer schlechter. Das Essen wird rationiert, und an uns Gefangenen spart man als erstes. Aber sie konnten England nicht stoppen: Nach nur 2 Jahren ist die gesamte Mauer im Süden hinfällig. Bald soll der Sturm beginnen.

    Im 108. Jahr der englischen Chronik begann der große Sturm auf Adelaide.

    England:
    Kommando: Chandragupta Maurya
    weitere Offiziere: Bonneval, Subotai, Pyrruy, Weygand, Browne
    110 Belagerungstürme (21 beschädigt, 1 zerstört, 100 Tote, 2100 Verletzte), 7000 Kurzschwertkämpfer, 2000 Axtkämpfer (200 verletzte); 3000 Speerkämpfer (300 verletzte), 50 Rammen (10 beschädigt, 200 verletzte), 1000 Streitwagenschützen, 1000 Hunde (100 verletzte), 100 Hundeführer
    Total: 25100 Mann (100 Tote, 2800 Verwundete), 160 Belagerungsgeräte (31 beschädigt, 1 zerstört)

    Australien:
    Kommando: Karl Philipp zu Schwarzenberg XXXVIII.
    1000 Kurzschwertkämpfer (1000 Tote), 3000 Streitwagenschützen (3000 Tote, 1500 Gespanne zertört), 1000 Schleuderer (1000 Tote), 5000 Axtkämpfer (5000 Tote), 10 Belagerungstürme (10 zerstört, 1000 Tote), 1000 Speerkämpfer (1000 Tote), 2000 Bogenschützen (2000 Tote)
    Total: 14000 Mann (14000 Tote), 1510 Fahrzeuge (1510 zerstört)

    Der Kampf ähnelte dem von Brisbane: Die Belagerungstürme schossen fast die gesamte Australische Armee so dermaßen zusammen, dass die Generäle danach unbehelligt angreifen konnten. Sie machten Platz für die Kurzschwertkämpfer, die nur einmal Hilfe der Rammen in Anspruch nahmen. Am Ende wurden gar die Schwert- und Axtkämpfer für die Aufstandsbekämpfung geschont, und nur einfacht Truppen wie Hunde und Streitwagenschützen eingesetzt.
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  2. #32
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    "Als die tapferen englischen Soldaten Darwin stürmten, fanden sie auch eine Zelle unter der Stadtmauer, und in dieser Zelle ein abgemagertes Gerippe. Trotz ihrer schlechten Augen und ihrer schwindenden Kräfte hatte deine Ururgroßtante Kathy aber noch ihre Chronik beendet.

    Doch niemand trauerte um sie, war sie doch bei Victoria wegen ihrer Untätigkeit verhasst. Statt dessen plünderten sie lustvoll die Stadt. 188 Goldstücke plünderten sie, und das allein wäre den Krieg nicht wert gewesen. Doch waren es besondere Goldstücke, in der Form von tengristischen Göttern. Und diese Beute war schon mehr wert, denn so übernahmen wir den Götzenkult der Australier. Die Zeit, dieses Wissen selbst zu erforschen, hätte uns viel mehr Gold gekostet. Also wurden die Plünderer zu Helden, und ebenso Nagel, der sie finanziert hatte.

    Doch natürlich ließen sich die Australier das nicht gefallen. Und so erhoben sie sich und griffen zu den Waffen. Doch die tapferen Engländer hatten Reserven und griffen die Aufständischen an.


    Der Aufstand von Darwin:
    Australien (John Hope):
    6000 Kurzschwertkämpfer (5000 Tote, 1000 nicht an den Kämpfen beteiligt), 1000 Streitwagenschützen (einige Verwundete), 2000 Bogenschützen (2000 Tote)
    Total: 9000 Mann (7000 Tote)

    England (Herzog Maximilian Ulyssus Browne von Neukaledonien)
    8000 Axtkämpfer (2100 Tote, 3800 Verletzte), 1000 Streitwagenbogenschützen (600 Verletzte)
    Total: 9000 Mann (2100 Tote, 4400 Verletzte)

    Die ersten Kämpfe gegen die Aufständischen verliefen gut, auch wenn es regelmäßig einige eigene Tote gab. Doch als es darum ging, die vorletzten Aufständischen, die im Sumpf von Streitwagenbogenschützen beschützt wurden, anzugreifen, verließ das Glück die Engländer. 2000 Axtkämpfer ließen hier ihr Leben, aber sie ließen nur wenige Wagen entkommen.

    Um den Triumph voll auszukosten, schickte Victoria einen Gesandte zu John Hope. Der bot an, Australien in Frieden zu lassen, wenn es einen Preis zahlte. Australien schlug vor, den Engländern Weben beizubringen - doch Victoria wollte mehr: Das deutlich schwierigere Wissen über Mechanik sollte es schon sein. Doch da blockte John Hope ab.

    Es war Victorias Stolz, der sie zwang, noch bis 109 nach der Chronik zu warten. Dann erklärten die Schotten ihre nationale Selbstständigkeit - und Victoria schickte ihre Boten nach Australien. Ein weiterer Krieg war nicht zu finanzieren, also nahm sie die australischen Webstühle an.

    Es war kein schlechter Handel, denn so fanden sie endlich einen Nutzen für die Baumwolle, die bei Newcastle wuchs, und die wertvolle Seide, die es bei London, Hastings und zweimal bei Liverpool gab."

    Die Amme streichelte über das weiche Baumwollhemd, und ich musste zugeben: Das Hemd fühlte sich gut an. Überhaupt fühlte ich mich wie neu geboren - viel besser als im Kerker, wo ich vertrocknet war. Nur das mit dem Sprechen musste ich erst wieder lernen.
    Es war meine erste Wiedergeburt - zumindest die erste, an die ich mich erinnerte. Meine Amme erzählte mir so viel von "Kathy, der Untätigen", dass ich eine Zeit lang glaubte, ich sei es selbst, sonst schien es niemanden Wichtiges in meinem Leben (oder in meiner Familie) zu geben. Ich glaubte es so lange - bis ich es schließlich wusste. Es waren die Erinnerungen an Dinge, von denen man mir nicht erzählt hatte. Das qualvolle Verhungern. Oder die schöne Seereise von Norwich nach London, auf der ich alles über unser Land erfahren hatte. Ich war neu geboren.
    Als Kind bekam ich oft Prügel, wenn ich behauptete, ich sei Kathy - noch dazu, weil es kein Grund war, stolz zu sein. Doch irgendwann, ich war vielleicht 15, wurde ich erkannt. Von einem jungen Seemann, der mich am Fischerhafen fand, wo ich immerzu aufs Meer hinaussah. Und der mich schließlich, im Jahr 200 nach der Chronik, gegen den Willen meiner Eltern an den Ort brachte, an den ich gehörte: Nach London.

    "Soso, Cathy II", begrüßte mich die Königin, als man mich zu ihr brachte. Sie hieß zwar Victoria, aber es war keine Wiedergeburt - zumindest nicht von einer der Victorias, die ich kannte. "Das Schicksal spült Euch an meinen Hof, scheint es, um Euch eine zweite Chance zu geben. Meine Generäle wollen nach Schottland. Nur 6000 Mann lauern in Paisley, aber ganz in der Nähe noch 8000 Berittene. Diese haben neue Kompositbögen. Dafür sind in Aberdeen nur noch 28000 Mann, es scheint, als würden sie woanders herumstreunen. Was sagt Ihr, wollen wir den Plünderern erlauben, in Schottland ihr Glück zu suchen?" Ich sah auf die Karte. "Das ist Selbstmord, Majestät. Die selbe Armee hätte schon einmal verloren, gegen berittene Bogenschützen. Berittene Kompositbogenschützen sind noch ein Drittel stärker - aber die Armee ist nicht stärker geworden. Wir brauchen bessere Speere, um gegen so ein Reitervolk zu bestehen. Oder zumindest... Mehr..."
    Interessiert schaute ich auf ein Stück Land nördlich von Motherwell. "Hier... Hier scheint es, als haben sich Barbaren angesiedelt. Sie werden leichtere Opfer sein. Baut Schiffe und schickt die Armee dorthin, solange wir noch offene Grenzen mit Schottland haben. Dann gewinnen wir etwas Land."

    "Ihr seid die Richtige", entschied Victoria IX - aber sie war begeisterter als ihre Vorgängerin. "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Wir werden nicht in Schottland eingreifen. Ich will lieber eine gute Verwalterin als eine Totengräberin für England."

    210 n. Chr. Bis ich als erste Ministerin der Königin meinen Dienst antreten konnte, musste ich erst Erwachsen werden. Lord McCauley sollte solange meine Defizite aufspüren und beseitigen. Der Lord war ein anerkannter Kenner unserer Welt, unter anderem Verfasser des Buches "die Fortschrittlichsten Zivilisationen der Welt."
    Das waren zwei unbekannte, dann die beachtlichen Schotten, gefolgt von den armseligen Kanadier, den hoffnungslosen Ägyptern und den vergessenen Australiern - die aber längst nicht so vergessen waren wie wir Engländer, die Mc Cauley gar nicht erst aufführte.

    Im Jahr 220 endete der Frieden mit Schottland, den wir durch die erpressen Kokosnüsse erkauft hatten. Bewohner von Canterbury meldeten Seeräuber jenseits des Suez-Kanals - solange es aber keine ägyptischen oder englischen Seeräuber waren konnten sie die Tiefsee nicht überqueren, da diese außerhalb ihres Einflussbereichs lag.
    Ich schickte Reinhard Selten nach Thunder Bay in Kanada, wo er, wie vor ihm Nagel, 1500 Goldstücke durch eine Handelsmission erlöste - 20 Jahre, ehe England die Pleite drohte. Diesmal wurde dieser Erfolg aber nicht nur dem Wirtschaftsminister, sondern auch mir zugerechnet.

    Dank des Geldes konnten wir innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Opferkult entwickeln.

    Der Opferkult spaltete die englische Gesellschaft - stärker noch als die Einführung des Kriegeradels, vermutete ich. Denn Priester, Krieger und Großgrundbesitzer sprachen sich dafür aus, auch schwächere Mitglieder der Gesellschaft zu opfern.
    Die Mächtigen der Gesellschaft begannen jedenfalls, die Sklaverei für alle, die ihnen etwas schuldeten, und vor allem für Schotten und Australier einzuführen. Das sorgte für große Unzufriedenheit. So kam es bei London zu Aufständen, Alex Bell und Richard Selten wurden als Profiteure der Sklaverei getötet, aber beide Familien lebten weiter.
    Andere Forderungen während der Revolution waren moderat. So verlangte Brisbane ein Stadtzentrum - was wir ihnen gerne gewährten, sobald sie die Biremen für die Reise ins Barbarenland fertiggestellt hätten.
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  3. #33
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    Kapitel 5: William the Emperor

    240 nach der Chronik
    Ich saß in meiner Schreibstube im Palast von London. Victoria hörte sich gelangweilt die Nachrichten an, die ich ihr anhand der Bilderschrift vorlas. "An den Stadtmauern von Brisbane ist ein Wunder geschehen, Majestät. Sollen wir das Wunder einfach nur bekannt machen, damit mehr Reisende nach Brisbane kommen - oder sollen wir die Pilger gezielt unterstützen, damit sie unseren Glauben verbreiten?" "Das ist doch Innenpolitik, oder? Dann fällt es eindeutig in Eure Entscheidung - oder Innenminister Kohl." "Kohl ist für eine Förderung des Glaubens - während Selten für eine Steigerung der Einnahmen ist." "Oh, my Goodness. Entscheidet Ihr, Cathy, das sind Details..." "Dann hätte ich gerne Eure Zustimmung für 69 Goldstücke... Danke." So kam der Tengrismus nach Oxford und Coventry.
    "Der Delaware William Farquhar Barry ist neuer General von Kanada."

    Ein Herold trat ein. "Seine königliche Majestät, John Hope XXVIII. von Australien bittet um eine Audienz bei ihrer Majestät." "Oh, no. Cathy, macht Ihr das. I don't like him."
    John Hope kam nicht, um Forderungen zu stellen oder uns zu beleidigen. Statt dessen unterbreitete er vorsichtig eine Bitte. "Mein Volk ist beeindruckt vom englischen Opferkult. Wir bitten darum, dass Ihr unsere Priester unterrichtet..." "Nun, und, äh, seid Ihr bereit, etwas dafür zu Opfern?" Er stellte ein paar Fläschchen auf den Tisch. "Lampenöl, Salatöl, alles wertvolle Pflanzen. Wir würden England Ölsaaten opfern - seht die helle Flamme im Vergleich zu einer Kerze... Seht den Salat..." "Opfert uns noch 100 Bauern, die diese Pflanzen zu erkennen vermögen - und zwar lebend - und wir werden Euch lehren."

    So gelangte das Wissen um die Nutzung von Ölsaaten nach England - und tatsächlich gab es bei Nottingham auch ölhaltige Pflanzen: Erdnüsse, die ich allerdings auch sehr gerne geröstet zu mir nahm.
    Auch John profitierte und führte bald die Sklaverei in Australien ein.

    Angeregt von diesem Handel reiste ich nach Ägypten, wo mich eine verärgerte Königin Hatshepsut empfing. Der Opferkult war dort schon bekannt, und so konnten wir kein Wissen austauschen, aber Selten, der mich begleitete, hatte noch Bargeld dabei - und für 434 Goldstücke waren die ägyptischen Priester bereit, uns darin zu lehren, uns in Meditation zu versenken. Ein Handel, den ich gerne annahm, war dies doch ein Wissen, das in Australien sicher ebenfalls genutzt werden konnte - und bei unseren derzeitigen Kosten würden wir es für diesen Preis nicht selber erforschen können.

    Leider war dieses Wissen nicht wertvoll genug, als dass Australien etwas seines Wissens dagegen eintauschen würde - es besaß kein so "niedrigstufiges" Wissen mehr.

    Doch die Probleme waren geblieben: Die Sklavereigegner - meistens Arme, die selbst Sklaven zu werden drohten - hatten sich bewaffnet und bei London eine Mine geplündert, um Kurzschwerter zu erhalten. Ich befahl sofort, die Palastwache auszuschicken. Chandragupta kümmerte sich um das Problem und schlug 1000 Rebellen auf den Hügeln mit seinen Kurzschwertkämpfern, der Rest floh.

    Nach einem Jahr konnte er die Rebellen erneut stellen und 1000 von ihnen töten, verhinderte aber nicht, dass 242 n. Chr. die Bauernhöfe, auf denen sich die Sklavereigegner versteckt hielten, geplündert wurden. Also gab es eine neue Strafexpedition - doch die Kurzschwertkämpfer waren mehr und mehr geschwächt worden, und diesmal konnten die Rebellen sie schlagen.
    Doch auch sie waren nun angeschlagen, und Streitwagenbogenschützen hetzten sie und töteten alle Schwertkämpfer. Speerkämpfer und Bogenschützen der Palastwache nahmen die Anführer gefangen, führten sie der Sklaverei zu und verkauften alle ihre Anhänger für 100 Goldstücke - was so gerade für ein Jahrzehnt ausreichte.

    280 n. Chr - die Gewinne Seltens waren schon weitgehend aufgebraucht - berichtete mein Bekannter, der Seefahrer, in einer neuen Inkarnation, dass in einem Fernen Land der Parthenon errichtet worden war.

    290 n. Chr - ich begann wieder, mich nach dem Tod zu sehnen, denn obwohl ich unwahrscheinlich lange jung blieb, waren 90 Jahre im Amt doch zu viel für mich, und ich alterte letztlich auch - verlangten australische Bürger in Brisbane, dass sie zurück an ihr Heimatland gehen durften. Das lehnte ich ab, doch die Plünderer-Fraktion witterte ihre Chance. Sie sagten, dass John Hope die Auslandsaustralier gegen uns aufhetzte, und erklärten den alten Friedensvertrag für nichtig. Dann begannen sie, die Königin zum Krieg aufstacheln zu wollen. Doch sie zierte sich.

    300 n. Chr. verlangten Tengristische Mönche aus Coventry, ihren Glauben verbreiten zu dürfen und statt der Handelswaren (die unser Reich am Leben hielten) eine Gruppe Missionare ausrüsten zu dürfen. Wir stimmten zu, auch wenn die wirtschaftliche Lage prekär blieb.

    Ich besuchte Kanada, um vielleicht eine Wende herbeizuführen. Immerhin kam ich mit Obst - frischen Äpfeln - zurück, die wir mit Seide bezahlen konnten. Doch die Versuche, Wissen (egal ob Grenzziehung oder Brunnenbau) als Geschenk zu erbetteln misslangen.
    So standen wir da, die Monarchie nur zur Hälfte verstanden und doch ohne Geld, um die Ältesten zu bezahlen, unser Wissen voranzutreiben. Ausgerechnet Australien war die Rettung: Durch die Teilweise entwickelte Monarchie sahen sie die ägyptische Meditation als ausreichende Gegenleistung an. So gaben sie uns einen Gefangenen, einen Mann namens William, einen Normannen, der bei ihnen am Hof das Wissen erworben hatte und und helfen sollte, es zu verstehen.

    Es war ein vergiftetes Geschenk, denn William, hatte vor allem ein Ziel: Er wollte König werden anstelle der Königin. Und da diese schwach war griff er London an.
    Victoria floh nach Camelot. Doch Williams Anhänger blockierten nicht nur den Zugang Landsitz, sondern auch die Weizenfelder bei London. Ich hielt in der Stadt aus, und 301 n. Chr. unsere Kurzschwertkämpfer konnten 1000 von Williams Mannen schlagen.

    Doch William konnte die Plündererfraktion auf seine Seite ziehen. Anfang 302 n. Chr. wurde ich im Palast festgenommen, und Camelot wurde geplündert. Ich muss sagen, dass ich den Richtblock fast willkommen hieß. William aber nannte sich nun William I. "the Conqueror" und wurde zum ersten echten, erblichen König von England gekrönt.
    Zugleich erlaubte er den "Plünderern", ihrem normannischen Wesenszug nachzugehen und zu plündern - in Australien. Er nutzte aus, dass während der Revolution kein Nachschub geleistet werden musste, und ließ so die Truppen ausschwärmen.

    In Schottland stieg in dieser Zeit Don Facundo Bacardí zum größte Whisky- und Rumhersteller seines Landes.

    302 n. Chr. wurde die Shwe-Dagon-Pagode in einem fernen Land errichtet. 1000 Anhänger Victorias wehrten die Schwertkämpfer Williams bei den Weizenfeldern ab, wurden dann aber von Kurzbogenschützen aus Middlesex und der Palastwache getötet. Unter ihnen war auch ein Anführer der Victorianer, Duke Claude Alexandre de Bonneval. Er wurde gefangen genommen, konnte aber gegen Zahlung von 50 Goldstücken aus seinem Privatvermögen und nach Leistung eines Treueeides auf William the Conqueror seinen Posten behalten.
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    320 n. Chr.
    Die Ketten an meinen Handgelenken klirrten, als ich in den Palast in London geführt wurde. ich erkannte meine alte Wirkungsstätte wieder, auch wenn sie sich verändert hatte. William the Conqueror legte viel wert darauf, sich als König zu präsentieren.
    "Das ist sie, Herr", sagte der Hauptmann, der mich verhaftet hatte. "Gut..." William trat vor mich. "Cathy von Orkney... Fragt Ihr Euch, warum Ihr hier seid?" "Ich vermute, dass es um meine Vorfahrin geht, die Ihr habt hinrichten lassen. Und dass Ihr vermutet, was ich längst weiß: Dass ich es bin." "Richtig. Dachtet Ihr, das Tod könnte Euch retten? Ich weiß über die Legenden. Ich habe nach Euch suchen lassen. Ich könnte Euch wieder töten... Und glaubt nicht, dass Ihr dann einfach wiederkommen könntet. Ich könnte alle Eure weiblichen Verwandten töten lassen, damit keine Euch wieder gebären würde. Und vorsichtshalber auch alle männlichen, damit keiner Euch wieder zeugen kann. Die Wiedergeborenen sind mitnichten unsterblich.
    Aber ich muss das nicht. Ich bin König geworden, um der Despotie ein Ende zu machen. Ich wünsche, dass meine Söhne einst als Gerecht bezeichnet werden. Meine Streitkräfte sorgen in den Städten für Ruhe, und durch die Vergabe von Landbesitz profitieren die Städte von einer leicht besseren Nahrungsversorgung. Was dagegen hat Victoria geschafft? Sie sitzt nun mit ihren letzten Getreuen in Camelot, schneidet uns vom Tee ab und will ihre Macht zurück. Menschlich kann ich das verstehen, aber ihre Zeit ist um. Haltet Ihr ihr die Treue, so werdet ihr sterben. Haltet Ihr dagegen England die Treue, so dient mir." Er nickte zu seinem Hauptmann. "Sperrt sie in einen angemessenen, nicht zu feuchten und sauberen Kerker, damit sie nachdenken kann. Ich habe in Australien noch etwas zu erledigen, um meinem Namen alle Ehre zu machen." "Jawohl, Eure Majestät."

    In Australien waren Williams Truppen schon bis Melbourne vorgerückt. Da alle Generäle damals noch verdächtigt wurden, Victorianer zu sein, hatte ein unbekannter Kriegsherr namens Philip Sheridan den Oberbefehl erhalten. Die Kosten für die Belagerung waren so erdrückend, obwohl die Weisen kein Geld mehr bekamen, würde England dennoch in 2 Jahren Pleite sein. Entsprechend lastete der Erfolgsdruck auf den Soldaten.

    Im ersten Jahr der Belagerung wurden die Engländer von 1000 australischen Axtkämpfern und 1000 Streitwagenschützen bedroht, beide Truppen wurden jedoch von ihresgleichen besiegt. Die Australier vernichteten nicht einmal die Pferdeherde.

    Im Laufe des Jahres 321 n. Chr wurden die Hängenden Gärten errichtet.
    Der Kanadier George Richards Minot wurde als Spezialist für Innere Medizin neuer Leibarzt der Mackenzies.

    Im zweiten Jahr der Belagerung waren die Mauern von Melbourne zerstört. Obwohl nicht alle Türme wieder Einsatzbereit waren, befahl "The Conqueror" seinem Kriegsherrn, die Stadt anzugreifen. Zeit war Geld, und Beute war dringend nötig, um das Land zu sanieren.


    Die Schlacht um Melbourne
    England:
    Kommando: Philipp Sheridan, William the Conqueror
    Sobutai, Chandragupta Maurya, Bonneval, Pyrrus, Weygand, Browne
    60 Belagerungstürme (23 beschädigt, 11 zerstört, 2300 Verletzte, 1100 Tote, Totalverlust: Nachschub Adelaide), 10000 Kurzschwertkämpfer (2700 Verletzte), 2000 Axtkämpfer (100 Tote, 1300 Verletzte), 3000 Speerkämpfer (700 Verletzte)
    Total: 21000 Mann (1200 Tote, 7000 Verletzte)

    Australien:
    Karl XLIII. Philipp zu Schwarzenberg
    3000 Axtkämpfer (3000 gefallen), 100 Vorposten (100 zerstört, 1000 Tote), 20 Belagerungstürme (20 zerstört, 2000 Tote), 1000 Streitwagenschützen (1000 Tote, 500 Gespanne zerstört), 4000 Speerkämpfer (4000 Tote), 4000 Kurzschwertkämpfer (3000 Tote, 1000 Kriegsgefangene)
    Total: 15000 Mann (14000 Tote, 1000 Kriegsgefangene), 120 Türme (120 zerstört)

    Die Schlacht begann wie üblich mit dem Beschuss der Belagerungstürme, wobei 10 unserer ältesten Belagerungstürme zerstört wurden. Vor allem die Kurzschwertkämpfer und Axtkämpfer litten unter dem Beschuss.
    Beim Ansturm der Kurzschwertkämpfer unter Maurya fielen einige Axtkämpfer und die meisten gegnerischen Türme wurden in Brand gesetzt. Die Axtkämpfer der Generäle schlugen sich vergleichsweise schlecht, als sie die letzten Belagerungstürme und Streitwagenschützen besiegten, machten aber den Weg frei für einen kombinierten Angriff der Generäle mit ihren Speerträgern und einiger weiterer Kurzschwertkämpfer, die gemeinsam gegen Speerträger und Schwertkämpfer der Australier siegten. Anschließend konnten Chandraguptas Schwertkämpfer die angeschlagenen australischen Axt- und Schwertkämpfer besiegen.
    Erstaunlich war, dass die Australier keinerlei Bogenschützen hatten, die die Stadt verteidigten.

    William the Conqueror war die ganze Zeit auf dem Schlachtfeld anwesend und marschierte auch als erster in Melbourne ein. Er beglückwünschte seine Generäle, den Herzog von Neukaledonien und den Grafen von Nullarbor zu seinen neuen Erwerbungen.

    Auch konnte sie neben 1000 Kriegsgefangenen australische Schriftstücke sicherstellen, die es erlaubten, die Keilschrift zu verstehen, die abstrakter war als die bisherige (in England genutzte, in Australien veraltete) australische Bilderschrift. Sie setzt sich in England schnell durch.
    Die Beute in Geld war dagegen keineswegs eine Erlösung. 210 Goldstücke klangen zunächst viel, doch reichte es nur, die Pleite von England um 2 Jahrzehnte hinauszuzögern, da auch der Unterhalt um 25 Goldstücke anstieg - ohne dass den Alten und Weisen auch nur ein Kupferstück gezahlt würde.

    William wusste daher auch, dass der Krieg nicht fortgesetzt werden konnte. Er beschloss, Frieden um (fast) jeden Preis zu schließen. Doch vorher sollten seine Leute noch Argumente gegen John Hope schaffen, ihn schwächen und uns Beute sichern. 2000 Axtkämpfer griffen die Rebellen an und nahmen 2000 ihrer Kurzschwertkämpfer gefangen.


    John Hope war gerne zu einem Frieden bereit (wenn auch ungern dazu, Melbourne abzutreten). Der Friedensvertrag enthielt eine Anerkennung des Zustandes, der de Facto herrschte, aber es war klar, dass Australien auf seine Gebiete weiter Anspruch erhob. Eine Unterrichtung im australischen Alphabet oder der Kunst der Mechanik konnte William ihm nicht abringen. Immerhin sank der Unterhalt durch den entfallenden Nachschub um 40 Goldstücke - und doch: Selbst ohne Forschung würden wäre England in 50 Jahren pleite.

    Philip Sheridan wurde wenig überraschend zum General ernannt. Als Vertrauter von König William wurde ihm die Palastwache unterstellt. Außerdem wurde er zum Baron von Sussex ernannt.
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  5. #35
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    19 Jahre ist es nun her, dass ich mich im Kerker entschied, der Monarchie Williams des Eroberers zu dienen. Doch was ich in dieser Zeit sah, was nicht mehr als die verwaltete Pleite eines Landes. Trotz der Kriegsbeute konnten wir weder Gebäude errichten noch Forschen - das Land stand still.

    Eines Abends in meinem Bett kam mir dann die Idee - aber ich hatte Angst, dass sie William nicht gefallen würde. Und doch blieb mir keine andere Wahl. Wenn England gerettet werden wollte, musste es sich von Ausgaben trennen.
    So kam ich mit zwei Haushaltsentwürfen zu William.

    "Mein Herr, ich habe zwei Visionen für die Zukunft. Das eine ist, wie es bisher läuft:

    Posten Haushalt derzeit Sparhaushalt
    Forschungsgelder (ausschließlich von großen Persönlichkeiten) 5 5
    Spionageinformationen (ausschließlich von Leuchtfeuern und Verwaltungsgebäuden) 123 99
    Einnahmen (Steuern und Produktion von Handelswaren) 944 734
    Militärausgaben (Grundsold und Instandhaltung) 79 86
    Sekundäre Militärausgaben (Versorgung von Truppen in Übersee) 0 18
    Stadtverwaltung und Instandhaltung 198 118
    Kosten für die königliche Verwaltung und Politik (Staatsformen) 129 86
    Mehrkosten durch Geldentwertung 576 437
    Gesamtkosten 982 745
    Defizit 38 11
    Dadurch würden wir die dreieinhalbfache Zeit bis zur Pleite haben - und mehr Möglichkeiten, uns zu retten. Ich hatte mehr erhofft, gebe ich zu, aber es ist das Beste, was wir im Moment erreichen können. Dafür gewinnen wir auch etwas wertvolles: Einen Verbündeten, der gerne sein Wissen mit uns teilt. Sobald er das Alphabet zu verstehen weiß."
    "Für mich sieht das so aus, als müssten wir viele unserer Städte abgeben. An Australien gar? Oder an Schottland? Das schmeckt mir nicht."
    "Nun, Herr, das nicht. Ich dachte eher daran, Neukaledonien in die Unabhängigkeit zu entlassen."
    "Warum sollten wir das tun?"
    "Nun, das Gebiet würde nicht wirklich Unabhängig, sondern würde unser unserer Kontrolle stehen - als autonomes Herzogtum innerhalb Eures Reiches."

    William übergab schließlich tatsächlich - wenn auch widerstrebend - die Kontrolle über das Herzogtum Neukaledonien seinem Sohn, William "the Emperor" II. Dieser behielt die bisherigen Vasallen in seinen Diensten, wollte sie aber doch mittelfristig lieber nach England übersiedeln - oder in neu erworbene Gebiete.
    Über William - der sich meistens Wilhelm nennen ließ, um sich von der victorianischen Linie seiner Mutter zu distanzieren - ließ mir der König ein kurzes Dossier zukommen:

    "Wilhelm II., mit vollem Namen Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen (* 27. Januar 1859 in Berlin; † 4. Juni 1941 in Doorn, Niederlande) aus dem Haus Hohenzollern, war von 1888 bis 1918 letzter Deutscher Kaiser und König von Preußen.

    Wilhelm war ein Enkel Kaiser Wilhelms I. und ein Sohn Kaiser Friedrichs III.; dieser regierte nur 99 Tage, so dass im „Dreikaiserjahr“ 1888 auf einen 90-jährigen und einen 57-jährigen Herrscher der 29-jährige Wilhelm II. folgte. Durch seine Mutter Victoria von Großbritannien und Irland war Wilhelm Enkel der britischen Königin Victoria.

    Mit seiner traditionellen Auffassung vom Kaisertum zeigte Wilhelm – nach Deutung heutiger Historiker – zu wenig Verständnis für die Anforderungen einer modernen konstitutionellen Monarchie. Erst im Oktober 1918, unter dem Druck des sich als verloren abzeichnenden Ersten Weltkriegs, stimmte Wilhelm Verfassungsreformen zu, denen zufolge der Reichskanzler das Vertrauen des Reichstags benötigte.

    Nach Beginn der Novemberrevolution verkündete Reichskanzler Max von Baden am 9. November 1918 die Abdankung Wilhelms und dessen Sohnes, Kronprinz Wilhelm von Preußen. Der Kaiser hatte sich seit dem 29. Oktober im deutschen Hauptquartier im belgischen Spa aufgehalten. Da die Entente-Mächte seine Auslieferung als „Kriegsverbrecher“ verlangten, floh er von dort direkt in die nahen Niederlande. Königin Wilhelmina gewährte ihm (nach zweitägigem Zögern) Asyl und verweigerte seine Auslieferung. Wilhelm blieb bis zu seinem Tode in Doorn.

    Die dreißigjährige Regentschaft Wilhelms II. im Deutschen Reich (von 1888 bis 1918) wird als die wilhelminische Epoche bezeichnet. Wesentliches Merkmal war das Streben des Kaisers, das Reich als politische Größe unter den bestehenden Weltmächten zu sichern. Als Deutscher Kaiser sah er seine Aufgabe darin, „allzeit Mehrer des Deutschen Reichs zu sein, nicht an kriegerischen Eroberungen, sondern an den Gütern und Gaben des Friedens auf dem Gebiet nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung“, wie sein Großvater Wilhelm I. formuliert hatte. Wilhelm II. legte viel Wert auf internationales Prestige. Eng verbunden mit diesem Anspruch war die militärische Aufrüstung des Kaiserreichs sowie die Forcierung der Kolonialpolitik in Afrika und der Südsee. Dies und die Verwicklung des Deutschen Reichs in verschiedene internationale Krisen (zum Beispiel Krüger-Depesche 1896, Doggerbank-Zwischenfall 1904, Marokkokrisen 1905/06 und 1911, Daily-Telegraph-Affäre 1908) führten zu einer Destabilisierung der Außenpolitik.

    Die Vorliebe Wilhelms für militärischen Prunk, die sich beispielsweise in zahlreichen Paraden zu den unterschiedlichsten Anlässen ausdrückte, führte auch gesellschaftlich zu einer Überbetonung des Militärs und der militärischen Hierarchie bis hinein ins zivile Leben der deutschen Gesellschaft, in der für eine berufliche Laufbahn – nicht nur im Verwaltungsapparat – die Ableistung des Militärdienstes und der militärische Rang eines Menschen von entscheidender Bedeutung war (Militarismus). Einen Rang als Reserveoffizier innezuhaben galt im wilhelminischen Bürgertum als Eintrittskarte in die „bessere Gesellschaft“; ebenso war das Fehlen eines militärischen Ranges ein Karrierehindernis.

    Der wirtschaftliche Aufschwung Deutschlands während Wilhelms Regentschaft, verbunden mit technologischem, naturwissenschaftlichem und industriellem Fortschritt, begünstigte eine auch vom Kaiser mitgetragene, allgemein verbreitete Technik- und Fortschrittsgläubigkeit. Innenpolitisch setzte er die für ihre Zeit als modern und fortschrittlich geltende Sozialpolitik Bismarcks fort und erweiterte sie. Er setzte sich für die Abschaffung des Sozialistengesetzes ein und suchte, teilweise erfolglos, den Ausgleich zwischen ethnischen und politischen Minderheiten.

    Wilhelm II. wollte sowohl die Innen- als auch Außenpolitik des Reiches wesentlich stärker beeinflussen als sein Großvater Wilhelm I. Das „persönliche Regiment“ des Kaisers war jedoch oft eine von häufig wechselnden Beratern gesteuerte Politik, die die Entscheidungen Wilhelms – auch im Urteil der meisten Historiker – oft widersprüchlich und letztlich unberechenbar erscheinen ließen. Die Marokkokrisen und die Erklärung des unbeschränkten U-Boot-Krieges sind nur zwei Beispiele für Entscheidungen, die den Ruf des Kaisers heute nachhaltig belasten.

    Auch war seine Amtszeit von politischen Machtkämpfen zwischen den einzelnen Parteien geprägt, die es den amtierenden Kanzlern schwer machten, längerfristig im Amt zu bleiben. So wurden im Kampf zwischen dem sogenannten nationalliberal-konservativen Kartell (beziehungsweise dem Bülow-Block) und den Sozialdemokraten fünf von sieben Kanzlern unter kritischem Mitwirken des Reichstags vom Kaiser entlassen.

    Während des Ersten Weltkriegs von 1914 bis 1918 wurde Wilhelms strategische und taktische Unfähigkeit offenbart. Ab 1916 enthielt er sich zunehmend relevanter politischer Entscheidungen und gab die Führung des Reiches faktisch in die Hände der Obersten Heeresleitung, namentlich in die der Generale von Hindenburg und Ludendorff, die die konstitutionelle Monarchie während der letzten Kriegsjahre mit starken Zügen einer Militärdiktatur versahen. Als sich Wilhelm II. infolge der Novemberrevolution, die zum Ende der Monarchie und zur Ausrufung der Weimarer Republik führte, zur Abdankung bewegen ließ und in die Niederlande ins Exil ging, hatte das Deutsche Kaiserreich den „Großen Krieg“ bereits verloren. Etwa 10 Millionen Menschen waren auf den Schlachtfeldern gefallen.

    Nach dem Abitur am Friedrichsgymnasium in Kassel trat er am 9. Februar 1877 seinen wirklichen Militärdienst bei seinem Regiment, der 6. Kompanie unter Hauptmann von Petersdorff, an. 1880 wurde er am 22. März, dem Geburtstag seines Großvaters Kaiser Wilhelm I., zum Hauptmann befördert. Bereits in diesen Jahren bildete sich bei ihm ein Verständnis seiner monarchischen Rolle, das den liberal-konstitutionellen Vorstellungen seiner Eltern zuwiderlief.

    Seine folgenden Lebensstationen sind unter dem Aspekt einer Erziehung zum Monarchen zu sehen: Er sollte möglichst vielerlei Erfahrungen sammeln, erhielt aber in keinem Feld, nicht einmal im militärischen, die Chance, sich beruflich solide einzuarbeiten.

    Zum Studium von vier Semestern von Oktober 1877 bis 1879 bezog er die von seinem Urgroßvater gegründete Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1878 wurde er Corpsschleifenträger der Borussia Bonn.[2]

    1881 heiratete er Prinzessin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (1858–1921), auch als ein dynastischer Versöhnungsakt gegenüber dem von Preußen um seine Herrschaft über Schleswig-Holstein gebrachten Herzogshaus.

    Bis 1888 war er dann wechselnden Regimentern zugeordnet, dem 1. Garde-Regiment zu Fuß, dann dem Garde-Husaren-Regiment und dem 1. Garde-Feldartillerie-Regiment, wurde schnell bis zum untersten Generalsrang (Generalmajor) befördert und zuletzt Kommandeur der 2. Garde-Infanterie-Brigade. Der Militärdienst wurde immer wieder durch Beurlaubungen unterbrochen, damit er sich auch soweit möglich mit der zivilen Verwaltung vertraut machen konnte. Sehr gründlich konnte dies nicht geschehen, denn immer mehr Eile war geboten: Sein Großvater stand im höchsten Alter, und sein Vater war mittlerweile todkrank.

    Für die Regierungsgeschäfte war dies weniger problematisch, da bereits seit 1862 Otto von Bismarck, zunächst als preußischer Ministerpräsident, ab 1871 als Reichskanzler, die politische Macht fest in seiner Hand konzentriert hatte. Bismarck war nach drei siegreichen Kriegen (1864, 1866, 1870/71) und als Vereiniger Deutschlands zur stärksten kontinentaleuropäischen Macht ein weltweit respektierter Staatsmann. Wilhelm I. und Friedrich III. hatten ihm gelegentlich widersprochen, aber am Ende stets vertraut. Von diesem Vertrauen hing nach der Reichsverfassung der Reichskanzler auch ab, nicht vom Vertrauen des Reichstags. Bismarck baute selbstbewusst darauf, auch den dritten Kaiser lenken zu können.

    Das Jahr 1888 ging als Dreikaiserjahr in die Geschichte ein. Nach dem Tod Wilhelms I. am 9. März 1888 regierte Friedrich III. auf Grund seines bereits fortgeschrittenen Kehlkopfkrebses nur für 99 Tage (der „99-Tage-Kaiser“) und starb am 15. Juni in Potsdam.

    „Die Unternehmer und Aktionäre müßten nachgeben, die Arbeiter seien seine Untertanen, für die er zu sorgen habe; wollten die industriellen Millionäre ihm nicht zu Willen sein, so würde er seine Truppen zurückziehen; wenn dann die Villen der reichen Besitzer und Direktoren in Brand gesteckt, ihre Gärten zertreten würden, so würden sie schon klein werden“

    – Wilhelm II. laut Otto von Bismarck, als er sich weigerte, Soldaten zur Niederschlagung eines Streiks im Ruhrgebiet zu schicken[3]
    Aussagen wie dieses Zitat und die Februarerlasse (1890) Wilhelms weckten in den ersten Jahren seiner Regentschaft in der Arbeiterschaft zeitweilig Hoffnungen auf einen sozialen Wandel im Reich. Die Sozialpolitik lag Wilhelm II. durchaus am Herzen. Allerdings folgten seinen sozialen Reformen keine strukturellen Veränderungen im Reich. Im Gegenteil, er baute seinen politischen Einfluss noch aus und lehnte eine Demokratisierung der Verfassung ab. Preußen behielt das seit Anfang der 1850er Jahre bestehende undemokratische Dreiklassenwahlrecht, das eine repräsentative Landtagsvertretung verhinderte. Nach wie vor wurde die Regierung nicht vom Reichstag gewählt, sondern vom Kaiser ohne Berücksichtigung der parlamentarischen Verhältnisse bestimmt oder entlassen. Es war dem Kanzler aber auch nicht möglich, ohne Mehrheit im Parlament Gesetze zu erlassen oder den Haushalt zu beschließen.

    Noch während Bismarcks Kanzlerschaft, am 178. Geburtstag Friedrichs des Großen, verkündete Kaiser Wilhelm II. in einer Proklamation an sein Volk die Devise « Je veux être un roi des gueux » (frz.; „Ich will ein König der Bettler sein“) und forderte das Verbot der Sonntagsarbeit, der Nachtarbeit für Frauen und Kinder, der Frauenarbeit während der letzten Schwangerschaftsmonate sowie die Einschränkung der Arbeit von Kindern unter vierzehn Jahren. Außerdem forderte er bei dem zur Erneuerung anstehenden „Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ („Sozialistengesetz“) die Streichung des Paragraphen, der es der Landespolizeibehörde erlaubte, „Verurteilten“ den „Aufenthalt in bestimmten Bezirken und Ortschaften“ zu versagen. Bismarck kommentierte dies als „Humanitätsduselei“ und verweigerte sich dem (in seinen Forderungen durch den Reichstag unterstützten) Kaiser. Seine Forderungen konnte der junge Kaiser erst mit Leo von Caprivi, dem Nachfolger Bismarcks, verwirklichen. Allerdings war Wilhelm II. bei allen sozialen Ambitionen so wenig ein Freund der Sozialdemokratie, wie Bismarck es gewesen war. Er hoffte, durch seine Reformen die Sympathien für die trotz der Sozialistengesetze erstarkte Sozialdemokratie zu schwächen und durch die Aufhebung des repressiven Sozialistengesetzes der 1890 von SAP in SPD umbenannten Partei ihren Märtyrerbonus zu nehmen.

    Die Sozialdemokraten ihrerseits ließen sich nicht von den Reformen Wilhelms II. beeindrucken und setzten unter August Bebel aus ihrem antimonarchistischen Selbstverständnis heraus weiter auf Fundamentalopposition. Obwohl sie den Fortschritt der im Arbeitsschutzgesetz zusammengefassten Reformen sahen, stimmten sie im Reichstag dagegen. Sie forderten grundlegende strukturelle Veränderungen, wie zum Beispiel eine Verfassungsänderung, Demokratisierung, ein ausgeweitetes Wahlrecht, Vorrang des Parlaments bei politischen Entscheidungen, eine Umstrukturierung des Haushalts, deutliche Senkung der Rüstungsausgaben, Freiheit für die Kolonien und anderes mehr – für den Kaiser unerfüllbare Anliegen, die seine Abneigung gegen die Sozialdemokratie stärkten.

    Der Wohlstand der deutschen Arbeiterschaft stieg von Jahr zu Jahr, doch gelang es Wilhelm II. nicht, den Arbeitern in den Städten das Gefühl zu geben, anerkannte Mitglieder der Gesellschaft zu sein. Bei vielen Reichstagswahlen und Landtagen wuchs der Stimmenanteil der SPD.

    Diese Vorgänge ließen in Wilhelm II., der immer noch „ein König der Armen“ sein wollte, die These reifen, dass eine Versöhnung mit den Sozialdemokraten nicht möglich sei. Er rief schließlich in Königsberg „zum Kampf für Religion, Sitte und Ordnung, gegen die Parteien des Umsturzes!“ auf. Schon 1887 hatte er, noch als Prinz, mit seiner Gemahlin den Evangelischen Kirchlichen Hilfsverein für Berlin gegründet, weil er glaubte, durch Förderung der Kirchen die „soziale Frage“ lösen zu können; dem folgte 1890 der Evangelische Kirchenbau-Verein, Berlin, mit dessen Hilfe er auch außerhalb Berlins auf Kirchneubauten im Reich Einfluss nahm (etwa auf die Erlöserkirche in Bad Homburg). Zugleich manifestierte er damit seine Vorstellung einer neuen Verbindung von „Thron und Altar“ in Fortführung einer Linie von Konstantin dem Großen über Otto den Großen zu ihm selbst.

    In der letzten Periode der Regierungszeit Bismarcks hatte das Deutsche Reich einer „Kanzlerdiktatur“ geglichen, deren politische Ziele nicht die des jungen Kaisers waren. Bismarck wollte Russland als einen starken Verbündeten, Wilhelm II. vertraute hingegen nur auf Österreich-Ungarn. Bismarck wollte den „Kulturkampf“ gegen den politischen Katholizismus fortsetzen, der Kaiser war strikt dagegen. Bismarck wollte das Sozialistengesetz verschärfen, Wilhelm II. es abschaffen: „Ich will meine ersten Regierungsjahre nicht mit dem Blut meiner Untertanen färben!“ Als der Reichskanzler hartnäckig blieb, schickte der Kaiser am Morgen des 17. März 1890 den Chef seines Militärkabinetts, General v. Hahnke, in die Reichskanzlei: Der Kanzler solle am Nachmittag ins Schloss kommen und sein Abschiedsgesuch mitbringen. Dieses wurde ihm am nächsten Morgen aber nur durch einen Boten gebracht. Bismarcks – immer auch als Rechtfertigung und Gegenangriff zu lesende – Darstellung betont das Entwürdigende der Maßnahme. Bismarck schreibt in seinen Memoiren (Gedanken und Erinnerungen Bd. 3), dass er sich im Kabinett schon vor der Entlassung sehr isoliert oder verraten gesehen habe und dass sein Stellvertreter Karl Heinrich von Boetticher bereits in seiner Abwesenheit und ohne seine Billigung mit dem Kaiser in dessen Sinne verhandelt habe, so dass er genötigt gewesen sei, eine 38 Jahre alte Kabinettsorder Wilhelms I. heranzuziehen, die es preußischen Ministern untersagte, ohne Billigung des Ministerpräsidenten mit dem Souverän zu sprechen. Mit Bismarcks Entlassung machte sich der Kaiser den Weg frei zu seinem persönlichen Regiment.

    Am 20. März 1890 entließ Wilhelm II. seinen „Eisernen Kanzler“. Bismarck akzeptierte dies nie und sorgte indirekt durch vielfach lancierte Kritik an den „Hintermännern“ der wilhelminischen Politik und durch sein Memoirenwerk Gedanken und Erinnerungen für nachhaltige Kritik an Wilhelm II. Deren dritter Teil, in dem Bismarck seine Entlassung darstellte, wurde wegen politischer Brisanz erst 1919 veröffentlicht.

    Der Rücktritt Bismarcks war somit zwar primär innenpolitisch begründet, aber langfristig gesehen vor allem außenpolitisch fatal. Aus Wien erinnerte Kaiser Franz Joseph I. eingedenk des 1866er Friedens von Wien in einem Brief sofort und explizit an Bismarcks Verdienste.

    Als Bismarcks Nachfolger ernannte Wilhelm II. General Leo von Caprivi, der vom Kaiser als „Mann der rettenden Tat“ gefeiert und ob seiner Leistungen in den Grafenstand erhoben wurde. Mit Caprivi glaubte Wilhelm II. eine anerkannte Persönlichkeit gefunden zu haben, mit der er seine geplante Politik der inneren Versöhnung sowie das Arbeitsschutzgesetz durchzusetzen hoffte.

    Ein wichtiges außenpolitisches Ereignis fiel (gleichsam „genau passend“) in das Jahr des Kanzlerwechsels. Der Rückversicherungsvertrag mit Russland widersprach teilweise den Bedingungen des Dreibundpaktes mit Italien und Österreich-Ungarn. Der Kaiser war gegen ein Verletzen des letztgenannten Paktes, während Bismarck den Rückversicherungsvertrag seinerzeit für unbedingt notwendig gehalten hatte. Jetzt ging es um seine Verlängerung. Von der Öffentlichkeit unbemerkt (es handelte sich um einen Geheimvertrag) und von Caprivi hingenommen, wurde der 1890 auslaufende Rückversicherungsvertrag vom Deutschen Reich bewusst nicht erneuert. In Russland nahm man realistischerweise einen deutschen Kurswechsel an und begann sich Frankreich anzunähern.

    Caprivis Kanzlerzeit war durch entschiedene Englandfreundlichkeit geprägt. Innenpolitisch war er einer der Hauptverantwortlichen für den Wandel des Deutschen Reiches von der Agrarwirtschaft zur industriellen Exportwirtschaft. Die Reformen in diesem Zeitraum trugen dazu bei, dass Deutschland wenig später Großbritannien überholen und zur Weltwirtschaftsmacht Nr. 1 aufsteigen konnte. Der Begriff „Made in Germany“ wurde zu dieser Zeit ein Synonym für höchste Qualität.

    Insgesamt ist Wilhelms II. Anteil an der deutschen Außenpolitik umstritten. Während John C. G. Röhl in ihm eine wirkungsmächtige Instanz hervorhebt, die in die Politik des Reiches eigenständig eingriff, sieht die Mehrzahl der Historiker wie Wolfgang J. Mommsen die zivile Reichsleitung im Zentrum der Verantwortung. Unbestreitbar ist, dass der Kaiser nicht als Koordinator zwischen Außen-, Heeres- und Flottenpolitik wirkte. So kam es, dass Reichskanzler, Heeres- und Marineleitung jeweils unterschiedliche Ziele verfolgten, die miteinander nicht vereinbar waren. Vor allem der Aufbau der Flotte schuf ein außenpolitisches Problem.

    In der Julikrise 1914 spielte Wilhelm II. eine ambivalente Rolle. Er versuchte einerseits, den Frieden zu retten – durch einen fieberhaften Briefwechsel mit dem russischen Zaren („Lieber Nicky!“ – „Lieber Willy!“), der bei der nunmehr objektiven Kriegsentschlossenheit sämtlicher Kontinental-Großmächte gar nichts bewirkte. Andererseits drängte er zum Losschlagen. Faktisch steigerte der Kaiser letztlich die Kriegsgefahr, denn er ermächtigte Bethmann Hollweg nach dem Attentat von Sarajewo am 28. Juni 1914, Österreich-Ungarn eine Blankovollmacht für dessen aggressive Politik gegen Serbien zu erteilen.

    Obwohl die Stärke Deutschlands immer mehr zugenommen hatte, hielt Wilhelm, mit seinen Ängsten vor „Sozialismus“, „Gelber Gefahr“, „slawischer Flut“ und seiner Idee vom „unvermeidlichen Gegensatz von Slawen und Germanen“, die Zeit für die letzte Abrechnung gekommen. Dabei unterschätzte er den serbienfreundlichen Panslawismus, mit dem seit 1905 die russische Politik die Unruhen im eigenen Reich zu bändigen fest entschlossen war. Der deutsche Botschafter in Wien Heinrich von Tschirschky drängte auf Wilhelms Anweisung zu einer Aktion gegen Serbien: Er solle „mit allem Nachdruck erklären, daß man in Berlin eine Aktion gegen Serbien erwarte und daß es in Deutschland nicht verstanden würde, wenn wir die gegebene Gelegenheit vorübergehen ließen, ohne einen Schlag zu führen“.

    Faktisch wurde nach der österreichisch-ungarischen Kriegserklärung an Serbien die Außenpolitik von Kaiser und Kanzler dem deutschen Generalstab überlassen: Die entschlossene Mobilmachung im Russischen Reich erlaubte es nach dem Urteil der Generalität dem Deutschen Reich nicht, mit der Kriegserklärung an Russland und Frankreich länger zu warten, da sonst der deutsche Schlieffen-Plan, bei einem Zweifrontenkrieg erst schnell Frankreich, dann Russland zu schlagen, undurchführbar zu werden drohte.

    Wilhelm mischte sich in der Folge nicht in militärische Zielsetzungen ein, überließ diese aber nicht verfassungsgemäß dem Reichskabinett, sondern der Obersten Heeresleitung (OHL).

    Im Verlauf des Ersten Weltkrieges 1914–1918 wurde die Bedeutung des Kaisers immer geringer. Besonders mit der Dritten Obersten Heeresleitung unter Hindenburg und dem dominierenden Ludendorff wurde er 1916–1918 zunehmend von den politisch-militärischen Entscheidungen ausgeschlossen. Jedoch schob die Heeresleitung ihm 1917 die auch im Reich umstrittene Entscheidung über die Wiederaufnahme des nach dem „Lusitania-Zwischenfall“ 1915 eingestellten „uneingeschränkten“ U-Boot-Kriegs zu. Er schloss sich – gegen den Rat seines Reichskanzlers – der Meinung der Militärs an, was im April 1917 zur Kriegserklärung der USA führen sollte. Diese machten später die Abdankung des Kaisers zur Bedingung für die Eröffnung von Friedensverhandlungen. Ab 1917 hatte Ludendorff eine faktisch diktatorische Position. Auf weitere Reichskanzlerwechsel nahm Wilhelm II. keinen Einfluss, die 1918er Reform der Reichsverfassung in Richtung auf eine parlamentarische Monarchie wurde ohne ihn versucht. Die „stille Diktatur der OHL“ war auch durch die Schwäche Kaiser Wilhelms bedingt, der in den beiden letzten Kriegsjahren immer hilfloser agierte, was die Position der OHL stärkte.

    Am 13. Mai 1917 präsentierte Wilhelm II. seinem Staatssekretär für Äußeres ein Kriegszielprogramm, das die Bestrafung aller Gegner, sogar der USA (in Form von Reparationen) vorsah. Neben ausgedehnter kolonialer Expansion – Malta, Zypern, Ägypten, Mesopotamien an die Türkei, Madeira, Kapverden, den Azoren und der Kongo an Deutschland – erwartete er die Anbindung der autonomen Länder Polen, Kurland, Litauen, Ukraine, Livland und Estland an sein Reich. Außerdem forderte er unrealistische Kriegsentschädigungen von allen Kriegsgegnern. Allerdings stand Wilhelm II. gerade in dieser Zeit eher im Hintergrund, er hatte selten ein entscheidendes Wort mitzureden, so dass sein Programm in Kreuznach nicht sehr ernst genommen wurde und nur, was den kolonialen Bereich betraf, in der politischen Planung berücksichtigt wurde.

    Im Rahmen einer Balkanreise begeisterte sich der Kaiser über die reichen Gebiete Rumäniens. Das eroberte Land hatte ihm „außerordentlich gefallen“, „bei guter Verwaltung würde das Land zu einer Quelle größten Reichtums werden“.

    1918 autorisierte er den Plan, Russland nach Abtretung Polens, des Baltikums und des Kaukasus in vier unabhängige „Zarentümer“ zu teilen: die Ukraine, den Südostbund als antibolschewistisches Gebiet zwischen der Ukraine und dem Kaspischen Meer sowie in Zentralrussland und Sibirien. Diese Form der Beherrschung ergäbe eine „Brücke nach Zentralasien zur Bedrohung der britischen Stellung in Indien“. Der Plan eines „Südostbundes“ stand dabei in Konkurrenz zu osmanischen Absichten. Kanzler Hertling, der Livland und Estland „in gewisser Ferne als freundschaftlich uns angeschlossene Staaten“ bezeichnete, wurde von Wilhelm zurückgewiesen: „Unsinn! Das Baltikum ist eins, und ich werde sein Herr und dulde keinen Widerspruch, Ich habe es erobert und kein Jurist kann es mir nehmen!“

    Wilhelm sah sein protestantisches Kaisertum, vor allem im Gegensatz zum Haus „Habsburg-Parma“, zunehmend als seine Sendung an:

    „Das ultrabigotte Haus Parma erstrebt eine konfessionelle Einkreisung des vom verhaßten Hohenzollernhaus regierten Deutschlands. Unter Wiens Führung, sollen im Bündnis mit ihm, Italien – durch Rückgabe von Trentino und Tirol gewonnen – Frankreich, Polen und Litauen bis ans Meer vereinigt werden! Daher Polens Selbständigkeit und die Wiederaufnahme der in Homburg beseitigten austropolnischen Lösung. Daher ein selbständiges Litauen unter katholischen Fürsten; daher der Widerstand gegen unsere Angliederung des Baltikums inklusive Liv- und Estland, die Litauen angeschlossen und katholisiert werden sollten, um uns vom Meer abzuschneiden.“

    Matthias Erzberger, der diesen Interessen diene, sei „ein schurkenhafter Verräter, der unschädlich gemacht werden muß.“

    Nach der gescheiterten Frühjahrsoffensive im Westen 1918, den Erfolgen der Westalliierten an der Westfront und dem drohenden Zusammenbruch des verbündeten Österreich-Ungarn verlangte die Oberste Heeresleitung am 28. September 1918, ein Waffenstillstandsgesuch an die Kriegsgegner zu richten und zugleich die Regierung des Deutschen Reichs auf eine breitere Grundlage zu stellen.

    In mehreren diplomatischen Noten machte US-Präsident Woodrow Wilson die Gewährung des Waffenstillstands indirekt von einer Abdankung des Kaisers abhängig. Die USA weigerten sich, vorher Friedensverhandlungen aufzunehmen. Da sie infolge von Wilsons 14-Punkte-Programm als die gemäßigtste der kommenden Siegermächte galten, fand seine Forderung Widerhall in Deutschland.

    Am 16. Oktober 1918 empfahl die Fortschrittliche Volkspartei Wilhelm II. die freiwillige Abdankung. Reichskanzler Prinz Max von Baden betrieb diese seit dem 28. Oktober; am Tag darauf reiste Wilhelm auf Anraten insbesondere Friedrich von Bergs von Berlin nach Spa (Belgien). Er residierte dort im La Fraineuse und versuchte eine Pendeldiplomatie zwischen sich und der OHL (deren Sitz im Hotel Britannique war). In Anbetracht der Stimmung im Volk und der Meinung des Kabinetts hielt Wilhelm die Armee noch am ehesten für loyal. Diese Hoffnungen zerschlugen sich im Laufe des Kieler Matrosenaufstands und der Novemberrevolution. Um radikaleren Forderungen der Revolutionäre die Spitze zu nehmen, verlangten auch die Mehrheitssozialdemokraten ab dem 7. November den Rücktritt von Kaiser und Kronprinz. Am Tag darauf sprach sich auch die Zentrumspartei für die Abdankung aus.

    Der zu diesem Zeitpunkt politisch paralysierte Monarch sah sich nun mit drei Optionen konfrontiert. General Groener vertrat, auch gestützt auf das Ergebnis einer Befragung von 39 Generälen und Regimentskommandeuren, die Auffassung, dass das Heer nicht mehr in der Hand der Befehlshaber sei; ein militärisches Vorgehen gegen die Revolution sei zwar wünschenswert, aber vorerst unmöglich, insbesondere mit dem Kaiser an der Spitze. Groeners Analyse, die implizit nahelegte, dass der Kaiser verschwinden müsse, wurde – nach dem Krieg eine ständige Quelle der Verlegenheit – de facto von Hindenburg gedeckt und fand in Paul von Hintze und Werner Freiherr von Grünau zwei energische Fürsprecher, die auch die „Holland-Lösung“ ins Gespräch brachten. Eine andere Gruppe um General Friedrich Graf von der Schulenburg, Stabschef der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz, hielt dagegen einen „Marsch auf Berlin“, also die militärische Zerschlagung der Revolution, für durchführbar. Dieser Position neigte zunächst auch Wilhelm zu. Die dritte Möglichkeit wurde von der militärischen Entourage des Kaisers nur in Andeutungen ausgesprochen: Der Monarch solle sich „nach vorn“, also zur Front begeben, um dort den Tod zu suchen. Eine solche Geste würde, so die Spekulation vor allem jüngerer Generalstabsoffiziere, einen völligen Meinungsumschwung zugunsten der Dynastie bzw. der Monarchie als Institution herbeiführen. Vorbereitungen für ein derartiges Unternehmen hatten Groener und Major Joachim von Stülpnagel, der Chef der Operationsabteilung der OHL, bereits getroffen.

    Die letzte, von den Ereignissen bereits überholte Initiative Wilhelms war der am späten Vormittag des 9. November gefasste Entschluss, zwar als Kaiser, nicht aber als preußischer König abzudanken. Die Revolution hatte mittlerweile Berlin erfasst. Während in Spa an einer entsprechenden Abdankungsurkunde gearbeitet wurde, traf die Nachricht ein, dass Max von Baden seinerseits die Abdankung Wilhelms als Kaiser und König bekanntgegeben und Friedrich Ebert das Amt des Reichskanzlers übertragen hatte. Durch dieses Manöver versuchte der badische Prinz in letzter Minute, den revolutionären Druck zu kanalisieren und die faktisch schon nicht mehr bestehende Monarchie als solche zu retten. Am selben Tag riefen Philipp Scheidemann (SPD) und Karl Liebknecht (Spartakusbund) die Republik aus.

    Da Gerüchte umliefen, dass die Mannschaften in der Umgebung des Hauptquartiers nicht mehr zuverlässig seien, übersiedelte der Kaiser am Abend des 9. November in den Hofzug und fuhr am frühen Morgen des nächsten Tages ab, nachdem von „anmarschierenden Aufständischen“ berichtet worden war. In der Nähe des niederländischen Ortes Eijsden (südlich von Maastricht) bat er die Niederlande um Internierung. Durch Vermittlung der niederländischen Regierung (Kabinett Beerenbrouck I unter Ministerpräsident Charles Ruijs de Beerenbrouck) fand Wilhelm II. anschließend mit seinem Gefolge Unterkunft bei Graf Godard von Bentinck im Schloss Amerongen.

    Der im konservativen Milieu weithin als „Fahnenflucht“ empfundene, kampflose Abgang des Kaisers war noch bis in die 1940er Jahre Gegenstand einer Debatte, in der phasenweise erbittert über die Deutung des Ereignisses und die Frage der Verantwortung gestritten wurde. Die neuere Forschung führt die auffällige strukturelle Schwäche der explizit monarchistisch-restaurativen Strömung der deutschen Rechten, die schon in der ersten Hälfte der 1920er Jahre unübersehbar zutage trat, zu einem erheblichen Teil auf den verheerenden Eindruck der „Kaiserflucht“ zurück. Hier liege die entscheidende Wegmarke einer „Ablösungsbewegung vom Kaiser, die sich selbst für den innersten Kern des preußischen Adels nachweisen lässt“ und als Grundlage der – verglichen etwa mit der Langlebigkeit des französischen Legitimismus – überraschend schnellen und dauerhaften „Auflösung des Monarchismus“ in Deutschland betrachtet werden müsse.

    Wilhelm II. dankte offiziell am 28. November 1918 ab, 19 Tage nach Ausrufung der Republik, nach eigener Aussage in der Hoffnung, die Situation im Reich zu stabilisieren. Er gab jedoch nie den Wunsch auf, wieder auf den Thron zurückzukehren.

    Text der Abdankungsurkunde:
    „Ich verzichte hierdurch für alle Zukunft auf die Rechte an der Krone Preussens und die damit verbundenen Rechte an der deutschen Kaiserkrone. Zugleich entbinde Ich alle Beamten des Deutschen Reiches und Preussens sowie alle Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften der Marine, des Preussischen Heeres und der Truppen der Bundeskontingente des Treueides, den sie Mir als ihrem Kaiser, König und Obersten Befehlshaber geleistet haben. Ich erwarte von ihnen, dass sie bis zur Neuordnung des Deutschen Reichs den Inhabern der tatsächlichen Gewalt in Deutschland helfen, das Deutsche Volk gegen die drohenden Gefahren der Anarchie, der Hungersnot und der Fremdherrschaft zu schützen.
    Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Insiegel.
    Gegeben Amerongen, den 28. November 1918.
    Wilhelm“

    Ein alliiertes Gesuch, den früheren Regenten an die Siegermächte auszuliefern, lehnte die niederländische Regierung am 22. Januar 1920 ab. Bis 1920 lebte Wilhelm II. auf Schloss Amerongen (Niederlande), danach im Haus Doorn bei Utrecht im Exil. 1921 starb seine Frau, Kaiserin Auguste Viktoria.

    Am 5. November 1922 heiratete er die verwitwete Prinzessin Hermine von Schönaich-Carolath, geborene Prinzessin Reuß älterer Linie (1887–1947) („Kaiserin“ in ihrer Titulatur, amtlich „Prinzessin von Preußen“). Er versammelte Gelehrte zu kulturhistorischen Studien um sich („Doorner Arbeitskreis“), verfasste seine Memoiren und weitere Bücher und hielt sich für die Wiederherstellung der Monarchie bereit. Unter anderem durch den Hitlerputsch 1923 sah er sich darin bestätigt, dass nur ein Monarch Ruhe und Ordnung garantieren könne. Gleichwohl wurden Hoffnungen auf eine kurzfristige und übergangslose Restauration der Monarchie schon bald auch im engsten Kreis um Wilhelm als – so Magnus von Levetzow 1927 – Ausdruck „vollkommener Hirnverbranntheit“ betrachtet. Diese nachhaltige Ernüchterung wurde nicht zuletzt durch die Tatsache gefördert, dass maßgebliche Monarchisten in Deutschland nach 1925 offen aussprachen, dass weder Wilhelm noch einer seiner Söhne ernsthaft als Thronprätendent in Betracht komme. Der wegen der Flucht und der Gerüchte über seinen Lebenswandel seit 1919 geradezu als „unmöglich“ geltende Kronprinz vertrat im Einvernehmen mit seinem Vater bereits im Mai 1924 die Auffassung, dass zunächst „ein Diktator den Karren aus dem Dreck ziehen“ müsse.

    Obwohl die Hohenzollern vom republikanischen Deutschland großzügig abgefunden wurden, machte Wilhelm aus seinem Hass auf die „Saurepublik“ keinen Hehl. Während der Endphase der Weimarer Republik machte sich Wilhelm, bestärkt durch seine Frau, die im Reich umherreiste, und zwei Besuche Görings 1931 und 1932 Hoffnungen auf eine Wiederherstellung der Monarchie durch die Nationalsozialisten. Dies erschien damals insofern nicht ganz unrealistisch, als die in vieler Hinsicht für die Nationalsozialisten vorbildhaften italienischen Faschisten den König von Italien auch während Mussolinis Diktatur im Amt beließen. Die Hoffnungen auf eine Wiedereinsetzung des Kaisers erwiesen sich nach der Machtergreifung der NSDAP Anfang 1933 als Illusion. Wilhelm entwickelte eine zunehmend distanzierte Haltung zur politischen Entwicklung in Deutschland.

    „Alles wird von den Leuten ja beseitigt: die Fürsten, der Adel, die Offiziere, die Stände usw.; aber das wird sich rächen, man wird die einzige Fahne, die sie noch übrig gelassen haben, die mit dem Hakenkreuz, noch einmal verfluchen, und die Deutschen selber werden sie eines Tages verbrennen“, urteilte er am 7. September 1933.

    Als Wilhelm II. im November 1938 von dem antijüdischen Pogrom, der „Kristallnacht“, erfuhr, äußerte er sich entsetzt, bezeichnete es als Schande und forderte jeden Deutschen auf, dagegen zu protestieren.

    Die niederländische Königin Wilhelmina, die während seines gesamten Exils jeden direkten Kontakt zu Wilhelm vermieden hatte,[38] ließ ihm angesichts eines bevorstehenden deutschen Angriffs auf die Niederlande im April 1940 eröffnen, dass er sich nicht mehr als Internierter zu betrachten habe und darum ausreisen könne, wann und wohin er wolle. Die niederländische Regierung legte ihm mehrfach nahe, einen Ort aufzusuchen, der nicht unmittelbar in der Kampfzone lag. Selbst das britische Königshaus unter der Regentschaft von König Georg VI. bot Wilhelm Asyl an. Aber der Kaiser lehnte alle Angebote dankend mit der Erklärung ab, dass er wegen seines hohen Alters in Doorn bleiben und seinem Schicksal dort entgegensehen wolle.[39] Bei der Besetzung der Niederlande im Mai 1940 ließ Hitler das Anwesen durch die Geheime Feldpolizei abriegeln. Der Kaiser durfte es nach wie vor nur zu kurzen Ausflügen und in Begleitung verlassen.

    Wilhelm II. starb am Morgen des 4. Juni 1941 im Haus Doorn nach einer Lungenembolie.

    Trauerfeiern im Reich wurden verboten. Die NS-Machthaber erlaubten nur einer kleinen Zahl von Personen (dem engeren Familienkreis, einigen ehemaligen Offizieren, darunter Generalfeldmarschall August von Mackensen) die Fahrt in die besetzten Niederlande zur Teilnahme an der Beisetzung. Der Kaiser hatte seine Beisetzung im engsten Kreis verfügt und Trauerreden, Kränze, Fahnen (um Hakenkreuzfahnen zu vermeiden) untersagt. An der Trauerfeier nahmen Abordnungen der alten Armee und der neuen Wehrmacht teil, die Bestattung endete auf Wunsch des Kaisers mit dem von der Wehrmachtskapelle gespielten Choral und Gebetslied des Großen Zapfenstreichs „Ich bete an die Macht der Liebe“. Wilhelm wurde zunächst in einer Kapelle nahe dem Doorner Torhaus beigesetzt, wobei drei Hände Potsdamer Erde aus der Gegend des Antikentempels – dem Bestattungsort der Kaiserin Auguste Viktoria, später auch von Hermine von Schönaich-Carolath – auf seinen Sarg gestreut wurden. Später wurde sein Sarg in das nach seinen Zeichnungen postum erbaute Mausoleum im Park von Haus Doorn überführt. Sein von ihm selbst ausgewählter Grabspruch lautet:

    „Lobet mich nicht, denn ich bedarf keines Lobes;
    Rühmet mich nicht, denn ich bedarf keines Ruhmes;
    Richtet mich nicht, denn ich werde gerichtet werden.“

    Er selbst hat verfügt, dass eine „Umbettung seiner Gebeine in deutsche Erde“ erst nach der Wiedererrichtung der Monarchie in Deutschland durchzuführen sei.(Wikipedia)"

    Für William "the Emperor" war diese Ernennung eine zweischneidige Sache: Einerseits gelangte er so einige Jahre früher an die Macht, als wenn er den Tod seines Vaters abwarten musste, andererseits blieb ihm dadurch der Titel "König von England" zeitlebens verwehrt. Aufgrund dessen litt er Zeitlebens unter einem Minderwertigkeitskomplex.

    Uns brachte es noch nicht die erwünschte Erlösung, denn immer noch mussten alle Einnahmen in den Unterhalt gesteckt werden, statt wenigstens ein Zehntel den Armen, Alten und damit auch den Weisen zukommen zu lassen. Dennoch reduzierte sich die Forschungszeit um fast ein Viertel, weil das neue Wissen in weniger Städten verbreitet werden musste.

    350 n. Chr. starb "der Eroberer". Sein Nachfolger als König von England wurde sein Sohn Henry I., der die Dynastie der Tudors begründete.
    In Kanada wurde die Religion nun von Priestern organisiert und teilweise staatlich beeinflusst, während in Neukaledonien Mosaiken angefertigt wurden, die Wilhelms Größe darstellten.
    Leider ging mein Plan nicht auf: Schon 350 n. Chr. war das Haushaltsdefizit wieder bei 42 Goldstücken im Jahrzehnt, wohl auch, weil überall nun Bibliotheken gebaut werden sollten, so dass keine Handelswaren mehr verfügbar waren.
    Um sich zu entlasten schenkte Henry seinem Bruder 4000 Pferde, 2000 Bauarbeiter und 2000 australische Kriegsgefangene, damit diese ihm beim Aufbau halfen - doch das entlastete den Haushalt nur wenig.

    360 n. Chr. verfügte William the Emperor, dass der Tengrismus auch in Keukaledonien Staatsreligion sein sollte. Durch die Sklavenarbeit wurden einige Bibliotheken schnell fertiggestellt, und die Städte konnten wieder Handelswaren produzieren. Endlich war wieder ein wenig Forschung drin.
    Der hitzköpfige Wilhelm brachte mit seinen Großmachtfantasien Australien gegen sich auf - durch seine Provokationen endete der Friedensvertrag 360 n. Chr. Das hatte unangenehme Konsequenzen: 10 Jahre später schlüpfte Australien unter die schützende Hand Schottlands. Nun war keine Eroberung mehr möglich, ohne gegen Schottland zu kämpfen - was doch eigentlich erst geschehen sollte, sobald Australien besiegt und England durch den Gebietszuwachs stärker geworden wäre.

    370 n. Chr. brach in Norwich ein Sklavenaufstand aus, der für mich gefährlich werden könnte: Teile der Baronsfamilie wurden getötet, so dass mir eventuell am Ende die Verwandten für eine Wiedergeburt fehlen würden. Die Behörden griffen hart durch und konnten so den Aufstand bekämpfen, aber viele Norwicher Bürger verloren ihr Leben.

    William II the Emperor führte nun auch in Neukaledonien Monarchie und Sklaverei ein. Sein Blick richtete sich nun auf Paisley, wo nur 9000 Männer unter Waffen standen - allerdings auch Reiterkrieger, verbesserte Kurzbogenschützen und 200 seltsame Maschinen, die wie große Esslöffel auf Rädern aussahen. Sollten unsere Leute damit verfüttert werden, und wenn ja, an wen? Zum Glück konnte William ohne Henrys Zustimmung keinen Erstschlag durchführen.

    380 n. Chr. - ich spürte schon, dass es bald wieder Zeit war zu sterben - wurden in einem fernen Land große Buddha-Statuen in eine Felsnische geschlagen.
    Einige Truppen, die in Neukaledonien auf der Durchreise waren, konnten einen Aufständischen Anführer festnehmen und 50 Goldstücke Belohnung von William für seine Ergreifung erhalten.

    Ein Jahr später erledigte Subotai 1000 aufständische Bogenschützen mit seinen Axtkämpfern.

    Umberto Nobiles Versuch, die Barbareninsel nördlich von Schottland zu erreichen, scheiterte. 10 Biremen unter Führung der EBI "Brisbane" wurden von 20 Seeräubern angegriffen. Zwar konnten sie die Hälfte der feindlichen Boote abwehren, wurden dann aber doch gekapert.

    Zum Glück waren - genau aus Angst davor - keine Truppen an Bord gewesen, sie hätten sich erst kurz vor dem Übersetzen im Norden Schottlands einschiffen sollen.

    390 n. Chr. rüsteten auch die Australier ihre Streitwagenschützen mit Speichenrädern aus.

    400 n. Chr. wurde in einem fernen Land der Shintoismus gegründet. Zugleich wurde Zimbabwe besiegt - wieder einmal konnte dieser Diktator nicht von uns bezwungen werden.

    Die englischen Kassen waren schon wieder ziemlich leer. Henry II. Tudor beschloss nun, mit den Überbleibseln der Victorianer auszuräumen und Camelot wieder zu einem königlichen Gut zu machen - der Tee sollte auch die Bevölkerung zufriedenstellen.

    Mit 1000 Kurzschwertkämpfern - deren Tod er in Kauf nahm - stürmte er die Hügel und besiegte dort die viktorianischen Kurzschwertkämpfer. Tatsächlich starben auch 125 von unseren Männern und keiner blieb unverletzt.
    Victoria VIII. wurde samt ihrer letzten Leibgarde von Bogenschützen getötet, und ihr persönliches Vermögen von 50 Goldstücken eingezogen - er reichte für kaum ein Jahrzehnt, das Dezifit zu decken.

    430 n. Chr. wurde Ludwig Erhard schottischer Wirtschaftsminister und Kanzler für Jakob Stuart.

    Berichte aus Aberdeen besagten, dass dort weiterhin 28000 Soldaten wären - die Streitmacht war (wie unsere auch) nicht sonderlich angewachsen. Das machte Hoffnung.

    Ende 430 n. Chr. erfuhren wir aus Gerüchten, dass eine kleine Stadt namens Rom im Herzen Indiens zu einer neuen Großmacht aufgestiegen war.

    440 n. Chr. wurde in der Ferne der Taoismus begründet.

    Sheridian übernahm endlich eine eigene Truppe. Es waren Steinwerfer, die auf den ersten Plünderungstrupp Schottland zurückgingen. Leider konnte er sie, da sie nicht auf englischem, sondern neukaledonischen Gebiet standen, nicht einmal besser bewaffnen.

    In diesem Jahr lieferte Reinhard Selten erstmals Waren nach Neukaledonien: Muscheln wurden gegen einen Überschuss an Pferden und Tintenfischen eingetauscht. Zwar hatten wir beide Waren selbst, aber es stärkte immerhin William. Darum schenkten wir ihnen auch einen Teil unserer Seide.

    450 n. Chr. erfand Graham Bell das Rad neu - zumindest in unserer Kultur war er der erste, der das Speichenrad entwickelte und die bisherigen Scheibenräder veralten ließ. Dadurch wurde der Streitwagen vom Transportvehikel zu einer richtigen Waffe, die auch feindliche Fußtruppen einholen und überfahren konnte.

    Zugleich machte ein Umbau die bisherigen Streitwagenschützen leichter und flexibler, so dass sie aus verlorenen Gefechten besser entkommen konnten.
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  6. #36
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    450 n. Chr.
    Diesmal war ich im Palast geboren worden. Auch nicht verkehrt - das erleichterte die Reise. In den ersten Jahren wurde ich Sophia Augusta genannt - so lange dauerte es, bis ich alle meine Erinnerungen zurückerhalten hatte und mich auch soweit ausdrücken konnte, dass ich verstanden wurde.
    Henry VIII., unser momentaner König, galt den einen als Frauenheld, den anderen als Frauenverächter. Er hatte einen großen Verschleiß an Ehefrauen, die regelmäßig wegen Hochverrat, Ehebruch und Hexerei hingerichtet wurden - der Hauptgrund war, dass sie ihm keine Söhne schenkten. Meine Mutter war auch eine von ihnen, aber wegen ihrer Verwandschaft mit mir - also mit der letzten Cathy - galt sie als zu wertvoll und war nach Norwich zurückgeschickt worden. Allerdings war sie auch keine Ehefrau, sondern nur Konkubine gewesen, weshalb ich auch nicht - wie meine Halbschwestern - Prinzessin, sondern nur Baroness of Orkney war. Und, nachdem ich erkannt und in Catherina umbenannt worden war, auch Beraterin, die bald den ererbten Posten als erste Ministerin einnehmen sollte - vermutlich unter Henry IX, denn mein Vater bedauerte sehr, dass meine Seele nicht in einem Sohn geboren worden war. Den hatte er nun endlich.
    Ich war erst 12 - in diesem Körper - als ich in den Thronsaal gerufen wurde, zu meiner ersten Besprechung. Henry war da, und William VI., der einen sehr germanischen Akzent hatte - seit der Teilung des Landes entwickelte sich auch die Sprache sehr unterschiedlich, in Williams Landeshälfte waren die alten sächsischen und jütischen Sprachen sehr beliebt, oder was man sich darunter vorstellte. Auch alle Generäle waren versammelt, und natürlich Innenminister Kohl, die Gräfin Castro und Schatzkanzler Nagel. Ich hörte Worte wie "Schrecklich..." "Das ist das Ende..." "Nein, das ist unsere Chance..." Kohl bemerkte mich als erster. "Ah, da ist ja unser Wunderkind." "Hat Hoheit geruht, aufzuwachen und zum Rat zu stoßen? Als unsere erste Ministerin sollte sie mehr Respekt zeigen", meinte Henry scharf. "Beruhigt Euch, Majestät. Wir müssen in dieser Situation einen kühlen Kopf bewahren", beschwichtigte ihn die Gräfin. Sie mochte ihn nicht - eine ihrer Schwestern war seinem Richtbeil zum Opfer gefallen - aber sie schaffte es irgendwie, sich dennoch ihre Macht zu bewahren. "Also, das ist die Lage", setzte Vasco Núñez de Balboa an. "Wir brauchen dringend einen General der Aufklärung, und einen Chefspion", stellte er fest. "Ich bin Seemann, kein Kundschafter. Aber so sieht es aus:

    Schottland und Australien - unsere Gegner haben zusammen anderthalb mal so viele Machtpunkte wie wir - wobei Schottland das doppelte hat. Der Rückgang Australiens und der Anstieg Schottlands sind dabei auf das Vasallenverhältnis zurückzuführen. Unser Machtrückgang ist die Unabhängigkeit Neukaledoniens, das wir aber fiktiv noch dazurechnen müssen.
    Dramatischer ist die Produktion, die wir aus dieser Macht gewinnen können: Schottland ist dreimal so stark, Australien fast genauso. Selbst ohne das Problem, dass wir erst Schiffe übersetzen müssen, können sie also deutlich stärker rüsten. Wir müssen also einen schnellen Sieg erringen. Neukaledonien hat natürlich auch etwas Potential, das das reicht maximal für die eigene Verteidigung. Bei den Einnahmen ist Schottland nicht ganz soweit vorne..." "Dennoch", unterbrach ihn der Schatzkanzler, "musste ich sofort alle Zahlungen an die Weisen und Alten einstellen - was in Schottland sicher nicht der Fall ist. Der Truppennachschub bringt und um." De Balbao fuhr fort: "Die militärische Stärke ist ähnlich wie die Machtpunkte, nur dass Schottland da kontinuierlicher wächst. Ein Präventivschlag hier, damit sie uns nicht ganz über den Kopf wachsen, wäre zwar angebracht, aber ich fürchte, wir sind zu schwach."
    "Was ist passiert?" fragte ich. "Ich betone noch einmal", sagte der Hitzkopf William, "Dass es nicht meine Leute waren!" "Normannische - also englische - Streitwagen haben Australiens Grenze verletzt und eine Werkstatt bei Melbourne geplündert. Sie hatten vergessen, dass sie es dann nicht rechtzeitig zurück schaffen, sonst hätten sie es nicht getan.

    Australien hat die Übeltäter zwar gerichtet, aber nun herrscht Krieg gegen Australien - und seinen Lehnsherrn Schottland. Ein Zweifrontenkrieg, unangenehm." Ich erschrak. Als ich hereinkam hatte ich geglaubt, dass hier nur Kriegsvorbereitungen diskutiert würden, und ich meine Einschätzung noch einbringen könnte. "Natürlich stehen auch wir unserem Lehnsherrn in alter Nibelungentreue bei", sagte William. "Das würde Euch, werter Vetter, auch wenig anderes übrig bleiben, denn Schottland hat die Aggression, die von Neukaledonischem Boden ausging, verurteilt und Euch ebenfalls den Krieg erklärt. Im Moment schützen eher unsere Truppen Euch: 3000 Mann in Melbourne und einige in Reading und Stirling.
    Meine Herren Generäle, Sie brechen sofort mit der gesamten Angriffsarmee Paisley auf. Wir sind in wenigen Jahren pleite, mehr Zeit haben Sie nicht, die Stadt einzunehmen und einen Frieden mit Schottland zu erzwingen. Wir wollen reiche Beute sehen."

    451 n. Chr. erhielten wir Staatsbesuch von Mackenzie, König der Australier. Er stellte uns seine neuste Errungenschaft vor: Ein stinkender, rothaariger Barbar - ich hätte ihn für einen Schotten gehalten - der sich als Kelte vorstellte. Sein Name war Brennus, und er war von seinem Vater als Geisel gestellt worden, um den Frieden zwischen Kelten und Kanadiern zu besiegeln. Nach den Tod seines Vaters sollte er zurückkehren und Häuptling der Kelten werden.


    Die Nachrichten aus Neukaledonien waren düster: 21000 Schotten - darunter mindestens 3000 gefährlich moderne berittene Kompositbogenschützen und 4000 Kurzschwertkämpfer, die befestigte Städte einnehmen konnten - näherten sich Stirling, während sich Feldmarschall Bonneval Paisley näherte. Es war ein Wettrennen, welche Stadt zuerst eingenommen würde. Im Gegensatz zu dem Szenario, das ich einst durchgespielt hatte, griffen die Schotten diesmal unsere Armee nicht mit ihrer Übermacht an - und darin lag eine Chance.

    Eine Vorhut der Schotten, bestehend aus Schleuderern, wurde von den Stirlinger Grenzwachen mit Kurzschwertkämpfern angegriffen und ausgelöscht.

    452 n. Chr.
    Die vormarschierende Armee plünderte Rinderweiden und Gemeinden oder Werkstätten - so konnten sie tatsächlich für 1 Jahr Nachschubgüter aquirieren und sich unabhängig von der Schatzkammer machen.
    In Ägypten führte die Pharaonin Hatshepsut eine von ihr organisierte Religion ein, was zu reger Bautätigkeit führte.
    Unsere Kundschafter in Schottland berichteten, dass Menno von Coehoorn dort das Kommando über die Belagerungswaffe übernommen hätte. Choehoorn hatte die schottischen Löffelwagen - die Schotten nannten sie Katapulte - entscheidend verbessert und die Coehoorn-Schleuder für Belagerungen erfunden.
    Im Süden war die schottische Armee nicht weiter vorgedrungen. Statt dessen waren 12000 Reiter bei Stirling zu den Elefantenjagdgründen vorgestoßen und hatten Neukaledoniens Elfenbeinversorgung gekappt.
    Bei Stirling waren nur 500 Streitwagen mit 1000 Bogenschützen an Bord eingedrungen, die von englischen Speerkämpfern besiegt wurden. Wenn sie tröpfchenweise kamen, würden die Schotten es uns leicht machen.

    Die Engländer hatten inzwischen Paisley erreicht und eine Belagerung initiiert. Belagerungstürme bearbeiteten die Stadtmauer, und wir hofften, dass wir im nächsten Jahr den Durchbruch erreichen würden und stürmen konnten - länger würde der Nachschub nicht mehr reichen.
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  7. #37
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    453 n. Chr.
    Der Krieg gegen Schottland spielte sich auf drei Schlachtfeldern ab. Reading war ein Nebenschlachtfeld, auf dem hauptsächlich Land durch schottische Plünderer geplündert wurde, eventuell kämpften hier auch Neukaledonier gegen Schotten. Die von Pyrrhus dort zurückgelassenen Speerkämpfer erwiesen sich als zu schwach für eine Feldschlacht gegen berittene Kompositbogenschützen und blieben daher lieber in der Stadt. Einmal rückten sie jedoch aus, um einen Trupp Reiterkrieger zu besiegen - gegen Nahkampfreiter waren sie deutlich stärker im Vorteil. Dennoch wurde offensichtlich: Gegen das Reitervolk der Schotten waren eigentlich bessere Speerträger erforderlich.


    Das zweite Schlachtfeld waren die Midlands um Paisley - und da waren wir diesmal sehr erfolgreich. Im zweiten Jahr der Belagerung hatten die Rammen und 60 Belagerungstürme die Mauern zerstört.


    Die Schlacht auf den Midlands:
    England:
    Kommando: Chandragupta Maurya
    Weitere Generäle: Bonneval, Subotai
    40 Belagerungstürme (12 zerstört, 1200 Tote, 17 beschädigt, 1700 Verletzte), 9000 Kurzschwertkämpfer (1000 Tote, 1100 Verletzte), 2000 Axtkämpfer (500 Verletzte)
    Total: 15000 Mann (2200 Tote, 3300 Verletzte)

    Schottland:
    Menno von Coehoorn
    1000 Kurzschwertkämpfer (1000 Tote), 4000 Kompositbogenschützen (4000 Tote), 1000 Axtkämpfer (1000 Tote), 1000 Streitwagenschützen (1000 Tote, 500 Gespanne zerstört), 1000 Speerkämpfer (1000 Tote), 1000 berittene Kompositbogenschützen (1000 Tote), 1000 Schleuderer (1000 Tote)
    Total: 10000 Mann (10000 Tote)

    Die Schotten fingen hart an - als ihre Kurzbogenschützen die englischen Bogenschützen von den Belagerungstürmen schossen und 12 der Türme in Brand setzten. Doch die Belagerungstürme bewährten sich erneut, und konnten die schottische Hauptverteidigungsmacht neutralisieren.
    Danach fiel es Chandragupta und seinen Kurzschwertkämpfern leicht, in die Stadt einzudringen. Unterstützt von 2 Generälen mit Axtkämpfern metzelten sie sich durch die Verteidiger. Nur einmal konnten die schottischen Clansmen sich behaupten, als ihre Axtkämpfer unter den Kurzschwertkämpfern wüteten. Doch dann fiel Paisley in englische Hand.
    Menno von Coehoorn fiel nicht, er kommandierte aus der Ferne, von seiner Angriffsarmee. Die Verteidigung der Schotten war insgesamt schlecht aufgestellt gewesen, sie hatten keine ihrer modernen Einheiten dort gehabt (außer den Kurzbogenschütze), weder Mengen an Reitern noch Coehoorn-Katapulte.

    Für England war das schon einmal ein Erfolg: Die Plünderung der Stadt brachte 393 Goldstücke, und wir lernten, die dortigen Brunnen nachzubauen.

    Doch selbst, wenn wir die Stadt nicht halten könnten: Das schottischen Ishtartor war zerstört, wodurch alle Städte an Verteidigung verloren. Ebenso hatten wir alle Kulturgebäude in Paisley geplündert, so dass das Druck auf Reading abnehmen würde, und Reading selbst mehr Gegendruck ausüben konnte.
    Philipp Shedidian nutzte es aus, in der Stadt auf englischem Bogen zu sein und konnte so seine Steinwerfer mit Lederschleudern ausstatten, damit die Steine weiter und schneller flogen und mehr Schaden anrichteten. Ansonsten hätten wir die Stadt vermutlich den Neukaledoniern gegeben.

    Die Schotten selbst probten den Aufstand, was es schwierig machen würde, die Stadt zu halten. Doch wo sie konnten schlugen die Engländer zu. Kurzschwertkämpfer erschlugen beim Einzug in die Stadt 1000 Speerwerfer, Axtkämpfer konnten 1000 Kurzschwertkämpfer erschlagen, und die Streitwagenschützen erledigten ebenfalls Speerwerfer und primitive Bogenschützen.

    Pyrrhus dagegen hielt sich nicht mit Rebellen auf, sondern ließ seine Speerkämpfer 1000 Reiterkrieger in den Midlands besiegen, wo wir uns, dank des Wegfalls schottischer Kontrolle, nun freier bewegen konnten.

    Das dritte Schlachtfeld war Stirling, das die Schotten sich zurückholen wollten. Doch sie kamen vereinzelt, und seit das Umland nicht mehr schottisch, sondern neutral war, konnten die ausrückenden Grenzer gleich wieder hinter die schützenden Mauern fliehen und sich dort ausruhen. So wurden auch dort 1000 Kurzschwertkämpfer gefangen genommen, um als Kriegsgefangene den neukaledonischen Wiederaufbau zu unterstützen - oder nach England verschifft zu werden.


    Doch Schottland schlug zurück, und nun waren ihnen die Midlands doch wichtig. Streitwagenschützen vertrieben die von Pyrrhus eroberten Pferde, während andere Truppen die Stadt Paisley angriffen. 2000 Schottische Prodromoi und 2000 berittene Kompositbogenschützen besiegten einen 3000 Axtkämpfer und 1000 Kurzschwertkämpfer in der Stadt.
    Auch die Kriegsgefangenen bei Stirling wurden befreit, und Menno von Coehoorn griff die Stadt an. Das war, zumindest sofern englische Truppen verteidigten, kein Erfolg: 1000 Hypaspisten wurden von Axtkämpfern geschlagen, Speerkämpfer wehrten 1000 Streitwagenschützen und 1000 berittene Kompositbogenschützen ab, während die Zahl der englischen Verluste unerheblich war.

    Und doch war die Lage unerfreulich, als wir 454 n. Chr. im Thronsaal von Adelaide zusammentrafen.
    "Die Schotten stehen mit einer Übermacht bei Stirling - wir wissen nicht, wie lange unsere und eure tapferen Soldaten die Stadt noch halten können", erklärte William VI. "Dazu kommt, dass eine große Flotte Dreiruderer die Überfahrt zwischen Stirling und Hastings bedroht, so dass wir keinen Nachschub von unseren englischen Brüdern bekommen können. Ihr habt Paisley erobert, aber, Hand aufs Herz, werter Vetter: Denkt Ihr, Ihr könnt es halten? Und wenn ja: Um welchen Preis? Eure Angriffsarmee, hochspezialisierte und wertvolle Truppen, hat einen Erfolg errungen. Aber Ihr wollt sie doch nicht ernsthaft opfern, oder?" Henry schüttelte den Kopf. "Catherina, was ist Eure Meinung?" "Wir sollten und freuen, Schottland eine Schlappe zugefügt zu haben. Unsere Verluste sind, gemessen an den schottischen, gering. Wir haben Paisley geplündert, das Ishatartor zerstört, und ihnen Wissen gestohlen. So gerne wir die Stadt für Neukaledonien oder England behalten würden: Ich wäre bereit, das geplünderte Paisley zu opfern.
    Aber ehe wir verhandeln, sollten wir ausnutzen, dass wir gerade am Zug sind. Plündert so viel vom Umland, wie ihr könnt, und schwächt die Schotten, wo es geht." "Da spricht die wahre Normannin", meinte Claude de Bonneval. "Plündern und Brandschatzen, das sollten wir."
    Um William für seine Kriegsverluste zu entschädigen, bekam er 1000 Pferde geschenkt, die wir bei Reading erobert hatten. Streitwagenschützen eroberten 1000 weitere Pferde von schwer angeschlagenen Prodromoi, andere überquerten bei Paisley den Fluss und plünderten eine Imkerei, weitere Gemeinden und Minen wurden geplündert, um Paisley zu schwächen. Kampfhunde drangen tief nach Schottland ein, um eine angeschlagene Einheit zu vernichten - alle wohlwissend, dass sie bei Friedensschluss sofort nach Neukaledonien vertrieben würden und daher nicht in Gefahr blieben - und Speerkämpfer aus Reading vernichteten einen Trupp Streitwagenschützen.

    Henry schickte mich nach Paisley, um mich am Loch Paisley mit Jakob Stuart XXXI. zu treffen. Jakob war ein wütender Feind Englands, aber er war bereit, sich auf einen Frieden einzulassen - obwohl er in der besseren Position war. Bedingung war, dass wir Paisley sofort zurückgaben - alle andere Beute wurde dem kurzfristigen Sieger, also uns, zuerkannt. Alle Engländer mussten Schottland sofort verlassen. Damit konnten wir leben, vor allem, da wir mit dem Frieden kein Wissen an Schottland abgaben - wir waren zu rückschrittlich.

    Dank des erbeuteten Geldes konnten wir ab 470 n. Chr. wieder die Forschung aufnehmen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre sank das Defizit sogar von 43 auf 14 Goldstücke.

    475 n. Chr. erzählten sich Kanadier die Legende von den 40 Räubern, die seltsamerweise keine Reisenden abschreckte, sondern anlockte.

    480 n. Chr. wurde die Dynastie von John Hope gestürzt. Sein Nachfolger wurde Hallam Tennyson. Er schaffte die Sklaverei ab, was den Aborigines aber nichts nutzte, da sie nun in der untersten Kaste eines undurchdringlichen Kastensystems landeten. Dazu wurde die Religion nun staatlich organisiert.

    Die Englische Armee durfte sich nun in Reading erholen, aber 3000 erbeutete Pferde wurden direkt an William verschenkt.

    490 n. Chr. wurde in einem fernen Land der Tempel von Angkor Vat errichtet.
    In Neukaledonien wurde die Dynastie der Williams einmal kurz unterbrochen: Thaïs, eine griechische Hetaire von William VII., erstieg nach dessen Tod den Thron als Königin Thea.

    495 n. Chr. brach in Schottland ein dunkles Zeitalter an, während Ägyptens Kriegsstreitwagen zu einer bedeutenden Streitwagenmacht angewachsen waren und alle angrenzenden Länder in Angst und Schrecken versetzten - wir hofften, dass der Suez-Kanal und schützte, während die Armee zwei Inseln von Ägypten entfernt war.
    Zugleich wurde der Markt von Heliopolis zu einen bedeutenden Standort von Geldwechslern und -Verleihern.

    Im fernen Indien wurde das Christentum entdeckt, das jedoch bald begann, den indianischen Schamanismus rücksichtslos auszurotten.

    Thaïs begann ein goldenes Zeitalter für Neukaledonien.

    500 n. Chr. führten auch die Kelten die Sklaverei ein.
    Australien entwickelte eine eigene Währung und war nun in der Lage, uns Geld für unsere Waren zu bieten. 1200 australische Dollar (12 Goldstücke) bot Hallam Tennyson alle fünf Jahre, wenn wir Australiens Frauen in Seide kleideten. Geld, das wir gut gebrauchen konnten.

    510 n. Chr. rief Thaïs die wichtigsten Leute nach Adelaide. Die Königin zeigte, dass auch sie Freude an Plünderung und Zerstörung hatte, denn sie berichtete: "Hallam Tennyson, der Dummkopf, hat einen strategischen Fehler gemacht. Obwohl Schottland Australien im letzten Krieg effektiv geschützt hat - die australischen Verluste waren geringer als die englischen, neukaledonischen oder schottischen - hat er sich von seinem Oberherrn losgesagt.
    Meine Freude, lasst uns ihm eine Lektion erteilen: Ich möchte nach Australien vordringen und Tennysons Palast in Brand stecken."
    Grundsätzlich konnte sie alle, die einst der Plünderer-Fraktion angehörten, begeistern, und auch die, die den letzten Feldzug und seine Beute in Erinnerung hatten, waren gerne bereit, diesen Krieg zu finanzieren.

    Im selben Jahr wurde fern von uns die Macchu Picchu errichtet.
    Die Beziehungen mit Schottland normalisierten sich: Der frisch gekrönte Jakob XXXV. war bereit, seine Grenzen für englischen Händler und Reisende zu öffnen. Außerdem vermissten seine Schotten die Kokosnüsse, und waren bereit, diesmal 1700 schottische Pfund (17 Goldstücke) je halbes Jahrzehnt zu zahlen, um wieder daran zu kommen.

    515 n. Chr. wurde in einem fernen Land der Pergamonaltar gebaut.
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  8. #38
    Moderator Avatar von Kathy
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    530 n. Chr.
    Die letzten Jahre war wenig passiert. 520 n. Chr. hatte sich zwischen Ägypten und dem Volk der Irren wegen einer geplatzten Hochzeit Spannungen ergeben - wer ließ sich schon mit Irren ein? Wir - allerdings eher abwehrend. Mit einem dieser Irren, Jakob, endete der Friedensvertrag von Paisley. In Neukaledonien war 525 n. Chr. Fritz Meinen nun zum wichtigsten Metzger und Hoflieferanten von Wilhelm - dem Sohn und Nachfolger Theas - aufgestiegen. Dennoch endete 530 n. Chr. Theas Herrschaft und das goldene Zeitalter von Neukaledonien. Australien wurde gar ein Zeichen von Sittenlosigkeit und spätantiker Dekadenz.

    Aber ich hatte die Zeit um so fleißiger genutzt, um etwas zu vollenden, das uns weiterbringen würde. Und wir mussten es selber entwickeln, obwohl alle unsere Nachbarn es schon kannten. Das wollte ich vollenden, ehe ich diesmal starb: Ein eigenes, englisches Alphabet - die Schrift, mit der wir heute noch schreiben. Und heute war es soweit. Ich hatte endlich das Gefühl, dass es ausreichte, sich zu verständigen - und dass wir damit unsere Verwaltung verbessern konnten.

    "Wozu soll das gut sein?" fragte King Henry. Er war, wie mein Vater, immer skeptisch gegenüber dem, was ich tat. "Du hast Jahrzehnte gebraucht, um 26 Zeichen auszudenken, und dabei unglaublich viel Mittel verschwendet, die den Alten und Weisen zugeordnet waren. Zugegeben: Alt ist du, aber von Weisheit keine Spur." "Wir können nun Wissen austauschen." "Das konnten wir vorher auch." "Nicht mit Eurem Vetter Wilhelm. Ausgerechnet die, die uns am Ähnlichsten sind, konnten sich kaum mit uns verständigen. Das hat nun ein Ende. Und die Gelder habe ich mitnichten für die Entwicklung dieses Wissens gebraucht, sondern für seine Verwaltung. Helmut, erklären Sie es dem König, auf Sie hört er." "In der Tat. Majestät, die Alphabetschrift ist viel leichter zu lernen als die Keilschrift. Wir können nun unseren Statthaltern fähige Berater zur Seite stellen. Wenn wir sie mit passenden Amtssitzen ausstatten, wird es die Verwaltungskosten nicht erhöhen, sondern senken." "Ich denke, es wird nützlich sein, weit entfernte Gebiete zu regieren", meinte Schatzkanzler Nagel. "Und Ausgaben sparen ist gut, besonders, da wir nur von Handelsgütern überleben." "Lasst mich der erste sein, der einen Amtssitz in Hastings baut", bat Admiral Nobile. "Ihr werdet es nicht bereuen, Majestät."
    Natürlich konnten nicht überall zugleich Amtssitze errichtet werden, der Wegfall der Handelswaren hätte England ruiniert.

    "Majestät", bat ein Neuer in der Runde. "Lasst mich das Alphabet nutzen. Ich werde eine Handelsreise durchführen und schauen, was für uns herausspringt." Der Mann war James Gamble, seit 15 Jahren Seifensieder und Kerzenzieher für seine Henry.

    Durch sein Verhandlungsgeschick schaffte er es nicht nur, sich ein Vermögen zu machen, sondern auch Außenminister zu werden.

    Ich begleitete Gable auf seiner Reise, die meine letzte Reise wurde. In Ägypten erreichte er nur eine Öffnung der Grenzen - mit sehr geringen Auswirkungen auf die bestehenden Handelswege - und in Australien verkaufte er Pferde für 200 australische Dollar.
    Wichtiger war der Besuch in Neukaledonien, der erste Besuch bei Wilhelm I. Dort konnten wir ebenfalls eine Grenzöffnung erreichen - ohne Effekt, unsere Truppen marschierten ohnehin durch, und die Handelswege verbesserten sich nicht. Doch konnten wir von ihnen die Taktik der Grenzsicherung erlernen, sowie bessere Lederwaren erwerben.

    Der Preis war freilich alles Wissen, das wir hatten: Das englische Alphabet, Hilfe beim Brunnenbau und die Lieferung von Kriegswagen. Doch es war ein Sprung nach vorne, und endlich machte es Sinn, ihnen zu sagen, was sie erforschen sollten. Gamble schenkte ihnen noch Fische und Tintenfische, die ansonsten bei uns verderben würden.
    Mit Häuptling Brennus konnte ebenfalls eine Grenzöffnung vereinbart werden.

    535 n. Chr - wir waren immer noch aus unserer Reise, wo ich langsam zur Last wurde - erfuhren wir, dass in einem Fernen Land der Hellenismus gegründet worden war. Die Neukaledonier führten ebenfalls Speichenräder für ihre Streitwagenschützen ein.

    540 n. Chr. führte Macky "der Strenge" King in Kanada ein drastisches Strafrecht ein, das aber die Korruption deutlich einschränkte. Bei uns halfen dabei schon die Amtssitze, erstmals seit langem meldete Nagel eine Haushaltsplus trotz 10% Forschungsausgaben.
    Das stieg noch an, als wir auf unserer Rückreise in Ägypten die von Neukaledonien erworbenen Lederbearbeitungsgeräte und -Techniken für 11000 ägyptische Pfund weiterverkauften. Allerdings hielt es nicht an, schon Ende der Jahres waren es wieder ein Defizit von 20 Goldstücken.
    Brennus forderte von Gamble, dass wir seine Druiden in der Meditation unterrichteten, aber ohne Gegenleistung - und ohne Erfolg.

    550 n. Chr. führten die Neukaledonier eine Sicherheitssteuer zur Finanzierung ihrer Stadtmauern ein.

    560 n. Chr. wurde eine dualistische Religion, der Zoroastrismus, in einem fernen Land gegründet, wie Gamble in seine Reisetagebücher schrieb. Das erlebte ich nicht mehr.

    Auf einer Reise nach Osten traf er schließlich auf eine weitere Zivilisation, das von Paul Kruger verwaltete Südafrika:

    "Stephanus Johannes Paulus Kruger (* 10. Oktober 1825 in Vaalbank bei Colesberg, Kapkolonie; † 14. Juli 1904 in Clarens in der Schweiz; auch Oom Paul (Afrikaans für „Onkel Paul“), deutsch häufig Krüger geschrieben, auch Ohm Krüger genannt) war ein südafrikanischer Politiker und von 1882 bis 1902 Präsident der Südafrikanischen Republik.

    Paul Kruger stammte von deutschen Einwanderern ab. Als erster seiner Vorfahren war der Berliner Jacobus Krüger 1713 als Söldner der niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC) nach Südafrika gekommen. Die Familie Kruger war calvinistisch geprägt.

    Schon als Heranwachsender musste Paul Kruger die Folgen der Auseinandersetzungen zwischen den Buren, zu denen sich seine Familie nun zählte, und den Briten miterleben. Im Alter von zehn Jahren machte er den strapaziösen und leidvollen Zug der Buren aus der Kapkolonie nach Norden, den „Großen Treck“ mit. Die Familie ließ sich nördlich des Flusses Vaal nieder, wo die Stadt Potchefstroom gegründet wurde. Sie liegt heute etwa 80 Kilometer westlich von Johannesburg. Paul Kruger brachte sich als Autodidakt Lesen und Schreiben bei, und mit 16 Jahren erwarb er 100 Kilometer nördlich vom elterlichen Sitz eine eigene Farm, die er Waterkloof nannte. 1842 heiratete er seine erste Frau Maria, doch sie und ihr Kind starben schon vier Jahre später an Malaria. Ein Jahr danach ging er mit Gezina du Plessis, einer Cousine seiner ersten Frau, eine neue Ehe ein, in der 16 Kinder geboren wurden.

    Gezwungen, sich immer wieder an den Abwehrkämpfen gegen die schwarze Bevölkerung, die die Burensiedlungen ständig angriff, zu beteiligen, gewann Kruger reichlich militärische Erfahrung. In der Schlacht von Vegkop, bei der ein Voortrekkerlager von Ndebele-Kriegern angegriffen wurde, tat sich Kruger als Kämpfer besonders hervor. 1854 wurde er zum Kommandanten der Stadt Rustenburg gewählt. Zehn Jahre später war Kruger auf dem Höhepunkt seiner militärischen Karriere angelangt. Die inzwischen selbstständige Burenrepublik Transvaal ernannte ihn 1864 zum Generalkommandanten ihrer Truppen. Als Großbritannien 1877 Transvaal annektierte, versuchte Kruger zunächst durch Verhandlungen in London einen Rückzug der Briten zu erreichen. Als er dort auf taube Ohren stieß, stellte er zusammen mit den Burenführern Pretorius und Joubert ein Heer auf, das die Briten im Februar 1881 in der Schlacht am Amajuba besiegte. Nachdem Transvaal daraufhin im August 1881 die Unabhängigkeit zugesichert worden war, wurde Kruger 1882 zum Präsidenten des Burenstaates gewählt.

    1886 fand man am Witwatersrand in Transvaal Gold, ein Ereignis, das vorwiegend britische Goldsucher und Abenteurer ins Land lockte, die sogenannten Uitlanders. Dieser Umstand veranlasste Cecil Rhodes, seit 1890 Premier der britischen Kapkolonie, die Eroberung der Burenrepubliken Oranje-Freistaat und Transvaal voranzutreiben. Zu diesem Zweck stachelte er 1895 die britischen Einwanderer in Transvaal, denen bisher das Wahlrecht verweigert worden war, zu einem Aufstand an. Von britischer Seite sollte die Rebellion von einer 600 Mann starken Truppe unter der Führung des Rhodes-Vertrauten Jameson unterstützt werden. Es gelang jedoch Kruger, die Erhebung niederzuschlagen und die Invasoren zur Aufgabe zu zwingen. Die Rebellen wurden gefangengenommen und zum Teil getötet. Sehr zum Missfallen der Briten gratulierte der deutsche Kaiser Wilhelm II. Kruger mit der in die Geschichte eingegangenen „Krüger-Depesche“ zu seinem Erfolg.

    Neben seiner Rolle als Politiker und Militärführer war Kruger zeitlebens auch ein großer Naturliebhaber. Zum Schutze der einheimischen Tierwelt gründete er 1898 das Sabie-Naturschutzgebiet, aus dem sich später der Kruger-Nationalpark entwickelte. Zugleich strebte er den ökonomischen Ausbau des Landes v. a. mit deutscher Hilfe an. Erster Direktor der neuen Nationalbank wurde 1891–1894 der Deutsche Wilhelm Knappe.

    Trotz der Niederlage von 1895 ließ sich Großbritannien nicht von seinen Eroberungsplänen abbringen. Begleitet von einer scharfen antiburischen Kampagne zugunsten des Ausländerwahlrechts wurden erneut britische Truppen an die Grenzen der Burenrepubliken entsandt. Kruger bot daraufhin der britischen Regierung Verhandlungen an, diese reagierte jedoch weder auf dieses Angebot noch auf Krugers Ultimatum vom 9. Oktober 1899, die Truppen innerhalb von 48 Stunden von den Grenzen zurückzuziehen. Daraufhin erklärte Kruger am 11. Oktober 1899 Großbritannien den Krieg.

    Schon bald musste Kruger erkennen, dass die Buren gegen die übermächtige britische Streitmacht auf eine Niederlage zusteuerten. Er brach daher im Oktober 1900 mit dem Panzerschiff Hr. Ms. Gelderland, das von der niederländischen Königin Wilhelmina gesandt worden war, nach Europa auf, wo er unter anderem die Niederlande und den deutschen Kaiser um Unterstützung bat. Es fand sich jedoch in Europa niemand, der wegen der Buren einen Krieg mit Großbritannien riskieren wollte. Angesichts der aussichtslosen Situation brachte es Kruger nicht über sich, in seine Heimat zurückzukehren: „Ich vermag mir Transvaal in englischen Händen nicht vorzustellen, wie sollte ich es mir dann ansehen können“. Krugers Frau, die bereits krank in Südafrika geblieben war, starb am 20. Juli 1901. Von der endgültigen Niederlage der Burenrepubliken Transvaal und Oranje im Jahre 1902 und den Frieden von Pretoria erfuhr Kruger in seinem Schweizer Exil Clarens, wo er zwei Jahre später 78-jährig verstarb. Seine sterblichen Überreste wurden am 16. Dezember 1904 im südafrikanischen Pretoria beigesetzt. Sein ehemaliger Amtssitz, das Krugerhaus, ist heute ein Museum.

    Paul Kruger ist auf der südafrikanischen Goldmünze Krugerrand abgebildet, die nach ihm benannt ist. Auch die Form der Tabakspfeife „Oom Paul“ wurde nach der Pfeife benannt, die Kruger häufig rauchte. Das von Kruger 1898 gegründete Schutzgebiet Sabie Game Reserve wurde 1926 zum Kruger-Nationalpark. Im antibritischen NS-Propagandafilm Ohm Krüger aus dem Jahre 1941 wurde er von Emil Jannings dargestellt.

    Mahatma Gandhi beschrieb Krugers Rassismus gegenüber der indischstämmigen Bevölkerung, die aus Krugers Sicht „geschaffen worden war, um den Weißen zu dienen“.

    Der US-amerikanische Schauspieler Otto Kruger war sein Großneffe.(Wikipedia)"

    "Die Republik Südafrika ist ein Staat an der Südspitze Afrikas und eine regionale Wirtschaftsmacht. Das Land liegt zwischen 22 und 35 Grad südlicher Breite sowie zwischen 17 und 33 Grad östlicher Länge (ohne Berücksichtigung der Prinz-Edward-Inseln). Im Süden und Südosten grenzt es an den Indischen Ozean und im Westen an den Atlantischen Ozean. Im Norden liegen die Nachbarstaaten Namibia, Botswana und Simbabwe, nordöstlich Mosambik und im Osten Swasiland. Das Königreich Lesotho ist eine Enklave, wird demnach vollständig von Südafrika umschlossen. Die Republik Südafrika hat drei Hauptstädte: Die Regierung sitzt in Pretoria, das Parlament in Kapstadt und das Oberste Berufungsgericht in Bloemfontein. Die größte Stadt des Landes ist hingegen Johannesburg.

    Südafrika ist ein ethnisch sehr gemischtes Land, in dem Menschen aller Hautfarben leben und das aufgrund dieser Vielfalt oft als „Regenbogennation“ bezeichnet wird. Da die verschiedenen Bevölkerungsgruppen aber nicht immer konfliktfrei nebeneinander lebten, belasteten vielschichtige Probleme und Unruhen das Verhältnis zwischen der nichteuropäischen Mehrheitsbevölkerung und den europäischstämmigen (weißen) Einwanderern sowie ihren im Lande geborenen Nachfahren mit gravierenden Auswirkungen auf die Geschichte und Politik des Landes. Die indigene Khoisan-Bevölkerung, die in Überresten vereinzelt noch als Wildbeuter lebt, ist heute in ihrem Überleben marginalisiert.

    Die Nasionale Party, Partei der Afrikaans sprechenden Weißen — meist niederländischer, teils aber auch deutscher oder französischer Abstammung — gestaltete infolge ihres Wahlsieges im Jahre 1948 alle Bereiche der südafrikanischen Gesellschaft nach dem von ihr vertretenen programmatischen Grundsatz der „getrennten Entwicklung“ (später weltweit unter dem Begriff Apartheid geächtet) um. Diese Entwicklung hatte jedoch bereits zuvor unter den sowohl britisch als auch burisch orientierten Staatsregierungen ihren Anfang genommen und war bis kurz nach der Wahl des gemäßigten und zur Verständigung bereiten Präsidenten Frederik Willem de Klerk offiziell erklärte Staatspolitik. Die Wende in der Politik begann 1990. Sie war eine Folge des jahrelangen Kampfes der benachteiligten Bevölkerungsmehrheit unter politischen Führern wie Nelson Mandela und verlief weitgehend friedlich. Die Parlamentswahlen von 1994 brachten erstmals ein gleiches Wahlrecht für alle Bürger und veränderten das politische Leben im Land grundlegend.

    Südafrika ist eines der wenigen Länder in Afrika, in denen nichteuropäischen Amtssprachen derart großer Freiraum beigemessen wird und auch bisher kein Staatsstreich stattgefunden hat. Freie und geheime Wahlen, allerdings nur unter Bevorzugung der weißen Bevölkerung, wurden seit dem 19. Jahrhundert abgehalten. Die Wirtschaft des Landes ist die weitestentwickelte auf dem gesamten afrikanischen Kontinent.

    Südafrika ist ein multikulturelles Land, in dem immer noch die Folgen der Apartheid zu finden sind und die Bevölkerungsgruppen häufig getrennt leben.

    Bis zum Jahr 1991 teilte die südafrikanische Verfassung die Bevölkerung in vier große Klassen: Schwarze, Weiße, Coloureds und Asiaten. Obwohl es diese Einteilung im Gesetz heute nicht mehr gibt, sehen sich viele Südafrikaner immer noch als Zugehörige einer dieser Klassen und auch offizielle staatliche Statistiken benutzen noch diese Kategorien. Die Afrikaner bzw. Schwarzen stellen etwa 79,2 % der gesamten Bevölkerung und sind wiederum in unterschiedliche Volksgruppen unterteilbar. Die größten dieser Gruppen sind die Zulu, Xhosa, Basotho, Venda, Tswana, Tsonga, Swazi und Ndebele. Außerdem leben einige Millionen Flüchtlinge, vor allem aus Simbabwe, illegal in Südafrika.

    Der Anteil der Weißen an der Gesamtbevölkerung beträgt 8,9 %; hauptsächlich sind es Nachfahren niederländischer, deutscher, französischer und britischer Einwanderer, die ab Mitte des 17. Jahrhunderts nach Südafrika immigrierten. Das Land hat damit die größte europäischstämmige Bevölkerung des Kontinents. Die Zahl der Weißen nimmt seit den 1990er-Jahren kontinuierlich ab, fast eine Million haben das Land seither verlassen.

    Die sogenannten Coloureds (Farbige) sind Einwohner unterschiedlicher ethnischer Herkunft, meist Nachkommen der ersten europäischen Siedler, deren Sklaven und der ursprünglich in Südafrika lebenden Völker, zu einem kleineren Teil auch von eingewanderten Asiaten. Der Begriff Coloured ist ein Hinweis auf die Bedeutung, die Kolonialismus und Apartheid der Hautfarbe zugewiesen haben. Etwa 8,9 % der Bevölkerung sind zu den Coloureds zu zählen.

    Die meisten Asiaten sind indischer Herkunft, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts anfangs als Kontraktarbeiter ins Land geholt wurden, um auf den Zuckerrohrfeldern Natals zu arbeiten oder zunehmend als Händler in den Städten lebten. Heute stellen die Asiaten 2,5 % der Gesamtbevölkerung und leben hauptsächlich in der Provinz KwaZulu-Natal. Außerdem gibt es eine chinesische Gruppe mit etwa 300.000 Mitgliedern (Stand 2008). 0,5 % der Bevölkerung zählen sich zu den „Sonstigen“.

    Im Jahr 2005 lebten etwa 58 % der Südafrikaner in den Städten. 30,3 % der Einwohner sind 15 Jahre alt oder jünger, 64,5 % zwischen 15 und 64 Jahre und 5,2 % älter als 65 Jahre. Das Bevölkerungswachstum betrug 2005 ungefähr −0,3 %, die Geburtenrate liegt bei 18 Geburten pro 1000 Einwohner, die Kindersterblichkeit bei 6,1 %. Die momentane Lebenserwartung liegt bei Frauen und Männern etwa gleich bei 49,4 Jahren und ist damit eine der geringsten der Welt. Eine südafrikanische Frau hat im Schnitt 2,2 Kinder. Etwa 87 % der über 15-jährigen Südafrikaner können lesen und schreiben.

    In Südafrika wurden einige der ältesten paläoanthropologischen Fossile der Welt ausgegraben. Überreste des Australopithecus africanus wurden bei Taung („Kind von Taung“) und in den Höhlen von Sterkfontein („Little Foot“), Kromdraai und Makapansgat gefunden, von denen die ältesten auf etwa 3,5 Millionen Jahre datiert werden. Nach diesen Vormenschen lebten hier verschiedene Arten der Gattung Homo wie Homo habilis, Homo naledi, Homo erectus und schließlich der moderne Mensch, Homo sapiens. Während der Wanderung der Bantu-Stämme überquerten die Bantu den Limpopo und ließen sich im heutigen Südafrika als Bauern und Hirten nieder. Sie gelangten im Verlauf ihrer Wanderung bis zum Fish River, der heute in der Provinz Ostkap liegt. Die seit etwa 20.000 Jahren in den Gebieten des heutigen Südafrika lebenden Jäger-und-Sammler-Völker der San und Khoikhoi wurden von den Bantu immer weiter zurückgedrängt.

    Der Beginn der modernen Geschichtsschreibung in Südafrika wird auf den 6. April 1652 festgelegt, als der Niederländer Jan van Riebeeck im Auftrag der Niederländischen Ostindien-Kompanie (niederländisch Vereenigde Oostindische Compagnie, VOC) am Kap der Guten Hoffnung eine Versorgungsstation errichtete. Diese sollte aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage Raststation für Handelsschiffe sein, die zwischen Europa und Südostasien unterwegs waren. Während des 17. und 18. Jahrhunderts war die Siedlung, die sich langsam aber stetig vergrößerte, in niederländischem Besitz. Die Siedler breiteten sich zunächst in der westlichen Kapregion aus, bis zu jener Zeit Rückzugsgebiet der Khoisan. Nachdem sie 1770 ostwärts die Siedlungsgrenze der Bantu erreicht hatten, führten sie eine Reihe von Kriegen – die Grenzkriege – gegen das Volk der Xhosa. Die Kapholländer holten zahlreiche Sklaven aus Indonesien, Madagaskar und Indien ins Land. Anfang des Jahres 1743 war die Zahl der Sklaven in der Provinz deutlich höher als die der europäischen Siedler. Die Nachfahren dieser Sklaven, die oft europäische Siedler heirateten, wurden später zusammen mit den San in die Bevölkerungsklasse der „Farbigen“ oder auch „Kap-Malaien“ eingestuft und stellen heute mit etwa 50 % die Mehrheit der Bevölkerung in der Provinz Westkap.

    Als die VOC schließlich dem Bankrott nahe war und der Einfluss der niederländischen Händler schwand, besetzten im Jahre 1797 Truppen des Königreichs Großbritannien die Region um das Kap der Guten Hoffnung. Die Niederlande wurden im Verlauf der Revolutionskriege von Napoléon Bonapartes Truppen besetzt und die 1795 gegründete Batavische Republik war nicht mehr mit den Briten verbündet. Die Kapregion wurde also vor dem Hintergrund besetzt, dass dieser für den Handel strategisch wichtige Standort nicht den Franzosen in die Hände fallen sollte. Die Briten mussten das Land nach dem Frieden von Amiens 1802 an die Niederlande zurückgeben, eroberten es aber im Jahr 1806 erneut und errichteten hier nun dauerhaft eine britische Kronkolonie, die Kapkolonie. Die Grenzkriege mit den Xhosa dauerten an und vergrößerten das Land immer weiter bis zum Ostufer des Great Fish River. Die Grenze der neuen Kronkolonie wurde von den Briten stark befestigt und das dahinter liegende Land rasch von Weißen besiedelt. Als im Jahr 1833 das britische Parlament die Abschaffung der Sklaverei in ihrem weltweiten Einflussgebiet verfügte, entzog das vielen Buren die Existenzgrundlage. Um sich dem Einflussbereich des britischen Rechts zu entziehen und die Ausbeutung der Nicht-Weißen fortführen zu können, wichen sie als sogenannte Voortrekker ins Hinterland aus. Im Großen Treck von 1835 bis 1841 wanderten rund 14.000 Buren in die Gebiete nördlich des Oranje-Flusses aus. Dort gründeten sie zahlreiche Burenrepubliken, darunter die Südafrikanische Republik, auch Transvaal genannt, und den Oranje-Freistaat.

    Die Entdeckung von Diamanten im Jahr 1867 und Gold im Jahr 1886 führte zu starkem wirtschaftlichem Wachstum und zur Einwanderung vieler Europäer, was die Benachteiligung und Ausbeutung der ursprünglichen Bevölkerung weiter vorantrieb. Die Buren wehrten sich während des sogenannten Ersten Burenkriegs (1880–1881) gegen die britischen Expansionsbestrebungen. Obwohl die Buren zahlenmäßig weit unterlegen waren, leisteten sie erfolgreich Widerstand, da sie sich strategisch besser an die örtlichen Gegebenheiten anpassten. So trugen beispielsweise die burischen Soldaten khakifarbene Uniformen, durch die sie besser getarnt waren, während die Briten ihre traditionellen Rotröcke trugen, die sie zu einem leichten Ziel für burische Scharfschützen machten.

    In den Jahren 1899–1902 kehrten die Briten noch zahlreicher zurück und kämpften gegen die Buren im Zweiten Burenkrieg. Unter anderem zielte der Krieg auf die Kontrolle der reichen Goldvorkommen am Witwatersrand ab. Der burische Versuch, sich mit dem Deutschen Reich und der Kolonie Deutsch-Südwestafrika zu verbünden, war für die Briten ein zusätzlicher Grund, nun vollkommen die Kontrolle über die Burenrepubliken zu übernehmen. Die Buren leisteten diesmal vergeblich Widerstand, da die Briten zahlenmäßig überlegen waren und eine bessere Nachschubversorgung hatten. Im Frieden von Vereeniging wurden die beiden Burenrepubliken in das Britische Empire eingegliedert, ansonsten wurden den Buren aber großzügige Friedensbedingungen gewährt, wie beispielsweise die Anerkennung des Niederländischen als Amtssprache. Um die Buren weiterhin zu befrieden, stimmten die Briten in dem Vertrag aber auch diskriminierenden Regelungen zu, die die Bürgerrechte der nicht-weißen Einwohner Transvaals und des Oranje-Freistaats einschränkten.

    Nach vier Verhandlungsjahren wurde am 31. Mai 1910 aus den vier Kolonien Natal, Transvaal, Oranjefluss-Kolonie und Kapkolonie die Südafrikanische Union gegründet, auf den Tag genau acht Jahre nach dem Ende des Zweiten Burenkriegs. 1934 vereinigten sich die britische South African Party (Südafrikanische Partei) und die Nationale Partei der Buren zur United Party (Vereinigte Partei), mit der Absicht, Briten und Buren zu versöhnen. Diese Gemeinschaftspartei spaltete sich allerdings 1939 wieder auf, da keine Einigkeit über den Eintritt in den Zweiten Weltkrieg an der Seite Großbritanniens erzielt werden konnte. Die rechtsgerichtete National Party (Afrikaans Nasionale Party) sympathisierte mit Hitler-Deutschland und strebte eine radikale Rassentrennung an.

    Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnte die weiße Bevölkerungsminderheit unter der politischen Führung der National Party ihre Macht festigen und die Apartheidsstrukturen autoritär ausbauen, indem sie eine zunehmende Zahl von Gesetzen durch das Parlament verabschieden ließ, die das Land und das alltägliche Leben konsequent und systematisch in ein Zweiklassenrecht zergliederten und viele Bürgerrechte umfassend einschränkten.[19]

    Konkrete Folge dieser Politik war eine fortschreitende räumliche Trennung der Wohnstätten zwischen der europäischstämmigen und den anderen Bevölkerungsgruppen mit zunehmender wirtschaftlicher Ausbeutung und Entrechtung der dabei benachteiligten Einwohner, vorrangig Schwarze. Zusätzlich wuchsen die Repressionen gegen die Coloureds, Indischstämmige und Kapmalaien. Angestrebt wurde die dauerhafte Ansiedlung der Afrikaner (schwarze Bevölkerung) in schon länger als Native Reserves bezeichnete Gebiete (die späteren Bantustans), deren formelle staatliche Unabhängigkeit schrittweise vorbereitet und in vier Fällen auch erreicht wurde. Mehrere Regierungskommissionen hatten sich im 20. Jahrhundert mit der sozioökonomischen Entwicklung dieser Areale und ihrer Bevölkerung, schwerpunktmäßig aus der Sicht „weißer“ Politikmodelle, befasst, obwohl es auch alternative Ansätze gab.

    Südafrika erlebte in den 1960er-Jahren einen rasanten wirtschaftlichen Aufstieg und wurde als einziges Land des afrikanischen Kontinents zur Ersten Welt gezählt. Investitionen flossen ins Land und zahlreiche ausländische Unternehmen gründeten wegen der vielzahlig verfügbaren billigen Arbeitskräfte eigene Niederlassungen bzw. Tochterunternehmen. Allerdings kam der erwirtschaftete Wohlstand hauptsächlich der weißen Bevölkerungsminderheit zugute, was sich auch in der Bildungs-, Ausbildungs- und Lohnpolitik des Landes über mehrere Jahrzehnte widerspiegelte.

    Die Apartheid war ein bedeutendes Konfliktfeld während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Auf Drängen der afrikanischen und asiatischen Mitgliedsstaaten musste Südafrika das Commonwealth verlassen (1961) und wurde erst 1994 wiederaufgenommen. Nach einem Referendum (1960) und mit dem Republic of South Africa Constitution Act (Act No. 32 / 1961) wurde die bisherige Südafrikanische Union in Republik Südafrika umbenannt und der Bezug zum Commonwealth in einen neuen Staatsbegriff transformiert.[20][21] Weiterhin wuchs der Unmut der unterdrückten Bevölkerungsschichten und erreichte einen Höhepunkt im Jahr 1976, als Sicherheitskräfte während des Aufstands von Soweto gegen eine Schülerdemonstration vorgingen und wobei 176 schwarze Schüler und Studenten starben. In den 1980er-Jahren geriet Südafrika international weiter unter Druck, da es verstärkt mit politischen und wirtschaftlichen Sanktionen belegt wurde, um damit ein Einlenken auf den Gebieten seiner rassistisch geprägten Innen- und Außenpolitik zu bewirken.

    Im Jahr 1990, nach einem langen Zeitraum des Widerstands mit Streiks, Protestmärschen, internationalen Aktivitäten, Sabotage und auch Terrorangriffen verschiedener Anti-Apartheid-Bewegungen – die bekannteste ist der African National Congress (ANC) – ging die nunmehr international isolierte Regierung der National Party einen ersten Schritt in Richtung ihrer eigenen Entmachtung, als sie das Verbot des ANC und anderer politischer Organisationen aufhob und Nelson Mandela – einen der bekanntesten Widerstandskämpfer – nach 27 Jahren aus dem Gefängnis freiließ. Die Apartheidsstrukturen verschwanden schrittweise aus der Gesetzgebung und so wurden im Ergebnis die ersten für alle Bewohner freien Wahlen am 27. April 1994 möglich. Der ANC errang einen überwältigenden Wahlsieg und ist seitdem die Regierungspartei. Nelson Mandela wurde zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas gewählt und erhielt zusammen mit dem letzten Staatspräsidenten von der National Party, Frederik Willem de Klerk, den Friedensnobelpreis für ihre Beiträge zur Beendigung der Apartheid.

    Mandelas Nachfolger wurde 1999 Thabo Mbeki. Trotz des ursprünglich linksgerichteten politischen Konzepts verfolgten die ANC-Regierungen stets auch Aspekte einer liberalen Wirtschaftspolitik, was maßgeblich zu einem starken Wirtschaftswachstum, aber auch zu neuen Disparitäten im Sozialgefüge des Landes beigetragen hat. In der Folge bildete sich eine kleine schwarze, wohlhabende Mittelschicht heraus. Dennoch konnte sich die Lage von Millionen schwarzer und farbiger Südafrikaner gegenüber der vergangenen Periode der Apartheid nicht oder nur geringfügig verbessern.

    Bei den dritten freien Wahlen 2004 erstarkte der ANC von 66,4 auf 69,7 Prozent der Wählerstimmen. Präsident Mbeki wurde vom Parlament im Amt bestätigt.

    Am 15. Mai 2004 wurde Südafrika in Zürich von den FIFA-Delegierten als erstes afrikanisches Land überhaupt zum Veranstalter einer Fußball-Weltmeisterschaft gewählt. Das Turnier wurde vom 11. Juni bis 11. Juli 2010 ausgetragen.

    Mitte Mai 2008 kam es vor allem in den Townships zu erheblichen fremdenfeindlichen Übergriffen durch schwarze Südafrikaner, insbesondere gegen Flüchtlinge aus Simbabwe. Das mangelnde Vorgehen südafrikanischer Politiker gegen fremdenfeindliche Gewalt in der Vergangenheit trug schließlich auch seinen Teil zu den Ereignissen von 2008 bei.

    Am 25. September 2008 trat Präsident Mbeki zurück, nachdem spekuliert worden war, er habe auf das Gerichtsverfahren seines Parteirivalen Jacob Zuma Einfluss genommen. Kgalema Motlanthe wurde als Interimspräsident eingesetzt. Die Wahlen im Frühjahr 2009 konnte abermals der ANC für sich entscheiden. Jacob Zuma wurde anschließend zum Präsidenten gewählt und amtiert seit dem 9. Mai 2009.

    Am 7. Mai 2014 wurde erneut gewählt. Die ANC konnte abermals eine absolute Mehrheit mit rund 62 Prozent der Stimmen erreichen, büßte jedoch einige Prozentpunkte ein. Zuma wurde damit in seinem Amt bestätigt. Die Democratic Alliance wurde mit rund 22 Prozent zweitstärkste Partei, vor der neugegründeten, als linksradikal geltenden Partei Economic Freedom Fighters.

    Im Jahre 2015 ereigneten sich erneut fremdenfeindliche Angriffe auf afrikanische Arbeitsmigranten, deren Zentrum die Industrieregion Durban war. Es kam im Verlaufe dieser Unruhen zu Todesopfern, Plünderungen und Vertreibung von mehreren tausend Menschen.(Wikipedia)"

    Kruger war allerdings kein souveränes Staatsoberhaupt. Er war Generalgouverneur eines Landes, das indisch-Südafrika hieß und dem Kaiser Ashoka tributpflichtig war, und ihm militärische Gefolgschaft schuldete.

    Beide Reiche waren über die Maßen fortschrittlich, so dass Kanada, Schottland und Ägypten dagegen verblassten - von primitiven Völkern wie England und Australien einmal ganz abgesehen.
    Ein Wissensaustausch kam mit diesen hoch entwickelten Zivilisationen nicht in Frage.

    565 n. Chr. beendete Gamble seine größte Reise, als er in Delaware Seifen und Kerzen aus Kokos- und Ernussöl für 150000 kanadische Dollar verkaufte - wenn man nur die Steuern beachtete, die das fast bankrotte englische Empire gut gebrauchen konnte.
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  9. #39
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    570 n. Chr.
    "Schön, dass Ihr wieder unter uns weilt", begrüßte mich Gable im Palast. Ich fand es auch schön - London war der Ort, wo die Macht saß. Allerdings hatte ich die Zeit zwischen Tod und Wiedergeburt nicht Tag für Tag erleben müssen.
    Während dieser Zeit war Thaïs VI. meine beste Freundin im Palast, Wilhelm II. hatte seine Tochter hierher geschickt, damit sie einmal Henry heiratete. Doch daran hatte sie nur mäßig Interesse, lieber vertrat sie die Neukaledonischen Interessen bei der Person, die als erste Ministerin den größeren Einfluss hatte - wodurch ihr Einfluss auf mich wertvoller war als der auf Henry.
    Eines Morgens erzählte sie mir, dass sie immer noch den Traum ihrer Urgroßmutter zu erfüllen gedachte: Den Palast von Hallam Tennyson VI. in Brand zu setzen. "Wie sollten es jetzt tun, solange wir noch jung sind. Schau, Cathy: Tennyson hat sich vom Tengrismus losgesagt und lässt nun in seinen Tempeln Voodoo-Praktiken durchführen. Wir sollte diese Apostasie bestrafen." Ich gähnte. "Aber Thais. Seit wann kümmert uns die Religion unserer Nachbarn?" "Cathy, Cathy, das ist doch egal - Hauptsache, wir haben einen Grund, um ihn anzugreifen. Ist mal etwas anderes als immer nur 'Persönliche Bereicherung' als Casus Bellus zu verwenden." Unter ihren zärtlichen Küssen wurde ich schwach.

    Gamble traf sich am Mittag mit mir. "Ich habe ein Interessantes Angebot von Königin Hatshepsut erhalten", sagte er. "Wir könnten für 500 Goldstücke die ägyptische Musik erlernen - und einige Musikerinnen gleich mit erwerben. Ich weiß, dass das im Moment keine Priorität hat, dennoch wäre es eine gute Option - wir könnten das Wissen gewinnbringend weiterverkaufen." "Machen Sie es so."

    "Außerdem bietet sie die Lieferung von Bananen, wenn wir ihr Seide verkaufen." "Auch gut." "Indisch-Südafrika bietet uns eine Öffnung der Grenzen für unsere Händler." "Immer gerne. Und danach, Gable, schreiben Sie an Tennyson..." "Liebend gerne."
    "An Generalgoverneur Tennyson VI.
    Wir, König Henry, sind entsetzt, dass Ihr in die Fänge einer heidnischen Religion geraten seid. Im Namen aller tengristischen Gläubigen missbilligen wir diese Apostasie. Hiermit erklären wir Euch den Krieg, um den Abfall vom einzig wahren Glauben zu strafen, und werden alle erdenklichen Maßnahmen ergreifen, unsere tengristischen Brüder und Schwestern unter Eurer Herrschaft zu schützen."
    "Baronin! Ist dieser Schritt mit dem König abgesprochen?" "Wenn wir beide es ihm vortragen, wird er ihn befolgen. Schließlich habe ich nicht umsonst weitreichende Vollmachten erhalten." "Ich dachte immer, Ihr wärt rational - und nun erklärt Ihr wegen einer Glaubensfrage den Krieg?" "Sollen wir reinschreiben, dass die königliche Braut einen alten Familienwunsch hat, einmal in ihrem Leben einen Palast anzuzünden? Nein? Dann sollten wir das so tun. Rational ist es der Wunsch, Neukaledoniens - oder Englands - Macht zu erweitern." Und meine alte Rache zu erfüllen.

    Henry war weit bereitwilliger, diesen Krieg zu erklären. Das führte natürlich zu einem Anstieg der Kosten, aber es musste sein.

    575 n. Chr. lieferte uns Ägypten Mais für Pferde.
    In Reading gab es einen Aufstand australischer Sklaven gegen den Krieg, der von den Behörden niedergeschlagen werden musste. Doch die Mobilisierung unserer Armee lief an.

    Sydney, die nächste australische Stadt, war mit 17000 Mann gut bewacht. Zwar war das englische Heer 36000 Mann stark, hatte aber auch seine Schwächen, da es erst noch die Mauern zerstören musste - wodurch Australien aus dem kompletten Norden seines Landes Männer heranholen konnte - und dass wir viele alte Waffen hatten. Australien hatte dagegen nicht nur Kurzschwertkämpfer wie wir, sondern auch Kurzbogenschützen, Hypaspisten mit großen Schilden, Prodromoi sowie 400 Maschinen, die an Coehoorn-Schleudern erinnerten, aber statt eines Löffels einen großen Bogen zum verschießen von Speeren hatten.

    580 n. Chr. schrieb Beda Venerabilis sein Werk über die reichsten Ziviliationen - da waren wir mit Gambles Vermögen auf dem dritten Rang. Es folgten Kanada, Ägypten und Australien. Schottland und indisch-Südafrika tauchten gar nicht erst auf.
    Außerdem schrieb er vom Kolossus, von einer großen Bibliothek und vom Dai Miao, die in fernen Ländern errichtet worden sein sollten.

    Thais war es egal. Sie interessierte sich nicht dafür, dass jemand die Geschichte aufschrieb, sie wollte sie selber schreiben. Und zwar in zweiter oder dritter Reihe, während sie gerne als erste in den Palast stürmen und Feuer legen wollte. So kam es, dass ich mit ihr in dieses Heerlager in Queensland reiste, um die Schlacht zu verfolgen - während sich Henry in seinem Palast in London vergnügte und uns machen ließ.

    Schon im ersten Jahr der Belagerung waren die Schäden an den Mauern Sydneys enorm, und ich erwartete einen baldigen Sturm auf die Stadt.

    581 n. Chr. besuchte Henry seine Frau, und fand auch ein paar Minuten, mit seiner ersten Ministerin über mein neustes Projekt zu sprechen: Ein englisches Gesetzbuch, das das Recht in neue Bahnen ordnen sollte. Er unterzeichnete es weitgehend und gab mit die Befugnis, neue Gesetze zu entwerfen. Nun fehlten nur noch Gerichte, die dieses Recht anwendeten - und die waren dringend nötig, denn wir litten unter der Korruption und Kriminalität, die einen großen Teil der Steuereinnahmen auffraß.


    Vor allem war die Gesetzgebung auch für andere Interessant. Hatshepsut beispielsweise war bereit, das ägyptische Wissen über die Kultivierung neuer Pflanzen herzugeben, wenn wir ihr bei der Entwicklung eigener Gesetze halfen.

    Irgendwo in England halt dieses Wissen dann spontan, Grasland zu besserem Ackerland zu machen.

    Wilhelms Leute hatten inzwischen die Kartografie (in unserem Auftrag) entwickelt und waren bereit, dieses Wissen einzutauschen. Hier zahlte es sich aus, dass wir auch die Musik erworben hatten, denn wir mussten Musik und Gesetzgebung dafür hergeben. Doch nun war es uns möglich, besere Schiffe zu fahren als Biremen.


    Mitte 581 n. Chr. waren dann endlich alle Mauern von Sydney eingerissen, und der Angriff konnte beginnen.
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    581 n. Chr.
    Thaïs zog sich ein leichtes Gewand an, ich fragte mich, warum sie auch unter Leuten - also abseits von mir und ihrem Mann Henry - so viel Wert darauf legte, verführerisch auszusehen. "Kommst du, Liebling?" fragte sie mich. Dann entzündete sie eine Fackel in dem Kohlebecken in unserem Zelt. "Ist es nicht etwas früh?" "Wir haben fast Mittag! Da sollte eine Führungskraft schon lange auf den Beinen sein." "Ich meine die Fackel. Wir sind weder in Canberra, noch steht Sydney uns offen. Der Sturm hat gerade erst begonnen. Warst du schon einmal bei einer Belagerung? Das kann sich noch Tage hinziehen." "Hast du schon einmal eine Belagerung erlebt?" fragte sie. "Ja - in einem früheren Leben."
    Wir traten aus dem Zelt. Unten standen die englischen Belagerungstürme an den Mauern, schossen auf die Australier und zogen deren Feuer auf sich. An einigen Stellen in und vor der Stadt brannte es. "Ist das nicht wunderschön?" fragte Thais. "Naja... Da unten wird gerade viel gestorben." Sie sah mich schräg an. "Es ist mir neu, dass du eine pazifistische Ader hast." "Naja, da unten sterben auch Engländer..." Gerade stürzte ein Belagerungsturm in sich zusammen.


    Die Schlacht von Sydney - erste Hälfte
    England: Chandragupta Maurya
    weitere Kommandanten: Bonneval, Subotai
    70 Belagerungstürme (21 zerstört, 24 beschädigt, 2150 Tote, 2400 Verletzte, Totalverlust: Plünderungstrupp Schottland), 9000 Kurzschwertkämpfer (2000 Verletzte), 2000 Axtkämpfer (500 Verletzte)
    Total: 18000 Mann (2150 Tote, 4900 Verletzte)

    Australien:
    Philipp LIII zu Schwarzenberg
    1000 Kurzbogenschützen (1000 Tote), 2000 Prodromoi (1500 Verletzte), 3000 Kurzschwertkämpfer (1000 Tote), 100 Vorposten (75 beschädigt, 750 Verletzte), 3000 Axtkämpfer (3000 Tote), 3000 Speerkämpfer (3000 Tote), 200 Ballisten (200 zerstört, 1000 Tote), 2000 Streitwagenschützen (2000 Tote, 1000 Gespanne zertört)
    Total: 16000 Mann (11000 Tote, über 2250 Verletzte), 1300 Fahrzeuge und Kriegsmaschinen (1200 zerstört, 75 beschädigt)

    Der erste Sturmangriff endete mit einem Rückzug der Engländer, aber mit einem siegreichen. Zwar konnten Kurzschwertkämpfer einige Belagerungstürme zerstören, aber diese schwächten die starken Verteidiger so sehr, dass daraufhin die Kurzschwertkämpfer Mauryas die feindlichen Linien durchbrachen, Axtkämpfer, Speerkämpfer und Streitwagen zerschmetterten und sogar 200 der seltsamen Pfeilschleudern zerstörten. Thais setzte einige der erbeuteten - aber schon unbrauchbaren - Schleudern mit Lust in Brand. Die englischen Axtkämpfer, bis auf die Generalstruppen, schonten sich, sie sollten nicht jetzt verheizt werden, wenn die Stadt ohnehin nicht eingenommen werden konnte.

    582 n. Chr.
    Die Versorgungslage im Lager war einigermaßen gut - Henry hatte bisher weder bei den Weisen gekürzt, noch musste er bei der Armee sparen. Die wenigen Neukaledonier im Lager - also vor allem Thais - bekamen erlesene Gewürze von Wilhelms zweitem Hoflieferanten, Dieter Fuchs, geliefert. Dazu kam ausnahmsweise auch ein kanadisches Getränk, Caleb Cola, das von Caleb Bradham verkauft wurde.


    Die Schlacht von Sydney - erste Hälfte
    England: Chandragupta Maurya
    weitere Kommandanten: Bonneval, Subotai, Weygand, Pyrrhus, Browne, Sheridan
    60 Belagerungstürme (10 zerstört, 15 beschädigt, 950 Tote, 1500 Verletzte), 100 Rammen (5 zerstört, 45 beschädigt, 100 Tote, 900 Verletzte), 1000 Kurzschwertkämpfer, 3000 Speerkämpfer (500 Verletzte), 1700 Axtkämpfer (300 Verletzte), 1000 Schleuderer
    Total: 160 Kriegsmaschinen (15 zerstört, 60 beschädigt), 14700 Mann (1050 Tote, 3200 Verletzte)

    Australien: Philipp LIII zu Schwarzenberg
    2000 Prodromoi (2000 Tote), 2000 Kurzschwertkämpfer (2000 Tote), 100 Vorposten (100 zerstört, 1000 Tote), 200 Ballisten (200 zerstört, 1000 Tote), 1000 Hypaspisten (1000 gefangen)
    Total: 8000 Mann (7000 Tote, 1000 gefangene), 300 Kriegsmaschinen (300 zerstört)

    Der zweite Angriff begann wieder mit den Belagerungstürmen, und dabei gelang den Australiern der einzige nennenswerte Erfolg, als sie noch einmal 10 in Brand setzen konnten. Doch danach konnten sogar Rammen zum Training in die Schlacht geschickt werden, wenn auch nicht ganz unblutig. Die übrigen Truppen wurden von reinen Generalseinheiten besiegt.

    Sydney war gefallen, und England konnte die neue Baronie Queensland einrichten. Doch da es bisher nur eine Baronie war, wollte keiner der Grafen oder Herzöge aus Neukaledonien dieses Lehen annehmen.

    Während Thais mit einigen anderen Pyromanen den Palast des Statthalters in Brand setzte und die australischen Monumente stürzten, plünderten die normannischen Generäle lieber die Stadt. 296 Goldstücke nahmen sie mit, das rechtfertigte keinen Krieg, aber wir hatten unseren Machtbereich erweitert, und das zählte.
    Ich tat, weshalb wir hergekommen waren, und schützte einige tengristische Geistliche - vor den englischen Normannen, nicht vor den Australiern. Zwar wurden auch ihre als australisch empfundenen Klöster und Tempel geschändet, aber ich konnte ihnen noch das Geheimnis der Askese entlocken.


    Die australischen Aufstände waren überaus heftig dieses mal, aber die geschonten Axtkämpfer - und einige Schwertkämpfer - konnte sich gleich an der Niederschlagung beteiligen.

    Bei den Aufständen wurden insgesamt 4 versprengte Truppe angegriffen. England begann mit 3000 Axtkämpfern, von denen zwar 200 getötet und 2400 verletzt wurden, die aber ansonsten sehr erfolgreich waren. Von den 3000 eingesetzten Kurzschwerkämpfern kamen sogar 1000 um, als sie im Wald verschanzte Speerwerfer abgriffen. Diese wurden daraufhin zu Tode gehetzt. Ein Trupp Streitwagenschützen verfolgte die letzten australischen Bogenschützen jenseits der Grenze. Am Ende blieb ein Trupp von 5000 Mann, die nicht angegriffen worden. Sie hatten schottische Hilfstruppen dabei und waren damit zu stark für uns.

    Australien verlor 4000 Kurzschwertkämpfer - davon 2000 als Gefangene - und 2000 Speerwerfer sowie 1000 Bogenschützen.

    Bei Vordringen nach Süden entdeckten weitere Streitwagenschützen die Insel Broken Hill, unser nächstes Expansionsziel - nur 2000 Mann verteidigten sie.

    Doch sie war nur mit Schiffen zu erreichen, die wir hier nicht hatten, also beschloss ich, es auf die sanfte Tour zu versuchen.

    Gamble verdoppelte den Wert unserer Beute fast, indem er sich mit Hatshepsut traf. Sie vereinbarten ein Treffen ihrer Priester, die Wissen austauschte - Polytheismus gegen Askese.

    Einige tengristische Priester verlangten daraufhin, dass die bisher unorganisierte Religion durch ein Wanderpriestertum ersetzt würde. Doch das konnte sich nicht durchsetzen, die gestiegenen kosten für die Reichsgröße wurden durch die Vorteile nicht aufgewogen.

    Gamble und ich trafen Hallam Tennyson kurz nach dem Sieg unter Zusicherung freien Geleits.
    "Generalgouverneur, wir haben in Sydney gesiegt. Wir sind bereit, Frieden zu geben - wenn Ihr allen Tengris in Eurem Machtbereich Euren vollen Schutz versprecht - und uns den Schutz der Bürger von Broken Hill anvertraut, damit sie nicht unter Euren Voodoo-Praktiken zu leiden haben." "Seid Ihr übergeschnappt? In Broken Hill gibt es gar keine Tengris, die es zu beschützen gilt. Und keine Voodoo-Priester, die irgendwelche Schadenszauber versuchen könnten. Die Stadt ist rein jüdisch!" "Wir würden auch eine andere Stadt voller Tengristen akzeptieren", meinte ich - doch Tennyson brach die Verhandlungen ab.

    Seine Hilfstruppen befreiten daraufhin 1000 Kurzschwertkämpfer aus unserer Gewalt.
    Dadurch ließen sie jedoch einen Trupp Kurzbogenschützen unverteidigt, den die englischen Streitwagenschützen 583 n. Chr. überfielen und niedermachten, während sich die Armee in Sydney sammelte. Die Australier, die bei den Hilfstruppen waren, waren zu zahlreich für uns.
    Aber die Streitwagen konnten erstmals nach Canberra schauen, das allerdings keine Hauptstadt mehr war - aber von nur 1000 Hypaspisten, 2000 Kurzbogenschützen, 1000 Axtkämpfern, 1000 Speerkämpfern und 400 Ballisten verteidigt wurde. Warum also sollten wir in diesem Krieg nicht doch zwei Städte gewinnen? Und vielleicht die dritte bei den Verhandlungen nach einem überwältigenderen Sieg? In jedem Fall riefen wir die Truppen in Sydney zusammen.

    Australien befreite auch die Kurzbogenschützen aus unserer Gefangenschaft, griff aber keine militärischen Ziele an.

    Bis 600 n. Chr. herrschte kein Frieden, aber eine beidseitige, unerklärte Waffenruhe, während derer die Einheiten in Sydney ihre Verluste auskurierten. In der Zeit versuchte Indien, uns in einen Krieg mit Schottland zu verwickeln - eine verlockende Aussicht, wenn unsere Truppe nicht am falschen Ende von Neukaledonien wären, in schlechtem Zustand, dort für einen weiteren Vorstoß gebraucht würden und zugleich zahlreicher wären.

    Einer unserer Seefahrer berichtete aus einem fernen Land, wo angeblich die größte Wagenrennbahn, der Circus Maximus, gebaut worden war.
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    Geändert von Kathy (02. Juni 2016 um 19:38 Uhr)
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    600 n. Chr.
    Der Seefahrer, der die Berichte aus den fernen Ländern vortrug, war ebenfalls ein Kastilier namens Diego Velázquez de Cuéllar. Er ließ sich von Nobile gerne als neuen Konteradmiral der Aufklärungsflotte engagieren - und auch die vakante Baronie Queensland nahm er gerne an, solange die Grafen lieber Grafen in Neukaledonien bleiben wollten.

    Jedoch wirkte er auch weiterhin in Dover, wo er neue Flotten für Erforschung und Eroberung der Welt ausstattete und so die örtliche Forschung und den Handel förderte. Sein größtes Ziel war jedoch, mit Triremen Ägypten zu umrunden.

    605 n. Chr.
    Thaïs war langweilig. Das sah man daran, dass sie Berichte aus fernen Ländern las, um festzustellen, ob es etwas zu erobern gab, oder dauernd mit irgendwelchen Fackeln oder Kerzen herumkokelte. "Könntest du das bitte lassen? Du kannst meinetwegen fremde Paläste anstecken, aber den in London nicht", bat ich sie. "Da tu was, um mir einen fremden Palast zu bringen", meinte sie frech. "Ruf deine Generäle zusammen, reise nach Canberra... Es muss noch nicht der australische Königspalast sein, aber vielleicht ein Amtssitz eines Statthalters..." Sie seufzte. "Ich werde als, Cathy. Versprich mir, dass du den Scheiterhaufen mit mir anzündest - und dass es ein Scheiterhaufen wird, der einer Pyromanin wie mir würdig ist. Und dann mach diesen Generälen Feuer untern Hintern! Wir sind im Krieg, und das einzige, was sie seit Jahren erreicht haben war, einen Bautrupp vor den Grenzen von Sydney einzufangen. Wenn du das machst, verspreche ich dir auch jede Menge heißer Nächte." Dazu konnte ich kaum Nein sagen.

    606 n. Chr.
    Der gefangene Bautrupp erwies sich als ganz nützlich, um meine Kriegslüsterne Freundin anzutreiben. Denn die Sklaven wurden umgehend von einer kleinen australischen Armee befreit - die vor den Mauern stehen blieb.
    Für den Fall einer Gefangennahme von Engländern führte Hallam Tennyson die Sklaverei wieder ein.

    Es führte zu einer blutigen Schlacht, bei der 5000 englische Axtkämpfer unter Subtai und Bonneval 2000 Kurzschwertkämpfer und 1000 Hilfstruppen besiegten und 1000 von ihnen - aber auch die ehemaligen Bauarbeiter - gefangen nahmen. Aber auch wir verloren 2000 Mann, die wir in Canberra gut hätten gebrauchen können.

    Schottland schien sich trotz seines Krieges mit Indien stark zu fühlen - sie forderten glatt 43000 schottische Pfund Tribut zur Kriegsunterstützung. Doch das konnten Außenminister Gamble, Schatzkanzler Nagel und ich einhellig nicht akzeptieren - es war fast unser gesamter Kronschatz. Jakob Stuart war nicht besonders begeistert von dieser Ablehnung.
    Diego Velázquez de Cuéllar berichtete vom Tempel Salomos, der in einem fernen Land errichtet worden war.

    620 n. Chr. führten wir eine eigene Währung, das englische Pfund, ein. Es sollte helfen, die Wirtschaft anzuregen, da inzwischen wieder nur 10% der Einnahmen an die Weisen und Alten gezahlt wurden und trotzdem die Reserven beängstigend schnell zusammenschmolzen.

    Die Möglichkeit, unseren Freunden Geld abzunehmen, wurde auch gleich genutzt, indem wir Neukaledonien die Askese brachten - und sie sich von weltlichen Gütern im Wert von 16000 Pfund trennten. Die Kelten lernten das zeremonielle Begräbnis, was sie auch 2000 Pfund an Grabbeigaben kostete.

    Schottland machte den Römer Gnaeus Pompeius Magnus zu seinem neuen General der Feldtruppen, um die indischen Aggressionen abweisen zu können. Wir hofften, dass Indien das Land gut verheerte, am Besten ohne selbst allzu viel Macht zu gewinnen.
    In Neukaledonien wurde das Pergament erfunden, das sich bestens zum Schreiben eignete.

    Außerdem erreichten unsere Truppen die Stadtgrenze von Canberra. Thais überredete mich manchmal dazu, sie zu besuchen. Sie hoffte, die Eroberung noch zu erleben - doch das Alter machte sich bemerkbar. 'Canberra sehen und sterben' war ihr Wunsch, wobei sie damit meinte: Von innen sehen, und am Besten irgend etwas anzünden.
    Doch ein Fakt machte den Generälen sorgen: Zwar waren nur 12000 Mann in der Stadt, und mit den 3000 Kurzbogenschützen würde man auch irgendwie fertigwerden - doch sahen sie auch 1000 Mann, deren Waffen den schottischen berittenen Kompositbogenschützen ähnelte, die aber selbst wie Bogenschützen kämpften. Eine neue Generation Stadtverteidiger schien dort bereitzustehen.
    Dazu kam, dass die Australier ihre Truppen verstärkten, und ihre Ballisten erstmals aus sicherer Entfernung das Heerlager angriffen. 400 Bolzen schlugen ein und verletzten unsere Kurzschwertkämpfer.

    621 n. Chr. wurde Indisch-Südafrika von Dummheit und Ignoranz geplagt, und ein dunkles Zeitalter begann dort.

    Englische Rammen und Belagerungstürme versuchten, die Mauern einzudrücken. Doch die Türme waren weniger geworden, ebenso unsere Fußsoldaten. Der Sieg war längst nicht mehr so einfach wie früher.

    Zugleich schossen die Ballisten weiter auf unsere Truppen, was diese vor den Angriffen schwächte.

    622 n. Chr.
    Der Neukaledonier Carl Hans Lody wurde von Schottland zu einem großen Spion ausgebildet, der sich gegen die englischen Umtriebe richten sollte. Zugleich wurde ihre Zivilisation zu einem Symbol von Dekadenz und Verfall.

    Die Mauern Canberras fielen in diesem Jahr, doch ihre Verteidigungsmacht schien uns unüberwindlich. Zudem starb Thais in diesem Jahr an einem schweren Fieber. In ihren letzten Stunden versprach sie mir, bald wiederzukommen.
    Das Begräbnis fand in einem großen Staatsakt statt. Thais wurde, wie von ihr gewünscht, zusammen mit einigen geplünderten australischen Werkstätten verbrannt - mehr konnten wir nicht für sie tun.

    Damit entfiel zumindest ein inoffizieller Kriegsgrund. Offiziell dagegen sahen wir keine Chancen auf einen Sieg, der nicht auch unsere Armee völlig verheeren würde. Darum baten ich und Außenminister Gamble Hallam Tennyson zu einer Unterredung.
    An seiner Stelle kam ein Mann, der sich als Jawaharlal Nehru vorstellte. "Schickt seine Majestät einen Inder als neutralen Unterhändler? Keine schlechte Idee, wenn sich beide Seiten nicht über den Weg trauen. Respekt..." grüßte ich, und beschloss, mir diesen Trick zu merken. "Nein, meine Dame. Ich bin Jawaharlal Nehru, Statthalter von Australian Capital Territory. Ich bin indischer Migrant der... weißnichtwievielten Generation. So gesehen bin ich echter Australier, auch wenn nicht alle meiner Landsleute das so sehen. Ich bin mit allen Verhandlungsvollmachten ausgestattet, solange die australische territoriale Integrität gewahrt bleibt. Also, was man man gegen Euch tun?" "Nun, wir hätten Interesse an Canberra, oder Broken Hill..." "Ihr wisst, dass das nicht zu bekommen ist - nicht um einen Preis, den Eure Armee nicht zu zahlen bereit wäre. Und wir wissen, dass Ihr sobald keine Ruhe gebt. Wir haben folgenden Gegenvorschlag:

    1. Wir gestatten Euch den freien Abzug unter Waffen und Fahnen." Das verstand sich von selbst, den würden wir auch in einem ungünstigsten Fall erkämpfen können.
    "2. England verpflichtet sich, binnen Monatsfrist die Belagerung aufzuheben und alle Truppen hinter die Stadtgrenzen von Sydney zurückzuziehen.
    3. Australien erkennt die Existenz von Queensland als Fakt an.
    4. Australien zahlt 6000 australische Dollar - entsprechend 6000 australischen Pfund - an die tengristische Kirche von England, die eventuell im Zuge des Religionswechsels beschlagnahmt worden sind.
    5. Australien gestattet seinen tengristischen Bürgern 50 Jahre lang, alle fünf Jahre ihren Tempelzehnt von 1400 Pfund direkt nach England zu schicken.
    6. Australien verpflichtet sich, den Engländern beim Mau einer Verteidigungsanlage von Sydney zu helfen, um den neuen Status zu erhalten, und englische Baumeister das Verbundmauerwerk beizubringen.
    7. England verpflichtet sich, den neuen australischen Glauben anzuerkennen und 50 Jahre lang keine feindseligen Aktionen gegen Australien zu unternehmen."

    Selten war der Spruch von Aristophanes so treffend - und zugleich so verkehrt, denn gemeint hatte er natürlich etwas anderes.
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  12. #42
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    630 n. Chr.
    "Gamble!" "Ja, Cathy?" "Seine Majestät wünscht eine Aufstellung von Euch - wie die außenpolitische Lage ist. Die Generäle lechzen nach Eroberungen, und Henry ist nur zu geneigt, diese Gier zu befriedigen. Jakob Stuart ist im Krieg mit Kaiser Ashoka. Haben wir eine Chance?" Gamble verneigte sich. "Das ist eine Frage, die besser Generäle oder Spione beantworten sollten. Was sagt Diego Velázquez de Cuéllar?" "Er ist für die Seeaufklärung zuständig, nicht an Land. Und einen Geheimdienstchef suchen wir noch. Also, was sagen Eure Leute?" "Ich werde sie fragen."


    Es dauerte seine Zeit, die Informationen zusammenzutragen - wir hatten kein wirkliches Spionagenetzwerk. Schließlich meinte Gamble nach fünf Jahren:
    "Für Jakob Stuart hat gerade ein goldenes Zeitalter begonnen, was ihm erlaubt, auch gegen uns und Indien zugleich zu rüsten. Allein der Stack of Doom in Aberdeen ist ein guter Grund gegen einen Krieg: 84000 Mann - ohne Matrosen - 600 Katapulte, 10000 Kurzschwertkämpfer und 24000 Kamelreiter, die unseren besten Einheiten weit überlegen sind. Dazu mindestens 149 Schiffe im Hafen - zumindest Biremen, aber auch Seeräuberschiffe und 9 Triremen. Also, meine Antwort ist: Da haben wir keine Chance. Daran ändert auch der Sklavenaufstand in Dundee nichts."
    Diese klare Antwort führte dazu, dass unsere normannischen Generäle ihre Plünderungslust zügelten und doch lieber nach Australien blickten.
    Innerhalb der nächsten fünf Jahre erfuhren wir auch, dass in Paisley eine vergleichsweise schwache Armee von 11000 Mann stand - die wir uns durchaus als Gegner zutrauten, wenn sie in der Stadt blieben.

    645 n. Chr. berichtete Velázquez de Cuéllar vom Bau eines großen Leuchtturmes in einem fernen Land.

    Neukaledonien hatte ein neues Konzept des Straßenbaus entwickelt, allerdings fehlten ihnen die Steine, es anzuwenden. Wir hatten Steine - und ohnehin profitierten die Kenner dieses Wissens von zusätzlichen Handelswegen an Land. Gamble bot Neukaledonien für dieses Wissen die Prägung einer eigenen Währung und die Kultivierung neuer Kulturpflanzen an. Ursprünglich wollte er auch 2000 Pfund herausschlagen, aber das ließ Wilhelm nicht zu.

    Die Römerstraßen erlaubten und nicht nur neue Handelswege, sondern ersparten auch Kosten bei der Nachschubversorgung. So kamen durch das Wissen 9100 Pfund an Einnahmen und zusätzlich 2200 Pfund für die Forscher zusammen. Und - nebenbei - begann die klassische Antike in England. Wir waren also keine Barbaren mehr - während andere Völker schon wieder im barbarischen Mittelalter angekommen waren.

    650 n. Chr. entwickelten die Kanadier erstmals Glas und vollendeten dabei die Glaskunst zu einer neuen Kunstform.

    655 n. Chr. nahm Neukaledonien den aus Kanada geflohenen Häuptling Powhatan auf. Er wurde ein bedeutender Adeliger, der allerdings in zunehmende Konkurrenz zu den englischen Landlords trat und mehr neukaledonische Herrscher forderte.

    660 n. Chr. begann ein goldenes Zeitalter für Kruger und seinen Lehnsherrn Aschoka.

    Ab 665 n. Chr. trieben Selten und Gamble die Entwicklung des Handels voran. Vor allem von den Salzsieden erwarteten sie sich viel Erfolg, nicht zuletzt, da wir mehrere gute Salzvorkommen hatten.


    Außenpolitisch änderte sich die Lage in diesem Jahr - Kanada und die Kelten griffen in den Krieg zwischen Indien und Schottland ein und unterstützten die Inder. Im Gegensatz zu Indien hatten sie eine direkte Landverbindung und konnten so Schottland gefährlich werden.
    Doch während unsere Generäle nun dafür waren, den Stuarts in den Rücken zu fallen, hatten wir andere Probleme: Seeräuber - vermutlich Neukaledonische - bedrohten unsere Küsten. Allein in den letzten 5 Jahren hatten sie 400 Pfund erbeutet und die Fischerei und den Seehandel lahmgelegt.
    Außerdem war die Armee in Aberdeen auf 89000 Mann angewachsen und damit immer noch zu gefährlich. Lieber zogen wir an der neukaledonsichen Grenze Truppen zur Verteidigung zusammen und blickten weiter nordwärts.

    Die Neukaledonier hatten von den Schotten die Reitkunst kopiert, und teilten dieses Wissen, als wir ihnen Poltheismus und feste Mauern brachten. Diesmal konnte Gamble sogar 1000 Pfund herausschlagen.


    670 n. Chr. endete Schottlands goldenes Zeitalter, es reichte aber noch, um dort den Islam zu begründen.
    Diego Velázquez de Cuéllar erzählte von der Geburtskirche, die in einem fernen Land errichtet worden war, und dass in einem anderen exotischen Land die Epistokratie, eine Herrschaft der Weisen, ausgedacht worden war, was die dortige Entwicklung enorm beschleunigt hatte.
    In Indisch-Südafrika wurde auch ein strenges Strafrecht eingeführt.

    Die Piraten vor unseren Küsten plünderten weiterhin Gold.

    675 n. Chr. wurde in Canterbury das Ishtartor errichtet, das unsere Verteidigungsbereitschaft stärken sollte.

    680 n. Chr. versuchte Kanada erstmals, uns in den schottischen Krieg einzubeziehen, und forderte, den Handel mit Schottland zu unterbinden. Diese Feindschaft mit den Stuarts wollten wir aber nicht riskieren. Kanada fühlte sich gerade stark, sie hatten soeben Dumfernline eingenommen.
    In Brighton kamen wir dem Wunsch Nagels nach, Geldverleiher einzurichten, um zusätzliche Zinsen einzunahmen. Ansonsten wurde Cornwall langsam zu einer englischen Seeräuberstadt.

    Minnesänger in einem fernen Land dichteten herzzerreißende Liebesgedichte auf eine Prinzessin, und in Pi-Ramesse revoltierten Sklaven gegen Pharaonin Hatshepsut.

    685 n. Chr. endete der Frieden von Canberra und damit auch die Zahlungen tengristischer Gläubiger an unsere Priester.

    In Schottland brachte es der Verleger Anton Kippenberg mit seinen Skriptorien zum Ruf eines großen Unternehmers.
    Aschoka predigte seinem Volk den Fleiß als höchsten Wert, um sie zu härterer Arbeitsleistung anzutreiben.

    Konteradmiral Vasco Núñez de Balboa hatte nun genug von den Umtrieben der neukaledonischen Piraten. Da unsere Verbündeten trotz regelmäßiger Warnung die Plünderung der Küsten nicht unterbanden schickte er 3 Triremen aus, die eine Flotte von 10 Piratenbooten in der Passage von Perth, am Übergang zwischen Scotsh Sea und der Straits of Adelaide, aufbrachten.
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  13. #43
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    685 n. Chr.
    Ich war gerade zur Ruhe gegangen, als meine Tür geöffnet wurde. Im Flur war es dunkel, aber jemand tappte hinein, die Tür wurde geschlossen. "Wer ist da?" fragte ich und griff nach dem Dolch auf meinem Nachttisch. Statt einer Antwort raschelte Stoff - meine Decke - und jemand schien darunter zu kriechen. Eine Hand packte sanft meinen Arm, und ich roch den Atem, spürte die Körperform einer jungen Frau. Da war kein Stoff, unter dem sie eine Waffe verstecken konnte, also schien es mir wenig gefährlich. Ich ließ also den Dolch fallen und ließ sie machen.
    "Erkennst du mich nicht?" fragte eine unbekannte Stimme. "Äh, nein..." "Ich habe dir versprochen, zurückzukommen - und da bin ich wieder. Wir haben beide einen frischen Leib, da lohnt es sich gleich doppelt." "Thaïs?" "Ja..."
    Wir liebten uns noch einige male, um das Wiedersehen zu feiern. Dann legte sie sich neben mich, ich hörte, wie etwas raschelte. Ein Zunderkästchen wurde geöffnet, und die Hetaire entzündete etwas. Kurz sah ich im aufflammenden Licht, das sie eine Zigarette im Mund hatte - und dass sie wunderschön war. Verglichen mit der alten Frau, die wir zuletzt verbrannt hatten. "Du rauchst?" "Hm... Ich mag es, Dinge anzuzünden." "Ja, das ist nichts Neues." "Und jetzt, wo wir uns wiederhaben, wünsche ich mir einen Urlaub in Australien. Nehru und Hallam Tennyson haben uns die Herrschaft über Broken Hill verweigert. Wir sollten ihnen zeigen, dass das eine dumme Idee war."

    Henry XIV. legte keinen Wert auf Krieg, war aber dem nicht abgeneigt. Er gab seinen Gefolgsleuten freie Hand. Baron Diego Velázquez de Cuéllar sagte uns gleich seine Unterstützung zu, schließlich würde seine Baronie davon profitieren können. "Am Ende, meine Damen, bin auch ich ein Konquistador, und als solcher erobere ich gerne die Gebiete, die ich entdeckt hatte. Die Armee, die wir uns für diesen Schritt nahmen, wurde von Bonneval persönlich angeführt.

    Ende 689 n. Chr. überquerten Bonneval und Cuéllar ohne förmliche Kriegserklärung die Passage von Broken Island und landeten auf der Insel, auf der Broken Hill lag. Natürlich folgte die australische Kriegserklärung sofort, die dann historisch England angelastet wurde.

    Cornwall sandte in dieser Zeit - von Gräfin de Castro geduldet und Baron Kohl vermutlich finanziert - erste Seeräuberschiffe aus. Eine Flotte von 10 Seeräuberbooten kaperte einige ägyptische Erkundungsboote vor der Küste, mit dem Ziel, sie als Arbeitsboote zum Bau von Salzsieden zu verwenden.


    690 n. Chr. führte Jakob Stuart aufgrund des ungünstigen Kriegsverlaufs die Verteilung von Brot und die Veranstaltung von Spielen ein, um die Bevölkerung ruhig zu stellen.
    Johann Graf Terry wurde sein neuer General.
    Seinen kanadischen Gegnern sagte man dagegen eine spätantike Dekadenz und einen Verfall der eigenen Kultur nach.

    Der Kampf um Broken Hill ging schnell: Zwar waren noch Kurzschwertkämpfer und weitere Belagerungstürme gebracht worden, doch kaum hatten Bonnevals Türme einen kleinen Teil der Befestigung beschädigt, als der General mit seinen Axtkämpfern schon in die Stadt stürmte, die Verteidiger überwältigte und zum großen Teil gefangen nahm.

    Broken Hill und die Insel Neuguinea, von der bestes Zuckerrohr stammen könnte - wenn wir dort einen Hafen hätten - fielen so ziemlich schnell in die Hand Englands.
    Angesichts dieses Blitzkriegs war die Beute durchaus ansehnlich: Die jüdische Bevölkerung von Broken Hill verriet und Geheimnisse der Okkulten Praktiken des australischen Voodoo (die von den englischen Voodoo-Priestern bisher streng geheim gehalten wurden) - ironischerweise brachten wir den Voodoo-Kult mit der Eroberung erst auf die Insel, da wir noch eine Gruppe Priesterinnen hatten.

    Außerdem schleppten wir 22200 australische Dollar fort. Die Insel selbst, so das Plan, sollte mittelfristig an Neukaledonien übergeben werden.

    Allerdings war der Sieg wohl etwas zu leicht gewesen. Als ich Nehru und Tennyson zu Verhandlungen nach Sydney einlud, kamen sie zwar, und waren wohl auch bereit, den "Vorfall" zu vergessen. Aber sie wollten in keinem Fall meinen Vorschlag annehmen, als Zeichen der Freundschaft unser Priestertum zu stärken und die Zahlungen von Tengristischen Bürgern an unsere Kirche wieder aufnehmen. Auch die abgeschwächte Version, dass sie uns den Monotheismus erklärten, war nicht akzeptabel. So blieben wir im Krieg.

    694 n. Chr. scheiterte Diego Velázquez de Cuéllar mit seiner Ägypten-Expedition. 3 barbarische Triremen überfielen seine Flotte und versenkten die "Baracoa" und ihre drei Schwesternschiffe.


    695 n. Chr. lernten unsere Generäle entscheidende Erkenntnisse aus den bisherigen Schlachten: Eine geordnete Aufstellung, anstelle des wilden Voranstürmen der Einheiten, und eine Kooperation über die Einheitengrenzen hinweg konnten die Schlachten erheblich erfolgreicher gestalten. So wurden einige neue Taktiken gegen Bogenschützen, Reiter, berittene Bogenschützen und Wurfwaffentruppen möglich, und eine bessere Ausbildung der Truppen in Ausbildungsgeländen.

    Dazu verstanden sie mehr über die Prodromoi und andere feindliche Formationen, zu deren Nachbildung aber noch entscheidende Verbesserungen an den eigenen Rüstungen nötig waren.

    An diesem Wissen zeigte Königin Hatsepsut großes Interesse. Sie bot eine Ausbildung unserer Priester und 43000 ägyptische Pfund. Doch Gable konnte einen besseren Handel erreichen. Er reduzierte die Zahlungen auf 9000 Pfund - und handelte dafür einen stärkeren Austausch ägyptischer und englischer Priester aus, die uns den Monotheismus erklärten.
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    Geändert von Kathy (04. Juni 2016 um 11:03 Uhr)
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  14. #44
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    Im Zuge der Umgestaltung Endlands von einem despotischen Stammesverband zu einer angesehenen Monarchie ließ König Henry XIV. und sein Innenminister folgendes ankündigen:
    Für einen Standesgemäßen Hofstaat benötigt seine Majestät noch die in Rot vermerkten Personen:

    Zitat Zitat von Kathy Beitrag anzeigen
    Englisches Kabinett:
    Helmut Kohl (*1420 v. Chr.): Chancellor und Innenminister
    Alexander Graham Bell (*518 v. Chr): Hoftechniker und englischer Meisterschmied
    Joachim Nagel (*30 v. Chr): Englischer Schatzkanzler
    Reinhard Selten (*104 n. Chr: ) englischer Ökonom und Wirtschaftsminister
    James Gable (*515 n. Chr) englischer Unternehmer, Handlungsreisender und Außenminister
    Hofastrologe bzw. Wissenschaftler
    Hauslehrer
    Hofarzt
    Hofkünstler (Maler oder Bildhauer)
    Hofbaumeister
    Hofdichter
    Hofkoch
    Hofkaplan


    Englisches House of Lords (königlicher Rat oder erbliche Parlamentssitze):


    Englische Generalität:
    Feldmarschall: Claude Alexandre de Bonneval (*1170 v. Chr)
    General der Infanterie: Subotai (*1120 v. Chr.)
    Generaloberst der Nahkämpfer: Chandragupta Maurya (*518 v. Chr)
    Generaloberst der Bogenschützen: Maxime Weygand (*219 v. Chr)
    Generaloberst der Palastwache: Philip Sheridan (*320 n. Chr)
    Generaloberst der Aufklärungstruppe:
    General der Streitwagen: Pyrrus (*1170 v. Chr.)
    General der Belagerungswaffe: Maximilian Ulysses Browne (*747 v. Chr.)
    Chefspion:

    Admiral: Umberto Nobile (*1140 v. Chr.)
    Konteradmiral der Kriegsflotte: Vasco Núñez de Balboa (*280 v. Chr.)
    Konteradmiral der Handelsflotte:
    Konteradmiral der Aufklärungsflotte: Diego Velázquez de Cuéllar (*600 n. Chr)
    Neben attraktiven Lebensbedingungen und einem - für die englische Verhältnisse - üppigen Einkommen verspricht seine Majestät Landbesitz in Form von Landgüter oder auch Städten, bis hin zu Grafschaften.
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    Geändert von Kathy (09. Juni 2016 um 19:29 Uhr)
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  15. #45
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    Kapitel 6: The Elizabethian Age

    700 n. Chr.
    Henry XIV. hatte zwar zahlreiche Frauen verbraucht, aber am Ende seines langen Lebens keinen Thronfolger. Für das Haus Tudor war das eine Staatskrise - zumindest für Henry uns seine Frau. Nicht dagegen für eine Person aus seiner Abstammung: Elizabeth, eine blasse, rothaarige Frau, nicht unbedingt ansehnlich.
    Elizabeth war vorgesehen, irgendwann irgendwohin gewinnbringend verheiratet zu werden. Solange leistete sie mit mir und Thais Gesellschaft im Palast - und lernte so mehr über Politik, als für sie vorgesehen war. Eines Tages trafen wir uns im Park. Kurz bevor Thais und ich uns verabschieden und zu unserer nächtlichen Beschäftigung übergehen wollten, sagte Elizabeth: "Auf ein Wort, meine Freundinnen. Gesetzt den Fall, ich würde Königin werden - würde Ihr mich unterstützen? Cathy, gegen Euch kann man nicht herrschen. Thais, auf Euch hört mein Vater, selbst wenn es unklug wäre. Erklärt ihm, dass das Haus Tudor ohne mich untergehen wird - außer, er macht mich zu seinem Erbe." "Das wird einigen Herrschern nicht gefallen. Seit Victoria wollen die Normannen nur Männer auf dem Thron." "Die Zeiten ändern sich. Ich habe mit den Priestern gesprochen, und sie werden mich unterstützen - wenn ich ihnen mehr Geld gebe. Dafür wollen sie zugleich die Bautätigkeit vorantreiben, indem in bester tengristischer Manier die Gebäude einfacher werden. Eine organisierte Religion, die sich am Vorbild des Monotheismus orientiert, wird und voranbringen."

    So begannen wir eine Umwälzung in der Politik. Elizabeth wurde mit Henrys Tod durch die Priester inthronisiert - aber nicht allen gefiel das. Vor allem protestierten viele heidnische Machthaber gegen die organisierte Religion. Fünf Jahre lang war das Land wie gelähmt.

    In der Zeit endete in indisch-Südafrika ein goldenes Zeitalter.

    Gamble brachte den Handel nach Neukaledonien - und von dort 4000 englische Pfund und das Wissen über die Mathematik mit.


    Elizabeth legte keinen Wert darauf, Thais Krieg weiterzuführen. Hallam Tennyson lehnte zwar einen Frieden im Austausch gegen das Wissen der Mechanik ab. Als ihre Späher aber berichteten, dass in Canberra 14000 Mann standen - darunter 4000 Kompositbogenschützen - war ihr klar, dass dieser Krieg nicht zu gewinnen war. Im zweiten Frieden von Canberra vereinbarten wir also mit Australien eine Abtretung von Broken Island und Neuguinea (faktisch bereits vollzogen) und eine einmalige Zahlung von 7000 australischen Pfund zur Deckung der Besatzungskosten.

    Während der Anarchie konnten die englischen Priester noch 70 Goldstücke von den Kelten erhalten, als sie denen die Meditation beibrachten.

    705 n. Chr. saß Elizabeth endlich fest auf dem Thron. Die Kelten glaubten wohl, leichtes Spiel mit ihr zu haben, denn Brennus X. verlangte, dass wir den Handel mit Indien stoppten - doch das lehnten wir ab.

    Unser größtes Problem waren die Rebellen, die bei London einige Bauernhöfe niederbrannten und das Heidentum zurückforderten. Doch Philip Sheridan schickte die Palastwache in den Kampf. 1000 Kurzschwertkämpfer besiegten die Kurzschwertkämpfer der Heiden - wenn auch so blutig, dass sie alle verwundet wurden und 100 von ihnen starben - und die Middlesex Guards mit ihren Steinzeitbögen erlegten einen ihrer Anführer, dessen Vermögen beschlagnahmt wurde. Nur in den Hügeln von London blieben noch einige Heiden.


    In Kanada wurde der Frankokanadier Charles Nicolas Oudinot zum General ernannt, konnte aber den Verlust von Quebec an die Schotten nicht verhindern. Er führte in Kanada daraufhin ein Söldnerheer ein.

    In Schottland wurde das Spiralminarett errichtet, das die schottische Wirtschafts aufblühen ließ. Zugleich wurde in einem fernen Land die Festung Alhambra errichtet.

    710 n. Chr. weiteren die cornwaller Seeräuber ihre Aktivitäten aus und kaperten 10 Biremen.


    Die inzwischen errichteten Salzsieden erlaubten es und, Salz gegen neukaledonische Rinder und 300 Pfund einzutauschen.

    715 n. Chr. sprach Paul VI. Kruger bei uns vor - und verlangte, dass wir sein Land gegen Schottland unterstützten und in den Krieg eintraten. Und diesmal erklärte sich Elizabeth bereit, für den Schutz unserer kanadischen und südafrikanischen Brüder die schottische Aggression zu bestrafen.
    Das war wirtschaftlich riskant, durch den Wegfall von Handelswegen und Kokosnussverkäufen kostete der Krieg ab dem ersten Jahr 6600 Pfund je halbes Jahrzehnt - und doch waren sich die Generäle einig, dass es selten eine so günstige Gelegenheit gab, Schottland anzugreifen, wie jetzt, denn nur jetzt war es an zwei Fronten gebunden. Dazu fielen die Lieferungen an Kanada - und deren Honig, Äpfel und Pelze - weg.
    Jakob Stuart berief als Reaktion Wilhelm Magnus von Brünneck zu seinem neuen General. Zugleich schützten einige kanadische Indianer eine angeschlagene schottische Truppe auf ihrem Gebiet.

    Während sich die Palastwache erholte, plünderten die Heiden eine Mine bei London.


    Als erste Kampfhandlung griffen schottische Triremen die vor Hastings ankernde Flotte an, die die Überfahrt nach Stirling sicherte. Dort schlugen sie drei Triremen der englischen Eskorte vernichtend.
    Doch die Dreiruderer waren nun so stark angeschlagen, dass sogar die Biremen sie auf der Flucht einholen und kapern konnten. Diese sowie 10 gekaperte Seeräuberboote, die sie beschützen sollten - insgesamt hatte Nobile 30 Erkundungsboote zusammengezogen - wurden von 6 frischen schottischen Triremen versenkt.

    720 n. Chr. stellte Graham Bell uns die Wunderwerke der Mechanik vor - wir konnten nicht warten, bis wir sie vom Feind erbeuteten, um weiter mithalten zu können mussten wir sie selbst entwickeln. Nun war es uns möglich, ebenfalls Ballisten für den Fernkampf zu bauen.


    Gable versuchte, die Verluste durch den Krieg einzudämmen - und konnte ägyptische Schweine gegen Kokosnüsse eintauschen, kanadische Äpfel und 100 kanadische Dollar gegen Zucker und Fisch gegen 1700 kanadische Dollar, Kokosnüsse gegen 1300 australische Dollar und Perlen gegen 200 englische Pfund an Neukaledonien.
    Die Frage, wieso die Wege nach Kanada auf einmal wieder offen waren, beantwortete sich schnell: Kanada hatte, just als wir ihnen zu Hilfe eilten, mit Schottland einen Separatfrieden geschlossen. Damit war die Hauptfront (von Indien erwarteten wir aus Übersee nicht viel) etwas zu früh gefallen, und unsere Truppen standen nun der ganzen schottischen Armee gegenüber.

    Kanada hatte so handeln müssen, in den letzten Jahren war ihre militärische Stärke deutlich eingebrochen. Für uns war es dennoch ärgerlich, da wir nur knapp halb so stark waren wie Schottland und durch den Kanal leicht in Nachschubprobleme geraten konnten. Andererseits hatte sich unsere Position in den letzten Jahren stetig verbessert, während Schottland durch den Krieg auf einem Niveau geblieben war. Es blieb dabei: Selten war es günstiger für uns, anzugreifen, als jetzt.


    Elizabeth befahl, zunächst einmal Zuhause aufzuräumen. Die Kurzschwertkämpfer griffen die Heiden an - und wurden geschlagen. Ein Trupp Speerkämpfer musste nachstoßen, um die Heiden zu schlagen. Ihr neuer Häuptling wurde von den Bogenschützen der Middlesex-Guards gefangen und von einem tengristischen Kirchengericht verurteilt, sein Vermögen eingezogen.

    724 n. Chr. erreichte die englische Armee die Stadtgrenze von Paisley. Doch durch den Frieden mit Kanada konnten sich die Schotten konsolidieren. Sie bombardierten den Trupp und griffen mit Elefantenbogenschützen und Axtwerfern an. 1000 englische Streitwagenschützen und 1000 englische Kurzschwertkämpfer starben, ehe wir auch nur einen Rammangriff auf die Mauern unseres Ziels durchgeführt hatten.


    725 n. Chr. zogen dunkle Wolken am Horizont auf, und berittene Horden drangen in die 13 Kolonien von Amerika ein. Sie nannten sich Mongolen und plünderten, wo sie konnten. Für Indien endete ein goldenes Zeitalter.
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    Geändert von Kathy (08. Juni 2016 um 19:10 Uhr)
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