Nechoria, Nechoria

[Ghaldak]

Servus, Leute.
Die Geschichte hinter der Geschichte ist ein bisschen ruhmlos… ein bisschen sehr…, doch trotzdem oder gerade deswegen sollte ich sie erzählen: Wie ihr wisst, steuere ich im Moment auf meine hundertste Story in diesem Forum zu… und da wollte ich, dass der Civ3-(Löwen-)Anteil daran ebenfalls eine runde Zahl ist. Es sollen siebzig sein. Das wäre hiermit der Fall.
Das führt zu der Anschlussfrage: Was könnte ich dem Forenvolk bieten? Mein letzter Story-Versuch war ja wenig glanzvoll, sollte ich diesen etwa wiederholen? Sollte ich in meinen Archiven nach weiteren Szenarien suchen, die ich noch nicht präsentierte?
Ich wähle den gegenteiligen Ansatz und werde klein. Ich möchte euch nämlich (als Abschluss meiner Civ3-Aktion für dieses Jahr) die Art Spiele präsentieren, die ich gerne einmal selbst durchführe (Leser meines Blogs werden es wissen).
Das sind OCCs mit den Mayas.
Diese Einstellung führt mich gleich weit zurück durch meine Forengeschichte. Da gab es einmal das von mir initiierte OCC-PBEM, in welchem ich bereits landwirtschaftlich und industriell wählte und damit aus dem Feld meiner Konkurrenten herausstach, die sich alle bis auf einer für das klassische wissenschaftlich/religiös entschieden. Dann sind meine Maya das Volk der Vai-Katzenmenschen, die zu meiner großen Zeit ein Name waren. Sie waren mein Volk im „Götter gegen Titanen“-PBEM, in dem ich zum zweiten und letzten Mal Save-Züge und fiktionale Begleitgeschichte miteinander verband. Sie wurden dann von mir für eine Handicap-Story herausgekramt, die allerdings zu einer Groteske mutierte, da ich den Einbau des Handicaps verbockte…
Sie waren da. Sie haben mich begleitet. Sie waren mein unüberwindbares Hindernis in der Vorgängergeschichte meines letzten Werks und mein Osterei im vorvorletzten. Ich jagte Atomraketen auf ihr Australien, ließ sie bei meinem Adventskranz die Lichter löschen und obgleich ich sie euch nie in ihrer (in doppelter Hinsicht möglichen) natürlichen Umgebung zeigte und auch mit ihnen nichts begann, sind sie ein schöner Abschluss. Nun denn, meine Kätzchen, durchlebt noch einmal die Geschichte des Tempels von Nechoria.

Ich wünsche euch und mir viel Spaß.
Christian / Ghaldak

Ps: Hinter dem Introbild steckt diesmal keine lange Geschichte. Es ist ein Ergebnis meiner Bildersuche nach „Freya“, das noch auf meinem Rechner schlummerte… und dabei das Katzenmenschlichste. Es ist zugleich eine recht spontane Lösung, da ich das eigentlich angedachte Motiv eben nicht mehr besaß. (Das Original findet ihr hier.)

[Ghaldak]

Ein Wort vorab: Ich nutze noch einen kleinen Mod, den ich euch noch nicht vorstellte, mit dem ich jedoch bislang gute Erfahrungen gemacht habe. Zum Aufschreiben und Nachbasteln...
Grundkonzept: Ich mag keine Verschmutzung.
Führt zu: a.) Bautrupps beseitigen Schäden in einer Runde.
b.) Alle Gebäude verlieren ihren Verschmutzungs-Wert, dieser wird den Unterhaltskosten aufaddiert.
c.) Recyclinganlage und Öffentliches Transportsystem erhalten nun die Fähigkeit "+50% Steuern".
d.) Lasst noch "Pflichtgebäude" wie Nahrungslager oder Bibliotheken die Verschmutzung durch Bevölkerung senken.
Ich mag besonders die Tatsache, dass man nun bei Kohlekraftwerken entscheidet: Möchte ich geringere Schildpreise und damit ein schneller errichtetes Gebäude oder möchte ich lieber geringeren Unterhalt?

Der Rest ist bekannt. Ich greife zu meiner jugendfreien Mod-Grundversion, die ich ebenfalls lange nicht mehr verwendet habe, und zur Beschleunigten Produktion. Der SG ist Kaiser, bekanntermaßen für OCCs fordernd.



Für meine Maya-Katzis schalte ich Barbaren an, die genaue Gestaltung der Insel-Welt ist zufällig. Zur weiteren Challenge addiere ich mittelgroßes und nicht etwa kleines Land, das macht die Gegner gefährlicher.



Für meine Effekte und meinen Spielspaß bitte ich wiederum um ein gutes Land: Nahrungsressource und Frischwasser bitte.

[Ghaldak]

Der erste Versuch: Nichts.



Zweiter: Sehr nett, ließe mich nicht dummerweise die Nahrung im Stich.



Nummer drei hätte einen Fluss und wäre schon dadurch reizvoll, allerdings erscheint sie mir als nichts Halbes und nichts Ganzes.



Nummer vier...



... kaum Bonusweiden, keine echte Nahrungsressource und auch keine Hütte, doch egal: Die gefällt mir, die nehme ich.

[Ghaldak]

So beginne ich mit etwas, was ich sehr gerne vermieden hätte: Ich siedele meine einzige Bonus-Weide zu. Derweil arbeitet mein Bautrupp an der Bewässerung des Weins, damit dieses Feld auch im Despotismus 3 Nahrung erzeugt.



Mein Produktionsbaum ist ein wenig normal, ein wenig nicht; ich weiß nicht mehr, wie die Allgemeinheit es handelt, doch ich produziere mir eigentlich immer zwischen den Kriegern (oder Lanzenkämpfern) einen zweiten Bautrupp. Ungewöhnlich und damit riskant ist, dass ich gerne einen dritten hätte, doch auf mich warten Wälder und Hügel und gerade einmal vier Weidelandfelder. Ich muss also eine Menge bearbeiten. (Berge spielen, solange die Stadt noch wachsen muss, erst einmal noch keine Rolle.)



Mein Forschungsbaum ist noch sehr klassisch: Bronzeverarbeitung, Gesetzgebung, Republik (nacheinander mit Shift angewählt). In aller Regel erhalte ich die Bonus-Technologie.



Am Anfang setze ich nun auf MM, weil sehr wichtig. So achte ich darauf, dass die Nahrung immer aufgeht.



Mit einer Weide-Kuh hätte ich +5 und ein Wachstum von allen zwei Runden. Leider fällt dies diesmal ins Wasser.

[Ghaldak]

So vergehen die Runden... und ich habe das Gefühl, durch fehlendes Wachstum und dritten Bautrupp bin ich spät dran. Wie üblich wache ich über mein MM und halte mich an die Regeln: Erst den Rest, dann den dicken Nahrungsbonus. Der neue Bürger springt nämlich auf das stärkste verfügbare Produktionsfeld.



Alphabet wurde erforscht, Schrift soll folgen, als aus den Bergen ein grüner Späher grüßt. Ehe ich jedoch zurückwinke, weise ich auf den Grund für meinen dritten Bautrupp hin: Eben weil mir nicht endlos viel Flachland zur Verfügung steht, müssen die Wälder früh weichen... und das kostet Zeit.



Da ist er. Die Technologie gebe ich gerne her, ehe er sie von mir noch erpresst... (ach, sehen meine Anführer-Portraits furchtbar aus. Ich habe halt mehr Gründe als den offensichtlichen, meinen Ab 18-Mod zu bevorzugen.)



Beide Weide-Wälder blieben übrigens ohne Bonus-Schild. Mist.



Dafür kommt mir nichts mehr beim Koloss in die Quere. Wäre ja noch schöner gewesen.

[Ghaldak]

Nach dem Koloss folgen die Pyramiden: Auch das habe ich mir so angewöhnt. Dieses Wunder bringt immerhin eine Menge Kultur, ist für mich nicht völlig überflüssig und wird auf diese Weise dem Gegner vorenthalten.
... wie ihr auch seht, sind die unbeschwerten Wachstumszeiten sehr schnell vorbei. Das war eben ein weiterer Nachteil meiner Startposition.



Dann erhalte ich durch Philosophie Republik und springe in die Anarchie - eine erschreckend lange Zeit steht an (gefühlt fünf Runden). Kleiner Tipp: Lasst in OCCs, solange ihr noch keine normalen Einrichtungen errichtetet, die Stadt ruhig revoltieren. Auf diese Weise hungert sie nicht runter.



Am Ende kehrt Leben in die Katzenstadt zurück. Lissabon errichtete das Orakel, Heinrich tauscht Schrift gegen Mystik und der dritte Bautrupp, nun nicht mehr benötigt, siedelt sich in der wachstumsschwachen Stadt an. Das hilft doppelt.



Im Übrigen muss ich den Barbaren dankbarer sein, als man glauben mag... und das nicht nur hier, sondern generell bei diesen OCCs: Sie beschäftigen das Feindesheer und lassen die KI dadurch weniger aggressiv agieren.

[templar_x]

und warum hast du nicht 1 von Nechoria gegründet?
t_x

[Ghaldak]

Dann folgt die erschreckende Frage. Immerhin lässt er mir noch die Wahl, statt einfach über mich herzufallen.



Im Ergebnis ändert es nichts: Ich kann dieser Forderung nicht nachkommen und nehme den Krieg in Kauf, ohne im Geringsten dazu gerüstet zu sein. Trotzdem versuche ich es einfach mal, da mein erst kürzlich zum Scouten ausgeschickter Krieger zufällig neben einem Siedlertrupp setzt,...



... und gewinne. Hui, das ist gut. Ich habe es selbst nicht erwartet und nur deshalb getan, weil ich mit dem Krieger nichts anzufangen weiß.



Der Stadthalter übernimmt die Kontrolle, da sein MM schneller ist als das eines Spielers, und die Pyramiden versetzen mich ins GA. Dieses nutze ich üblicherweise dazu, einige kleinere Wunder (wie das Mausoleum) einzusammeln.



Nun schiebe ich erst einmal einen Lanzenkämpfer ein. Klar.



Wie ihr seht, hungerte meine Stadt trotzdem um eins herunter. Das ist eben der Nachteil, wenn man noch keinen Hafen besitzt.

[Ghaldak]

und warum hast du nicht 1 von Nechoria gegründet?
t_x

Ich wollte den Gold-Berg. Gerade der ist mit ein Grund, warum mich die Position reizte.
Generell hast du jedoch recht. Es wäre sicher stärker gewesen.

[Ghaldak]

Das Mausoleum wurde schon errichtet, als der Krieg endet. Dank meines Siedler-Fangs komme ich sogar recht gut dabei heraus... und auch sonst ist nichts passiert, wenn man von einem geplünderten Feld absieht. Da hatte ich wirklich Glück.



Im nächsten Moment kann ich schon etwas über den Techweg loswerden... oder besser: eigentlich wollte ich das längst, doch ich hatte keine Bilder. Nach meinem Pfad zur Republik nach anschließender Literatur wähle ich in aller Regel zwischen zwei Möglichkeiten: auf Bauwesen, wenn die eigene Stadt über kein Frischwasser verfügt, oder auf Monarchie für die Hängenden Gärten. Ersteres habe ich, also Letzteres... deshalb ertauschte ich mir auch Mystik von der KI.



So sieht es auf einmal gut aus für dieses Wunder. Man muss sich nämlich beeilen, da die KI es ganz gerne wegschnappt.



Die folgenden Runden geben mir recht: Großer Leuchtturm nach Kopenhagen und Artemistempel nach Milet. Die beiden fehlenden Zivilisationen sind also Nordland und Griechenland (mit jeweils eigener Stadtliste).

[Ghaldak]

Das hier sind sie nun. Ich zeige mal das Bild, da man es seltener sieht. (Letzte Story musste ich um die kämpfen, diese Story sicher auch... ach.)



Mein Goldenes Zeitalter ist inzwischen vorüber. Ich errichte erst noch einige kleinere Bauwerke und eine Triere, ehe ich mich an die Große Bibliothek setze... und meinen Bautrupps den Auftrag erteile, ein Weidelandfeld auf Bewässerung umzustellen. Vorher wäre das aufgrund des GAs nicht sinnig gewesen. (Ich habe ja keine Bonusweiden mehr.)



19 Felder pro Runde und auch kein Eisen im Stadtradius... Mist. Das ist eben das Blöde an größerer Landfläche, es gibt nicht automatisch mehr Strategische Ressourcen (zumindest soweit ich weiß).



In der Ferne stößt meine Triere auf die Griechin...



... und nimmt Kontakt auf. (Farbe und (kleinasische) Stadtliste besitzt sie übrigens seit der "450 Jahre zu spät"-Story. Es kann sein, dass ich diese Änderung nie in den Ab 18-Mod übernahm.)



Sie befindet sich übrigens kurz vor dem Verlassen der Antike...
... Manchmal gelingt es mir, die KI hinter mir zu lassen, doch diesmal ist dies nicht der Fall.

[Ghaldak]

Das hier ist übrigens Milet. Ebenfalls ein ganz hübsches Städtchen. (Kopenhagen dagegen ist ein Nest.)



Dann geht alles sehr schnell. Sie erklärt den Dänen den Krieg und errichtet Zeus, während ihr Gegner mit der Großen Mauer nachzieht. Da freue ich mich doch über meine GB und stehe kurz darauf im Mittelalter...
... mein nächster Schritt ist der Übliche: Rittertum für Templer. Meine Gegner helfen mir sogar dabei.



Ich lerne den Dänen kennen. Das hier ist er...



... und dies Kopenhagen. Auch eine ganz nette Stadt, auch wenn er sie falsch nutzt (er muss alles bewässern, was geht).



Drei KIs ziemlich gleichauf und ich werde zugesiedelt. Ich weiß nicht, ob mir das gefällt.



Meine GB bringt mir übrigens noch die Techs bis einschließlich Schießpulver ein. Ich bin dieses Gebäude ja gerne mal nutzlos gewohnt, also finde ich das erschreckend.

[Ghaldak]

So schreitet das Spiel voran. Ich halte Durchreiserechte, sehe den anderen zu und freue mich über Tempelritter. Danach... ach, lasst es mich deutlich sagen: Michelangelo ist eine verdammte Loreley. Ich musste häufig schon Spiele aufgeben, weil ich diesem Wunder hinterherlief und dann das Rennen um Kopernikus oder ein anderes wichtiges Objekt verlor. Entsprechend kann ich festhalten: Während ich andere Nicht-Pflichtwunder (wie die Pyramiden) in mein übliches Programm aufnahm, flog dieses Eigentlich-Pflichtwunder heraus. Es geht oder es geht nicht.



So geht es dann: Erst nutze ich es als Vorbau für die Universitäten, danach als Vorbau für Kopernikus. An dieser Stelle des Techbaums sehe ich mich wieder vor zwei Möglichkeiten: Erst Newton, wenn es knapp wird, oder erst Shakespeare, wenn ich die Zeit habe. Ich sehe nämlich Letzteren anders als Erstgenannten nicht als Pflichtwunder an.



Bankwesen erforsche ich übrigens, um es gegen Chemie tauschen zu können. Leider bin ich nicht der Erste.



Trotzdem habe ich den Vorteil: Ich kann eine breite Front anbieten.



Die KI besitzt nun noch Metallverarbeitung und Navigation. Das stört mich wenig.

[Ghaldak]

Kopernikus ist mein und auch für Newton sieht es gut aus. (Was ich dafür wohl als Vorbau nutzte...)



Sun Tzu ging übrigens schon vor einer Weile nach Milet, nun folgt Leonardo in Kopenhagen... das Übliche. Nach diesem Wunder wird bei mir das auf der Hand liegende nächste folgen.



Handelsverträge bringen mich voran und verschaffen mir Gold und/oder ausgelassene Techs. Dieser hier bringt mich nun ins Industriezeitalter.



Dort sage ich erst Magellan (nach Knossos) und dann meiner Loreley Lebewohl.



Wie ich schon sagte: Drei Wunder und eine Kultureinrichtung (also Kopernikus, Newton und Shakespeare plus Universität) waren entschieden wichtiger.

[Ghaldak]

Damit möchte ich für heute beenden. Morgen Abend erzähle ich dann den Rest.