Seite 2 von 3 ErsteErste 123 LetzteLetzte
Ergebnis 16 bis 30 von 43

Thema: Deggials Religion - oder - Mögen die Götter CiV beistehen!

  1. #16
    Registrierter Benutzer Avatar von Ginman
    Registriert seit
    06.01.10
    Beiträge
    491
    Bei der von dir vorgestellten Variante werden die Religionspunkte des gesamten Reiches mit dem Faktor 1,2 multipliziert. Die bärenstarke Änderung würde nur die Religionspunkte der Heiligen Stadt, dann aber mit einem größeren Faktor, erhöhen.


    Beispiel:
    3 Städte
    Stadt 1 - Heilige Stadt - erzeugt je Runde 20 Religionspunkte ohne Modifikatoren
    Stadt 2 - erzeugt je Runde 10 Religionspunkte ohne Modifikatoren
    Stadt 3 - erzeugt je Runde 10 Religionspunkte ohne Modifikatoren

    Deggialsches Konzept:
    nationale Basis-Religions-Punkte: 20 + 10 + 10 = 40
    verändert durch nationale Modifikatoren: 40 * (1 + 0,05 [Reli-Gründer] + 0,2 [Besitzer der Heiligen Stadt]) = 50

    Bärenstarkes Konzept:
    nationale Basis-Religions-Punkte: (20 * 2,0 [interner "Heilige Stadt"-Modifikator]) + 10 + 10 = 60
    verändert durch nationale Modifikatoren: 40 * (1 + 0,05 [Reli-Gründer]) = 63



    edit:
    zu langsam

  2. #17
    Registrierter Benutzer Avatar von Deggial
    Registriert seit
    31.08.07
    Beiträge
    1.216
    Wir müssen wirklich ganz Genau unterscheiden: zwischen den absolut im Reich generierten Religionspunkten und dem Wert, der nach Multiplikation mit allen Einflussfaktoren herauskommt.
    Letzterer ist wirklich *nur* für die Wahl des Religionsführers entscheidend. Auf andere Spielelemente haben die Faktoren *keinerlei* Einfluss.

    Natürlich, es wäre absolut möglich, der Heiligen Stadt eine höhere Grundproduktion an Religionspunkten zu gewähren. Schleißlich konzentriert sich hier das spirituelle Leben der Religionsgemeinschaft. (Vielleicht führe ich noch einen kleineren "Grundbetrag" an generierten Religionspunkten für sie ein.)

    Was unsere Konzepte unterscheidet, ist Folgendes:

    Bei euch, würde die Absolutmenge der angesammelten Religionspunkte ansteigen.
    Der Besitzer der Heiligen Stadt würde so (bei ansonsten absolut gleicher Stadtanzahl - diese Prämisse müssen wir für eine Vergleichbarkeit annehemen) mit der Zeit einen großen Vorsprung an "nationalen" Religionspunkten erwirtschaften. Der Vorsprung wäre unter Umständen so groß, dass nach einer Eroberung der Heiligen Stadt nicht mehr ausreichend Zeit ist, diesen Vorsprung aufzuholen.

    Bei meinem Vorschlag hat der Besitz der Heiligen Stadt nur einen rein moralischen Vorsprung vor den anderen Glaubensbrüdern. Wer die Stadt hält, hat das höhere Ansehen und daher die größere Wahrscheinlichkeit als Führer "gewählt" zu werden (richtige Wahlen sind eigentlich nicht vorgesehen.)
    Wechselt die Heilige Stadt den Besitzer, so sind die Karten *sofort* neu gemischt und der neue Besitzer hat auf der Stelle die bessere Position.

    Da dieses System dynamischer ist und dem Spieler eine größere Belohnung für sein Handeln verspricht, gebe ich ihm vermutlich den Vorzug.

    @Ginman:
    Im Ursprungskonzept würde die Heilige Stadt übrigens *keine* 20 Punkte pro Runde generieren. Bisher werden Religionspunkte wirklich nur druch Gebäude, nicht durch eine Bekehrung der Stadt selbst hergestellt. Die Heilige Stadt unterscheidet sich dabei nicht von anderen Städten.

    Was mir allerdings aufgefallen ist: Dem allgemenínen CiV-Prinzip folgend, muss meine Religionspunktproduktion von der Stadtgröße abhängen, um vertikalen Reichen eine faire Chance zu geben. Ein Tempel darf also nicht nur 2 Punkte/Runde ergeben, sondern es müssen 2 Punkte/Runde und Einwohner sein!

    Auf die Geschwindigkeit der Kanonsentwicklung sollte dies keinen Einfluss haben, die Schwelenwerte müssen einfach nur entsprechend höher liegen.
    Geändert von Deggial (03. August 2011 um 15:59 Uhr)

  3. #18
    TTopsecret Avatar von Bärenstark
    Registriert seit
    21.02.09
    Ort
    Schweiz
    Beiträge
    3.420
    Für was ist ein moralischen Vorsprung, wenn es keine Wahlen gibt?

    Ausserdem würde ich den Eroberer eher automatisch zum Feinbild der Religion erküren, wenn Jemand die heilige Stadt erobert.

  4. #19
    Registrierter Benutzer Avatar von Deggial
    Registriert seit
    31.08.07
    Beiträge
    1.216
    Die "Wahl" findet sozusagen immer automatisch bei Erreichen einer neuen Religionspunktschwelle statt. Wer zu *diesem* Zeitpunkt die Führerschaft hat, darf die Richtung des Fortschritts bestimmen.

    Wenn sich der Wechsel der Führerschaft als zu "hochfrequent" erweisen sollte (was nur dann auftreten kann, wenn zwei Parteien beim Punktvergleich sehr nahe beieinander liegen), könnte auch eine "Wahl" im Abstand von (spieltempoabhängigne) 30 Runden stattfinden. Dann wäre immer der Spieler Religionsführe, der zu genau *diesem* Zeitpunkt die höhere Wertung hat.
    Auch wenn dies noch eine weitere Verkomplizierung der Regeln zur Folge hat, ist der Gedanke durchaus erwägenswert!

    Wenn wir religionsinterne Kriege nicht völlig ausschließen wollen, wird auch die Heilige Stadt unter dem Beutegut sein. Zu einem Feindbild muss der Eroberer trotzdem nicht werden - schließlich fällt die Stadt nicht in die Hände "Ungläubiger".
    Wir sollten außerdem nicht aus dem Blick verlieren, dass die Religion ja nicht alle anderen Spilprinzipien aus den Angeln hebt. Und beliebt macht sich ein Aggressor in CiV ja schon jetzt nicht.
    Geändert von Deggial (03. August 2011 um 16:34 Uhr)

  5. #20
    TTopsecret Avatar von Bärenstark
    Registriert seit
    21.02.09
    Ort
    Schweiz
    Beiträge
    3.420
    Zitat Zitat von Deggial Beitrag anzeigen
    Die "Wahl" findet sozusagen immer automatisch bei Erreichen einer neuen Religionspunktschwelle statt. Wer zu *diesem* Zeitpunkt die Führerschaft hat, darf die Richtung des Fortschritts bestimmen.

    Wenn sich der Wechsel der Führerschaft als zu "hochfrequent" erweisen sollte (was nur dann auftreten kann, wenn zwei Parteien beim Punktvergleich sehr nahe beieinander liegen), könnte auch eine "Wahl" im Abstand von (spieltempoabhängigne) 30 Runden stattfinden. Dann wäre immer der Spieler Religionsführe, der zu genau *diesem* Zeitpunkt die höhere Wertung hat.
    Auch wenn dies noch eine weitere Verkomplizierung der Regeln zur Folge hat, ist der Gedanke durchaus erwägenswert!
    Das eine Ablösung nur all z.B. 20-30 Runden stattfinden kann, finde ich eine gute Idee, aber eine Wahl von zwei nahe beieinanderliegenden würde es einfach zu sehr verkomplizieren. Wenn möglich wieso nicht, aber sonst besser nicht.

    Zitat Zitat von Deggial Beitrag anzeigen
    Wenn wir religionsinterne Kriege nicht völlig ausschließen wollen, wird auch die Heilige Stadt unter dem Beutegut sein. Zu einem Feindbild muss der Eroberer trotzdem nicht werden - schließlich fällt die Stadt nicht in die Hände "Ungläubiger".
    Bei uns nur schwer nachsehbar, weil Jerusalem die grösste Zeit unter der Herrschaft vom Islam stand.
    Aber solange sie nicht geplündert(oder sogar zerstört) wird und jedem Gläubigen offensteht, würde es wohl keinen Mali, aber auch keinen Boni geben
    Geändert von Bärenstark (03. August 2011 um 16:48 Uhr)

  6. #21
    Stratege von Qart Hadasht Avatar von Hamilkar Barkas
    Registriert seit
    13.12.10
    Beiträge
    9.651
    Deine Ideen gefallen mir sehr gut!

    Ganz wichtig finde ich es, dieses Religionskonzept von real existierenden Religionen abzukapseln. Wie schon erwähnt würden Abstraktionen wie Monotheismus, Polytheismus etc. oder z.B. Religion der Araber (wenn sie von diesen gegründet wurde) völlig reichen. Die Beschränkung der Anzahl auf Grund der Anzahl der spielenden Civs halte ich für klug.

    Die Trennung der Religion von der Wissenschaft und den SoPos finde ich extrem wichtig um das Konzept wirklich greifen zu lassen und nicht in bestehendes Balancing einzugreifen. Daher halte ich es für sinnvoll, die Religionen komplett von der Wahl der SoPos abzukapseln. D.h. ob ich Frömmigkeit gewählt habe oder nicht, sollte keinerlei unmittelbare Auswirkungen auf das Religions-Konzept haben. Mittelbare Auswirkungen, wie daß bestimmte SoPos den "Ertrag" bestimmter Teile des Religionskanons negativ oder positiv beeinflussen, kann ich mir hingegen sehr wohl vorstellen.

    Die internationale Generierung von Religionspunkten ist eine geniale Idee! Ich würde die Punktegenerierung allerdings noch mehr von "normalen" Gebäuden abkapseln. Nach meinem dafürhalten sollte ein Tempel per se keine Religionspunkte erzeugen. Ab der Einführung einer Religion kann man dann aber einen "Priester" einstellen (zusätzlich zum Künstler) der Religions- erzeugt. Ähnliches mit Klöstern etc. Der Großteil der Punkte sollte allerdings durch entsprechendes religionskonformes Verhalten des Spielers generiert werden. Für bestimmte Religionsrichtungen könnte dies aktives verbreiten der eigenen Religion bedeuten, für Andere z.B. keine Angriffskriege zu führen oder Wälder nicht abzuholzen, ... der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Das eröffnet, meines Erachtens, ganz neue Dimensionen in den Spielstrategien und verhindert, dass es wieder darauf hinausläuft: wer die meisten Gebäude baut/kauft, hat die höchsten Punktezuwächse.

    Dein Konzept der religiösen Führerschaft (RF) finde ich ebenfalls sehr ansprechend. Ich würde daran auch nichts abändern wollen, wobei ich mich nicht auf genaue Multiplikatoren etc. beziehe. Das ist eine Balancing-Frage und muß wohl im Spiel getestet werden. Die Möglichkeit die RF zu verlieren und somit die aktive Gestaltungsmöglichkeit meiner Religion, könnte ein starker Anreiz für "religionskonformes Verhalten" sein. Dass man die RF womöglich mit dem Bau eines Wunders (Apostolischer Palast) einzementieren kann, wäre trotzdem nicht uninteressant. Wobei man dann womöglich noch ein Wunder ("Reformation") zur Religionsspaltung und der Generierung einer "neuen" Religion (alle Eigenschaften der bisherigen, aber neuen RF und dadurch getrennte Weiterentwicklung) einführen könnte (beide schließen sich naturgemäß aus). Aber jetzt schweife ich wohl ab ...

    Soviel bis hierher. Eine Frage habe ich noch: Wie verbreitet sich nach Deinem Konzept die Religion und ab wann kann ich die sich in meinem Staatsgebiet ausbreitende Religion als Staatsreligion betrachten (und somit von den Boni profitieren)?

    P.S.: Wenn das Konzept fertig ist übersetze es doch bitte und poste es bei den Fanatics. Ich finde es verdient von den Programmierern wahr genommen zu werden!
    "Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen" chinesisches Sprichwort

    Stories aus der Feder Hamilkar Barkas'


  7. #22
    Registrierter Benutzer Avatar von Ginman
    Registriert seit
    06.01.10
    Beiträge
    491
    Die Idee von Hamilkar finde ich auch sehr gut. "Religionskonformes Verhalten" klingt irgendwie super.

    Vielleicht könnte man auch beide Konzepte verknüpfen und neben religionspunkte-generierende Gebäude den Religionsführer Maxime festlegen lassen, die als bei Einhaltung ebenfalls Religionspunkte generieren. Vielleicht würde das die Sache aber auch nur unnötig verkomplizieren

  8. #23
    Registrierter Benutzer Avatar von Deggial
    Registriert seit
    31.08.07
    Beiträge
    1.216
    @Hamilkar:
    Religionskonformes Verhalten: Ja, ich habe mir auch gleich beim lesen gedacht: "*Das* ist auch eine interessante Idee!"

    Ich sehe leider überhaupt nicht, wie ich sie in mein Konzept integrieren könnte. Ich glaube, es ist auch schon so kompliziert genug. Hamilkar, lass Dich doch einfach mal zu einer eigenen Ideenkaskade hinreißen. Ich wäre sehr gespannt, wohin das führen könnte!

    Eine Grundsätzliche Schwierigkeit sehe ich allerdings (zumindest bei Deinen Beispielen):
    Wie belohnst Du Dinge, die vom Spieler *nicht* gemacht werden? Bäume nicht zu fällen, keine Kriege zu führen... Das ginge höchstens, wenn Du einen Basiswert hättest, von dem bei *Fehlverhalten* etwas abgezogen würde. Dann hättest Du allerdings das Problem, das der Spieler für's Nichtstun belohnt würde - das widerspricht etwas der Philosophie eines Strategiespieles (nicht nur CiV im speziellen).
    Missionare aussenden passt da schon besser. Allerdings ist die Anzahl verfügbarer Städte sehr begrenzt und bald wäre schluss mit der Missionierung.

    Nein, mein Konzept ist da leider viel klassischer. Ich möchte dem CiV-Prinzip und seiner Bindung an Gebäude mehr oder minder treu bleiben. Allerdings bringt der Animismus und seine Orientierung in die Natur ein paar Neuerungen ein. Aber ich greife vor...

    Genau so wie ich vorgreifen würde, wenn ich jetzt schon näheres über die Glaubensverbreitung verriete. Das kommt dann unter Punkt 6. (Aber so viel sei verraten: Handel spielt eine Rolle. Und natürlich gibt es Missionierungen. Mit einem Anti-Cheat-Kniff! )

    Übersetzen:
    Um Himmels willen (), weißt Du, was Du da vorschlägst? Mein Konzept umfasst jetzt schon 10 Seiten und ist noch nicht einmal fertig! Wie sollte ich DAS alles Übersetzen? (Meine Lebensgefährtin ist zwar gebürtige Amerikanerin, hat aber dankend abgewinkt...)
    Außerdem habe ich bei denen keine sehr guten Erfahrungen mit meinen Konzepten gemacht. Mein "Deggial's spies"-Thread ist jedenfalls ziemlich resonanzlos geblieben. Na ja, vielleicht waren die dort dargestellten Ideen auch einfach nicht gut genug...

  9. #24
    *Platz für Ihre Werbung* Avatar von Maximo der X-te
    Registriert seit
    04.02.11
    Beiträge
    9.650
    Versteh ich das gerade richtig, dass du für die Übersetzung unsere Hilfe brauchst?
    Alle meine Aussagen sind falsch, auch diese hier.

  10. #25
    Beyond Mars Avatar von [VK]
    Registriert seit
    05.02.08
    Beiträge
    59.406
    Zitat Zitat von Maximo der X-te Beitrag anzeigen
    Versteh ich das gerade richtig, dass du für die Übersetzung unsere Hilfe brauchst?
    Ich glaub er meint das er sich die Mühe nicht machen will das alles nochmal auf Englisch zu schreiben...

    Achja zum Konzept: Klingt interessant

  11. #26
    Registrierter Benutzer Avatar von Deggial
    Registriert seit
    31.08.07
    Beiträge
    1.216

    @Maximo:
    Hi hi, nein, so unverschämte Anfragen würde ich niemals machen. Nicht einmal verblümt!
    Außerdem weißt Du ja noch gar nicht, ob euch das Konzept auch mit den folgenden Teilen noch gefällt. Wartet erst einmal ab, mit eurem Gesamturteil!

    Doch genug der Unterbrechungen. Kommen wir nunmehr zu TEIL 3:


    -----------------------

    5. Und woran sollen wir denn nun eigentlich glauben? - Der Glaubenskanon

    5.1 Alt und Neu - Das Zusammenspiel des neuen Religionskonzeptes mit den bestehenden Sozialpolitiken

    Ein kritischer Punkt. Ich möchte im Grunde das Sozialpolitik-System so erhalten, wie es derzeit im Spiel integriert ist. Das bedeutet aber auch, dass der „Frömmigkeit“-Baum nicht einfach entfallen darf. Was aber wohl geschehen muss, ist eine Neudefinition des Baumes, da einige seiner durch ihn gewährten Vorteile und Zweige Teil des Glaubenskanons werden dürften.
    Im Großen und Ganzen stelle ich mir vor, dass der SoPo-Baum zukünftig die formale Umsetzung der Religion regelt, während der Kanon die Inhalte der Religion abdeckt. Ob diese Aufteilung in aller Konsequenz aufrecht erhalten werden kann, ist noch nicht absehbar.

    5.2 Der Glaubenskanon

    Hier eröffnet sich eine ganze Welt neuer Möglichkeiten!
    Die verschiedenen Glaubenssysteme werden wie die Sozialpolitiken in (allerdings unterschiedlich großen) Bäumen organisiert sein. Sie sollten sich genug unterscheiden, um unterschiedliche Strategien zuzulassen. Sie werden sich gegenseitig ausschließen, wenn sie miteinander unvereinbar sind (entsprechend der Sozialpolitik-Bäume). Sie müssen genug Spielraum zulassen, um im Verlaufe des Spieles wachsen zu können.


    5.2.1 Eine Grundsatzentscheidung: Der Religionstyp

    Bei der Religionsgründung entscheidet sich der Gründer für eine bestimmte Religionsform. Der Religionstyp hat grundlegende Auswirkungen auf den Charakter einer Religion. Zur Auswahl stehen:

    a) Animismus (frühe Naturreligionen)
    Eine Religion, die sich durch ein intensives Auseinandersetzen mit der Natur auszeichnet. Weil diese als von Naturgeistern beseelt angesehen wird, haben vor allem Naturerscheinungen und Plätze in freier Natur einen religiösen Stellenwert. Heilige Plätze finden sich daher eher in der Umgebung der Städte als in diesen selbst.
    Animistische Religionen können keine Tempel/Kathedralen bauen und sind auf die ersten fünf Stufen der „Vier Wege“ beschränkt. Dafür können sie im Stadtradius mehrere „Dolmen“ errichten, die die Funktion der Tempel übernehmen.

    b) Monotheismus (z.B. Christentum, Islam, Judentum)
    Die Anhänger dieser Religion hüten eifersüchtig ihr Monopol der „einzigen Wahrheit“. Fremde Glaubensrichtungen werden bestenfalls mit Argwohn betrachtet.
    Nur die Gebäude (Tempel, Kathedralen) der eigene Religion haben ihren erwünschten Effekt. OPTIONAL: Existieren auch andere Religionen in einer Stadt, entsteht ein Punkt Unzufriedenheit (nicht kumulativ)

    c) Polytheismus (z.B. griechische, römische oder germanische Götterwelten)
    Neue Götter finden leicht Eingang in die Glaubenswelt polytheistischer Religionen. Das eigene Glaubensbekenntnis zu schärfen und konsistent zu halten fällt dadurch allerdings schwerer.
    Auch Tempel anderer Religionen als der eigenen Hauptreligion zeigen ihre „Basiswirkung“ (d.h. 1 Punkt Zufriedenheit und +1 bzw. +2 Wissenschaft, Gold, Forschung oder Produktion.)
    Die Kosten (Religionspunkte) für eine Erweiterung des Glaubenskanons sind 2x (?) so hoch wie beim Monotheismus. (Der genaue Faktor ist eine Frage des Austestens.)

    d) Mystizismus (z.B. Buddhismus, Hinduismus)
    Anhänger dieser Religion versuchen der Welt zu entfliehen und ihre Mühsal hinter sich zu lassen.
    Anspruchslosigkeit, Askese und Maßhalten sind hoch geschätzte Werte.
    Beschränkung auf die ersten fünf Stufen der Wege „Arbeit“ und „Wissen“. Der Weg „Pragmatismus“ ist blockiert, dafür erzeugt „Schönheit“ doppelte Kulturwerte.

    e) Ethizismus (z.B. Konfuzianismus)
    Die Anhänger dieser „Religion“ glauben an Ehrfurcht und Gehorsam zum Zwecke der Harmonie in Familie, Gesellschaft, Staat und Weltall.
    Gesellschaftlich wertvolle Gemeindemitglieder (Spezialisten!) werden hoch geschätzt und Große Persönlichkeiten erfahren besondere Ehrerbietung.
    Beschränkung auf die ersten fünf Stufen der “vier Wege”.
    Eröffnen eines neuen Glaubensbaumes benötigt allerdings nur einmaliges Aktivieren (Näheres dazu später), egal wie viele Bäume bereits aktiv sind.

    -----------------------

    ANMERKUNG ZU TEIL 3:
    Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass die Bezeichnungen der Religionssysteme nicht den gleichen Kategoriegruppen angehören.
    Der Kategorie "Versenkungsreligion", die für Hinduismus und Buddhismus steht, müssten Christentum, Judentum und Islam eigentlich als "prophetische Offenbarungsreligion" gegenübergestellt werden u.s.w. .
    Ich habe allerdings keine wissenschaftliches Bezeichnungssystem gefunden, das alle von mir verwendeten Religionstypen gleichermaßen charakterisieren würde.
    Wenn mir jemand von euch da aushelfen könnte, wäre ich durchaus dankbar!

    Die detaillierten Glaubensbäume (insbesondere der "vier Wege", die eigentlich gar nicht so geheimnisvoll sind!) kommen leider erst beim nächsten Mal. Bitte habt Geduld.


    Viel Geduld! Denn ich werde mich jetzt erstmal in einen Kurzurlaub verabschieden, der mich für vier Tage nach Wacken und zu höllischem Lärm führen wird. Rechnet also bitte nicht vor Sonntag/Montag mit neuen Beiträgen meinerseits. Ich hoffe, bis dahin ist das Interesse am Thema nicht erlahmt. Sehr glücklich bin ich über diese Unterbrechung jedenfalls nicht!

    Aber vielleicht komme ich ja sogar mit Ideen zu einem ganz neuen Religionstyp zurück - zu einem finsteren Satanismus. Man kennt sie ja, diese Black-Metal Fans! Ich werde mir jedenfalls mal ein paar schwarze Kerzen einpacken...
    Geändert von Deggial (08. August 2011 um 20:51 Uhr)

  12. #27
    Builder Avatar von Prince Noob
    Registriert seit
    29.12.09
    Beiträge
    64
    Zitat Zitat von Deggial Beitrag anzeigen
    @Prince Noob:
    Ich bin vollkommen Deiner Meinung! Ein Teil meines Konzeptes beruht genau darauf: Monotheismus, Polytheismus u.s.w. haben gewisse Grundcharakteristika, die sich voneinander unterscheiden (siehe Kapitel 5.2.1). Auf diesen aufbauend, entsteht ein Glaubenskanon, der variabel vom Spieler (oder einer AI, falls diese "am Drücker" ist) gestaltet werden kann.

    Im Grunde könnte man es auch auf diesen Anfangsboni beruhen lassen. Weniger kompliziert wäre es allemal. Aber, wie im anderen Thread geschrieben, wenn so eine Gedankenkaskade mal am rollen ist, ist sie kaum aufzuhalten. Und das Konzept der *gemeinschaftlichen* Religionsentwicklung benötigt dringend einen flexiblen "Religionsbaum". Kommt alles noch.

    Ok
    Wenn du dich und den Feind kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten. - Tsun Tzu

  13. #28
    Warlord Avatar von shädöw
    Registriert seit
    16.02.06
    Ort
    Schwabach
    Beiträge
    3.927
    Das Konzept klingt super!

    Dennoch 2 Fragen:

    Ist ein Wechsel der Religion möglich? Wenn ja, wie?
    Fände ich gut, wenn das geht.

    Ist Religion eine "Eigenschaft" der gesamten Civ, oder geht das irgendwie städteweise? (Oder anders, fallen die Religionsgrenzen mit den politischen Grenzen zusammen?)
    Fände ich schade, wenn es so wäre.
    Hast du Lust, ein neues Sammelkartenspiel zu testen und mit deinen Ideen zu bereichern?
    Bei Eight - Under Dark Skies hast du die Gelegenheit dazu!

  14. #29
    auf dem Mars Avatar von phimbs
    Registriert seit
    05.02.06
    Ort
    von Klinge zur Seide
    Beiträge
    1.885
    Wirklich sehr interessantes Konzept - vor allem die gemeinsame Sammlung von Religionspunkten!

    Habe dazu folgende Anmerkungen - vor allem zum Balancing:
    - Wann sich eine Religion in einer Civ etabliert hat, halte ich für eine recht grundlegende Frage. Das Verhältnis von Religionspunkten einer Civ zu deren Bevölkerung würde ja die Religiösität ausdrücken. Dafür könnte man Schwellwerte festlegen, damit man nicht schon beim kleinsten Anzeichen von Religion von dieser profitiert oder benachteiligt wird.
    - Der Frömmigkeitsbaum sollte in meinen Augen durch die Religion nicht noch stärker werden.
    - Bisher habe ich meine Zweifel, ob sich eine Konkurrenz um die religiöse Führerschaft überhaupt lohnt, da die gewählten Vorteile ja für alle gelten und man gegenüber dem Gründer durch die Multiplikatoren immer ziemlich im Nachteil ist. Würde man da nicht lieber eine eigene Religion gründen und diese pushen?
    - Die Überlegung der Erzeugung von Religionspunkten von Tempel u.ä. pro Einwohner kann ich nachvollziehen, doch brichst Du an der Stelle mit dem Civ-Konzept, was Du eigentlich ja nicht wolltest. Kultur wird auch unabhängig von der Bevölkerung erzeugt und funktioniert auch für kleine Reiche, deshalb würd ich das Problem anders lösen. Übrigens auch weil ich es unschön finde durch einfaches Bevölkerungswachstum den Output an Religionspunkten zu erhöhen.
    - Die verschiedenen Religionstypen sind durch die freie Wählbarkeit vermutlich schwierig auszubalancieren und es könnten sich nach kurzer Zeit ein oder zwei beste Typen herauskristallisieren, die man in 95% der Fälle wählt (was ich schade fänd).

    Zitat Zitat von Deggial Beitrag anzeigen
    @Hamilkar:
    Religionskonformes Verhalten: Ja, ich habe mir auch gleich beim lesen gedacht: "*Das* ist auch eine interessante Idee!"

    Eine Grundsätzliche Schwierigkeit sehe ich allerdings (zumindest bei Deinen Beispielen):
    Wie belohnst Du Dinge, die vom Spieler *nicht* gemacht werden? Bäume nicht zu fällen, keine Kriege zu führen... Das ginge höchstens, wenn Du einen Basiswert hättest, von dem bei *Fehlverhalten* etwas abgezogen würde. Dann hättest Du allerdings das Problem, das der Spieler für's Nichtstun belohnt würde - das widerspricht etwas der Philosophie eines Strategiespieles (nicht nur CiV im speziellen).
    Missionare aussenden passt da schon besser. Allerdings ist die Anzahl verfügbarer Städte sehr begrenzt und bald wäre schluss mit der Missionierung.
    Finde die Idee des religionskonformen Verhaltens auch klasse. Halte es in einem Strategiespiel auch nicht für falsch eine vorteilhafte Aktion (Wald abholzen oder Krieg führen) durch Religionsabzüge abzuschwächen und damit etwas weniger attraktiv zu machen. Daran, dass durch Abzüge bei den Religionspunkten umzusetzen, find ich nichts verwerflich.

    Zum Stichwort Missionierung:
    Ich fände es gut, wenn im Unterschied zu Civ4 nicht mehrere Religionen in einer Stadt sein könnten, denn es wird i.d.R. nicht so sein, dass alle Religionen gleichen Anteil haben und verschiedene Anteile zu berücksichtigen, würde zu kompliziert. Deshalb sollte meiner Meinung nur die vorherrschende Religion einer Stadt berücksichtigt werden. Eine neue Religion würde dann bei erfolgreicher Missionierung - die bei einer bestehenden Religion schwieriger wäre - die alte ersetzen. Eine religiöse Vielfalt könnte man ja auf Staatsebene dadurch abbilden, dass die Städte verschiedene Religionen haben.

  15. #30
    Builder Avatar von Prince Noob
    Registriert seit
    29.12.09
    Beiträge
    64
    Zitat Zitat von Deggial Beitrag anzeigen
    Ich habe allerdings keine wissenschaftliches Bezeichnungssystem gefunden, das alle von mir verwendeten Religionstypen gleichermaßen charakterisieren würde.
    Wenn mir jemand von euch da aushelfen könnte, wäre ich durchaus dankbar!
    Die Entsprechung zu etwa Monoteismus ist hier Mystik/Mystizismus, wobei natürlich klar ist, dass Mystik in allen Religionsformen als Unterform vorkommt. Aber wenn es hier nur um eine Entsprechung bzw. begriffliche Annäherung geht, ist Mystik/Mystizismus richtig. Dabei ist anzumerken, dass die Bezeichnung Mystizismus besser zu den anderen mus-sen passt, Mystik jedoch, religionswissenschaftlich betrachtet, der neutralere Begriff ist.

    Greetz
    PN
    Wenn du dich und den Feind kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten. - Tsun Tzu

Seite 2 von 3 ErsteErste 123 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •